[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausriffeln von Fäden aus einem Gewebe,
insbesondere von Querfäden im Bereich der Enden von Papiermaschinengeweben.
[0002] Das Verbinden der Enden von Papiermaschinengeweben geschieht häufig mittels einer
sogenannten Spiralnaht (H. Kerber, Nahtprobleme an Trockensieben und -filzen in Wochenblatt
für Papierfabrikation, Seite 817-820 - (1969), Nr. 19). Für die Herstellung solcher
Nähte werden jeweils im Abstand zu den beiden Endkanten des Gewebes eine Reihe von
Querfäden entfernt, so daß in diesem Bereich nur Längsfäden verlaufen. In diese Längsfäden
wird dann jeweils eine Kunststoffspirale über die gesamte Breite des Papiermaschinengewebes
eingelegt Anschließend wird jeweils das Gewebestück zwischen Spirale und Endkante
umgeklappt und mit dem übrigen Teil des Gewebes vernäht, Die Spiralen bilden dann
die Ränder der beiden Gewebeenden. Geschlossen wird die Spiralnaht dadurch, daß die
beiden Spiralen so weit ineinandergefügt werden, daß ein sogenannter Steckdraht in
die hierdurch gebildeten Ösen eingeschoben werden kann.
[0003] Die Spiralnaht hat sich zwar in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft erwiesen. Ihre
Herstellung ist jedoch immer noch zeitaufwendig, wobei das Entfernen der Querfäden,
auch Ausriffeln genannt, besonders zeitraubend ist Dies ge-
'schieht nämlich immer noch von Hand mittels einer Riffelnadel. Mit Hilfe einer solchen
Riffelnadel werden jeweils Stücke von Querfäden aus dem Gewebe herausgezogen und dann
von Hand abgeschnitten. Da in der Regel mehrerer solcher Querfäden ausgeriffelt werden
müssen und Papiermaschinengewebe häufig Breiten über 10 m haben, dauert das Ausriffeln
sehr lange. Dabei handelt es sich um eine sehr eintönige und deshalb psychologisch
ungünstige Arbeit die zudem dadurch erschwert wird, daß die ebenfalls nicht günstige
Körperhaltung kaum geändert werden kann. Schließlich treten sehr schnell Ermüdungserscheinungen
bei den Augen auf, weil die dünnen Fäden nur schlecht erkennbar sind. Diese Ermüdungserscheinungen
haben auch weitere Gesundheitsstörungen, wie Kopfschmerzen und dergleichen, zur Folge.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Arbeit des Ausriffefns von
Fäden aus einem Gewebe, insbesondere der Querfäden im Endbereich von Papiermaschinengeweben,
wesentlich zu erleichtem.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die das Ausriffeln
der Fäden praktisch selbständig übernimmt Hierzu weist die Vorrichtung eine Riffelmaschine
mit einem Abtastkopf zur Feststellung des genauen Verlauf des bzw. der zu entfernenden
Fadens bzw. Fäden, einem in Querrichtung zu diesen Fäden verfahrbaren Riffelkopf mit
zumindest einer in das Gewebe einfahrbaren Riffelnadel und einer Schneideinrichtung
zum Abschneiden des bzw. der durch die Riffelnadel(n) aus dem Gewebe herausgehobenen
Fadenende bzw. Fadenenden auf. Ferner ist eine Nachlaufsteuerung für die Bewegung
des Riffelkopfes in Querrichtung entsprechend dem vom Abtastkopf erfaßten Verlauf
des bzw. der zu entfernenden Fäden sowie eine Einrichtung zur taktweisen Relativbewegung
zwischen Gewebe und Riffefmaschine in Längsrichtung des bzw. der zu entfernenden Faden
bzw. Fäden vorgesehen.
[0006] Mit Hilfe einer solchen Vorrichtung ist es möglich, Fäden aus einem Gewebe automatisch
auszuriffeln. Dabei sorgt der Abtastkopf dafür, daß der bzw. die vom Riffelkopf in
das Gewebe eingefahrenen Riffelnadel(n) genau den bzw. die gewünschten Faden bzw.
Fäden aufnimmt und aus dem Gewebe herauszieht Die Schneideinrichtung entfemt dann
die herausgezogenen Enden des bzw. der Faden bzw. Fäden, wobei sich dieser Vorgang
durch taktweises Verfahren in Längsrichtung, also in Richtung der zu entfernenden
Fäden, wiederholt Eine Bedienungsperson muß nur noch zu Beginn Gewebe und Vorrichtung
so zueinander ausrichten, daß die gewünschten Fäden von der bzw. den Riffelnadel(n)
erfaßt werden. Die mühsame und gesundheitlich abträgliche Handarbeit des Herausziehens
der Querfäden entfällt ganz.
[0007] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß Riffelkopf und Schneideinrichtung
gemeinsam in Querrichtung verfahrbar sind, damit beide Einrichtungen sich immer in
gleicher Stellung relativ zueinander befinden. Zusätzlich sollte auch noch der Abtastkopf
gemeinsam mit Riffelkopf und Schneideinrichtung in Querrichtung verfahrbar sein, wobei
dies am einfachsten dadurch geschehen kann, daß die Riffelmaschine selbst als Ganzes
in Querrichtung beweglich ist. Dabei sollten Abtastkopf, Riffelkopf und Schneideinrichtung
in einer Reihe hintereinander in Längsrichtung angeordnet sein, damit der Abtastkopf
genau die Fäden abfährt, die ausgeriffelt werden sollen.
[0008] fn weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Riffelmaschine auf einem
Maschinenständer in Längsrichtung verfahrbar ist, wobei der Maschinenständer eine
Halteeinrichtung für das Gewebe aufweist Diese Halteeinrichtung hat zweckmäßigerweise
eine parallel zur Längsrichtung verlaufende Klemmeinrichtung, mit der das Gewebe fixiert
werden kann. Die Klemmeinrichtung kann beispielsweise aus einer Unterlage für das
Gewebe und einem auf die Unterlage absenkbaren Klemmbügel bestehen, der zum Beispiel
eine gummiummantelte Rolle ist Zusätzlich sollte die Halteeinrichtung Lagerböcke für
den aufgerollten Teil des Gewebes aufweisen.
[0009] Für die Gestaltung des Abtast
kopfes bieten sich verschiedene Ausführungsformen an. Da zwei nebeneinander verlaufende
Fäden innerhalb eines Gewebes eine leicht nutförmige Gasse bilden, sieht die Erfindung
eine mechanische Abtastung dieser Gasse vor. Dies kann beispielsweise mittels einer
den jeweiligen Anforderungen angepaßten Abtastnadel geschehen, die in die Gasse zwischen
zwei Fäden des Gewebes einfaßt und in Querrichtung beweglich aufgehängt ist Die Querbewegung
beim Abtasten wird dann mittels eines Weggebers erfaßt, der mit der Nachlaufsteuerung
verbunden ist. Auf diese Weise kann bzw. können die Riffelnadel(n) entsprechend dem
Verlauf der zu entfernenden Fäden nachgeführt werden.
[0010] Für die Aufhängung der Abtastnadel ist gemäß der Erfindung eine spielfreie Lagerung
in einer horizontalen Schlittenführung vorgesehen. Damit der Abtastkopf auch vertikal
verfahren werden kann, sollte diese horizontale Schlittenführung an einer entsprechenden
vertikalen Schlittenführung aufgehängt sein, wobei letztere pneumatisch angetrieben
ist Über einen Druckregler kann dann der Anpreßdruck der Abtastnadel auf das Gewebe
eingestellt werden.
[0011] Schließlich ist eine Rückstelleinrichtung für die Einstellung der Abtastnadel in
einen definierten Nullpunkt vorgesehen, die zweckmäßigerweise aus zwei seitlich an
der Schlittenführung angreifenden Pneumatikzylindern besteht
[0012] Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Riffelkopf
zumindest einen auf das Gewebe absenkbaren, die Riffelnadel(n) wenigstens teilweise
umgebenden Niederhalter aufweist. Dieser Niederhalter dient dazu, das Gewebe beim
Herausziehen des bzw. der Faden bzw. Fäden an Ort und Stelle zu halten. Beim Weitertakten
wird der Niederhalter hochgefahren.
[0013] Der Riffelkopf hat zweckmäßigerweise mehrere, in Längsrichtung versetzt zueinander
angeordnete, gemeinsam in das Gewebe einfahrbare Riffelnadeln. Auf diese Weise kann
in einem Arbeitsgang eine gewünschte Anzahl von Fäden ausgeriffelt werden, d. h. die
Riffelmaschine braucht nur einmal das Gewebe abzufahren.
[0014] Die Schneideinrichtung weist erfindungsgemäß einen Scherkopf mit in Querrichtung
hin-und herbewegbaren Schermesser auf. Dabei sollte der Scherkopf eine der Anzahl
der Riffelnadeln entsprechende Anzahl von Schernuten aufweisen, so daß für jeden herausgezogenen
Faden eine Schemut vorhanden ist, in die er bei der Bewegung in Längsrichtung einfaßt.
[0015] Der Abstand zwischen der bzw. den Riffelnadel(n) und der Schneideinrichtung sollte
nicht größer sein als die Strecke, die pro Takt beim Weiterfahren der Riffelmaschine
in Längsrichtung zurückgelegt wird.
[0016] Nach der Erfindung ist schließlich vorgesehen, daß die Schneideinrichtung eine Absaugeinrichtung
zur Entfernung des bzw. der abgeschnittenen Fadenenden aufweist.
[0017] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht
Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Ausriffeln von Fäden aus einem Gewebe;
Figur 2 eine perspektivische Darstellung von Abtastkopf, Riffelkopf, Schneideinrichtung
und Absaugeinrichtung der Vorrichtung gem. Figur 1;
Figur 3 eine perspektivische Darstellung des Abtastkopfes gem. Figur 2;
Figur 4 einen Querschnitt durch ein Gewebe mit Riffelnadel zur Darstellung des Ausriffelprinzips.
[0018] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung weist einen Maschinenständer
1 auf, der sich senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckt Auf dem in dieser Ansicht linken
Teil des Maschinenständers 1 sind im Abstand zueinander zwei U-Schienen 2, 3 liegend
angeordnet Auch sie erstrecken sich senkrecht zur Zeichnungsebene. In diese U-Schienen
2, 3 sind zwei längs dieser U-Schienen 2, 3 verschiebbare Lagerblöcke 4 eingeschoben,
von denen hier nur der in dieser Ansicht vordere zu sehen ist Auf den Lagerböcken
4 ruht eine Geweberolle 5, und zwar jeweils über einen in eine Ausnehmung 6 des Lagerbocks
4 einfassenden Zapfen 7.
[0019] Auf dem in dieser Ansicht rechten Teil des Maschiständers 1 verlaufen senkrecht zur
Zeichnungsebene zwei im Abstand zueinander angeordnete Führungsschienen 8, 9, auf
denen ein Kreuztisch 10 gelagert ist Auf dem Kreuztisch 10 ist eine Riffelmaschine
11 angeordnet. Sie läßt sich Querrichtung, d.h. in der Zeichnungsebene, über einen
Kugelgewindetrieb 12 verfahren. In Längsrichtung, also in Richtung der Führungsschiene
8, 9, erfolgt die Bewegung des Kreuztisches 10 zusammen mit der Riffelmaschine 11
über eine in Richtung der Führungsschienen 8, 9 verlaufende Zahnstange 13, in die
ein von einem Motor der Riffelmaschine 11 angetriebenes Zahnrad
14 einfaßt. Der Antrieb kann aus einem Scheibenläufermotor mit angeflanschtem Getriebe
bestehen. Für die Querbewegung ist ebenfalls ein Gleichstrommotor vorgesehen.
[0020] Die Riffelmaschine hat eine Unterlage 15 und einen Riffelmaschinenkopf 16. Auf der
Unterlage 15 liegt der Endbereich eines von der Geweberolle 5 abgezogenen Gewebestücks
17. Der darüber angeordnete Riffelmaschinenkopf 16 weist Werkzeuge zum Abtasten und
Ausriffeln von Fäden des Gewebestückes 17 auf, die hier der Übersichtlichkeit halber
weggelassen, jedoch in Figur 2 näher dargestellt sind. Das Gewebestück 17 wird von
einer zwischen Lagerbock 4 und Riffelmaschine 11 angeordneten Klemmeinrichtung 18
fixiert, die aus einer Unterlage 19 und einer vertikal verfahrbaren Klemmrolle 20
besteht Die Klemmrolle 20 ist mit einem Gummimantel überzogen und in Drehrichtung
blockiert. Das Verfahren der Klemmrolle 20 in vertikaler Richtung kann mittels Hydraulikoder
Pneumatikzylindern geschehen, die innerhalb des Maschinenständers 1 angeordnet sind.
[0021] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Riffelmaschine 11 mit der Unterlage 19, dem darauf
aufgelegten Gewebestück 17 und dem darüber angeordneten Riffelmaschinenkopf 16. Das
Gewebestück 17 ist aus Längsfäden, beispielhaft mit 21 bezeichnet, und Querfäden,
beispielsweise mit .22 bezeichnet, in Leinwandbindung gewebt, wobei die Dicke der
Längs-und Querfäden 21, 22 und deren Abstände zueinander nicht maßstäblich dargestellt
sind. Die Längsfäden 21 werden deshalb so genannt, weil sie in Längsrichtung bzw.
bei einem Papiermaschinengewebe in Laufrichtung des Gewebes sich erstrecken, während
die Querfäden 22 in Querrichtung und damit parallel zu einer beide Enden verbindenden
Gewebenaht verlaufen. In Bezug auf die Bewegungsrichtungen der Riffelmaschine 11 im
Maschinenständer 1 erstrecken sich die Längsfäden in Querrichtung und die Querfäden
in Längsrichtung.
[0022] An dem Riffelmaschinenkopf 16 ist in Längsrichtung gesehen vom ein Abtastkopf 23
angeordnet, der in vergrößerter Darstellung auch in Figur 3 gezeigt ist. Er weist
eine nur in dieser Figur sichtbare Befestigungsplatte 24 mit Schraubenlöchern 25,
26, 27 auf, über die der Abtastkopf 23 an dem Riffelmaschinenkopf 16 befestigt ist.
An der Befestigungsplatte 24 ist das obere Ende einer Vertikalschlittenführung 28
in Form einer Drehmomentlinearführung angebracht Deren Schlitten 29 ist spielfrei
geführt und kann mit Hilfe einer hier nicht näher dargestellten Pneumatik vertikal
verfahren werden.
[0023] Am unteren Ende des Schlittens 29 ist eine Horizontalschlittenführung 30 befestigt,
deren Schlitten 31 ebenfalls spielfrei geführt und in horizontaler Richtung beweglich
ist. An dem Schlitten 31 ist eine Abtastnadel 32 befestigt, deren vorderes Ende so
zugespitzt ist, daß sie in eine Gasse 33 zwischen zwei Querfäden 22 einfassen kann.
[0024] Eine eventuelle Horizontalbewegung der Abtastnadel 32 bei der Verfolgung durch die
von den beiden Querfäden 22 eingefaßten Gasse 33 wird auf einen mit der Abtastnadel
32 verbundenen Geberstift 34 übertragen, der durch einen linearen Weggeber hindurchgeht,
der an der Horizontalschlittenführung 30, nicht jedoch an dessen Schlitten 31 befestigt
ist Bei der Ausführungsform nach Figur 2 sind Geberstift 3
4 und Weggeber 35 auf der von der Abtastnadel 32 gesehen linken und bei der Ausführungsform
nach Figur 3 auf der rechten Seite angeordnet was jedoch für die Funktion unerheblich
ist Der Weggeber 35 erfaßt die jeweilige Position des Geberstiftes 34 und damit der
Abtastnadel 32 und gibt sie an eine elektronische Nachlaufsteuerung weiter. Diese
Nachlaufsteuerung sorgt in Abhängigkeit von eventuellen Auslenkungen der Abtastnadel
32 für eine entsprechende Gegenbewegung der Riffelmaschine 11 mit dem Ziel, die Abtastnadel
32 immer möglichst nah an der Nullposition zu halten. Auf diese Weise wird die gesamte
Riffelmaschine 11 einer vorgewählten Gasse 33 nachgeführt, was für die Funktion der
Riffelmaschine 11 wichtig ist
[0025] Beidseits der Enden des Schlittens 29 ist jeweils ein Minipneumatikzylinder 36, 37
angeordnet und über ein Halteblech 38 mit der Horizontalschlittenführung 30 verbunden.
Über hier nicht dargestellte Druckluftleitungen können sie beidseitig beaufschlagt
werden, so daß aus ihnen herausragende, kleine Kolbenstangen 39, 40 horizontal hin-und
hergefahren werden können. In gegen hier nicht sichtbarer Anschläge voll ausgefahrener
Stellung liegen die freien Enden der Kolbenstangen 39, 40 an den beiden Stirnseiten
des Schlittens 31 an und fixieren auf diese Weise dessen Nullposition. Die Abtastnadel
32 kann dann auf die jeweilige Gasse 33 durch Querverfahren der Riffelmaschine 11
eingestellt werden. Anschließend werden die Kolbenstangen 39, 40 durch entsprechende
Umsteuerung der Minipneumatikzylinder 36, 37 eingefahren, so daß sich der Schlitten
31 frei bewegen kann.
[0026] Hinter dem Abtastkopf 23 ist ein Riffelkopf 41 angeordnet Er hat zwei senkrecht verfahrbare
Führungsstangen, die gleichfalls pneumatisch betätigt werden. An ihren unteren Enden
ist eine Nadelhafterplatte 44 befestigt, die insgesamt drei in Querrichtungen nebeneinander
angeordnete Riffelnadeln 45, 46, 47 trägt Vor dem Riffelkopf 41 ist ein Niederhalter
48 angeordnet, der über Führungsstangen 49, 50 vertikal verfahren werden kann, wobei
auch dies über eine Pneumatik geschieht Der Niederhalter ist U-förmig geformt und
rahmt die Gruppe von Riffelnadeln 45, 46, 47 seitlich ein.
[0027] Hinter dem Riffelkopf 41 ist eine Schneideinrichtung 51 angeordnet die von einem
Haltebügel 52 nahe der Oberfläche des Gewebestücks 17 gehalten wird. Sie weist einen
Scherkopf 53 mit insgesamt fünf Schemuten, beispielhaft mit 54 bezeichnet auf. Der
Scherkopf 53 besteht aus zwei an dem Haltebügel 52 befestigten, identischen Platten,
zwischen denen ein Scherblatt 57 von gleicher Formgebung in Querrichtung hin-und herbewegbar
ist Oberhalb des Scherkopfes 53 befindet sich ein Ansaugstutzen . 58 mit anschließendem
Saugschlauch 59, die beide zu einer Absaugeinrichtung 60 gehören.
[0028] Abtastkopf 23, Riffelkopf.41, Niederhalter 48, Schneideinrichtung 51 und Absaugeinrichtung
60 arbeiten beim Ausriffeln von Querfäden 22 wie folgt
[0029] Nach dem Verfahren der Riffelmaschine 11 in Längsrichtung um einen bestimmten Betrag
wird diese angehatten. Der Niederhalter 48 wird dann auf das Gewebestück 17 heruntergefahren.
Gleichzeitig werden die Riffelnadeln 45, 46, 47 in die Lücken zwischen den Querfäden
22 eingefahren. Dieser Vorgang ist im Detail an Hand der Riffelnadel 45 in Figur 4
näher dargestellt Die Schnittebene liegt hier quer zu den Querfäden 22, wobei hier
jeweils zwei nebeneinander liegende Querfäden 22 dargestellt sind. In der mit
1 bezeichneten Stellung befindet sich die Spitze der Riffelnadel 45 genau über der
von den beiden Querfäden 22 gebildeten Gasse 33. Von der Spitze her verbreitert sich
die Riffelnadel
45 bis zu einem schräg nach unten gerichteten Einschnitt 61, der von dem in dieser Ansicht
rechten Rand der Riffelnadel 45 ausgeht und mit dem der jeweils rechte Querfaden 22
eingefangen werden soll. Dies geschieht durch weiteres Absenken der Riffelnadel 45,
wobei die beiden Querfäden 22 auseinander getrieben werden, wie die Stellungen 2 und
3 zeigen. In Stellung 4 hat die Riffelnadel 45 ihre tiefste Stellung erreicht Der
in dieser Ansicht rechte Querfaden 22 befindet sich vor dem Einschnitt 61, wobei auf
beide Querfäden auf Grund der Verdrängungswirkung der Riffelnadel 45 Kräfte wirken,
die aufeinander zugerichtet sind. Auf Grund dessen bewegt sich der in dieser Ansicht
rechte Querfaden 22 beim Hochziehen der Riffelnadel 45 in den Einschnitt 61 hinein,
wird also von ihr eingefangen, wie die Stellung 5 sehen läßt Beim weiteren Anheben
der Riffelnadel 45 wird der rechte Querfaden 22 hochgehoben, wobei das freie Endstück
62 aus seiner Gewebebindung mit den Längsfäden 21 herausgezogen wird. Dies zeigen
sowohl die Stellung 6 in Figur 4 als auch Figur 2. Dort befinden sich alle drei Riffelnadeln
45, 46, 47 in der angehobenen Stellung, wobei sie die Endstücke 62 von drei Querfäden
22 hochhalten.
[0030] Nachdem dies geschehen ist, wird auch der Niederhalter 48 wieder angehoben und die
gesamte Riffelmaschine
11 in Längsrichtung, also in Richtung der Querfäden 22 um einen bestimmten Weg verfahren.
Dabei rutschen die Endstücke 62 der Querfäden 22 aus den Riffelnadeln
45, 46, 47 heraus und werden von den Schemuten 54 des sich durch die Bewegung der Riffelmaschine
11 annähernden Scherkopfes 53 aufgefangen. Dies ist in Figur 2 durch die Darstellung
der Endstücke 62a verdeutlicht, wobei sich diese Situation erst einstellt wenn die
Riffelmaschine 11 so weit in Längsrichtung verfahren worden ist, daß der Scherkopf
53 den Platz einnimmt, an dem sich jetzt in der gezeigten Darstellung noch die Riffelnadeln
45, 46, 47 befinden. Durch eine Querbewegung des Scherblattes 57 werden die Endstücke
62 der Querfäden 22 abgeschnitten und sofort über den Ansaugstutzen 58 und den Saugschlauch
59 abgesaugt Anschließend startet ein neuer Ausriffelvorgang, d. h. der Niederhalter
48 und der Riffelkopf
41 werden an einer entsprechend vorgerückten Stelle wieder abgesenkt, um weitere Endstücke
der Querfäden 22 aus dem Gewebestück 17 herauzuziehen. Auf diese Weise arbeitet sich
die Riffelmaschine 11 taktweise vor, bis die drei Querfäden 22 Stück für Stück vollkommen
entfernt sind. Dabei wird die Riffelmaschine
11 in Querrichtung durch den Abtastkopf 23 immer so geführt, daß sich die Riffelnadeln
45, 46, 47 mit ihrer Spitze immer zwischen den zwei selben Querfäden 22 befinden.
[0031] Sollen mehr als drei Querfäden 22 entfernt werden, so kann die Riffelmaschine 11
nach Ausriffeln der ersten drei Querfäden 22 entsprechend quer versetzt werden, so
daß dann die weiteren Querfäden 22 durch taktweises Verfahren der Riffelmaschine 11
in Längsrichtung ausgeriffelt werden können. Alternativ dazu besteht selbstverständlich
die Möglichkeit, mehr als drei Riffelnadeln
45,
46, 47 vorzusehen, wobei es sich empfiehlt, sie in Längsrichtung versetzt zueinander
anzuordnen, um keine übermäßige Gewebedrängung beim Einfahren der Riffielnadein 45,
46, 47 zu erhalten.
1. Vorrichtung zum Ausriffeln von Fäden aus einem Gewebe, insbesondere von Querfäden
im Bereich der Enden von Papiermaschinengeweben, gekennzeichnet durch
a) eine Riffelmaschine (11) mit einem Abtastkopf (23) zur Feststellung des genauen Verfaufs des bzw. der zu
entfernenden Fadens bzw. Fäden (22), einem in Querrichtung zu den Fäden (22) verfahrbaren
Riffelkopf (41) mit zumindest einer in das Gewebe (22) einfahrbaren Riffelnadel (45, 46,
47) und einer Schneideinrichtung (41) zum Abschneiden des bzw. der durch die Riffelnadel(n)
(45, 46, 47) aus dem Gewebe (17) herausgehobenen Fadenendes bzw. Fadenenden (62);
b) eine Nachlaufsteuerung für die Bewegung des Riffelkopfes (41 )in Querrichtung entsprechend
dem vom Abtastkopf - (23) erfaßten Verlauf des bzw. der zu entfernenden Faden bzw.
Fäden (22);
c) eine Einrichtung zur taktweisen Relativbewegung zwischen Gewebe (17) und Riffelmaschine
(11) in Längsrichtung des bzw. der zu entfernenden Faden bzw. Fäden (22).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, net daß Riffelkopf (41) und
Schneideinrichtung (51) gemeinsam in Querrichtung verfahrbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastkopf (23),
Riffelkopf (41) und Schneideinrichtung (51) gemeinsam in Querrichtung verfahrbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Riffelmaschine
(11) als Ganzes in Querrichtung verfahrbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastkopf
(23), Riffelkopf (41) und Schneideinrichtung (51) in einer Reihe hintereinander in Längsrichtung angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Riffelmaschin
((11) auf einem Maschinenständer (1) in Längsrichtung verfahrbar ist, wobei der Maschinenstände
(1) eine Halteeinrichtung (4, 18, 19, 20) für das Gewebe (5, 17) aufweist
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (4,
18, 19, 20) eine parallel zur Längsrichtung verlaufende Klemmeinrichtung (18, 19,
20) aufweist
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kiemmeinrichtung aus
einer Unterlage (19) für das Gewebe (17) und einem auf die Unterlage absenkbaren Klemmbügel
(18, 20) besteht .
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
(4, 18, 19, 20) zusätzlich Lagerböcke (4) für den aufgerollten Teil des Gewebes (5)
aufweist
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abtastkopf (23) eine Abtastnadel (32) zum -Einfassen in die Gasse (33) zwischen zwei
Fäden (22) des Gewebes (17) aufweist, die in Querrichtung beweglich aufgehängt und
mit einem die Querbewegung beim Abtasten der Gasse (33) aufnehmenden Weggeber (35)
für die Nachlaufsteuerung verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastnadel (32)
spielfrei in einer horizontalen Schlittenführung (30) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Schlittenführung
(30) an einer vertikalen Schlittenführung (28) aufgehängt ist, wobei letztere pneumatisch
angetrieben ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rückstelleinrichtung (36, 37, 39, 40) für die Einstellung der Abtastnadel (32) in einem definierten Nullpunkt vorgesehen
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung
aus zwei seitlich an dem Schlitten (31) der horizontalen Schlittenführung (28) angreifenden
Pneumatikzylindern (36, 39, 37, 40) besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Riffelkopfes - (41) zumindest ein auf das Gewebe (17) absenkbarer, die
Riffelnadel(n) (45, 46, 47) wenigstens teilweise umgebender Niederhalter (48) vorgesehen
ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Riffelkopf (41) mehrere in Längsrichtung versetzt zueinander angeordnete, gemeinsam in das Gewebe
(17) einfahrbare Riffelnadeln (45, 46, 47) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneideinrichtung (51) einen Scherkopf (53) mit in Querrichtung hin-und hergehendem
Schermesser (57) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherkopf (53) eine
der Anzahl der Riffelnadeln (45, 46, 47) entsprechende Anzahl von Schernuten - (54)
aufweist
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen der bzw. den Riffelnadel(n) (45, 46, 47) und der Schneideinrichtung
(51) nicht größer ist als die Strecke, die pro Takt beim Weiterfahren der Riffelmaschine
(11) in Längsrichtung zurückgelegt wird.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneideinrichtung (51) eine Absaugeinrichtung (60) zur Entfernung des bzw. der abgeschnittenen
Fadenenden (62) aufweist.