[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Heizeinrichtung für eine Kräuselmaschine, insbesondere
Falschzwimkräuselmaschine oder Luftstrahltexturiermaschine, zum kontinuierlichen HeißluftbehandeIn
der texturierten thermoplastischen Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind verschiedene Heizeinrichtungen zum HeißluftbehandeIn von thermoplastischen
Fäden in Kräuselmaschinen bekannt, bei denen die Fäden durch rohrförmige geschlossene
Heizzonen geführt werden. Dies ist der Fall bei Kräuselmaschinen mit nur einem einzigen
Heizer für die Wärmefixierung der Fäden bei der Herstellung von HE-Gamen (high elasticity),
bei denen der Heizer vor dem Falschdrallgeber oder dergleichen angeordnet ist Bevorzugt
ist es aber der Fall bei Kräuselmaschinen mit einer Heizeinrichtung vor und hinter
dem Falschdrallgeber, wobei diese Maschinen zur Herstellung von Set-Gamen verwendet
werden, deren Dehnung durch eine Wärmestabilisierung und Schrumpfbehandlung bei einer
vorliegenden Fadenspannung wesentlichen verringert wird.
[0003] Die Heizeinrichtungen werden üblicherweise elektrisch, z.B. durch Widerstandsheizung
oder durch Heißluft bzw. geeignete flüssige oder dampfförmige Heizmedien, von außen
beheizt Lediglich beispielsweise sei hier die DE-PS 23 48 371 genannt, in der neben
gekrümmten Kontaktheizschienen auch Konvektionsheizeinrichtungen für Kräuselmaschinen
beschrieben sind, die durch einen kondensierenden organischen Wärmeträger beheizt
werden.
[0004] Die Heizwirkung derartiger sog. "Röhrchenheizer" ist im Bereich praktikabler Längen
proportional zu ihrer Länge. Bei hohen Gamgeschwindigkeiten kann die erforderliche
Röhrchenlänge in dem verfügbaren Platz nicht untergebracht werden. Zur Verbesserung
wurde vorgeschlagen, Heißluft in die Röhrchen einzuleiten (DE-OS 33 06 459). Hierzu
ist ein hoher maschineller Aufwand notwendig und es treten Energieverluste auf- Temperaturdifferenzen
von Stelle zu Stelle sind zu erwarten, falls die eingeleitete Heißlufttemperatur Unterschiede
von Stelle zu Stelle aufweist
[0005] Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, die Wärmebehandlung wirkungsvoller als
bisher zu gestalten und den Wärmebedarf bei gleicher Produktionsmenge zu verringern
mit dem Ziel, einen besseren Wärmeübergang von der Luft auf die Fäden zu erzielen.
Hierzu wird Frischluft in den Fadenkanal eingeblasen. Dies geschieht dadurch, daß
oben am oder unmittelbar über dem Fadenkanal ein oder mehrere Luftzutrittsöffnungen
angeordnet sind. Die Frischluft hat den Vorteil gegenüber eingeblasener Heißluft daß
sie überall verfügbar ist, eine gleichmäßigere Temperatur von Stelle zu Stelle aufweist
und daß auftretende Druckschwankungen durch eine einstellbare Druckluftquelle ausgeglichen
werden können. Es wurde nun gefunden, daß die zu erwartende Kühlung des Fadens durch
die eingeblasene Frischluft bei weitem aufgewogen wird durch einen erheblich verbesserten
Wärmeübergang.
[0006] Vorzugsweise wird der Frischluftstrom durch eine vor dem Beginn der Heizzone auf
dem Fadenkanal sitzende tnjektordüse zugeführt. Der Frischluftstrom gelangt über eine
Luftzufuhrkanal zunächst in einen Ringkanal, der in einer Ebene, die senkrecht zur
Achse des Fadenkanals liegt, rings um den Fadenkanal führt Von diesem Ringkanal gehen
ein oder mehrre auf einem Kegelmantel liegende Überströmkanäle aus, die schräg in
den Fadenkanal münden. Sie münden auf einer Schulter, mit der der enge Eingangsbereich
des Fadenkanals in den weiteren Bereich des Fadenkanals übergeht, der beheizt ist.
Die tnjektordüse kann aus zwei Teilen mit einem verstellbaren, konischen oberen Düsenteil
und einem festen, auf dem Fadenkanal sitzenden Düsenblock bestehen.
[0007] Da die Überströmöffnungen der fnjektordüse auf einer Schulter münden, mit der der
enge Eingangsbereich des Fadens fast in den weiteren Endbereich übergeht, kommt es
zu einer Saugströmung, die den Faden in den breitesten Teil des Fadenkanals saugt
wodurch der Einfädelvorgang erleichtert wird. Zur Erleichterung des Einfädelvorgangs
ist es insbesondere auch möglich, die Frischluftzufuhr zum Einfädeln zu erhöhen.
[0008] Andererseits ist es unerwünscht, daß der Faden eine große Menge von Umgebungsluft
mit in den Fadenkanal fördert, da diese Umgebungsluft den Faden als isolierende Hülle
umgibt Aus diesem Grunde ist der Eingangsteil des Fadenkanals bzw. der Injektordüse
verengt, so daß die vom Faden mitgeschleppt Umgebungsluft am Eingang des Fadenkanals
abgestreift wird.
[0009] Die Dosierung des zugeführten Frischluftstroms kann zum einen durch eine Magnetventil
am zentralen Frischluftzufuhrrohr und zum anderen durch eine Dosiereinrichtung an
jedem tnjektor, also z.B. durch Einstellen des verstellbaren, konischen oberen Düsenteils
erfolgen.
[0010] Der beheizte Fadenkanal ist vorteilhaft mit Noppen, Wülsten, Ringen oder dgl. über
den ganzen Umfang und die gesamte Länge ausgestattet Hierdurch wird die Wärmeübertragung
auf den Fade weiter gefördert. Die Fixierwirkung der Heizeinrichtung konnte wesentlich
verbessert werden, und eine hohe Qualität und Gleichmäßigkeit der Kräuselfäden bei
hoher Produktionsleistung wurde erreicht
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert
[0012] Es zeigen
Fig. 1 Längsschnitt der Heizeinrichtung mit Injektordüse;
Fig. 2 Diagramm mit Versuchsergebnissen.
[0013] Fig. 1 stellt einen Längsschnitt der Heizeinrichtung - (teilweise) mit der Injektordüse
dar. Die Heizeinrichtung für ein Kräuselmaschine besitzt eine Vielzahl von Fadenführungsrohren.
Auf jedes dieser Fadenfürungsrohre kann erfindungsgemäß eine Injektordüse aufgesetzt
werden. Der Aufbau wird schematisch an einer Injektordüse mit nachfolgend beheiztem
Fadenführungsrohr beschrieben. Die injektordüse besteht aus einem festen Düsenblock
1, der auf dem beheizten Teil des Fadenkanals aufsitzt, sowie aus dem verstellbaren,
konusförmigen oberen Düsenteil 2. Die Düse mündet in einen Fadenkanal 3, den der Faden
(nicht dargestellt) mit Laufrichtung 4 durchläuft Der Fadenkanal 1 erweitert sich
auf der Schulter 5, mit der der enge Teil des Fadenkanals in den erweiterten beheizten
Bereich 6 übergeht. Auf der Ebene der Schulter 5 trifft ein Überströmkanal, der kegelmanteiförmig
den Fadenkanal umgibt, auf den Fadenkanal. Dem Überströmkanal 7 vorgelagert ist ein
Ringkanal 8, der in einer Ebene senkrecht zur Fadenkanalachse um den Fadenkanalbereich
führt. Der Ringkanal 8 geht an der unteren, zum Fadenkanal weisenden Seite 9 in den
Überströmkanal 7 über. Die Frischluftzufuhr läßt sich durch den verstellbaren, oberen
Düsenteil 2 der lnjektordüse einstellen, dadurch, daß der obere Düsenteil als Konusschraube
ausgebildet ist, der in seinem zylindrischen Bereich 10 mit einem Schraubengewinde
11 ausgestattet ist Am oberen verstellbaren Düsenteil befindet sich ein flacher Drehknopf
12 mit einem Stellzeiger 13 an der Unterseite, wodurch die Eindrehtiefe des verstellbaren
Düsenteils in den Düsenblock festgestellt werden kann und somit die Weite des Überströmkanals
7 eingestellt werden kann. Die Injektordüse ist an einer Druckluftquelle (nicht dargestellt)
über Rohr 14 angeschlossen. Die Frischluft wird mit konstanter Temperatur, vorzugsweise
Raumtemperatur, über einen Frischluftkanal 15 in den Ringkanal 8 gefördert. Von der
Injektordüse 1, 2 aus strömt die Frischluft mit der vom Faden mitgeführten Umgebungsluft
in den erweiterten beheizten Teil des Fadenkanals 6, der mit Noppen 16 über den Umfang
und die gesamte Länge des beheizten Fadenkanals ausgestattet ist.
[0014] Die Heizeinrichtung besteht aus einem Heizkasten 17, in den -neben mehreren gleichartigen
anderen -das Rohr 20 am oberen und unteren Ende dicht eingeschweißt ist. Die Rohre
sind im wesentlichen vertikal angeordnet. In jedes Rohr 20 ist ein Fadenführungsrohr
18 eingeschoben, durch welches der Faden während seiner Wärmebehandlung hindurchläuft.
Damit wird die Wärme von dem im Heizkasten befindlichen Wärmeträger, z.B. Sattdampf,
über den Rohrzwischenraum 19 auf des Fadenführungsrohr 18 übertragen, wobei auf einen
guten Wärmeübergang von dem Rohrzwischenraum 19 auf das Fadenführungsrohr 18 geachtet
wird. Vom Fadenführungsrohr wird die Wärme auf den Faden übertragen.
[0015] Das Diagramm nach Fig. 2 zeigt als Versuchsergebnis auf der Ordinate die Einkräuselung
eines falschzwimtexturierten und sodann wärmefixierten Fadens. Dabei erfolgte die
Wärmefixierung in einem Versuch mit und in einem Versuch ohne Frischlufteinblasung
ohne Änderung weiterer Versuchsparameter. Das Diagramm zeigt auf der Ordinate die
Einkräuselung (DIN 53840) und auf der Abszisse den Frischluftverbräuch der Düse. Es
wird deutlich, daß mit vermehrter Frischlufteinblasung ein deutlich besseres Einkräuseiverhaiten
der Fäden erreicht wird als ohne Luftzufuhr. Die Verbesserung stellt sich bei der
Versuchseinrichtung ab etwa 0,5 Normkubikmeter pro Stunde Frischlufteinblasung ein.
Somit ist erwiesen, daß der Wärmeübergang auf den Faden im Fadenführungsrohr durch
Frischlufteinblasung erheblich verbessert wird, wodurch eine wesentliche bessere Fixierwirkung
der Fäden erreicht wird. Durch Optimierung des Fadenkanals und der Injektordüse kann
der wirksame Frischluftdurchsatz weiter vermindert werden.
[0016] Durch die Erfindung wird unerwarteterweise das Aufheizen eines Fadens verbessert
durch Einblasen von Luft, die eine wesentlich geringere Temperatur hat, als die zu
erzeugende Fadentemperatur. Während der Faden auf eine Temperatur von z.B. mehr als
120 °C aufgeheizt werden soll, hat die eingeblasene Luft eine Temperatur von z.B.
nur 20 °C. Wahrscheinlich wird die Verbesserung dadurch erzielt, daß die eingeblasene
Luft den Luftstrom zerstört, den der Faden mitschleppt und der den Faden wie ein Isolationsmantel
umgibt. Hierzu kann die Luft als scharfer Strahl senkrecht oder schräg auf den Faden
gerichtet werden. Wie in dem Ausführungsbeispiel kann die Luft auch mittels Injektor
in den Eingangsbereich des Heizröhrchens geblasen werden. Dabei ist der Injektor so
ausgelegt, daß der oder die Luftströme bei Eintritt in das Heizröhrchen expandieren
und hierdurch zu Turbulenzen führen.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
[0017]
1 fester Düsenblock
2 oberes verstellbares Düsenteil
3 Fadenkanal
4 Laufrichtung des Fadens
5 Schulter
6 beheizter Bereich des Fadenkanals
7 Überströmkanal
8 Ringkanal
9 zum Fadenkanal weisende untere Seite des Ringkanals
10 Randkanten des oberen Düsenteils
11 Schraubengewinde
12 Drehknopf
13 Stellzeiger
14 Rohr
15 Zuluftkanal
16 Noppen
17 Heizkasten
18 Fadenführungsrohr, Fadenkanalrohr
19 Rohrzwischenraum
20 Rohr
1. Heizeinrichtung für eine Kräuselmaschine, insbesondere Falschzwirnkräuselmaschine
oder Luftstrahltexturiermaschine zum kontinuierlichen Heißluftbehandeln der texturierten
thermoplastischen Fäden, bestehend aus einem - schrägen bzw. senkrechten Fadenführungsrohr,
durch welches der Faden im wesentlichen berührungsfrei von oben nach unten geführt
wird und welches außen beheizt ist,
dadurch aekennzeichnet. daß
während des laufenden Betriebs ständig von oben in Fadenlaufrichtung Frischluft in
das Fadenführungsrohr eingeblasen wird.
2. Heizeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch aekennzeichnet, daß
die eingeblasene Luft Frischluft mit im wesentlichen Raumtemperatur ist.
3. Heizeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch aekennzeichnet, daß
eine oder mehrere Luftzutrittsöffnungen über dem Fadenführungsrohr angeordnet sind.
4. Heizeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet. daß
eine lnjektordüse dem Fadenkanalrohr vorgeschaftet ist.
5. lnjektordüse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichne daß die Düse einstellbar ist
6. Heizeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß
die Injektordüsen einer Vielzahl von Fadenführungsrohren an einer gemeinsamen einstellbaren
Druckluftquelle angeschlossen sind.
7. Heizeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß das Fadenführungsmhr von einem Heizkasten umgeben ist und durch Heißgas oder Heißdampf
oder Sattdampf am Umfang und im wesentlichen über seine ganze Länge zwi
schen Fadenein-und -auslaß beheizt ist
8. Heizeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnei daß
das Fadenführungsrohr über die Länge und den Umfang mit den Querschnitt verengenden
Ringen oder Noppen usw. ausgekleidet ist
9. Heizeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet. daß
während der Einfädelphase die Frischlufteinblasung verstärkt wird.
10. Heizeinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet daß
bei Fadenbruch durch Betätigung eines Fadenwächters die Frischluftzufuhr abgedrosselt
wird.