(19)
(11) EP 0 194 482 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.1986  Patentblatt  1986/38

(21) Anmeldenummer: 86102207.7

(22) Anmeldetag:  20.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.02.1985 DE 3506941

(71) Anmelder: HÖRMANN KG AMSHAUSEN
D-33803 Steinhagen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hörmann, Michael, Dipl.-Ing.
    D-4803 Steinhagen (DE)

(74) Vertreter: Flügel, Otto, Dipl.-Ing. et al
Lesser & Flügel, Postfach 81 05 06
D-81905 München
D-81905 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rahmenprofil


    (57) Rahmenprofil für ein Tor- oder Türblatt und dergleichen Gebäudeverschluß mit einer Füllung, vorzugsweise einer Holzfüllurig, insbesondere für Schwingtore mit einem Holmprofil aus einem derart verformten Blechstreifen, daß dessen beide Längsseitenrandbereiche in Parallellage zu einem Steg zusammengefaßt sind, der als Halterung für die Füllung ausgebildet ist und der beide Längsseitenbereiche durchgreifende Öffnungen für die Aufnahme von Füllungsbefestigungs - bolzen aufweist und der zum Zwecke, die Öffnungen für die Aufnahme von Füllungsbefestigungsbolzen nach Fertigstellung des Holmprofiles bereits vollständig zur Verfügung zu stellen derart ausgebildet ist, daß die Öffnungen in dem einen Längsseitenrandbereich größer ausgebildet sind als diejenilichte Weite jeder kleineren Öffnung in dem Steg des Holmprofiles im Öffnungsbereich der korrespondierend angeordneten größeren Öffnung liegt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Rahmenprofil für ein Tor-oder Türblatt und dergleichen Gebäudeverschluß mit einer Füllung, vorzugsweise einer Holzfüllung, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruchs 1.

    [0002] Solche Rahemnprofile werden bislang nach ihrer Profilierung und insoweit Fertigstellung des Rahmens einzeln mit Bohrungen oder Öffnungen versehen, die der Aufnahme von Schraubenbolzen oder dergleichen dienen, mit denen die - insbesondere aus Holz bestehende - Füllung an dem Rahmen festgelegt wird. Dieses Vorgehen ist umständlich und zeitaufwendig, es beeinträchtigt eine rationale Fertigung.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Rahmenprofil der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei welchem die Öffnungen für die Aufnahme von Füllungsbefestigungsbolzen nach Fertigstellung des Holmprofiles bereits vorhanden sind.

    [0004] Ausgehend von einem Rahmenprofil mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

    [0005] Zum Vermeiden des lästigen nachträglichen Einbringens der Öffnungen für die Aufnahme der Füllungsbefestigungsbolzen kann man sich vorstellen, den ebenen Blechstreifen, der zu dem gewünschten Profil verformt wird, vor der Verformung in den Seitenbereichen, die anschließend den Steg bilden, mit an den Durchmesser der Füllungsbefestigungsbolzen jeweils angepaßten Bohrungen zu versehen. Im Zuge der anschließenden Verformung zu dem Holmprfil treten allerdings Fertigungstoleranzen auf, die dazu führen, daß solche gleich groß bemessenen Öffnungen in beiden Seitenrandbereichen des Blechstreifens nach Verformung im Stegbereich einander nicht völlig überdecken, sondern gegeneinander verschoben ausgerichtet sind. Als lichte Weite bleibt dann eine beispielsweise ovale Öffnung übrig, durch die der Füllungsbefestigungsbolzen nicht mehr eingeführt werden kann, so daß ein Nacharbeiten erforderlich wird, was ähnlich lästig wie die nachträgliche Einbringung der Öffnungen in den Steg ist.

    [0006] Erfindungsgemäß wird daher der zu dem gewünschten Holmprofil zu verformende Blechstreifen vor der Verformung in seinem einen Längsseitenbereich mit an den Durchmesser der Füllungsbefestigungsbolzen angepaßten Öffnungen versehen, während in den anderen, gegenüberliegenden Längsseitenbereich des Blechstreifens Öffnungen eingebracht werden, deren lichte Weite größer ist als für die Aufnahme der Füllungsbefestigungsbolzen erforderlich. Das Maß, um das diese größeren Öffnungen weiter ausgebildet sind, richtet sich nach den im Zuge der Verformung des Blechstreifens zu dem gewünschten Holmprofil auftretenden. Fertigungstoleranzen bzw. der dadurch bedingten Verschiebung der jeweilig zugeordneten Öffnungen für die Aufnahme eines Füllungsbefestigungsbolzens gegeneinander, d.h. im fertigen Zustand müssen die korrespondierenden Öffnungen in dem Steg so zueinander liegen, daß die lichte Weite der größeren Bohrung diejenige der zugeordneten kleineren Bohrungen überdeckt, so daß der Füllungsbefestigungsbolzen ohne Nacharbeiten durch beide Öffnungen hindurchführbar ist.

    [0007] Erfindungsgemäß kann demnach derart verfahren werden, daß der ebene Blechstreifen in dem einen seiner Längsseitenbereiche mit einer Reihe gleich beabstandeter kleinerer Öffnungen und in seinem anderen Längsseitenbereich mit einer weiteren Reihe gleich beabstandeter größerer Öffnungen versehen wird, wobei jeweils eine kleine und eine große Öffnung einander senkrecht zur Blechstreifenlängsrichtung gegenüberliegen, wonach das Holmprofil unter Bildung des Steges verformt wird, so daß eine kleinere Öffnung von einer größeren Öffnung zur Gänze überdeckt wird.

    [0008] Die Öffnungen können grundsätzlich jede beliebige Gestalt aufweisen, beispielsweise auch viereckig ausgebildet sein, vorzugsweise werden jedoch Bohrungen oder kreisförmige Ausstanzungen vorgesehen.

    [0009] Das Holmprofil kann grundsätzlich eine beliebige Form aufweisen, vorzugsweise wird man aus Festigkeitsgründen ein Hohlprofil anstreben. Dabei kann man die Seitenrandbereiche einander überlappend zu einer Seite des Hohlprofiles zusammenfassen, auf die dann die Füllung aufgeschraubt wird. Vorzugsweise wird jedoch ein von dem eingentlichen Hohlprofil bzw. umschlossenen Hohlraum abstrebender Steg vorgesehen, der parallel zur Torblattebene verläuft und in Richtung auf den von dem Rahmen umgriffenen Raum abstrebt.

    [0010] Um hinsichtlich der Anbringung der Füllung variabel zu sein und auch das nachträgliche Aufbringen einer Füllung gegebenenfalls durch den Erwerber selbst zu ermöglichen, sind die Bohrungen längs des Steges in einem bestimmten Rastermaß in Reihe hintereinander vorgesehen. Jeweils zwei nach Verformung zu dem Profil einander überdeckende Öffnungen werden in dem ebenen, später das Profil bildenden Blechstreifen derart angeordnet, daß sie senkrecht zur Blechstreifenlängsrichtung einander gegenüberliegen.

    [0011] Es ist weiterhin möglich, an den die Öffnungen aufweisenden Steg ein die Füllung tragendes Winkelprofil oder dergleichen anzuschließen. Vorzugsweise dient eine Fläche des Steges selbst der Aufnahme der Füllung, wobei insbesondere der Längsseitenrandbereich des Steges mit den kleineren, an den Füllungsbefestigungsbolzendurchmesser angepaßten Öffnungen hinsichtlich seiner Stegaußenfläche als Auflage für die Füllung dient.

    [0012] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0013] Anhand des in der Zeichnung wiedergegebenen, bevorzugten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert.

    [0014] Es zeigen:

    Figur 1 einen Querschnitt durch ein Hohlprofil des Ausführungsbeispieles im Bereich zweier korrespondierender Öffnungen in dem Steg;

    Figur 2 einen verengt wiedergegebenen Blechstreifen, aus dem das Profil gemäß Figur 1 gebildet wird.



    [0015] Das im Querschnitt in Figur 1 wiedergegebene, insgesamt mit 1 bezeichnete Holmprofil wird aus einem ebenen Blechstreifen 2 gefertigt, der in Figur 2 hinsichtlich seines Mittelbereiches unterbrochen wiedergegeben ist. In die beiden Längsseitenbereiche 3 und 4 des Blechstreifens 2 werden vor dessen Verformung, also im ebenen Streifenzustand, jeweils eine in bestimmtem Rastermaß voneinander beabstandete, in Längsrichtung des Blechstreifens verlaufende Reihe von Öffnungen 5 und 6 eingebracht. Dabei kann es sich um Bohrungen oder Ausstanzungen handeln, letztere im vorliegenden Beispiel ebenfalls kreisrund ausgeführt. Die in dem Längsseitenbereich 3 ausgebildeten Öffnungen 5 weisen einen Durchmesser auf, der an denjenigen der für die Befestigung der nicht dargestellten Holzfüllung später einzuführenden füllungsbefestigungsbolzen, insbesondere Schrauben oder Niete, angepaßt ist. Die in dem Längsseitenrandbereich 4 vorgesehenen Öffnungen 6 sind demgegenüber größer ausgeführt. Das Maß, um das die Öffnungen 6 größer sind als die Öffnungen 5, richtet sich nach der Fertigungstoleranz, die beim Formen des Holmprofiles 1 aus dem ebenen Blechstreifen 2 auftritt, d.h. nach der dabei auftretenden Verschiebung der beiden Längsseitenbereiche 3 und 4 im Bereich Ihrer Zusammenfassung zu einem Steg 7, wie dies Figur 1 erkennen läßt.

    [0016] Nach dem Ausführungsbeispiel wird der Blechstreifen 2 nach Einbringen der Reihen von Bohrungen 5 und 6 im Bereich der Längsseitenbereiche 3 und 4 zu einem Hohlprofil 8 - Figur 1 - verformt, wobei die beiden Längsseitenbereiche 3 und 4 des Blechstreifens 2 in Parallellage zu einem Steg 7 zusammengeführt sind, wie dies Figur 1 zeigt. Dabei kommen jeweils zwei Bohrungen 5 und 6 zur Deckung, und zwar derart, daß auch bei Verschieben der Längsseitenbereiche 3 und 4 gegeneinander nach Maßgabe der Fertigungstoleranz die jeweilige Öffnung 6 derart plaziert wird, daß sie die lichte Weite der Öffnung 5 abdeckt. - Auf diese Weise lassen sich auch unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranz die für die Festlegung der Holzfüllung erforderlichen Schraubbolzen und dergleichen in jedem Falle durch die beiden einander jeweils zugeordneten Öffnungen 5 und 6 einführen..Dabei wird man die Lage des Längsseitenbereiches 3 mit den kleineren Öffnungen 5 derart im Bereich des Steges 7 anordnen, daß die Füllungsbefestigungsbolzen von der Einführseite aus gesehen zunächst die Öffnung 5 und dann die zugehörige Öffnung 6 durchgreifen. Die nach außen weisende Stegseitenfläche des die kleineren Bohrungen 5 aufweisenden Längsseitenbereiches 3 dient dabei als Auflagefläche 9 für die nicht dargestellte Holzfüllung.


    Ansprüche

    1. Rahmenprofil für ein Tor- oder Türblatt und dergleichen Gebäudeverschluß mit einer Füllung, vorzugsweise einer Holzfüllung, insbesondere für Schwingtore mit einem Holmprofil aus einem derart verformten Blechstreifen, daß dessen beide Längsseitenrandbereiche in Parallellage zu einem Steg zusammengefaßt sind, der als Halterung für die Füllung ausgebildet ist und der beide Längsseitenbereiche durchgreifende Öffnungen für die Aufnahme von Füllungsbefestigungsbolzen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (6) in dem einen Längsseitenrandbereich (4) größer ausgebildet sind als diejenigen (5) in dem anderen Längsseitenbereich (3) derart, daß-die lichte Weite jeder kleineren Öffnung (5) in dem Steg (7) des Holmprofiles (1) im Öffnungsbereich der korrespondierend angeordneten größeren Öffnung (6) liegt.
     
    2. Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (5, 6) jeweils als kreisrunde Bohrungen oder Ausstanzungen ausgebildet sind.
     
    3. Profil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Holmprofil (1) als Hohlprofil (8) ausgebildet ist und daß der Steg (7) parallele zur Torblattebene auf die Füllung bzw. den von dem Torblattrahmenprofil umgebenen Raum zu gerichtet von dem Hohlprofil (8) abstrebend ausgebildet ist.
     
    4. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (7) eine Auflagefläche (9) für die Füllung bildet.
     
    5. Profil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Längsseitenbereich (3) mit den kleineren Öffnungen (5) der Einführseite des Steges (7) für die Füllungsbefestigungsbolzen, beispielsweise Schrauben oder Niete, zugewandt angeordnet ist.
     
    6. Profil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der die Auflagefläche (9) bildende Längsseitenrandbereich (3) des Blechstreifens (2) die kleineren Öffnungen (5) aufweist.
     
    7. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenbereiche (3, 4) zu dem Steg (7) durch Schweißen, beispielsweise Punktschweißen, zusammengefügt sind.
     
    8. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Längsseitenbereichen (3, 4) in Längsrichtung des Steges (7) eine Vielzahl in einem bestimmten Rastermaß voneinander in Reihe beabstandeter Öffnungen (5, 6) vorgesehen ist.
     
    9. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß.die lichte Weite der größeren Öffnungen (6) der Verschiebung der kleineren Öffnungen (5) zu den größeren Öffnungen (6) nach Maßgabe der Fertigungstoleranz der Profilherstellung entsprechend bemessen ist.
     
    10. Verfahren zur Herstellung eines Rahmenprofiles nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der ebene Blechstreifen (2) in dem einen (3) seiner Längsseitenbereiche (3, 4) mit einer Reihe gleich beabstandeter kleinerer Öffnungen (5) - insbesondere Bohrungen oder kreisrunde Ausstanzungen - und in seinem anderen Längsseitenbereich (4) mit einer weiteren Reihe gleichbeabstandeter größerer Öffnungen (6) versehen wird, wobei jeweils eine kleine (5) und eine große Öffnung (6) einander senkrecht zur Blechstreifenlängsrichtung gegenüberliegen, wonach der Blechstreifen (2) zu dem Holmprofil (1), insbesondere Hohlprofil (8), unter Bildung des Steges (7) verformt wird, so daß jeweils eine kleinere Öffnung (5) von einer größeren Öffnung (6) zur Gänze überdeckt wird.
     




    Zeichnung