[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzelnen und zum Transport blattförmiger
Gegenstände nach dem Gattungsbegriff von Anspruch 1.
[0002] Es ist das Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung dieser Art in der Weise weiter zu
entwickeln, daß die Vereinzelung und der Weitertranport des jeweils obersten Blattes
eines Blattstapels mit einfachsten Mitteln zuverläßig bewerkstelligt werden kann.
Insbesondere soll es möglich sein, auf besondere Rückhaltemittel für die jeweils-nächsten
Blätter des Blattstapels sowie auf Umschaltmittel für den Antrieb des Reibelementes,
wie Freiläufe o.dgl., zu verzichten.
[0003] Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung,
worin im folgenden anhand der Zeichnung einige Ausführungsbeispiele erörtert werden.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vereinzelungsvorrichtung, bei welcher
der Reibfinger an einem flexiblen Balgen befestigt ist,
Fig 2 und 3 einen von einem Pneumatikzylinder angetriebenen Reibfinger,
Fig.4 einen mittels eines Kurbeltriebes bewegten Reibfinger,
Fig. 5 und 6 einen federnd aufgehängten Reibfinger.
[0004] Gemäß Fig.l ist an einem Gerätegestelll ein unter einem Winkel/3 von etwa 80° gegen
die Waagrechte geneigter Stapeltisch 2 angeordnet, welcher einen Blattstapel 3 unterstützt,
Der Blattstapel 3 liegt unter dem Einfluß seines Eigengewichtes mit seiner Hinterkante
einem hinteren Stapelanschlag 2a an. Oberhalb des Blattstapels 3 ist ein elastischer
Balgen 5 angeordnet, an welchem ein elastischer Reibfinger 4 befestigt ist. Der Rëibfinger
4 lieg.t der Oberfläche des Blattstapels 3 unter leichtem Druck an, unter dessen Einfluß
er eine leichte Durchbiegung erleidet.
[0005] Der B
algen 5 ist mittels einer Anschlußleitung 6 an eine ventillose Pumpe 7 angeschlossen.
Die Pumpe 7 ist als Membranpunmpe ausgeführt, deren Membrane 8 mittels eines in Pfeilrichtung
D umlaufenden Exzenters angetrieben ist. Sie erzeugt in der Anschlußleitung 6 einen
periodisch wechselnden Über- und Unterdruck unter dessen Einfluß der Balgen 5 sich
in schnellem Wechsel ausdehnt und wieder zusammenzieht. Dadurch wird dem an dem Balgen
5 befestigten R
eib- finger
4 eine periodische Hin- und Herbewegung in der unter einem Winkel . von etwa 30-40°
gegen die Oberfläche des Blattstapels 3 geneigten Pfeilrichtung A-B erteilt. Bei jeder
Vorwärtsbewegung in Pfeilrichtung A wird dabei der Reibfinger 4 stärker an die Oberfläche
des Blattstapels 3 angedrückt, wobei sich auch dessen Vorderkante 4a stärker in das
oberste Blatt des Stapels eindrückt. Bei jeder Rückwärtsbewegung in Pfeilrichtung
B reduziert sich die Andruckkraft des Reibfingers 4 und dessen glatte, unter einem
spitzen Winkel gegenüber der Stapeloberfläche geneigte Unterseite 4b gleitet relativ
leicht über die Stapeloberfläche zurück. Durch diesen Wechsel der bei der periodischen
Bewegung des Reibfingers 4 auf das oberste Blatt des Stapels wirkenden Kräfte ensteht
eine in Pfeilrichtung C auf das oberste Blatt des Staplels wirkende Antriebskraft,
welche das Blatt einem kontinuierlich oder im Takt einer nachfolgenden Arbeitsmaschine
angetriebenen Tranportwalzenpaar 10,11 zuführt.
[0006] Bei diesem Vereinzelungs- und Transportvorgang wird das jeweils nächste Blatt des
Stapels einmal durch die auf die Blätter des unter einem Winkel ß gegenüber der Waagrechten
geneigten Stapels wirkende Schwerkraft zurückgehalten. Weiterhin tragen an dem Blatt
angreifende Trägheitskräfte zur sicheren Vereinzelung des Blattes bei, welche insbesondere
dann entstehen, wenn die Amplitude der Reibfingerbewegung in Pfeilrichtung A-B relativ
klein und die Frequenz dieser Bewegung relativ groß ist. Gute Ergebnisse wurden mit
einer Amplitude von wenigen Millimetern und einer Schwingungsfrequenz von 10-100 Hz,
vorzugsweise 50 Hz, erzielt.
[0007] Gemäß Fig.2 ist der Reibfinger 4 an einer Kolbenstange 12 befestigt, welche mit einem
in einem Zylinder 14 gelagerten Kolben 13 verbunden ist. Am Kolben 13 greifen gegeneinandergerichtete
Druckfedern 15 und 16 an, welche ihn in einer etwa in Zylindermitte befindlithen Ausgangslage
im Gleichgewicht halten. Unter dem Einfluß der mittels der Anschlußleitung 6 mit dem
Zylinder 14 verbundenen Pumpe 7 führt der Kolben 13 hin- und hergehende Bewegungen
um diese Ausgangslage aus , welche der Kobenstange 12 und dem daran befestigten Reibfinger
4 eine periodische Antriebsbewegung in Pfeilrichtung A-B erteilen.
[0008] In Fig.3 ist die Anschlußleitung 6 des Zylinders 14 mit einem Luftbehälter 17 verbunden,
welcher in bekannter Weise mittels einer in der Figur nicht näher dargestellten, von
einem Druckfühler gesteuerten Speisepumpe auf einem im wesentlichen konstant bleibenden
Unter- oder Überdruck gehalten wird. Die periodissche Bewegung des Kolbens 13 bzw.
des mitdem Kolben verbundenen Reibfingers 4 entsteht in diesem Fall dadurch, daß der
Kolben 13 zunächst unter dem Einfluß des in der Anschluß leitung 6 wirkenden Über-
bzw. Unterdruckes aus seiner von den Federn 15 und 16 erzwungenen Ausganslage entfernt,
wodurch der Steuerschlitz 13a bzw. 13b. die hintere Kolben kante eine in der Zylinderwand
angebrachte Entlüftungsöffnung 14a freigibt. Die Entlüftungsöffnung 14a weist einen
größeren Querschnitt auf, als die Bohrung 18a des den Zylinder 14 mit der Anschlußleitung
6 verbindenden Anschlußstutzens 18. Die Bohrung 18 wirkt dadurch als in der Anschlußleitung
liegende Drossel, welche beiFregabe der:
Entlü
ftung
sö
ffnung14a einen schlagartigen Druckabfall im Zylinder 14 entstehen läßt. Dadurch schwingt
der Kolben 13 zurück und die Entlüftungsbohrung 14a schließt sich wieder, bis sich
durch die Bohrung 18a erneut ein zum Öffnen der Entlüftungsbohrung ausreichender Druckunterschied
in dem Zylinder aufgebaut hat.
[0009] Auf diese Weise wird der Kolben 13 und der daran befestigte Reibfinger 4 in eine
hin- und hergehende Bewegung in Pfeilrichtung A-B versetzt, deren Frequenz von dem
in der Anschlußleitung herrschenden Über- bzw. Unterdruck, von den am Kolben angreifenden
Rückstell- und Trägheitskräften und von der Drosselwirkung der in der Anschluß leitung
liegenden Drossel abhängt. Durch geeignete Wahl der vorstehenden Parameter läßt sich
ohne weiteres die für die periodische Hin- und Herbewegung des R ibfingers erforderliche
Frequenz einstellen.
[0010] In Fig.4 ist ein in Pfeilrichtung D umlaufender Exzenter 19 mittels einer Kurbelstange
20 mit einer längsverschieblich in einem Gehäuse 21 gelagerten Schubstange 22 verbunden,
wodurch der an der Schubstange befestigte Reibfinger 4 in eine periodische Bewegung
in Pfeilrichtung A-B versetzt wird.
[0011] Gemäß den Figuren 5 und 6 ist ein relativ breiter Reibfinger 24 zwischen Zugfedern
27 und 28 aufgehängt. Der Reibfinger 24 weist an seiner Vorderkante eine Ausnehmung
24c auf, welche diese Vorderkante in zwei Kantenabschnitte 24a und 24b aufteilt. Die
Aufteilung der Reibfingerkante in zwei getrennte Abschnitte wirkt einem Verkanten
des vereinzelten Blattes während seines Transportes zu dem Transportrollenpaar 10,11
entgegen.
[0012] Der Reibfinger 24 ist mittels Nieten 29 an einem Halter 30 befestigt, welcher mit
einem Ende 5a eines Balgens 5 verbunden ist. Das andere Balgenende 5b ist an einem
gestellfesten Tragbügel 31 festgelegt, welcher auch zur Aufhängung der Zugfedern 27
und 28 dient.
[0013] Der Stapeltisch 32 ist zum Ausgleich der während des Vereinzelungsvorganges abnehmenden
Höhe des Stapels 33 in bekannter Weise schwenkbar ausgeführt. Er wird mittels einer
Druckfeder 34 gegen gerätefest gelagerte, nicht angetriebene Anschlagrollen 35, 36
gedrückt. Dabei stellt sich eine um einen Winkel von etwa 30° gegenüber der Waagrechten
geneigte Lageides Blattstapels ein, wobei die Stapelhinterkante wieder einem hinteren
Stapelanschlag 37a anliegt
1. Vorrichtung zum Vereinzelnen und zum Transport blattförmiger Gegenstände, bei welcher
dem obersten Blatt eines Blattstapels ein periodisch hin- und,herbewegtes Reibelement
aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibelement von einem unter elastischer
Durchbiegung mit leichtem Druck dem obersten Blatt des Stapels (3) aufliegenden Reibfinger
(4) gebildet wird, welcher in einer unter einem gewissen Winkel (α) gegenüber der
Oberfläche des Blattstapels geneigten Richtung (A-B) beweglich geführt ist, und daß
der Blattstapel (3) entgegen der Abzugsrichtung der Blätter unter einem bestimmten
Winkel (β) gegen die Waagrechte geneigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel (α)
der Bewegungsrichtung (A-B) gegenüber der Stapel oberfläche 10-60°, vorzugsweise etwa
30°, und der Neigungswinkel (ß) des Blattstapels (3) gegenüber der Waagrechten 20-80°,
vorzugsweise etwa 45°, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am abzugsseitigen
Ende des Blattstapels (3) Förderrollen (10,11) für das abgezogene Blatt angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude
der Antriebsbewegung des Reibfingers (4) nur einen Bruchteil der für die Vereinzelung
des Blattes erforderlichen Abzugsbewegung ausmacht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungseinrichtung
(5, 12-16,19-22) des Reibfingers (4) Schwingbewegungen mit einer Frequenz von 10-100
Hz, vorzugsweise 50 Hz, ausführt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibfinger
(4) an einem flexiblen Balgen (5) befestigt ist, welcher mit einer ventillosen Pumpe
(7) verbunden ist.
7, Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem Balgen (5)
Uefestigte Riibfinger (24) zwichen seitlich an ihm angreifenden Federn (27,28) aufgehängt
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5; dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungseinrichtung
des Reibfingers (4) von einem Pneumatikzylinder ( 13,14) gebildet wird.
g. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadruch gekennzeichnet, daß am Kolben (13) des Pneumatikzylinders
(13,14) Druckfedern (15,16) angreifen, welche den Kolben in einer mittleren Ruhelage
zu halten suchen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Pneumatikzylinder
(13,14) an eine Druck- oder Saugluftquelle (17) mit im wesentlichen gleichbleibendem
Druck angeschlossen ist, und daß in der Zylinderwand des Pneumatikzylinders (13,14)
von dem unter dem EinfluB einer gegen die Wirkung der Druck- bzw. Saugluft gerichteten
Rückholfeder stehenden Kolben (13) in dessen Ruhelage verdeckte Entlüftungsschlitze
(14a) angebracht sind, welche den an die Druck- oder Saugluft angeschlossenen Zylinderraum
mit der Aussenluft verbinden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
des Reibfingers (4) von einem Kurbelmechanismus (19-22) gebildet wird. Hierzu 3 Blatt
Zeichnungen