[0001] Die Erfindung befasst sich mit einer Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei Schaltgeräten bzw. Schaltgerätekombinationen ist es oft wünschenswert, den Zeitpunkt
für eine erforderliche Wartung oder Inspektion nach außen zu signalisieren. Besonders
bei den Schaltgeräten für größere Nennstromstärken ist die Kenntnis z. 8. des Kontaktabbrandes
(Hauptschaltstücke bzw. bei mehrstufigen Systemen auch Abreißkontakte), des Kontaktdurchdruckes,
des Zustandes von Lichtbogenkammern, und diverser mechanisch beanspruchter Teile von
besonderem Interesse für die Zuverlässigkeit einer Anlage.
[0003] Bisher werden mechanische oder elektrische Zähleinrichtungen verwendet, mit denen
die Anzahl der mechanischen Schaltspiele registriert wird. Es sind auch Abbrandanzeigen
für die Schaltstücke bekannt, die mechanisch über Hebel oder Seilzüge gesteuert werden;
ebenso die Erfassung der Anzahl der Betriebsstunden über Uhrenzählwerke.
[0004] Es können Temperaturschreiber für das Temperatur/Zeitverhalten wie auch Fangschaltungen
für Störmeldungen, d. h. Meldung einer nichtgewollten Schalterauslösung, eingesetzt
werden.
[0005] Es ist auch schon eine Einrichtung zur Kontrolle der Betriebsfähigkeit von elektrischen
Schaltgeräten aus der DE-C2 27 27 378 bekannt, bei der der Ausgangsstrom eines Stromwandlers
als Eingangsgröße eines Ausschaltstrom und Schaltstückabbrand verknüpfenden Funktionsumsetzers
verwendet wird. Die Ausgangsgröße des Umsetzers wird mittels eines Hilfsschalters
auf einen Summierspeicher gegeben, dessen Inhalt ein Maß für den im bisherigen Betrieb
hervorgerufenen Abbrand der Schalterstücke bildet. Als Funktionsumsetzer ist ein elektronischer
Funktionsspeicher (z. B. ein ROM) vorgesehen, in dem der Abbrand in Abhängigkeit von
der Höhe des abzuschaltenden Stromes als Zahlenwert gespeichert ist. Bei jeder Abschaltung
wird der dem Augenblickswert des Stromes entsprechende Abbrandwert zur Eingabe in
den Summierspeicher entnommen. Weiterhin ist eine Vergleichsstufe vorgesehen, die
ein Signal abgibt, wenn die Summe der Abbrandwerte den vorgegebenen Sollwert überschreitet.
oder Inspektionen Werden Wartungsarbeiten bzw. Reparaturen/nach einem starren Schema
entsprechend der Anzahl der mechanischen Schaltspiele bzw. nach der Betriebsstundenzahl
ausgeführt, bleiben zwangsläufig viele weitere Einflußgrößen unberücksichtigt. Die
Schaltgerätehersteller müssen bei ihren Empfehlungen für diese Wartungsintervalle
daher von standardisierten Betriebsverhältnissen ausgehen.
[0006] Tatsächlich treten jedoch beim Einsatz der Schaltgeräte zum Teil erhebliche Abweichungen
von diesen Annahmen auf. Dann sind Zuverlässigkeitsaussagen für eine vorbeugende Instandsetzung
bei kompletten Schaltgerätekombinationen (z. B. Industrieanlagen, Kraftwerke) sehr
problematisch. So können z. B. nur drei Leistungsabschaltungenmit dem Grenzschaltvermögen
den gleichen Kontaktabbrand an den Hauptschaltstücken eines Leistungsschalters bewirken
wie fünftausend Abschaltungen im Nennstrombereich des Gerätes.
[0007] Werden die Wartungsintervalle zur Erzielung einer hohen Betriebszuverlässigkeit sehr
klein gewählt, ergibt sich unter Umständen eine unökonomische Material- und Anlagennutzung
bei hohen Wartungskosten.
[0008] Zu große Wartungsintervalle gehen zu Lasten der Betriebszuverlässigkeit und können
zu einer Personen- und Anlagengefährdung und zu erheblichen Produktionsausfällen bei
Anlagenstillstand führen. Betriebsanlagen, die der Imissionsschutzordnung unterliegen,
sind hier besonders gefordert.
[0009] Der Zustand eines Schaltgerätes bzw. einer Schaltgerätekombination zwischen zwei
Wartungsterminen bleibt dem Betreiber bisher weitgehend unbekannt, er erhält auch
keine Meldung von eventuell aufgetretenem übermäßigem Verschleiß, der ein sofortiges
Eingreifen erfordern würde.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwachungs-und Kontrolleinrichtung
zu entwickeln, mit der es möglich ist, bz . Inspektion die Wartung/flexibel, entsprechend
den tatsächlichen Erfordernissen des jeweiligen Einsatzfalles durchzuführen, wobei
der augenblickliche Schaltgerätezustand bzw. Abnutzungsgrad während des Betriebes
erkennbar ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0012] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Mit der Einrichtung nach der Erfindung sind eine Reihe von Vorteilen verbunden. So
sind keine starren Schaltzahl- und Meßangaben oder Zeitintervalle für die Wartung
erforderlich und es werden diejenigen Parameter berücksichtigt, die den tatsächlichen
Abnutzungsgrad der Schaltgeräte beeinflussen. Weiterhin wird die Materialausnutzung
verbessert, Revisionstermine besserabschätzbar und auch eine Aussage ermöglicht, ob
eine Überholung des Schaltgerätes noch lohnt. Schließlich besteht die Möglichkeit,
die Vorgeschichte (bereits durchgeführte Wartungen) zu speichern.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
[0015] Es zeigt
Fig. 1 das prinzipielle Abnutzungsverhalten eines Gerätes am Beispiel eines Diagrammes
über die Abhängigkeit des Abnutzungsgrades von der Anzahl der Schaltspiele,
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur Erläuterung des Wirkungsprinzips und
Fig. 3 ein Schaltbild für das Zusammenwirken eines Schaltgerätes mit der Überwachungs-
und Kontrolleinrichtung.
[0016] Nach Fig. 1 wird von dem Prinzip ausgegangen, kritische Größen im Neuzustand diverser
Verschleißteile zu messen, d.h. 0 % Abnutzung entspricht noch 100 % zu erwartender
Lebensdauer (hier Schaltspiele). Durch Vielzahlmessungen über die Schaltzahl wird
die jeweilige Abnutzung ermittelt. Man erhält Kennlinien (linear, degressiv oder progressiv)
über die Abhängigkeit des Abnutzungsgrades von der Anzahl der Schaltungen. Durch Extrapolation
bis zur Verschleißgrenze (entsprechend Ende der Lebensdauer) unter Berücksichtigung
des Streubandes wird auf die noch zu erwartende Restschaltzahl geschlossen. Eine Bedeutungsumkehr
ist ebenfalls möglich.
[0017] Die empirisch ermittelten Kennlinien des Abnutzungsverhaltens der verschiedenen Verschleißteile
werden in einem Festwertspeicher als Funktion, digitalisiert mit Streuband, als Kurvenschar
mit verschiedenen Parametern oder mehrdimensional als Referenzkennfeld, gegebenenfalls
mit eigenem Rechenprogramm, fest gespeichert.
[0018] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der über Sensoren erfassten Meßgrößen,
deren Änderung überwacht, direkt bewertet oder indirekt durch Verknüpfung von abhängigen
Daten ermittelt werden.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsfarm ist vorgesehen, nach der Fertigstellung des
Schaltgerätes bzw. der Schaltgerätekombination, alle Zustandsspeicher auf Null zurückzustellen
und lediglich das Herstelldatum in einen nichtflüchtigen Festwertspeicher einzutragen.
[0020] Mittels Sensoren 1 bis 13 werden Abnutzungsgrade bzw. Verschleißzustände und vom
Normalverhalten abweichende Zustände direkt erfasst oder indirekt durch Verknüpfung
von Analogiedaten über ein eigenes Software-Programm errechnet. Alle so gewonnenen
Informationen werden in einem Kernelement 14, einem Mikroprozessor, verarbeitet und
das Ergebnis in dem Zustandsspeicher 15 (veränderbarer, abfragefähiger Festwertspeicher)
abgespeichert.
[0021] So können z. B. die Sensoren 1 bis 13 für die Erfassung folgender Schaltkreis- bzw.
Verschleißzustände dienen: Sensor 1 für die Schaltspiele N (Anzahl), Sensor 2 die
Betriebszeit t/a (Langzeit/Datum), Sensor 3 Temperatur 1 der Strombahn, Sensor 4
Temperatur A 2 der Umgebung, Sensor 5 bis 7 für Überströme Z1 bis Z3, Sensor 8 für
Schalt-/Betriebsspannung U , Sensor 9 für Spannungsabfall Δ U oder Erdechluß R
EI Sensor 10 für Stromsteilheit di/dt, Sensor 11 für den Kontaktabbrand S (indirekt),
Sensor 12 für den Kontaktabbrand ΔS (direkt) und Sensor 13 für die Zeitkonstante T.
[0022] Der Kontaktabbrand kann dabei direkt über Weg- oder Winkel-Meßsensoren, über optische
Positionsmeldung oder magnetische Näherungsmelder festgestellt werden. Oder auch indirekt
durch Verknüpfen der den Abbrand beeinflussenden Analogiedaten, wie Stromhöhe, Schaltspannung,
cos ϕ, Anzahl der Schaltungen und Schaltaugenblick (bei Wechselstrom), auch Stromsteilheit
di/dt bzw. die Zeitkonstante T = L/R (bei Gleichstrom) in einem eigenen Programm und
Vergleich mit den empirisch ermittelten und in einem Kennfeld gespeicherten Daten.
[0023] Vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme an werden alle verschleißrelevanten Ereignisse erfasst,
je nach Einflußhöhe unterschiedlich stark bewertet und als fiktive "Verschleiß-Schaltzahl"
entsprechend aufsummiert und getrennt in Zustandsspeichern 15 eingetragen. Danach
folgt ein Vergleich mit den im Referenzkennfeldspeicher 16 vorgegebenen Referenzwerten,
durch Extrapolation auf die Verschleißgrenze wird die noch vorhandene Restschaltzahl
bzw. der augenblickliche Gesamtzustand ermittelt.
[0024] Diese Zustandsinformation wird analog/quasianalog mit LED, LCD oder entsprechenden
Signaleinrichtungen 17 oder digital über eine Segmentanzeige z. B. LCD-Segmentdisplay
direkt am Schaltgerät bzw. Kombination ablesbar. Werden geeignete Signalleitungen
18 vorgesehen, z. B. Datenbus, Glasfaserstrecke, kann diese Information auch an übergeordnete
Überwachungs-Service-oder Alarmsysteme gegeben werden.
[0025] In einer größeren Anlage (z. B. Kraftwerke, Industriebetrieb, Schiff u. ä.) kann
aufgrund dieser Zustandsinformation sofort erkannt werden, ob das Schaltgerät/Kombination
bei dieser oder erst bei der nächsten Revision gewartet werden muß.
[0026] Noch aussagefähiger ist die Abfrage des momentanen Zustandes mit einem Testkoffer
19 oder einem Computer, der über einen BusanschluB 20 mit dem Mikroprozessor 14 oder
mittels Akustikkoppler über das Fernsprechnetz kommuniziert. Damit lassen sich die
in den Zustandsspeichern 15 eingetragenen "VerschleiB-Schaltzahlen" einzeln abfragen,
so daß gegebenenfalls erkennbar wird, welches Uerschleißereignis zur akuten Wartungsanzeige
geführt hat; ob z. B. erhöhter Kontaktabbrand oder die hohe Anzahl mechanischer Schaltspiele
die Ursache sind (eine Art Eigendiagnose). Sind die Sensoren für die Kurzschluß- und
Überlasterfassung geschaltet, läßt sich z. B. feststellen, ob der Kontaktabbrand durch
wenige Kurzschlußabschaltungen oder durch häufige Überlastschaltungen verursacht wurde.
[0027] Wird eine Schaltgerätekombination überwacht, läßt sich erkennen, welche Schaltgeräte
einer Anlage besonders stark beansprucht werden.
[0028] Ein bedeutender Vorteil ergibt sich bei der Wartung ohne Testkoffer, wenn das Anzeigefeld
(z. 8. Segmentdisplay) am Schaltgerät als Abfrage-Menüfeld 21, d. h. Anwahl der verschiedenen
Zustandsspeicher 15 per Tastendruck und Anzeige des Inhalts auf diesem Anzeigefeld,
ausgebildet wird (Dialogverkehr).
[0029] Dadurch ergibt sich eine sehr kostengünstige, zeitsparende selektive Wartung, bei
der nur die wirklich erforderlichen Arbeiten ausgeführt werden.
[0030] Nach Durchführung der Wartungsarbeiten wird dann der entsprechende Zustandsspeicher
15, je nach Ausbaustufe, entweder am Gerät selbst durch eine Taste oder bei Benutzung
des Testkoffers 19 über den Datenbus 20 zurückgesetzt. Dabei ist es auch möglich,
die erfolgten Wartungen mit Anzahl und Umfang im Zustandsspeicher 15 fest einzutragen,
und damit bei jeder Wartung die Vorgeschichte dieses Schaltgerätes abzufragen.
[0031] Werden wegen besonderer Einsatzbedingungen kürzere Wartungsintervalle benötigt, lassen
sich die Zustandsspeicher 15 auch nur schrittweise bis auf das erforderliche Maß zurücksetzen.
[0032] Bemerkenswert ist der direkte Signalfluß von einigen kritischen Zustands-Meßgrößen,
die beim Überschreiten vorbestimmter Grenzen "durchschlagende" Wirkung haben, dargestellt
mit doppeltem Pfeilstrich. Überschreitet z.B. die Temperatur der Schaltgerätestrombahn
(Sensoren Bund 6) in Relation zum fliessenden Strom einen vorbestimmten Wert erheblich,
kann ein nach Dringlichkeit gestufter Alarm 22, 23, 24 über eine Alarmbewertungsstufe
gegeben werden oder das Schaltgerät 25 unverzüglich abgeschaltet werden. Dieser Fall
könnte z. B. bei gebrochenen bzw. gelösten Schraub- oder Lötverbindungen in der Strombahn
eintreten. Da diese Störung von den üblichen Überstromauslösern nicht bemerkt würde,
könnte es zum Totalausfall des Gerätes kommen.
[0033] Die Überwachungseinrichtung kann vorzugsweise in verschiedenen Ausbaustufen und Komfortklassen
ausgeführt werden, die sich durch die Anzahl der vorhandenen Eingangskanäle (Sensoreingänge),
Art der Meßwertverknüpfung (direkte oder indirekte Ermittlung), und Bedien-Komfort
(LED-Zeile, Menüfeld, Testkoffer oder Akustikkoppleranschluß sowie Dialagtechniken
wie Touch Screen, Leuchtstift, Ma s- oder Window-Technik).
[0034] In einer Ausführungsform sind Schnittstellen vorgesehen, die ein Zusammenwirken mit
anderen externen Schutzsystemen wie Feuer- und Rauchmelder, Störlichtbogenwächter,
Stromanstiegserfassungssystemen, Objektschutzstörwertmeldesystemen usw. ermöglichen.
[0035] Werden die diskreten Baugruppen hardwaremässig zusammengefasst bzw. hochintegriert,
läßt sich dieser Baustein auch als Funktionseinheit in andere Geräte oder Überwachungs-
und Schutzsysteme integrieren. Das gilt besonders, wenn nicht nur einzelne Schaltgeräte,
sondern ganze Schaltgerätekombinationen (Definition gemäß VDE und IEC) zu überwachen
sind.
[0036] In der Schaltungsanordnung nach Fig. 3 sind zur Überwachung eines Schaltgerätes 25
die folgenden Bausteine vorgesehen:
[0037] Ein Netzteil 26 dient zur Einspeisung aus dem Spannungsnetz L1, L2, L3 oder über
Stromwandler oder auch mit beiden Einspeisungen, die über Brücken 27 wählbar sind.
Ein Akkumulator 28 ist zum gepufferten Betrieb einer Uhr mit Datum oder dem Kernelement
14 (Mikroprozessor) vorgesehen, in dem alle Informationen zusammenlaufen und verarbeitet
werden. In einem Festwertspeicher 29 sind das Programm für den Mikroprozessor 14 und
ein Referenzkennfeld fest gespeichert und in einem Zustandsspeicher 15 der aktuelle
Zustand des Schaltgerätes abgespeichert. Der Dateninhalt des Speichers 15 kann verändert,
nicht aber bei einem Spannungsausfall verlorengehen. Es ist auch möglich, die beiden
Festwertspeicher in einem gemeinsamen Bauteil 30 zusammenzufassen, da auch der Inhalt
des Speichers 29 in einem veränderbaren Festwertspeicher abgelegt werden kann.
[0038] Mit 31 ist eine Uhr mit Datum bezeichnet. Diese Funktion kann auch durch den Mikroprozessor
14 verwirklicht werden. Es muß jedoch ein ständiger Betrieb, beispielsweise durch
Pufferung der Versorgungsspannung, gewährleistet sein.
[0039] Zur Anzeige des momentanen Schaltgerätezustandes ist eine LED-Zeile 17 vorgesehen.
Ebenso ist die Verwendung einer 7-Segment bzw. einer alphanumerischen Anzeige mit
LED oder LCD möglich. Für die Meldung des Schaltgerätezustandes an eine übergeordnete
Überwachungs-, Service- bzw. Wartungsstation kann ein besonderer Busanschluß 18 vorgesehen
sein.
[0040] Ein Taster 32 zum Zurücksetzen des Zustandsspeichers 15 ist nur erforderlich, wenn
ein Busanschluß nicht vorhanden ist. Mit einem Schalter 33 kann als Alternative zu
Spannungsmeßwertgebern 34 die verwendete Betriebsspannung bzw. die Spannungsart stufig
eingegeben werden. Ein weiterer Schalter 35 dient zur Wahl des Kennfeldes. Der Spannungsmeßwertgeber
34 kann aus einem oder aus drei Gebern zur Feststellung der anstehenden Schalterspannung
bestehen. Hier reicht eine grobe Klassifizierung z. B. 600 V oder 1000 U - Netz aus.
[0041] Strommeßwertgeber 36 dienen zur Erfassung der einzelnen Phasenströme bzw. - bei Gleichstrom
- des fließenden Stromes. Gegebenenfalls kann mit ihnen aus Strom und Spannung der
cos ϕ bzw. bei Gleichstrom auch die Stromsteilheit di/dt ermittelt werden.
[0042] Temperaturmeßwertgeber 3 und 4 sind z. B. in der Nähe der Schaltstücke zur Erfassung
der Temperatur der Strombahn bzm. zur Erfassung der Umgebungstemperatur des Schalters
angeordnet.
[0043] Ein Hilfsschaltstück 1 oder ein anders gearteter Sensor erfasst die Schaltspiele
und ein Sensor 12 als Weggeber, Lichtschranke oder Drehwinkelgeber ermittelt direkt
den Kontaktabbrand.
[0044] Mit Bauelementen lassen sich folgende Ereignisse bzw. Zustände des dreipolig dargestellten
Schaltgerätes 25 bewerten:
- Anzahl der mechanischen Schaltspiele durch Hilfskontakt 1. Wenn uP-Pufferung gewählt
wird, kann diese Bewertung alle Schaltspiele erfassen, sonst nur die, die bei anstehender
Versorgungsspannung stattfinden.
- Anzahl der elektrischen Schaltspiele durch Hilfskontakt 1 und Strommeßwertgeber
36.
- Betriebsstunden durch Uhr 31 mit Datum.
- Lagerzeit durch Uhr 31 mit Datum.
- Zustand der Lagerfette des Schaltgerätes 25 indirekt durch Bewertung der Betriebszeit,
Lagerzeit, Anzahl der Schaltspiele und Umgebungstemperaturgeber. Bei Pufferung von
uP und Temperaturgeber lässt sich auch die Lagertemperatur mitbewerten.
- Zustand der Schaltkontakte (z. B. Abbrand) indirekt durch Bewertung von
. Anzahl der elektrischen Schaltspiele
. Anzahl der Nennstromabschaltungen
. Anzahl der Überstromabschaltungen Z1(1 x IE), Z2 (2 x IE) und Z3 (15 x IE) (Sensoren 5, 6, 7 der Fig. 2)
. Höhe der jeweiligen Abschaltleistung durch Einbeziehung der Schaltspannung und des
cos ϕ
. Höhe der jeweiligen Einschaltleistung
. Kontaktabbrand indirekt über die Bewertung von Strom und Temperatur der jeweiligen
Strombahn
- Zustand der Schaltkontakte (z. B. Abbrand)
- Direkt durch Änderungsmessung des Winkels oder weges oder der Position von Teilen.
- Zustand der Lichtbogenlöschkammern indirekte Bewertung wie bei Schaltkontakten,
jedoch ohne Kontaktabbrand.
- Zustand der Schaltmechanik indirekt durch Bewertung vom Zustand der Schaltkontakte
(erbrachte Ein/Ausschaltleistung) sowie den Zustand der Lagerfette (Betriebszeit,
Lagerzeit, Temperatur, Anzahl der Schaltspiele)
- Weitere Hardware-Sensoren sind denkbar und würden die Genauigkeit der Bewertung
wesentlich erhöhen. Beispielsweise lässt sich der Kontaktabbrand auch über Winkel-
oder Weggeber direkt erfassen, so daß man nicht auf die oben angeführte indirekte
Bewertung angewiesen ist. Ebenso könnten geeignete Sensoren (z. B. Optik) das Lagerspiel
der Schaltmechanik, die Position bzw. die Positionsänderungen verschleißbestimmender
Teile überwachen.
1. Überwachungs- und Kontrolleinrichtung für elektrische Schaltgeräte und Schaltgerätekombinationen
zur Gewinnung flexibler Wartungs- bzw. Inspektionszeitpunkte unter Verwendung elektronischer
Festwertspeicher, wobei durch Vergleich aktueller Schaltgerätedaten mit gespeicherten
Bezugswerten Meldesignale abgeleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl
von Sensoren (1 - 13) vorgesehen ist, die die tatsächlich auftretenden Ereignisse
sowie den momentanen Zustand des Schaltgerätes (25) bzw. der Schaltgerätekombination
erfassen und als Signale einer Auswertelogik (14) zuführen, welche eine Verknüpfung,
Bewertung sowie einen Vergleich mit gespeicherten Verhaltensmustern vornimmt und eine
optische und/oder akustische Anzeigeeinrichtung (17) beaufschlagt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Auswertelogik (14)
ein Mikroprozessor dient, an den ein veränderbarer, abfragefähiger Festwertspeicher
(15) (Zustandsspeicher) zur Speicherung des aus den Informationen gewonnenen Ergebnisses
angeschlossen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
(17) unmittelbar dem Schaltgerät (25) bzw. der Schaltgerätekombination zugeordnet
ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige des Schaltgerätezustandes
über einen Datenbus in einer übergeordneten Überwachungsstation erfolgt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Anzeige bei einem kritischen Schaltgerätezustand gegebenenfalls ein nach Dringlichkeit
gestufter Alarm (22, 23, 24) ausgegeben wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Auswertelogik (14)
eine transportable Prüfeinrichtung (19) (Testkoffer) über einen Datenbus (20) anschließbar
ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen
Dialogverkehr zulassende Anzeigeeinrichtung am Schaltgerät (25) vorgesehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung
als Abfrage-Menüfeld (21), Bildschirm mit Leuchtstift, Touch-Screen-Schirm oder Schirm
mit Mausbedienung ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als
Anzeigeeinrichtung eine LED-Zeile bzw. ein LCD-Display dient.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Auswertelogik
(14) ein Akustikkoppler anschließbar ist, mit dem über das Fernsprechnetz Daten abrufbar
sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung und Bewertung
am Schaltgerät (25) bzw. innerhalb der Schaltgerätekombination durchführbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung und Bewertung
außerhalb des Schaltgerätes (25) durchgeführt wird.