[0001] Die Erfindung betrifft einen Kohlenoxid-Atemluftfilter mit einer wenigstens in Einwegatmung
durchströmten ersten Filterschicht, welche einen ersten CO-Katalysator enthält.
[0002] Aus der DE-PS 12 46 416 ist ein für Einwegatmung bestimmtes Kohlenoxid-Atemluftfilter
bekannt, welches als oxidierenden Katalysator Hopkalit, d.h. eine Mischung von Kupferoxid
und Mangandioxid, sowie weitere Filtermaterialien zum Schutz des Katalysators gegen
Feuchtigkeit enthält.
[0003] Dieser Katalysator kann hohe CO-Konzentrationen zu unschädlichem C0
2 oxidieren und zeigt während seiner möglichen Gebrauchsdauer in trockenem Zustand
nur einen langsamen Abfall der Katalysatorwirkung. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit
des Hopkalit-Katalysators bedingt aber ein besonderes Einsatzrisiko, weil sich der
jeweilige Wasserdampf-Beladungszustand nach längerer Lagerdauer des Filters vor Gebrauch
nicht mit Sicherheit feststellen läßt.
[0004] Als Katalysatoren für Kohlenoxid-Atemluftfilter sind ferner Edelmetalle, insbesondere
Metalle aus der Gruppe der Platinmetalle auf einem porösen Träger aus Aktivkohle oder
Eiweißstoffen, bekannt (Veröffentlichung der American Society of Mechanical Engineers,
ASME 77 ENAs-28, 1957,5). Derartige Edelmetallkatalysatoren erreichen beim raschen
Anfluten hoher CO-Konzentrationen erst nach einer gewissen Formierungszeit eine ausreichende
Schutzwirkung, sind jedoch gegen den Einfluß von Wasserdampf wesentlich unempfindlicher
als Hopkalit.
[0005] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein Kohlenoxid-Atemluftfilter der
eingangs angegebenen Art so weiterzubilden, daß beim Soforteinsatz unter hohen CO-Konzentrationen
und hoher Luftfeuchte eine relativ lange Gebrauchsdauer erreicht wird.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabenstellung erfolgt dadurch, daß die erste Filterschicht mit
einer zweiten Filterschicht kombiniert ist, welche einen zweiten CO-Katalysator enthält,
dessen Katalysatorwirkung und Wasserdampfempfindlichkeit unterschiedlich von der des
ersten CO-Katalysators ist. Auf diese Weise läßt sich ein CO-Katalysator, welcher
bereits von Anfang an hohe CO-Konzentrationen zuläßt, aber schon nach relativ kurzer
Zeit unter dem Einfluß der Luftfeuchte seine Aktivität verliert, mit einem weiteren
CO-Katalysator kombinieren, der erst nach einer gewissen Einwirkungszeit eine ausreichende
Filterwirkung erzielt, aber dann auch unter hoher Luftfeuchtigkeit seine Aktivität
für lange Zeit beibehält.
[0007] Der erste CO-Katalysator kann dabei zweckmäßig wenigstens ein Metall bzw. eine Metallverbindung
aus der Gruppe der Edelmetalle enthalten, während der zweite in Strömungsrichtung
der Einatemluft vorgeschaltete CO-Katalysator Oxide von unedlen Metallen enthält.
Obwohl der zweite CO-Katalysator nach längerer Betriebsdauer hohe CO-Konzentrationen
nur noch in geringem Umfang oxidiert, ist sichergestellt, daß hinter dem ersten Katalysator
keine gefährlichen CO-Konzentrationen auftreten, da die Aktivität des ersten Katalysators
mindestens in dem Maße zunimmt, wie die Aktivität des zweiten Katalysators abnimmt.
[0008] Eine erprobte günstige Kombination kann vorsehen, daß der erste CO-Katalysator ein
auf einem Träger aufgebrachtes Metall bzw. eine Metallverbindung aus der Gruppe der
Platinmetalle ist, und daß der zweite CO-Katalysator ein Gemisch aus Kupferoxid und
einem Manganoxid, vorzugsweise Hopkalit enthält. Bei einem solchen Atemluftfilter
wird im ersten Katalysator ein Metall aus der Gruppe der Platinmetalle, wie Platin,
Palladium, Rhodium oder Ruthenium, entweder elementar, als Oxid oder auch als Salz,
z.B. als Chlorid verwendet. Dieses Metall bzw. die Metallverbindung kann vorteilhaft
auf einem granulierten, porösen Träger aus Aktivkohle, aktiver Tonerde, Kieselgel,
Zeolith oder Kunststoffasermaterial, gegebenenfalls unter Verwendung von metallenen
oder oxidischen Unterlagschichten aufgebracht werden.
[0009] Die Kombination des Edelmetall-Katalysators, welcher mindestens ein Metall aus der
Gruppe der Platinmetalle auf einem entsprechenden Träger enthält, mit einem in Strömungsrichtung
der Einatemluft vorgeschalteten Hopkalit-Katalysator ergibt ein Atemluftfilter, welches
bei hoher Stoß- und Dauerbelastung eine relativ lange Gebrauchsdauer aufweist.
[0010] Die Kombinationswirkung beider Katalysatoren ist dadurch erklärbar, daß der Platin-Katalysator
unter CO-Einwirkung an seiner Oberfläche Carbonyl bildet. Dieses kann mit Sauerstoff
so lange umgesetzt und abgebaut werden, wie die Oberfläche des Katalysators nur teilweise
mit Carbonyl überzogen und dadurch weiterer Sauerstoffzutritt möglich ist. Bei Stoßbelastung
mit hohen Konzentrationen bildet sich sofort eine zusammenhängende Carbonylschicht,
die schwer aufzubrechen ist und die Katalysatorwirkung blockiert. Durch den vorgeschalteten
Hopkalit-Katalysator wird verhindert, daß hohe CO-Konzentrationen unmittelbar auf
den Platin-Katalysator durchschlagen, so daß sich die Carbonylschicht unter Freilassung
von den Sauerstoffzutritt ermöglichenden Poren in der Tiefe des Trägers ausbreiten
kann.
[0011] Durch die Vorschaltung des Hopkalyt-Katalysators wird somit dem Platin-Katalysator
die Möglichkeit einer gleichmäßigen Formierung geboten, welche die Entfaltung der
lang dauernden Katalysatorwirkung gewährleistet.
[0012] Das beschriebene Atemluftfilter kann sowohl in Einwegbetrieb, mit Ventilausatmung,
als auch in Pendelatmung benutzt werden. Durch Einwegatmung wird die schädliche Wasserdampfbeladung
des Hopkalit-Katalysators hinausgezögert.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Atemluftfilters gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt.
[0014] Das Atemluftfilter besteht aus einem Filtergehäuse 1, in dem eine erste Filterschicht
2 mit einem Platinmetall-Katalysator zwischen Halteflächen 3 mit geringem Strömungswiderstand
untergebracht ist. Der Platinmetall-Katalysator besteht z.B. aus körnigem Aluminiumoxid
mit einer Belegung von 0,5 % Palladium.
[0015] In Strömungsrichtung der Einatemluft vorgeschaltet ist eine zweite Filterschicht
4 vorgesehen, welche granuliertes Hopkalit als zweiten CO-Katalysator enthält. Ein
luftdurchlässiger Deckel 5 schließt das Filtergehäuse 1 ab.
1. Kohlenoxid-Atemluftfilter mit einer wenigstens in Einwegatmung durchströmten ersten
Filterschicht, welche einen ersten CO-Katalysator enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Filterschicht (2) mit einer zweiten Filterschicht (4) kombiniert ist,
welche einen zweiten CO-Katalysator enthält, dessen Katalysatorwirkung und Wasserdampfempfindlichkeit
unterschiedlich von der des ersten CO-Katalysators ist.
2. Atemluftfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste CO-Katalysator
wenigstens ein metall bzw. eine Metallverbindung aus der Gruppe der Edelmetalle enthält,
und daß der zweite in Strömungsrichtung der Einatemluft vorgeschaltete CO-Katalysator
Oxide von unedlen Metallen enthält.
3. Atemluftfilter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste CO-Katalysator
ein auf einem Träger aufgebrachtes Metall bzw. eine Metallverbindung aus der Gruppe
der Platinmetalle, und der zweite CO-Katalysator ein Gemisch aus Kupferoxid und einem
Manganoxid enthält.
4. Atemluftfilter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite CO-Katalysator
Hopkalit enthält.