[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feinzerkleinerung von Lebensmitteln
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] .Die Feinheit bekannter Schneidmaschinen (DE-A 27 18 965), mit denen ein Fleischgemisch
ohne Zugabe von Flüssigkeit sehr fein zerkleinert werden kann, ist durch die Grösse
der Sieblöcher nach unten begrenzt. Der Durchmesser der Sieblöcher liegt zur Zeit
bei 0,9 bis 1 mm. Dies ist dadurch gegeben, dass die darüberstreichenden Messer einen
Druck auf das Sieb ausüben, so dass das Sieb aus vergleichsweise dickem Material bestehen
muss.
[0003] .Von den Schneidmaschinen dieser Art wird auch verlangt, dass die harten Bestandteile,
z.B. bei einem Knochen-Fleischgemisch, der Gräte bei Fischen, oder der Schalen von
Wurzelgemüse und Früchten, separiert werden. Dazu wurden Vorrichtungen vorgeschlagen,
bei denen die Separierorgane, bzw. die Siebe zylindrisch ausgebildet sind. Weil aber
die Zylinder den gesamten Materialdruck aufzunehmen haben, müssen sie entsprechend
dickwandig sein.
[0004] Solche Teile sind jedoch teuer und weil sie dem Verschleiss unterworfen sind, müssen
sie-relativ oft ausgewechselt werden, was zu hohen Betriebskosten führt.
[0005] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen, mit der eine
feinere Zerteilung ohne Zugabe von Flüssigkeit möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäss lässt sich diese Aufgabe gemäss den Merkmalen im kennzeichnenden
Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 lösen.
[0007] Eine beispielsweise Ausbildung einer solchen Vorrichtung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
[0008] Fig.. 1 eine Schnittansicht gemäss der Schnittlinie I-I in Fig. 2 mit sektorweiser
Wegnahme oberer Schichten, und
[0009] Fig. 2 eine Schnittansicht gemäss der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
[0010] Es wurde davon ausgegangen, dass für eine Verbesserung der Feinheit der Zerkleinerung
die Löcher im Sieb kleiner sein müssten. Dazu musste aber die Wandstärke des Siebes
verringert werden. Somit ergab sich gemäss Fig. 1 und 2 die nachbeschriebene Lösung.
[0011] Das relativ dünnwandige Sieb 4, über dem ein Messerflügelrad 2 mit Messern 3 rotiert
wird, liegt auf einem Stützscheibensystem mit einer ersten Stützscheibe 6 und einer
zweiten Stützscheibe 9. Die erste Stützscheibe 6 ist mit einer Anzahl konzentrischer
Rillen 8 versehen, die möglichst nahe beieinander angeordnet sind und in den Rillen
8 sind durchgehende Bohrungen 7 angeordnet.
[0012] Die zweite Stützscheibe 9 weist zwei Ringkanäle 11,. 12 auf, die das gesamte Gebiet
der ersten Stützscheibe 6 mit den Bohrungen 7 überdecken. Diese beiden Ringkanäle
11, 12 münden in den Ausgangsdurchlass 10. Obwohl nur ein solcher Ausgangsdurchlass
10 gezeichnet ist, ist es selbstverständlich, dass auch mehrere strahlenförmig um
den Umfang des Siebes 4 verteilt angeordnete Ausgangsdurchlässe vorhanden sein könnten.
[0013] Das Messerflügelrad 2 ist in üblicher Weise an der Welle 13, die für eine hohe Drehzahl
ausgebildet ist, befestigt. Da Gehäuse 14 mit demontierbaren Deckeln zum Auswechseln
der Messer 3 und wenigstens des Siebes 4, aber auch aller übrigen Teile für deren
Reinigung jedem Maschinenbauer bekannt ist, braucht dies an dieser Stelle nicht im
Detail beschrieben werden.
[0014] Durch die Oeffnung 1 gelangt das zu verarbeitende Gut in den Verarbeitungsraum zwischen
dem Messerflügelrad 2 und dem Sieb 4. Die Zuführung kann in üblicher Weise durch einen
Schneckenförderer oder eine Flügelradpumpe geschehen. Die weichen Bestandteile des
Gutes werden in die Löcher des Siebes 4 gedrückt und die rotierenden Messer 3 schneiden
das noch im Verarbeitungsraum befindliche Teil ab. Zufolge der Stellung der Messer
3, die in Fig. 1 ersichtlich ist und in Drehrichtung gesehen mit dem zentrumsnahen
Ende um einen Betrag hinter der radialen Verbindungslinie zwischen Drehzentrum und
äusserem Ende liegt, werden die harten Bestandteile, die sich nicht in die Löcher
drücken lassen, zum Zentrum hin gefördert. Im Zentrum kann ein Drehschieber angeordnet
sein, um diese Teile auszuscheiden.
[0015] Die in den Löchern befindlichen weichen Teile gelangen durch das nachstossende Material
in die Rillen 8 und durch die Löcher 7 in die Ringkanäle 11, 12 und zum Ausgangsdurchlass
10.
[0016] Durch die Stützung des Siebes 4 mit den Stützscheiben 6, 9 kann das Sieb aus dünnem
Material bestehen und somit kann auch der Durchmesser der Löcher viel kleiner sein,
als bei herkömmlichen Sieben, nämlich in der Grössenordnung von 0,2 mm. Darüberhinaus
lässt sich ein solches Sieb sehr viel kostengünstiger herstellen.
[0017] Mit einer solchen Anordnung ist es möglich eine ganze Anzahl von Nahrungsmitteln
fein zu zerkleinern, wie dies bis jetzt nur unter Beigabe von Flüssigkeit im Emulgierverfahren
in Kuttern oder Emulgatoren möglich war. Infolge des dünnen Materials für das Sieb
kann der Druck trotz der feinen Lochung verkleinert werden, wodurch einerseits das
Separiergemisch weniger komprimiert, wird und anderseits Sieb und Messer weniger abgenützt
werden.
[0018] Die Lochform im Sieb, entweder kreisrund oder Schlitze, und deren Abmessungen können
dem jeweiligen Produkt das
[0019] zu verarbeiten ist weitgehend angepasst werden. Dies stellt bei Knochen-Fleischgemisch
und bei Schalen von Wurzelgemüse ein bedeutender Qualitätsfaktor dar.
[0020] Im Gegensatz zu den heute bekannten dickwandigen Sieben,
[0021] wo zur Reinigung vielfach ein Säurereinigungsverfahren notwendig ist, lassen sich
die Teile gemäss diesem Vorschlag durch einen Wasserstrahl allein reinigen.
[0022] Zum Ausscheiden der separierten harten Bestandteile sind beim Messerflügelrad 2 zwei
ineinander angeordnete und gegeneinander verdrehbar ausgebildete Rohre 14, 15 oder
Büchsen vorhanden. In jedem Rohr sind eine Anzahl Austragsöffnungen 16, 17.vorhanden.
Durch Verdrehen der Rohre werden die resultierenden Durchgangsöffnungen vergrössert
oder verkleinert und damit kann der Widerstand für das Abscheiden der separierten
harten Bestandteile verändert und auf das zu verarbeitende Material eingestellt werden.
Das durch die Oeffnungen durchtretende Material wird dann axial in Richtung des Pfeils
18 ausgestossen. Ferner sind an der Stützscheibe 6 gegen die Achse gerichtete Austragsschaufeln
19 vorhanden, mit denen die festen Bestandteile gegen das Zentrum zu den Austragsöffnungen
16, 17 gefördert werden.
1. Vorrichtung zur Feinzerkleinerung und Separierung von Lebensmitteln von harten
Bestandteilen, gekennzeichnet durch eine auf einer Stützscheibenanordnung (6, 7, 8,
9, 10) liegende Lochscheibe (4) und einem Messerflügelrad (2) mit über die Lochscheibe
(4) bewegbaren Messern (3).
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von der Stützscheibenanordnung
die die Lochscheibe (4) tragende erste Stützscheibe f6) mit Kanälen (8) in denen diskreite
Bohrungen (7) durch die Stützscheibe (6) Durchgänge zum Abführen des zerkleinerten
Gutes bilden.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter der genannten
ersten Stützscheibe (6) eine weitere Stützscheibe (9) angeordnet ist, die wenigstens
zwei Ringkanäle (11, 12) und wenigstens einen Ausgangsdurchlass (10) besitzt.
4. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lochscheibe (5) auswechselbar gehaltert ist.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher in der
Lochscheibe (4) kreisförmig sind.
6.. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher in
der Lochscheibe (4) schlitzförmig sind.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (3)
eine von der radialen Richtung abweichende Lage haben und näher bei der Drehachse
in Drehrichtung gesehen hinter der radialen. Verbindungslinie zwischen Drehachse und
zentrumentferntester Stelle des genannten Messers (3) liegt.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in zwei ineinander
angeordneten und gegeneinander.verdrehbar ausgebildeten Rohren (14, 15) mehrere mit
dem Raum zwischen Lochscheibe (4) und Messerflügelrad (2) komunizierende Oeffnungen
(16, 17) vorhanden sind, um Festteile axial durch das innere Rohr (14) abzuscheiden.