[0001] Die Erfindung betrifft eine Spritz-Kartusche aus einem weitgehend starren Gehäuse,
in welchem mit Hilfe von zerstörbaren Trennmitteln Kammern für miteinander vermischbare
Komponenten von Kunststoffklebern u.dgl. gebildet sind, wobei im Gehäuse ein bewegbarer
hohler Mischstab mit sich über den Gehäusequerschnitt erstreckenden Mischflügeln zum
Mischen der Komponenten und ein Verdrängerkolben zum Ausdrücken der Mischung aus einer
vom Mischstab gebildeten Spritzöffnung gebildet sind.
[0002] Derartige Spritz-Kartuschen-werden z.B. benötigt, um aushärtende Kleber oder Mörtel
in Bohrungen zu verteilen, in die ein Anker eingesetzt wird, der mit dem Kleber oder
Mörtel in der Bohrung befestigt wird. Eine Spritz-Kartusche der eingangs beschriebenen
Gattung (DE-OS 28 00 587) weist ein zylindrisches Gehäuse mit einem darin verschieblichen
Verdrängerkolben auf. Zwischen dem Verdrängerkolben und dem vollständig in das Gehäuse
eingeführten Mischstab befindet sich als Trennmittel eine Aluminiumfolie, die zwei
Kammern im Gehäuse definiert. Durch Einführen eines Nagels in den hohlen Mischstab
kann die Aluminiumfolie zerstört werden. Danach lassen sich die beiden Komponenten
mischen, bevor sie durch Betätigen des Verdrängerkolbens aus der Spritz-Kartusche
herausgedrückt werden. Das hat sich ansich bewährt. Störend ist jedoch, daß das Mischen
und Ausdrücken der Mischung durch das zerstörte Trennmittel oder Teile davon behindert
werden kann. Außerdem muß die Bewegung des Mischstabes auf eine Teillänge des Gehäuses
begrenzt sein, weil sonst die Gefahr besteht, daß der Mischstab bei nicht benutzter
Kartusche gegen das Trennmittel gedrückt wird und dieses zerstört.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spritz-Kartusche der eingangs beschriebenen Gattung
So zu verbessern, daß das Mischen und Ausdrücken nicht durch das zerstörte Trennmittel
oder Teile davon beeinträchtigt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine zerstörbare Kammer auf der dem Verdrängerkolben
abgewandten Seiten der Mischflügel angeordnet ist, und daß die Mischflügel auf dieser
Seite Vorsprünge zum Zerstören der Kammer aufweisen.
[0005] Bei nicht benutzter Spritzkartusche kann hier der Mischstab mit seinen Mischflügeln
soweit in das Gehäuse eingefahren sein, daß er praktisch auf dem Verdrängerkolben
aufliegt. Die beiden Komponenten sind in zugeordneten Kammern auf der dem Verdrängerkolben
abgewandten Seite der Mischflügel untergebracht, wobei es genügt, wenn lediglich eine
Komponente in einer zerstörbaren Kammer untergebracht ist und die andere den Rest
des Gehäuses -ausfüllt. Insbesondere kann die zerstörbare Kammer aus einem Behälter
aus Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie bestehen. Soll die Spritz-Kartusche in
Betrieb genommen werden, dann wird der Mischstab soweit aus dem Gehäuse herausgezogen,
daß die Vorsprünge seiner Mischflügel auf den zerstörbaren Behälter treffen, diesen
zerstören und gleichzeitig auspressen. Die Reste dieses zerstörbaren Behälters bleiben
dann an dem dem Verdrängerkolben gegenüberliegenden Ende des Gehäuses. Durch Hin-
und Herbewegen des Mischstabes über die volle Länge des Gehäuses können nunmehr die
beiden Komponenten miteinander vermischt sowie anschliessend durch Betätigen des Verdrängerkolbens
ausgedrückt werden.
[0006] Zweckmäßigerweise sollte der Mischstab in einer dem Verdrängerkolben gegenüberliegenden
Stirnseite des Gehäuses geführt sein und sollte der Behälter eine Durchgangsöffnung
für den Mischstab aufweisen. Anders ausgedrückt ist der zerstörbare Behälter konzentrisch
um den Mischstab herum angeordnet. Nach dem Mischen läßt sich der Mischstab soweit
aus dem Gehäuse herausziehen, daß seine Mischflügel die Reste des zerstörbaren Behälters
gegen die zugeordnete Stirnseite drücken und diese daran hindern, in den Bereich der
Spritzöffnung zu gelangen.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung ist gekennzeichnet durch einen durch die Spritzöffnung
in den Hohlraum des Mischstabes einführbaren Betätigungsstab, der am freien Ende eine
Handhabe aufweist, mit dem Mischstab verriegelbar ist und den Hohlraum des Mischstabes
vollständig ausfüllt oder wenigstens am in den Hohlraum einführbaren Ende eine Dichtung
aufweist, die gegen die Wandung des Hohlraums dichtet. Dieser Betätigungsstab verhindert,
daß ein Teil einer Komponente oder der Mischung bereits in den Hohlraum des Mischstabes
gelangt, bevor der Mischvorgang abgeschlossen ist. Nach Beendigung des Mischvorganges
wird der Betätigungsstab aus dem hohlen Mischstab herausgezogen, der dann als Spritzrohr
mit Spritzöffnung dient.
[0008] Die Spritzöffnung des Mischstabes kann aber auch mit einem Stopfen verschließbar
sein, der mit dem Mischstab verriegelbar ist. Dann besteht die Möglichkeit, den hohlen
Mischstab selbst als Kammer für eine weitere Komponente auszubilden. Diese weitere
Komponente wird nach Entfernen des Stopfens und durch Einführen des Betätigungsstabes
in das Gehäuse gedrückt und dann mit den beiden anderen Komponenten vermischt. Auch
der Stopfen kann eine Handhabe aufweisen.
[0009] Die Verriegelung zwischen Betätigungsstab und Mischstab bzw. zwischen Stopfen und
Mischstab läßt sich dadurch erreichen, daß der Mischstab im Bereich der Spritz- öffung
ein Innengewinde aufweist, dem am Betätigungsstab und/oder am Stopfen ein Gewindeabschnitt
zugeordnet ist.
[0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung-erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine Spritzkartusche
in unbenutztem Zustand,
Fig..2 den Gegenstand nach Fig. 1 nach dem Mischen der Komponenten,
Fig. 3 eine andere Ausführung des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0011] Die dargestellte Spritzkartusche besteht aus einem zylindrischen Gehäuse 1, welches
einseitig offen ist und auf der gegenüberliegenden Stirnseite 2 bis auf einen mittigen
Stutzen 3 geschlossen ist. In das offene Ende des Gehäuses 1 ist ein Verdrängerkolben
4 eingesetzt, der in Richtung auf die geschlossene Stirnseite 2 bewegbar ist.
[0012] Im Stutzen 3 ist ein hohler Mischstab 5 geführt, der an seinem dem Verdrängerkolben
4 zugewandten Ende mehrere Mischflügel 6 trägt, die sich über den Querschnitt des
Gehäuses 1 erstrecken und auf der dem Verdrängerkolben 4 abgewandten Seite Vorsprünge
7 tragen. Zwischen den Mischflügeln 6 verbleiben nicht dargestellte Durchgangsöffnungen.
[0013] Das andere Ende des Mischstabes 5 definiert eine Spritzöffnung 8, die innenseitig
ein Innengewinde 9 aufweist. Die Länge des Mischstabes 5 ist so bemessen, daß bei
der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung der Mischstab 5 gegen den Verdrängerkolben
4 stößt und noch im Stutzen 3 geführt ist.
[0014] In den hohlen Mischstab 5 ist ein Betätigungsstab 10 eingesetzt, der an seinem äußeren
freien Ende eine Handhabe 11 sowie auf einem daran anschließenden Abschnitt ein Außengewinde
12 trägt, welches in das Innengewinde 9 der Spritzöffnung 8 eindrehbar ist. Der Betätigungsstab
10 füllt bei der dargestellten Ausführung den gesamten Hohlraum des Mischstabes 5
aus. Bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführung kann der Betätigungsstab 10
an seinem dem Verdrängerkolben 4 zugewandten Ende auch eine Dichtung aufweisen, die
mit der Wandung des Hohlraumes abdichtet.
[0015] Im Gehäuse 1 ist neben der Stirnseite 2-ein den Mischstab 5 umgebender Behälter 13
aus Aluminiumfolie angeordnet. Im Behälter 13 befindet sich eine Komponente, z.B.
der Härter, eines Zweikomponentenklebers. Der restliche Raum 14 des Gehäuses 1 ist
mit der anderen Komponente desZweikomponentenklebers gefüllt. Durch entsprechende
Wahl der Größe des Behälters 13 kann das Mischungsverhältnis eingestellt werden.
[0016] Zum Spritzen bzw. Verteilen des aus beiden Komponenten bestehenden, aushärtbaren
Zweikomponentenklebers geht man wie folgt vor: mit-Hilfe der Handhabe 11 am Betätigungsstab
10, der über die Gewinde 9,12 mit dem hohlen Mischstab 5 verriegelt ist, wird der
Mischstab 5 aus dem Gehäuse 1 herausgezogen, bis die Vorsprünge 7 der Mischflügel
6 auf den Behälter 13 treffen und diesen zerstören. Bei weiterem Herausziehen des
Mischstabes 5 wird die Komponente aus dem Behälter 13 herausgepreßt und werden die
Reste des Behälters 13 gegen die Stirnseite 2 des Gehäuses gepreßt. Nunmehr befinden
sich beide Komponenten in dem vergrößerten Raum 14. Durch Hin- und Herbewegen des
Mischstabes.5 werden die beiden Komponenten innig miteinander vermischt.
[0017] Nach Beendigung des Mischvorganges wird der Mischstab 5 soweit wie möglich gegen
die Stirnseite 2 des Gehäuses 1 gezogen, wie das in Fig. 2 dargestellt ist. Anschließend
wird der Betätigungsstab 10 aus dem hohlen Mischstab nach Lösen der Gewindeverriegelung
herausgezogen. Dann kann der Verdrängerkolben 4 in Richtung auf die Stirnseite 2 bewegt
werden und die Mischung des Zweikomponentenklebers durch den hohlen Mischstab 5 und
seine Spritzöffnung 8 ausgepreßt werden. Dabei werden die Reste des Behälters 13 von
den Mischflügeln 6 in der in Fig. 2 dargestellten Lage gehalten.
[0018] Nicht dargestellt ist, daß der hohle Mischstab 5 der Spritzkartusche im unbenutzten
Zustand auch mit einem Stopfen verschlossen sein kann, der in das Innengewinde 9 eingedreht
ist. Der hohle Mischstab 5 kann dann mit einer weiteren Komponente gefüllt sein. Nach
Entfernen des Stopfens kann der Betätigungsstab 10 eingeschoben werden, wodurch diese
weitere Komponente in den Raum 14 des Gehäuses gedrückt wird. Anschließend kann, wie
oben beschrieben, der Behälter 13 zerstört werden und können die Komponenten gemischt
sowie die Mischung ausgepreßt werden.
[0019] Bei der Ausführung nach Figur 3 bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile. Im
Gehäuse 1 ist eine den Härter aufnehmende Kammer 15 von einer Scheibe 16 begrenzt,
die im Gehäuse 1 verschiebbar angeordnet ist. Die Scheibe 16 besitzt Durchgangsöffnungen
17, die auf der Seite der Mischflügel 6 mit Metallfolien 18 abgedeckt sind. Die Scheibe
16 liegt mit ihrem äußeren Rand an der Innenseite des Gehäuses 1 an und besitzt eine
mittige Bohrung 19 als Führung und Durchgang für den Mischstab 5. Im Bereich der Bohrung
19 ist ein 0-Ring 20 als Dichtung angeordnet. Zur Einstellung unterschiedlicher Mischungsverhältnisse
läßt sich die Scheibe 16 an jeder beliebigen Stelle des Gehäuses positionieren.
1. Spritz-Kartusche aus einem weitgehend starren Gehäuse, in welchem mit Hilfe von
zerstörbaren Trennmitteln Kammern für miteinander vermischbare Komponenten von Kunststoffklebern
u. dgl. gebildet sind, wobei im Gehäuse ein bewegbarer hohler Mischstab mit sich über
den Gehäusequerschnitt erstreckenden Mischflügeln zum Mischen der Komponenten und
ein Verdrängerkolben zum Ausdrücken der Mischung aus einer vom Mischstab gebildeten
Spritzöffnung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine zerströbare Kammer
(13) auf der dem Verdrängerkolben (4) abgewandten Seite der Mischflügel (6) angeordnet
ist und daß die Mischflügel (6) auf dieser Seite Vorsprünge (7) zum Zerstören der
Kammer (13) aufweisen.
2. Spritz-Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zerstörbare Kammer
von einem Behälter (13) aus Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie, gebildet ist.
3. Spritz-Kartusche nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mischstab (5) in einer dem Verdrängerkolben (4) gegenüberliegenden Stirnseite
(2) des Gehäuses (1) geführt ist und daß der Behälter (13) eine Durchgangsöffnung
für den Mischstab (5) aufweist.
4. Spritz-Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen durch
die Spritzöffnung (8) in den Hohlraum des Mischstabes (5) einführbaren Betätigungsstab
(10), der am freien Ende eine Handhabe (11) aufweist, mit dem Mischstab (5) verriegelbar
ist und den Hohlraum des Mischstabes (5) vollständig ausfüllt oder wenigstens am in
den Hohlraum einführbaren Ende eine Dichtung aufweist, die gegen die Wandung des Hohlraums
dichtet.
5. Spritz-Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spritzöffnung (8) des Mischstabes (5) mit einem Stopfen verschließbar ist, der
mit dem Mischstab (5) verriegelbar ist.
6. Spritz-Kartusche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen eine
Handhabe aufweist.
7. Spritz-Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mischstab (5) im Bereich der Spritzöffnung (8) ein Innengewinde (9) aufweist,
dem am Betätigungsstab (10) und/oder am Stopfen eine Gewindeabschnitt (12) zugeordnet
ist.
8. Spritz-Kartusche nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die zerstörbare Kammer (15) von einer im Gehäuse (1) verschiebbar angeordneten
Scheibe (16) mit Durchgangsöffnungen (17) begrenzt ist, und daß die Durchgangsöffnungen
(17) mit von den Vorsprüngen (7) der Mischflügel (6) zerstörbaren Folien (18) abgedeckt
sind.