(19)
(11) EP 0 194 341 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.1986  Patentblatt  1986/38

(21) Anmeldenummer: 85113098.9

(22) Anmeldetag:  16.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 1/00, B26D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.02.1985 DE 8505329 U

(71) Anmelder: MAGURIT Gefrierschneider GmbH
D-5630 Remscheid-Lennep (DE)

(72) Erfinder:
  • Hager, Jürgen, Dr.
    D-5609 Hückeswagen (DE)
  • Vieth, Walter
    D-5632 Wermelskirchen 2 (DE)
  • Manderla, Werner
    D-5630 Remscheid 11 (DE)

(74) Vertreter: Sparing Röhl Henseler Patentanwälte 
Postfach 14 04 43
40074 Düsseldorf
40074 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gefrierfleisch-Würfelmaschine


    (57) Gefrierfleisch-Würfelmaschine mit einer umlaufenden Schneidtrommel, abwechselnd besetzt mit Ritzmessern, die eine zu würfelnde Fleischscheibe mit Einschnitten versehen, und Hauptmessern, die von den so erzeugten Streifen Würfel abscheren. Um die Bruchgefahr der Ritzmesser zu verringern und zugleich ein besseres Produkt zu erzeugen, haben die Ritzmesser eine Kontur, bei der sich die Ritzschneiden über einen beträchtlichen Teil des Umfangs erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gefrierfleisch-Würfelmaschine mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen. Derartige Maschinen sind marktgängig. Bei den bekannten Maschinen sind die Ritzmesser mit einer im wesentlichen kreisrunden Kontur versehen, von der Hakenschneiden ähnlich einem Raubvogelschnabel vorstehen.

    [0002] Diese bekannten Maschinen haben den Nachteil, daß das Schnittergebnis nicht befriedigt, weil die Würfel keine sauberen Schnittflächen aufweisen und ziemlich viel schlecht verwertbare Kleinteile anfallen. Darüber hinaus neigen die Ritzmesser zum Bruch bei sehr hartem (tiefgefrorenem) Material. Man hat daher in der Fleischkonservenindustrie bisher kein tiefgefrorenes Fleisch zu Würfeln, etwa für Gulasch, verarbeitet, obwohl dies aus anderen Gründen wünschenswert wäre.

    [0003] Aufgabe derw Erfindung ist es, eine Gefrierfleisch-Würfelmaschine der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der die Ritzmesser eine hohe Lebensdauer auch bei der Verarbeitung sehr harten Schneidguts aufweisen und saubere Würfel geschnitten werden, während der Anteil an Kleinteilen gering bleiben soll.

    [0004] Die gemäß der Erfindung vorgesehene Lösung ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert.

    [0005] Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen im einzelnen erläutert.

    Fig. 1 bis 3 zeigen, jeweils in derselben Axialrichtung gesehen, die drei unterschiedlichen Messer,

    Fig. 4 ist eine Teilfrontansicht auf die Messerwelle, gesehen von dem Einlauf der Scheiben aus,

    Fig. 5 zeigt weitgehend schematisiert den Aufbau der Maschine, vertikal geschnitten, im Arbeitsbereich der Messerwelle,

    Fig. 6 bis 8 zeigen analog zu Fig. 1 bis 3 die Messer einer zweiten Ausführungsform, und

    Fig. 9 stellt einen Teilquerschnitt durch den Schieber und den Niederhalter aus Fig. 5 in einer verbesserten Ausführungsform dar, wobei die Schnittebene im Bereich der Schlitze für die Ritzmesser liegt.



    [0006] Fig. 1 zeigt die Kontur der Hauptmesser, die aus Gründen vereinfachter Fertigung aus zwei Kreisbogenabschnitten unterschiedlicher Radien sowie einem Geradenabschnitt zusammengesetzt ist, um sie einem spiraligen Verlauf anzunähern. Im Bereich der Schneide 12 des Hauptmessers 10 ist die Kontur außen bei 14 eben geschliffen, um das Nachsetzen beim Schleifen zu vereinfachen. Der Schneidenwinkel beträgt etwa 20°. Bei 16 ist der Übergang abgerundet, um das Auswerfen der abgeschnittenen Würfel zu erleichtern.

    [0007] Fig. 2 zeigt den ersten Typ von Ritzmesser 18, während Fig. 3 den anderen Typ 20 darstellt. Im Prinzip sind die Ritzmesser 18 und 20 mit einander ähnlicher Kontur versehen, indem beide eine Ritzschneide 22 bzw. 24 aufweisen. Der Typ 20 hat jedoch zusätzlich noch eine Ausnehmung 26, deren Kante 28 bei der Montage auf einer Welle 30 im wesentlichen bündig ist mit der Kante 32 der Hauptmesser. Die Lage der Keilnut 34 beim Ritzmesser 18 ist um einen gewissen Winkel, im Ausführungsbeispiel um 15°, zu der der Messer 10 und 20 versetzt.

    [0008] Fig. 4 läßt erkennen, daß die Messer auf der Welle 30 in der Reihenfolge 10-18-10-20-10-18-10-20-.., aufgereiht sind. Demgemäß wird jeweils von zwei Hauptmessern und einer Ausnehmung 26 eines Ritzmessers 20 ein Aufnahmeraum für zwei Würfel begrenzt, die voneinander durch ein Ritzmesser 20 getrennt worden sind. Dies führt dazu, daß diese beiden abgetrennten Würfel nicht gequetscht in dem Aufnahmeraum sitzen und beim Umlauf der Messerwelle ausgeschleudert werden.

    [0009] Es versteht sich, daß das erste Ausführungsbeispiel eine Messerwelle mit sehr erheblicher Unwucht ergibt, die durch Ausgleichsgewichte an den nicht arbeitenden Wellenenden zu kompensieren ist; alternativ kann man auch die Anzahl der Schneiden verdoppeln (bei allen Messern) und erhält dann eine zwar teurere, aber im Prinzip von vornherein ausgewuchtete Anordnung; dies ist in Fig. 6-8 gezeigt.

    [0010] In Fig. 5 sind der Einfachheit halber nur die Flugkreise der Ritzmesser (62) strichpunktiert und die der Hauptmesser (64) gestrichelt angedeutet. Eine in Würfel zu zerlegende Scheibe ruht auf einem Auflagetisch, der sich mit Fortsätzen 40 zwischen die Ritzmesser erstreckt und an dessen Unterseite eine Schurre 42 angebracht ist, die zu einem Auffangbehälter für die Würfel führt. Oberhalb des Auflagetisches 44 ist in Richtung des Pfeils 46 beweglich ein Schieber 48 vorgesehen, der eine zu zerlegende Scheibe in den Arbeitsbereich der Messerwalze fördert. Auch der Schieber weist zwischen die Ritzmesser greifende Finger 50 auf. Schließlich ist oberhalb des Schiebers noch ein Niederhalter in Richtung der Pfeile 52 federnd vorgespannt montiert; auch der Niederhalter 54 weist Schlitze für den Durchtritt der Ritzmesser auf, so daß sich von ihm ebenfalls kammzinkenartig die Finger 56 wegerstrecken. Der Einlaß zwischen Auflagetisch 44 und Niederhalter 54 erweitert sich keilförmig, damit die im allgemeinen gewölbte Form aufweisenden Scheiben sicher einlaufen können. Wenn eine Scheibe fast zuende gewürfelt ist, liftet der Schieber den Niederhalter etwas an, falls er nicht bereits von der Scheibe selbst hinreichend weit gehoben worden ist. Schließlich greift auch eine Prallplatte 60 von oben kammartig zwischen die Ritzmesser, um etwa nicht vollständig ausgeschleuderte Würfel "auszukämmen".

    [0011] Der Schieber 48 kann mittels eines Pneumatikzylinders angetrieben sein, doch ist es auch möglich, ihn synchron mit der Drehung der Messerwalze etwa mittels Leitspindeln anzutreiben. In beiden Fällen erhält man ausgezeichnete Ergebnisse hinsichtlich der Form der Würfel und der geringen Menge an Spänen.

    [0012] Die Fig. 6 bis 8 zeigen, wie oben bereits erwähnt, die drei Messertypen mit je zwei Schneiden, wobei die Messerwelle höchstens noch auf Fertigungsungenauigkeiten zurückzuführende Unwucht aufweist und pro Umlauf die doppelte Menge an Fleisch gewürfelt wird.

    [0013] Fig. 9 schließlich stellt einen Querschnitt durch den Schieber 48 und den Niederhalter 54 in einer verbesserten Ausführungsform dar. Der Schieber trägt Stege 66, die in entsprechende komplementäre Nuten 68 des Niederhalters ragen. Deshalb kann der Schieber auch zum Beispiel zwei übereinanderliegende Scheiben fördern, oder auch eine sehr stark gekrümmte Scheibe sicher mitnehmen. Trotzdem wird aber auch eine relativ dünne Scheibe vom Niederhalter sicher festgehalten.


    Ansprüche

    1) Gefrierfleisch-Würfelmaschine mit einer Messerwalze, die alternierend mit Ritzmessern und Hauptmessern besetzt ist, von denen die Ritzmesser in eine mittels eines Förderers der Walze zugeführte Schneidgutscheibe parallel zueinander einschneiden, während die Hauptmesser die so gebildeten Streifen abscheren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ritzmesser eine Kontur aufweisen, die aus Kreisbögen kleineren Radius (mindestens einem) und Kreisbögen größeren Radius in gleicher Anzahl zusammengesetzt ist, wobei die Differenz beider die Schlitztiefe definiert und im übergangsbereich vom kleineren zum größeren Radius, in Umlaufrichtung der Walze gesehen, eine Schneide vorgesehen ist.
     
    2) Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptmesser zwei einander diametral gegenüberliegende Abscherschneiden aufweisen und die Ritzmesser dementsprechend zwei Schneiden.
     
    3) Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ritzmesser alternierend um einen vorgegebenen Winkel versetzt auf der Walze angeordnet sind.
     
    4) Maschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes zweite Ritzmesser eine Ausnehmung im Winkelbereich vor jeder Schneide der Hauptmesser aufweist.
     
    5) Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidgut der Walze längs einer Auflage zuförderbar ist, die mit Fortsätzen zwischen die Ritzmesser bis nahe an den Flugkreis der Hauptmesser ragt.
     
    6) Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer als Schieber ausgebildet ist, der in seiner walzennächsten Position mit Fortsätzen zwischen die Ritzmesser bis nahe an den Flugkreis der Hauptmesser ragt.
     
    7) Maschine nach Ansprüchen 5 und 6, gekennzeichnet durch einen Niederhalter oberhalb der Auflage und des Schiebers, der in Richtung der Auflage federvorgespannt ist und mit Fortsätzen zwischen die Ritzmesser bis nahe an den Flugkreis der Hauptmesser ragt.
     
    8) Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Auflage und dem Niederhalter begrenzte Einlaß für die Schneidgutscheiben sich in Einlaßrichtung erweitert.
     
    9) Maschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber auf seiner Oberseite Stege aufweist, die sich parallel zu der Förderrichtung erstrecken und kammartig in komplementäre Schlitze des Niederhalters ragen.
     
    10) Maschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Fortsätzen zwischen die Ritzmesser greifender stationärer Abstreifer vorgesehen ist.
     




    Zeichnung