(19)
(11) EP 0 193 949 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.09.1986  Patentblatt  1986/37

(21) Anmeldenummer: 86102939.5

(22) Anmeldetag:  06.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04B 1/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 06.03.1985 DE 3508011

(71) Anmelder: Michael Wild GmbH
D-8481 Lohma/Oberpfalz (DE)

(72) Erfinder:
  • Wild, Michael
    D-8481 Lohma/Oberpfalz (DE)
  • Klöppel, Hans W.
    D-5471 Nickenich (DE)

(74) Vertreter: Seibert, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Rechtsanwälte Seibert & Partner Tattenbachstrasse 9
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Isolierverkleidung für Innen- und/oder Aussenwände an Gebäuden


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Isolierverkleidung für Innen- und/oder Aussenwände an Gebäuden als Schalloder/und Wärmeschutz. Der Schutz wird unmittelbar auf eine zu verkleidende Wand in Form von mit vertikal verlaufenden Lüftungskanälen versehenen Dämmplatten (1, 2) aufgebracht, auf die dann ggf. unter Zwischenfügung eines Spachtelputzes (3) mit Gewebeeinlage (4) ein Oberputz (5) aufgebracht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Isolierverkleidung für Innen- und/oder Außenwände und ist insbesondere als Schall- oder/und Wärmeschutz für ein beliebiges Mauerwerk aus beliebigem Material bestimmt.

    [0002] Es ist bekannt auf Außenwänden, aber auch auf Innenwänden, eine Verkleidung aufzubringen, und zwar sowohl aus Gründen des Schall- oder Wärmeschutzes als auch im Interesse glatte oder unansehliche Wände mit einem gefälligen Außenputz versehen zu können.

    [0003] Im besonderen wurde bislang vorgeschlagen, derartige Isolierwände in Form sog. hinterlüfteter Mauerverkleidungen zu erstellen. Dies deshalb, um einen möglichst freien Luftdurchtritt und umgekehrt eine Abgabe von Schwitzwasser aus der Mauer selbst in keiner Weise zu behindern. Die freie Abgabe von Wasserdampf ist im Interesse, das Mauerwerk absolut trocken zu halten, von besonderer Bedeutung.

    [0004] Diese Art der hinterlüfteten Wandverkleidungen wird im allgemeinen auf einen speziellen, den freien Luftdurchtritt ermöglichenden Rost aufgebracht, wobei die Herstellung relativ kompliziert sowie material- und zeitaufwendig ist.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es eine Isolierverkleidung anzugeben, die in Form einfacher Wärme- und/oder Schallschutzelemente unmittelbar auf die Mauer aufgebracht werden kann und bei der trotzdem eine integrierte Belüftung des Mauerwerkes selbst garantiert ist, und die unmittelbar mit einer Armierung und einer Endbeschichtung, insbesondere in Form eines Oberputzes vesehen werden kann.

    [0006] Diese Aufgabe wird mit einer Isolierverkleidung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Isolierverkleidung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0007] Bei einer Isolierverkleidung gem. der Erfindung werden also Wärme- und/oder Schallschutzelemente in Form von voll oder zumindest teilweise dampfdiffusionsfähigen Platten aufgebracht, wobei in den Platten selbst vertikal verlaufende Lüftungskanäle vorgesehen sind.

    [0008] Dabei empfiehlt es sich gem. einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens die einzelnen plattenförmigen Wärme- und/oder Schallschutzelemente zweiteilig auszubilden, wobei zunächst auf das Mauerwerk eine dampfdiffusionsfähige Dämmplatte mit glatter Außenfläche aufgebracht und auf diese eine weitere, vertikal verlaufende Luftführungskanäle aufweisende zweite Platte mit den Kanälen zur ersten Dämmplatte hin aufgesetzt wird. Damit entsteht eine kombinierte Einheit, die besonders einfach zweiteilig gefertigt werden kann und den Zwecken der Erfindung im besonderen Maße genügt.

    [0009] Auf diese Einheit bezw. auf eine einzige dampfdiffusionsfähige Dämmplatte mit vertikalen Luftschlitzen wird dann u.U. ein Spachtelputz mit Gewebeeinlage und auf dicson ein Oberputz aufgebracht. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die Trennfugen zwischen den einzelnen Dämmplatten einwandfrei verputzt werden können und insbesondere auch bei Temperaturschwankungen keinerlei Risse im Oberputz entstehen können oder auch nur die Trennfugen sichtbar würden.

    [0010] Einzelheiten der Isolierverkleidung nach der Erfindung werden im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der anliegenden Zeichnung erläutert.

    [0011] In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Isolierverkleidung in ihrem prinzipiellen Aufbau mit von oben nach unten aufgebrachten Isolierungs-, Armierungs- sowie Putzschichten,

    Fig. 2 eine Seitenansicht zur Darstellung nach Fig. 1 und

    Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Draufsicht auf eine Wandverkleidung nach Fig. 1.



    [0012] Im einzelnen ist in den Fign. mit 1 die auf eine zu isolierende Außen- oder Innenwand aufzubringende erste Dämmschicht aus einem luft- bzw. dampfdurchlässigen Material, wie z.B. Mineralfaser bezeichnet. Auf diese Dämmschicht 1 kommt dann eine zweite Dämmschicht, ggf. aus gleichem oder auch aus einem weniger luftdurchlässigem Material, in welchem einzelne kreissegmentförmige Luftkanäle eingelassen sind, wie insbesondere aus der Fig. 3 im einzelnen zu ersehen. Auf diese Einheit aus zwei Dämmplatten 1 und 2 ist ein Spachtelputz 3 aufgebracht, auf den oder in den eine Gewebeeinlage 4 eingebracht wird. Auf den Spachtelputz 3 mit der Gewebeeinlage 4 kann dann ein beliebiger Oberputz in an sich bekannter Weise aufgebracht werden.

    [0013] Für den auf dem Fachgebiet tätigen Fachmann ist leicht ersichtlich, daß die Einheit aus Dämmplatten 1 und 2 auch einstückig hergestellt werden kann, wobei dann vertikal oder zumindest nahezu vertikal verlaufende Bohrungen, sei es bei der Herstellung, sei es nachträglich mit einem beliebigen runden oder eckigen Querschnitt anzubringen wären. In jedem Fall wird erreicht, daß der aus dem Mauerwerk austretende Dampf durch den dampfdiffusionsfähigen Teil der Platte in den Bereich der Luftführungskanäle gelangt und dort aufgrund des temperaturbedingten Luftumlaufes mit trockener Außenluft ausgetauscht wird.

    [0014] Als Plattenmaterial kommen, wie schon ausgeführt, insbesondere Platten aus einer Mineralfaser aber auch aus anderen Fasern und/oder grobkörnigen Gut aufgebaute Pressplatten in Frage.


    Ansprüche

    1. Isolierverkleidung für Innen- und/oder Außenwände an Gebäuden als Schall- oder/und Wärmeschutz unter Verwendung von plattenförmigen Wärme- und/oder Schallschutzelementen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zu verkleidende Wand mit vertikal verlaufenden Lüftungskanälen versehene Dämmplatten aufgebracht sind aus einem zumindest im Bereich zwischen der Ebene der Lüftungskanäle und der mit der zu verkleidenden Wand in Berührung stehenden Außenfläche der Dämmplatte luft- (dampf-)durchlässigen Material, z.B. Mineralfasern.
     
    2. Isolierverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmplatten zweiteilig ausgeführt sind, wobei die auf die zu verkleidende Wand aufzubringende erste Platte (1) (Innendämmplatte) an ihren Außenseiten eben gehalten ist und die darauf anzubringende Außendämmplatte vertikal verlaufende rinnen- oder nutenförmige Luftkanäle aufweist.
     
    3. Isolierverkleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außendämmplatte (2) aus demselben Material besteht, wie die unmittelbar auf die zu verkleidende Wand aufzubringende erste Dämmplatte (1).
     
    4. Isolierverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Außenseite der mit vertikal verlaufenden Luftführungskanälen versehenen, ggf. zweiteiligen Dämmplatte (1, 2) ein aus einem Spachtelputz (3) einer Gewebeeinlage (4) und einem Oberputz (5) bestehende Außenbeschichtung aufgebracht ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht