(19)
(11) EP 0 193 879 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.09.1986  Patentblatt  1986/37

(21) Anmeldenummer: 86102585.6

(22) Anmeldetag:  27.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25H 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 06.03.1985 DE 3507953

(71) Anmelder: Weber, Alfred
D-8910 Landsberg/Lech (DE)

(72) Erfinder:
  • Weber, Alfred
    D-8910 Landsberg/Lech (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Leinweber & Zimmermann 
Rosental 7
80331 München
80331 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeugkasten


    (57) Es wird ein Werkzeugkasten vorgeschlagen, der gleichzeitig als Transportkiste für Werkzeug benutzt werden kann, wenn das Werkzeug an einen Montageort gebracht werden soll.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeugkasten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Werkzeugkästen sind in den vershiedensten Formen bekannt Eine erste Bauform von bekannten Werkzeugkästen ist nach Art eines Hängeschränkchens ausgeführt. Die Werkzeugaufnahmen befinden sich innerhalb des Schränkchens und an den Innenseiten der um vertikale Schwenkachsen schwenkbaren Türchen. Diese - schränkchenartigen Werkzeugkästen sind zum Verbleib an der jeweiligen Wand bestimmt und sind nicht geeignet, zum jeweiligen Werkzeugeinsatzort mitgeführt zu werden.

    [0003] Weiterhin sind kistenartige Werkzeugkästen bekannt, die als obere Abschlußwand einen um eine horizontale Achse klappbaren Klappdeckel aufweisen, wobei die Werkzeugaufnahmen innerhalb der Kiste und an der Innenseite des Klappdeckels angebracht sind. Diese Werkzeugkästen sind zum Werkzeugtransport an den jeweiligen Einsatzort geeignet, sind aber weniger geeignet, um in der Werkstatt das Werkzeug dauernd aufzunehmen, da sie nicht zum Aufhängen an der Wand ausgebildet sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werkzeugkasten, insbesondere für Tischlerwerkzeug anzugeben, der sowohl zur dauernden Aufnahme des Werkzeugs in der Werkstatt als auch zum Transport an die Werkzeugeinsatzstelle (Montageort) geeignet ist.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Ausbildung nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 vorgeschlagen.

    [0006] Die Maßnahme des Anspruchs 2 zielt darauf ab, die Höhe des Werkzeugkastens im aufgeklappten Zustand auf ein handliches Maß zu bringen.

    [0007] Die Maßnahme des Anspruchs 3 zielt darauf ab, den Zugriff zu den Werkzeugen im Inneren des Werkzeugkastens zu erleichtern und an der Innenseite des zweiten Vorderwandklappteils eine zusätzliche, im aufgeklappten Zustand gut zugängliche Werkzeugaufnahmefläche zu - schaffen.

    [0008] Die Maßnahme des Anspruchs 4 zielt wiederum darauf ab, den Zugriff zu den Werkzeugen im Inneren des Kastens zu erleichtern, indem Teile der Seitenwände beim Aufklappen des Winkelelements mit aufgeklappt werden.

    [0009] Die Maßnahme des Anspruchs 5 zielt darauf ab, in Verbindung mit der Maßnahme des Anspruchs 4 das Winkelelement zu stabilisieren und eine Auflagefläche im aufgeklappten Zustand des Winkelelements zu schaffen, die ggfs. im Zusammenwirken mit einer anderen Auflage etwa einem Stuhl die Funktion eines Montagebocks übernehmen kann.

    [0010] Die Ausbildung gemäß Anspruch 6 zielt darauf ab, einerseits das Werkzeug bei aufgeklapptem Winkelelement innerhalb des Werkzeugkastens optimal zugänglich zu machen und andererseits das Hochklappen des Winkelelements nicht zu behindem.

    [0011] Die Maßnahme des Anspruchs 7 zielt darauf ab, im geöffneten Zustand noch einen ausreichenden Berührungsschutz für das Werkzeug innerhalb des Kastens zu gewährleisten, andererseits aber für gute Zugänglichkeit zu sorgen-Die Maßnahme der Ansprüche 9 und 10 zielen auf ein handliches Format des Werkzeugkastens ab.

    [0012] Die Maßnahme des Anspruchs 12 zielt darauf ab, das Tragen des Werkzeugkastens von der Werkstatt zum Einsatzort im geschlossenen Zustand und das Tragen am Einsatzort im geöffneten Zustand zu ermöglichen. Die Ausbildung gemäß Anspruch 13 ermöglicht es, an ein und demselben Griff sowohl den geschlossenen als auch den geöffneten Werkzeugkasten zu tragen.

    [0013] Die Ausbildung des Anspruchs 14 gewährleistet, daß trotz der dem Tragegriff Durchtritt gewährenden Ausnehmung in dem Deckwandklappteil der Werkzeugkasten vollständig geschlossen ist

    [0014] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels. Es steifen dar:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugkastens in geöffneter Stellung;

    Fig. 2 eine Endansicht des Werkzeugkastens in Pfeilrichtung 11 der Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf den geschlossenen Werkzeugkasten in Pfeilrichtung 111 der Fig. 2 und

    Fig 4 eine Frontansicht des Werkzeugkastens in Pfeilrichtung IV der Fig. 1.



    [0015] In Fig. 1 sind der Boden des Werkzeugkastens mit 10, die Seitenwände mit 12, die Rückwand mit 14 und eine Deckwand mit 16 bezeichnet Die Deckwand 16 besteht aus einem Deckwandgrundteil 16a und einem Deckwandklappteil 16b. Der Deckwandklappteil 16b bildet zusammen mit einem ersten Vorderwandklappteil 18a ein Winkelelement W, das durch eine Ergänzungswand 20 und durch Endteile 12a ergänzt ist Der Deckwandklappteil 16b ist durch ein Klavierband um eine Schwenkachse 22 - schwenkbar befestigt Im geschlossenen Zustand des Werkzeugkastens sind die Seitenwände 12 durch die Endteile 12a ergänzt die Deckwand 16 ist durch den Deckwandklappteil 16b ergänzt und die obere Hälfte der Vorderwand ist von dem Vorderwandklappteil 18a gebildet Die untere Hälfte der Vorderwand wird von einem zweiten Vorderwandklappteil 18b gebildet In der Rückwand 14 sind Löcher 24 vorgesehen, die das Aufhängen des Werkzeugkastens an Haken in einer Wand gestatten.

    [0016] An dem Deckwandgrundteil 16a ist ein Tragegriff 26 angebracht, der beim Zuklappen des Winkelteils W durch eine Ausnehmung 16c des Deckwandklappteils 16b hindurchgehen kann. Im zugeklappten Zustand ist die Ausnehmung 16c durch eine Fortsetzung 16d des Deckwandgrundteils 16a ausgefüllt, wobei der Tragegriff 26 an dieser Fortsetzung 16d befestigt ist

    [0017] Der Werkzeugkasten gewährt, wenn er an der Wand etwa über einer Hobelbank aufgehängt ist, übersicht und optimalen Zugriff zu allen werkzeugtragenden Flächen. Ein Schreiner, der zur Montage geht, kann den Werkzeugkasten als ganzen von der Wand abhängen und nach Art einer Werk zeugkiste zum Montageort mitnehmen.Dort kann der Werkzeugkasten am Boden abgestellt werden und gewährt auch dann optimale Übersicht und optimalen Zugriff zu allen Werkzeugen. Die Höhe des Werkzeugkastens im aufgeklappten Zustand ist so bemessen, daß die Ergänzungswand 20 auch als Montageauflage verwendet werden kann.

    [0018] Ein Schloß zwischen den Vorderwandklappteilen 18b und 18a gestattet das Abschließen des Werkzeugs.

    [0019] Durch die Erfindung wird ermöglicht, daß der Schreiner immer seinen kompletten Werkzeugsatz bei sich hat Ein umräumen von einem stationären Werkzeugschrank in eine Werkzeugkiste ist nicht erforderlich.


    Ansprüche

    1. Werkzeugkasten von annähernd Quaderform mit einem Boden, einer Aufhängemittel (24) aufweisenden Rückwand (14), zwei Seitenwänden (12), einer Deckwand (16) und mindestens einem ersten Vorderwandklappteil (18a), dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorderwandklappteil (18a) mit einem den vorderen Bereich der Deckwand (16) bildenden Deckwandklappteil (16b) zu einem Winkelelement (W) verbunden ist und daß der Deckwandklappteil - (16b) um eine zur Rückwand (14) parallele Schwenkachse (22) an der Vorderkante eines den rückwärtigen Bereich der Deckwand (16) einnehmenden Deckwandgrundteils - (16a) um 180° schwenkbar angelenkt ist.
     
    2. Werkzeugkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorderwandklappteil (18a), in der Schließstellung betrachtet, sich nur über einen Teil der Kastenhöhe erstreckt.
     
    3. Werkzeugkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Resthöhe der Vorderwand von einem zweiten Vorderwandklappteil (18b) eingenommen ist, weicher an der Vorderkante des Bbdens (10) angelenkt und aus der Schließstellung um mindestens 90°, vorzugsweise 180°, abklappbar ist.
     
    4. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Seitenwände (12) von Endteilen (12a) des Winkelelements (W) gebildet sind.
     
    5. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelelement (W) eine zu dem Deckwandklappteil (16b) parallele Ergänzungswand (20) an der von dem Deckwandklappteil (16b) abgelegenen Kante des Vorderwandklappteils (18a) umfaßt.
     
    6. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckwandklappteil (16b) annähernd die halbe Tiefe der Deckwand (16) und vorzugsweise etwas weniger als die halbe Tiefe einnimmt
     
    7. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Vorderwandklappteil (18a) annähernd die halbe Kastenhöhe einnimmt
     
    8. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteile (12a) annähernd rechteckig sind, wobei deren Seitenlängen der Tiefe bzw. Höhe des Deckwandklappteils (16b) bzw. des ersten Vorderwandklappteils (18a) entsprechen.
     
    9. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet daß die Seitenwände (12) gegebenenfalls ergänzt durch die Endteile (12a) des Winkelelements (W) annähernd quadratischen Umriß besitzen.
     
    10. Werkzeugkasten nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Kastens ca. 32 cm im geschlossenen Zustand beträgt.
     
    11. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten (18a) und dem zweiten Vorderwandklappteil (18b) ein Verschluß angebracht ist.
     
    12. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer Trageeinrichtung (26) ausgerüstet ist, welche das einhändige Tragen sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand erlaubt.
     
    13. Werkzeugkasten nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Vorderkante des Deckwandgrundteils (16a), und zwar im Bereich von deren Mitte, ein Tragegriff (26) angeordnet ist und daß in dem Deckwandklappteil (16b) eine Ausnehmung (16c) angeordnet ist, welche dem Tragegriff (26) Durchtritt durch den Deckwandklappteil (16b) beim Klappen von der Schließstellung in die Öffnungsstellung gewährt.
     
    14. Werkzeugkasten nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (16c) in dem Deckwandklappteil (16b) durch eine Forsetzung (16d) des Deckwandgrundteils ausgefüllt ist und daß der Tragegriff (26) an dieser Fortsetzung (16d) des Deckwandgrundteils (16a) angebracht ist.
     
    15. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des durch den Boden (10), die Rückwand (14), die Seitenwände (12) und den Deckwandgrundteil (16a) umschriebenen Raums an den Wandinnenseiten und/oder an frei im Raum stehenden Aufnahmegerüsten Werkzeugaufnahmen angebracht sind.
     
    16. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß an dem ersten Vorderwandklappteil (18a) und/oder dem Deckwandklappteil (16b) und/oder der Ergänzungswand (20) und/oder den Endteilen (12a) des Winkelelements (W) und/oder dem zweiten Vorderwandklappteil (18b) jeweils innenseitig Werkzeugaufnahmen angebracht sind.
     
    17. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß er als Sperrholzkonstruktion, insbesondere mit Verzapfungen ausgeführt ist.
     
    18. Werkzeugkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängemittel von Löchern (24) in der Rückwand gebildet sind.
     




    Zeichnung