[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine magnetfefderzeugende Einrichtung für eine Anlage
zur Beschleunigung elektisch geladener Teilchen, deren Teifchenbahn gekrümmte und
gerade Abschnitte aufweist, mit magnetfelderzeugenden Wicklungen, deren mindestens
eine Zusatzwicklung zur Fokussierung der Teilchen auf die Teilchenbahn vorgesehen
ist Eine derartige Einrichtung geht z.B. aus -der Veröffentlichung "Nuclear Instruments
and Methods", Vol. 203, 1982, Seiten 1 bis 5 hervor.
[0002] Mit bekannten kleineren, kreisförmig gestalteten Elektronenbeschleuniger-Antagen,
die auch als "Mikrotrons" bezeichnet werden, lassen sich mit normal leitenden magnetfelderzeugenden
Wicklungen Teilchenenergien bis etwa 100 MeV erreichen. Diese Anlagen können insbesondere
auch als sogenannte Rennbahn-Mikrotrons ("race track microtrons") realisiert werden.
Die Teilchenbahnen dieses Typs von Beschleuniger-Anlagen setzen sich dabei aus zwei
Halbkreisen mit jeweils einem entsprechenden 180°-Ablenkmagneten und aus zwei geraden
Bahnabschnitten zusammen (vgl. "Nucl. Instr. and Meth.", Vol. 177, 1980, Seiten
411 bis 416 oder Vol. 204,1982, Seiten 1 bis 20).
[0003] Soll die angestrebte Endenergie der Elektronen von etwa MeV auf wesentlich höhere
Werte von beispielsweise 700 MeV gesteigert werden, so bietet sich bei unveränderten
Abmessungen der Teilchenbahn die Erhöhung des Magnetfeldes an. Eine solche Erhöhung
kann insbesondere mit supraleitenden Magneten vorgenommen werden. Injiziert man jedoch
bei sehr geringem Magnetfeld niederenergetische Elektronen in ein Mikrotron, das zudem
noch supraleitende Magnetwicklungen aufweist, so sind eine Reihe von möglichen Feldfehlerquellen
zu beachten, um die Elektronenverluste während der Beschleunigungsphase klein zu halten.
Zu Beginn dieser Phase liegt nämlich das Feldniveau für niederenergetisch eingeschossene
Elektronen von z.B. 100 keV bei einem Krümmungsradius der Beschleuniger-Anlage von
beispielsweise 0,5 m bei nur etwa 2,2 mT. Bei derartig niedrigen Magnetfeldstärken
oder auch bei hohen Feldänderungsgeschwindigke
iten besteht dann aber die Gefahr, daß aufgrund feldverzerrender Störquellen die einzuhaltenden
Feldfehterschranken gegebenenfalls überschritten werden. Um nämlich durch schwache
Fokussierung einen Elektronenstrahl führen zu können, wäre in dem vorgenannten Falle
eine Feldgenauigkeit ΔB/B
o von etwa 10
-3 erforderlich; was bedeutet, daß das Feld am Anfang der Beschleunigungsphase auf etwa
0,002 mT genau einstellbar sein müßte. Dann können jedoch Ursache unerwünschter Feldverzerrungen
äußerer Felder wie z.B. das Erdfeld mit 0,06 mT oder Felder von magnetisierbaren,
d.h. para-, ferri-bzw. ferromagnetischen Teilen der Magneteinrichtung selbst sein.
Auch Wirbelströme in metallischen Teilen der Magneteinrichtung bzw. in ihren Leitern
können zu entsprechenden Störungen führen. Außerdem stellen gegebenenfalls Abschirmströme
in den Leitern einer supraleitenden Wicklung oder sogenannte eingefrorene magnetische
Flüsse in diesen Leitern derartige Störquellen dar.
[0004] Die sich aufgrund derartiger Störfeldquellen ergebenden Schwierigkeiten versucht
man z.B. durch Abschirmung oder Kompensation der Störfelder zu beseitigen. So wird
bei bekannten Elektronenbeschleuniger-Anlagen mit normalleitenden Kupferspulen eine
abschirmende Wirkung mittels einer Flußrückfuhrung aus Eisen versucht Darüber hinaus
ist auch eine Lamellierung der Eisenjoche der felderzeugenden Magnete zur Unterdrückung
der Ausbildung von Wirbelströmen bekannt Gegebenenfalls kann auch eine Feldumkehr
vorgenommen werden, um reproduzierbar die Hysteresekurve des Eisens der Magneteinrichtung
zu durchfahren.
[0005] Falls die Teilchen mit verhältnismäßig niedriger Energie in die Teilchenbeschleunigerbahn
eingeschossen werden sollen, ergibt sich eine weitere Schwierigkeit, wenn verhältnismäßig
hohe Teilchenströme zu erzeugen sind. Dann werden nämlich die zwischen den einzelnen
Teilchen wirkenden Abstoßungskräfte verhältnismäßig dominant; d.h., der Teilchenstrom
versucht in entsprechendem Maße zu divergieren. Man sieht sich deshalb gezwungen,
zusätzliche Maßnahmen zur Fokussierung des Teilchenstrahles vorzusehen. Bei der aus
der eingangs genannten Literaturstelle "Nucl. Instr. and Meth." zu entnehmenden Elektronenbeschleuniger-Anlage
weisen deshalb die 180°-Ablenkma gnete jeweils mit einer ein Dipolfeld erzeugenden
Hauptwicklung noch eine die Teilchen auf die Teilchenbahn fokussierende Zusatzwicklung
auf. Außerdem ist im Bereich der geraden Bahnabschnitte noch ein fokussierendes Solenoidsystem
vorgesehen. Bei der bekannten Magneteinrichtung umschließen jedoch die normalleitenden
Abfenkmagnete mit ihrem Eisenjoch aus Gründen der angestrebten Feldgenauigkeit den
entsprechenden gekrümmten Abschnitt der Teilchenbahn, so daß die dort auftretende
Synchrotronstrahlung nicht genutzt werden kann.
[0006] Aufgrund der sich insbesondere bei Verwendung von supraleitenden Ablenkmagneten ergebenden
Störeffekte auf niederenergetische Teilchenstrahlen werden bei bekannten Beschleuniger-Anlagen
die Teilchen im allgemeinen erst auf einem höheren Feldn
iveau, d.h. mit höherer Energie eingeschossen. Dann sind nämlich die erwähnten Störeffekte
nur noch von geringerer bzw. untergeordneter Bedeutung. Eine derartige Betriebsweise
der Beschleuniger-Anlagen bedingt jedoch entsprechende Vorbeschleuniger und ist deshalb
entsprechend aufwendig.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs genannte magnetfelderzeugende
Einrichtung einer Teilchenbeschleuniger-Anlage dahingehend auszugestalten, daß mit
ihr verhältnismäßig große Ströme elektrisch geladener Teilchen auf verhältnismäßig
hohe Energieniveaus, im Falle von Elektronen auf beispielsweise mehrere 100 MeV, zu
beschleunigen sind, ohne daß besondere Vorbeschleuniger erforderlich werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich mindestens eines
der gekrümmten Abschnitte der Teilchenbahn die Zusatzwicklung als eine ein Quadrupoltriplet
bildende Leiteranordnung zur Fokussierung der Teilchen während deren Beschleunigungsphase
ausgeführt ist, wobei die Windungen der Zusatzwicklung zu beiden Seiten der Ebene
angeordnet sind, in welcher die Teilchenbahn liegt
[0009] Systeme aus drei hintereinander angeordneten Quadrupolwicklungen bzw. -spulen, sogenannte
Quadrupoltriplets, zur Fokussierung von Strahlen elektrisch geladener Teilchen sind
allgemein bekannt So geht z.B. aus der Veröffentlichung "Nucl.Instr. and Meth.", Vol.
121, 1974, Seiten 525 bis 532 ein Strahlführungssystem hervor, das mehrere derartiger
Quadrupoltriplets in geraden Abschnitten seiner Teilchenbahn aufweist Mit solchen
Quadrupoltriplets können insbesondere auch doppelt-teleskopische Strahlführungssysteme
ausgebildet werden, die jeweils zwei Quadrupoltriplets umfassen, weiche symmetrisch
von gleichen Driftstrecken vorbestimmter Länge umgeben sind. Dabei ist jedes Quadrupoltriplet
eines solchen Systems elektrisch so erregt, daß sowohl die horizontale als auch die
vertikale Fokussierungsebene mit dem Anfang der in Strahlführungsrichtung gesehen
vorhergehenden bzw. dem Ende der nachfolgenden Driftstrecke zusammenfallen.
[0010] Die mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der magnetfelderzeugenden Einrichtung
verbundenen Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, daß auch supraleitende Ablenkmagnete
für Felder zwischen etwa 2 mT und
-100 mT bei der Beschleunigung von insbesondere Elektronen genutzt werden können, indem
mit dem mindestens einen Quadrupoltriplet eine Fokussierung der entsprechend niederenergetischen
Teilchen auf die Teilchenbahn zu gewährleisten ist. Aufgrund der besonderen Anordnung
der Windungen der das Quadrupoltriplet bildenden Leiteranordnung wird dabei die Emission
von Synchrotronstrahlung seitlich nach außen hin nicht behindert.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen magnetfelderzeugenden Einrichtung
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren Weiterbildungen gemäß den Unteransprüchen
wird nachfolgend auf die Zeichnung Bezug genommen, in deren Figur 1 die Teilchenbahn
einer magnetfelderzeugenden Einrichtung mit erfindungsgemäßen Zusatzwicklungen angedeutet
ist. Figur 2 zeigt schematisch eine derartige Zusatzwicklung in perspektivischer Darstellung.
Aus den Figuren 3 und 4 sind zwei Querschnitte durch eine solche Zusatzwicklung ersichtlich.
In den Figuren sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0013] Die magnetfelderzeugende Einrichtung nach der Erfindung soll insbesondere für an
sich bekannte Elektronenbeschleuniger-Anlagen vom Rennbahn-Typ ("race track microtrons")
vorgesehen sein. Die hierfür erforderlichen Dipolablenkmagnete sind dabei entsprechend
der gekrümmten Teilchenbahn halbkreisförmig gebogen (vgl. z.B. "IEEE Trans. Nucl.
Sci.", Vol. NS-30, No.4, August
1983, Seiten 2531 bis 2533). Da insbesondere Endenergien der Teilchen von einigen 100
MeV angestrebt werden, sind dann wegen der erforderlichen hohen Feldstärken die Hauptwicklungen
der Ablenkmagnete bevorzugt mit supraleitendem Material erstellt. Mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der magnetfelderzeugenden Einrichtung sollen zusätzlich zu dem Dipolfeld,
das von den Hauptwicklungen dieser Ablenkmagnete hervorgerufen wird, Quadrupolfelder
mit Zusatzwicklungen ausgebildet werden, die gleichzeitig einen ungestörten Auslaß
der Synchrotronstrahlung ermöglichen. Mit derartigen Quadrupolfeldem läßt sich nämlich
vorteilhaft eine zusätzliche Fokussierung des Elektronenstrahles während der noch
niederenergetische Beschleunigungsphase der Elektronen erreichen, so daß dann auch
supraleitende Hauptwicklungen der Ablenkmagnete verwendet werden können. Wegen der
zusätzlichen Fokussierung ist es also möglich, Elektronen mit verhältnismäßig niedriger
Einschußenergie von z.B. einigen 100 keV und mit verhältnismäßig großer Teilchendichte,
d.h. einem Pulsstrom von beispielsweise mindestens 20 mA bei Pulslängen im Mikrosekunden-Bereich,
direkt in die Teilchenbahn einzuschießen; d.h. auf besondere Vorbeschleuniger zum
Injizieren von Elektronen mit höherer Energie kann dann vorteilhaft verzichtet werden.
Die supraleitenden Ablenkmagnete können also auch für Felder zwischen etwa 2 mT und
100 mT bei der Elektronenbeschleunigung genutzt werden. Die entsprechenden Zusatzwicklungen
zur Erzeugung der zusätzlichen Quadrupolfelder werden vorteilhaft im Bereich der supraleitenden
Ablenkmagnete angeordnet. Diese Zusatzwicklungen können sowohl mit normalleitenden
als auch insbesondere mit supraleitenden Leitern erstellt werden. Sie sind in Figur
1 schematisch als Aufsicht angedeutet, wobei auf eine Darstellung der supraleitenden
Hauptwicklungen der 180
0-Ablenkmagnete aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet wurde.
[0014] Die aus Figur 1 ersichtliche Teilchenbahn 2 vom Rennbahn-Typ weist zwei gekrümmte
Bahnabschnitte A, und A
2 auf, zwischen denen sich gerade Bahnabschnitte A
3 und A
4 erstrecken. Im Bereich der gekrümmten Bahnabschnitte A, und A
2 ist jeweils eine Leiteranordnung S bzw. 4 mit entsprechender Krümmung ihrer Leiterteile
vorgesehen, welche jeweils als ein Triplet von drei in Strahlführungsrichtung gesehen
hintereinander angeordneten und elektrisch untereinander verbundenen Quadrupolwicklungen
5 bis 7 bzw. 8 bis
10 ausgeführt sind. Die beiden Quadrupoltriplets 3 und 4 bilden dabei ein doppelt-teleskopisches
Strahlführungssystem. Entsprechende Systeme mit derartigen Quadrupoltriplets sind
an sich bekannt (vgl. z.B. "Nucl. Instr. and Meth., Vol. 121, 1974, Seiten 525 bis
532). Mit solchen Triplets läßt sich bekanntlich ein Strahl auf einen Punkt der Teilchenbahn
sowohl in vertikaler wie auch in horizontaler Richtung fokussieren. Gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel wird z.B. ein mit S bezeichneter Teilchenstrom, der in dem geraden
Abschnitt A4 der Teilchenbahn von etwa parallel-fliegenden Teilchen gebildet wird,
mittels des Quadrupoltriplets 3_ als Strahl S' auf einen Punkt P fokussiert, der etwa
in der Mitte der axialen Ausdehnung des geraden Abschnitten A
3 der Teilchenbahn 2 liegt. Mit dem Quadrupoltriplet 4 wird dann dieser auf dem Punkt
P fokussierte und nach diesem Punkt wieder entsprechend divergierende Teilchenstrahl
S' in den aus parallel-fliegenden Teilchen gebildeten Teilchenstrahl S in dem geraden
Abschnitt A
4 der Teilchenbahn überführt. Ein derartiges System mit einer Punkt-zu-Parallel-und
Parallel-zu-Punkt-Abbildung wird als doppelt-teleskopisch bezeichnet Die hierfür einzustellenden
Stromflußrichtungen in den in der Aufsicht der Figur 1 ersichtlichen Windungen der
Quadrupolspulen 5 bis 7 bzw. 8 bis 10 sind durch einzelne gepfeilte Linien an den
jeweils oberhalb der Teilchenbahn liegenden Windungen veranschaulicht.
[0015] Diese Stromflußrichtungen sind aus Figur 2 näher ersichtlich. In dieser Figur ist
eine Leiteranordnung zur Erzeugung überlagerter Quadrupolfelder, die ein Triplet bilden,
perspektivisch dargestellt. Bei diesem Quadrupoltriplet handelt es sich beispielsweise
um das Triplet 4 gemäß Figur 1. Die magnetischen Quadrupolfelder des Triplets werden
dabei durch zwei Stromleiter 12 bis
13 erzeugt, die in parallelen Ebenen jeweils auf einer Seite bezüglich der Ebene angeordnet
sind, in welcher die Teilchenbahn 2 liegt. Bei dieser Anordnung wird die seitliche
Abstrahlung von bei höheren Energien auftretendem Synchrotronlicht, das durch gepfeilte,
strichpunktierte Linien 11 veranschaulicht sein soll, nicht behindert. Bereiche ohne
Quadrupolfeld, die in der Figur mit b, bzw. b
2 bezeichnet sind, werden durch Zusammenlegen von jeweils hin-und rückführenden Leiterteilen
überbrückt. Eine Drehung des Quadrupolfeldes um 90° erzeugt man durch Kreuzen der
Leiterteile in diesen Bereichen. Um kleine Winkeldivergenzen zu erzielen, werden die
axialen Längen der Driftstrecken (I
d) und des Quadrupoltriplets (Iq) vorteilhaft im Verhältnis von I
d:lq:l
d wie etwa 1,5:1:1,5 gewählt. Das Triplet setzt sich aus drei Quadrupolen und zwei
Driftstrecken zusammen, deren Längen lq und I
d im Verhältnis I
q:I
d:I
q:I
d :Iqwie 0,125::0,25:0,25:0,25:0,125 stehen. Die Feldstärke der Quadrupolfelder soll
dabei deutlich über der der Störfelder liegen. Beispielsweise gehört zu einem Dipolfeld
von 70 mT, das einer Elektronenenergie von etwa 10 MeV entspricht, ein Quadrupolfeld
mit einem Gradienten von etwa 0,18 T/m. Dieser Gradient erfordert eine elektrische
Durchflutung der Tripletspulen 12 bis 14 von etwa 700 Ampere Windungen bei 4 cm Abstand
zur Elektronenbahn 2.
[0016] Die Leiter der Quadrupoltriplets können vorteilhaft in einfacher Weise in den jeweiligen
Ablenkmagneten eingebaut werden. Diese Tatsache ist aus den Figuren 3 und 4 ohne weiteres
ersichtlich. Dabei zeigt Figur 3 schematisch einen Querschnitt durch die Quadrupolspule
6 der das Quadrupoltriplet 3 bildenden Leiteranordnung gemäß Figur 1. Die Quadrupolspule
6 wird dabei von einer oberen Leiterwindung 14 und einer unteren Leiterwindung 15
gebildet Diese Windungen sind zu beiden Seiten einer Ebene E angeordnet, in welcher
die Teilchenbahn 2 und der Krümmungsradius R des Ablenkmagneten liegen. Gemäß der
Darstellung geht die Teilchenbahn 2 durch den Ursprung eines Koordinatensystems mit
R und Z als Koordinaten, wobei Z senkrecht auf der Ebene E bzw. auf R steht Die Leiterwindungen
14 und 15 sollen dabei gemäß der Erfindung symmetrisch bezüglich der Ebene E angeordnet
sein. Mit diesen Leiterwindungen ist ein Quadrupolfeld zu erzeugen, das um +45° fokussierend
auf den Teilchenstrahl wirkt Das Quadrupolfeld ist dabei durch Feldlinien 16 veranschaulicht,
während die fokussierende bzw. defokussierende Richtung der Lorentzkraft durch gestrichelte
Linien 17 bzw. 17' angedeutet ist Dieses Quadrupolfeld wird durch ein durch Feldlinien
18 angedeutetes Dipolfeld überlagert, das durch Hauptwicklungen 19 bzw. 20 des 180°-Ablenkmagneten
erzeugt wird. Die beiden Hauptwicklungen 19 und 20 liegen dabei etwa symmetrisch zu
beiden Seiten der Ebene E. Mit einer derartigen Anordnung der Dipol-und Quadrupolwicklungen
wird zum einen erreicht, daß die im Bereich der Ablenkmagnete auftretende Synchrotronstrahlung
in der Ebene E ungehindert nach außen treten kann. Werden außerdem auch für die Quadrupolspulen
supraleitende Leiter verwendet, so können zum anderen diese Leiter in einfacher Weise
in dem die benachbarte Dipolwicklung aufnehmenden Kryosystem mit angeordnet werden.
[0017] Aus Figur 4 geht in Figur 3 entsprechender Darstellung schematisch ein Querschnitt
durch die Quadrupolspule 7 desselben Quadrupoltriplets 3 hervor. Die Stromflußrichtungen
in der oberen Windung 14 und in der unteren Windung 15 dieser Spule 7 sind dabei entgegengesetzt
zu den Stromflußrichtungen in der benachbarten Quadrupolspule 6 des Triplets 3, so
daß das durch Feldlinien 16' veranschaulichte Quadrupolfeld der Spule 7 um -45° fokussierend
bzw. defokussierend wirkt D.h., das Quadrupolfeld der Spule 7 ist um 90° gedreht gegenüber
dem in Figur 3 gezeigten Quadrupolfeld der Spule 6. Entsprechend den Stromffußrichtungen
in den Leiterwindungen der Quadrupolspule 7 sind auch die Stromflußrichtungen in der
Quadrupolspule 5 zu wählen. D.h., in dem Quadrupoltriplet 3 werden in den hintereinander
angeordneten Quadrupotspulen 5 bis 7 solche Stromrichtungen in den Leiterwindungen
vorgesehen, daß das Vorzeichen der Fokussierungswirkung von Spule zu Spule wechselt.
Entsprechendes gilt auch für die Quadrupolspulen 8 bis 10 des Quadrupoltriplets 4.
[0018] Die mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der magnetfelderzeugenden Einrichtung
hervorzurufenden Quadrupolfelder sind im wesentlichen nur bei kleinen Dipolfeldem
und hohen Feldänderungsgeschwindigkeiten wirksam. Bei höheren Feldern mit B > 1 T
und kleineren Feldänderungsgeschwindigkeiten B sind derartige Zusatzfelder weitgehend
überflüssig, da dann in bekannter Weise die Hauptwicklungen der magnetfelderzeugenden
Einrichtung allein die Teilchenführung übemehmen können.
1. Magnetfelderzeugende Einrichtung für eine Anlage zur Beschleunigung elektrisch
geladener Teilchen, deren Teilchenbahn gekrümmte und gerade Abschnitte aufweist, mit
magnetfelderzeugenden Wicklungen, deren mindestens eine Zusatzwicklung zur Fokussierung
der Teilchen auf die Teilchenbahn vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
mindestens eines der gekrümmten Abschnitte - (A1, A2) der Teilchenbahn (2) die Zusatzwicklung als eine ein Quadrupoltriplet bildende Leiteranordnung
(3, 4 ) zur Fokussierung der Teilchen (e-) während deren Beschleunigungsphase ausgeführt
ist, wobei die Windungen - (12, 13; 14, 15) der Zusatzwicklung zu beiden Seiten der
Ebene (E) angeordnet sind, in welcher die Teilchenbahn - (2) liegt
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromflußrichtungen
in entsprechenden Windungen (12, 13; 14, 15) benachbarter Quadrupolwicklungen (5 bis
7; 8 bis 10) der das Quadrupoltripfet bildenden Leiteranordnung (3 bzw. 4) entgegengesetzt
sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetfelderzeugenden
Hauptwicklungen (19, 20) und/oder die das Quadrupoltriplet bildende Leiteranordnung
(3, 4) zumindest teilweise supraleitende Leiter enthalten.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß in den
Bereichen der gekrümmten Abschnitte (A,, A2) der Teilchenbahn (2) jeweils eine ein Quadrupoltriplet bildende Leiteranordnung
(3 bzw. 4) vorgesehen ist
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden jeweils ein
Quadrupoltriplet bildenden Leiteranordnungen (3, 4) ein doppelt-teleskopisches System
zur Fokussierung der Teilchen (e-) bilden.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnung (Id) der Driftstrecken und die Ausdehnung (Iq) des Quadrupoltriplets (3, 4) in Strahlführungsrichtung im Verhältnis zueinander
so gewählt sind, daß zumindest annähernd gilt |d:|q:|d wie 1,5:1:1,5.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Quadrupolwicklungen
(5 bis 7; 8 bis 10) der ein Quadrupoltriplet bildenden Leiteranordnung - (3bzw. 4)mindestens
zwei Leiterwindungen (12, 13; 14, 15) aufweisen, die auf gegenüberliegenden Seiten
bezüglich der Ebene (E) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als elektrisch geladene Teilchen Elektronen (e-)
zu beschleunigen sind.