[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder an einem semirigiden
Koaxialleiter gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Semirigide Koaxialleiter besitzen bekanntlich einen semirigiden Aussenleiter, einen
Innenleiter und ein Dielektrikum zwischen den beiden Leitern. Der Aussenleiter besteht
in vielen Fällen aus einem Kupferrohr. An den Anschlussenden sind Steckverbinder oder
andere Anschlusselemente vorzusehen, die bei den hohen Frequenzen, für die diese Koaxialleiter
vorgesehen sind einen möglichst dämpfungs- und reflexionslosen Uebergang gewährleisten.
Aus der Hochfrequenztechnik sind anderseits auch Verbindungselemente bekannt, die
diese Bedingungen erfüllen, nur besteht dabei der Nachteil, dass diese semirigiden
Koaxialleiter anders aufgebaut sind als die sonst üblichen Koaxialleiter und bei einer
Lötverbindung zur Herstellung einer eine übliche Zugkraft aushaltenden elektrisch
gut leitenden Verbindung wird das Dielektrikum beschädigt.
[0003] Dementsprechend wurden auch schon Lösungen bekannt, bei denen ein Steckverbinder
mittels reinen mechanischenen Haltemitteln mit dem semirigiden Koaxialleiter verbunden
sind. Eine solche Ausführung ist beispielsweise im US-Patent Nr. 4 408 821 beschrieben.
Für die Verbindung mit dem Aussenleiter ist eine Greiferhülse vorhanden, deren Innenwand
eine Anzahl axialer Nuten umfasst. Am einen Ende ist die Greiferhülse mit einem Flansch
versehen und am andern Ende weist sie mehrere zugespitzte Laschen oder Finger auf.
Eine Aussenhülse mit einem etwa mittig angeordneten Flansch zur Drehhalterung einer
Ueberwurfmutter, ist innenseitig abgestuft ausgebildet. Der Durchmesser des einen
Teils ist wenigstens angenähert gleich wie der Durchmesser des Aussenleiters und der
andere Teil ist mit axialen. Nuten. versehen,. wobei der Durchmesser zwischen zwei
diagonal befindlichen Nuten dem Aussendurchmesser der Greiferhülse entspricht. Mit
einem speziellen Werkzeug werden Aussenhülse Greiferhülse ineinandergepresst, so dass
sich die spitzen Laschen in den Aussenleiter eingraben.
[0004] Nachteilig an einer derartigen Ausführungsform ist einerseits, dass ein besonderes
und nur zu diesem Zweck benötigtes Werkzeug vorhanden sein muss, aber anderseits ist
bei feldmässigem Einbau keine Gewähr gegeben, dass die beiden Hülsen vollständig ineinandergestossen
sind, weil es keine Kontrollmöglichkeit gibt.
[0005] Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung diese Nachteile zu beheben, derart, dass
für eine Montage keine Werkzeuge benötigt werden, die nicht ohnehin schon vorhanden
sind, und dass die richtige Montage einfach kontrollierbar ist.
[0006] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Besonders vorteilhafte Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Steckverbinders ohne isolierenden Halter für den
Innenkontaktteil,
Fig. 2 dieselbe Schnittansicht wie Fig.. 1 mit Halter und Innenkontakt in Form eines
Steckerstiftes,
Fig. 3 eine Schnittansicht eines Steckverbinders mit einer Buchse im Innenkontaktteil
und ausgebildet für eine Montage mittels Schrauben oder dgl.,
Fig.4 eine Schnittansicht eines Steckverbinders mit gleichem Innenkontaktteil wie
Fig. 3, jedoch für eine Schraubbefestigung mit Muttern,
Fig. 5 eine Schnittansicht eines Steckverbinders in Form eines Winkelsteckers, und
Fig. 6 eine Schnittansicht eines Steckverbinders mit eingebautem Dämpfungsglied, der
als Stecker mit Steckerstift ausgebildet ist.
[0008] Der vorgeschlagene Steckverbinder besteht gemäss Fig. 1 aus einer Hülse 10, an der
mittels eines Sprengringes 11 eine Ueberwurfmutter 12 drehbar gehaltert ist. Auf einer
Ringschulter 13 der Hülse 10 liegt ein Dichtungsring 14 auf. Steckerseitig weist die
Hülse 10 einen nach innen vorstehenden Flansch 15 auf. An dem diesem Flansch abgewandten
Ende ist die Hülse 10 in einer Partie 16 mit grösserem Durchmesser als der vordere
Teil mit Gewinde 17 versehen. Zwischen der Partie 16 mit grösserem Durchmesser und
dem dem vorderen Teil ist eine ringförmige Schulter 18 gebildet.
[0009] Eine Greiferhülse 20 ist mit Aussengewinde 21 versehen und damit in die Hülse 10
eingeschraubt. Auf einem Teil ihrer Länge besitzt die Greiferhülse 20 mehrere sägezahnförmige
Rippen 22, deren steilere Flächen gegen die Stekkerseite gerichtet sind. Der Durchmesser
an den Rippen 22 ist kleiner als der Durchmesser eines semirigiden Koaxialkabels.
Die Greiferhülse 20 weist zwei axiale Schlitze 23 auf, die sich über die ganze Länge
mit den Rippen 22 erstrecken, wobei ein axialer Schlitz in einen radialen Schlitz
24 mündet, der hinter den Rippen 22 angeordnet ist.
[0010] Durch diese Schlitze 23, 24 lässt sich die Greiferhülse 20 soweit aufweiten, dass
ein semirigides Kabel leicht eingeschoben werden kann. Beim Einschrauben der Greiferhülse
20 in die Hülse 10 werden die Rippen 22 in ihre ursprüngliche Kreisf
qrm gedrückt und dadurch das Koaxialkabel eingeklemmt. '
[0011] Es ist nun leicht einzusehen, dass damit die Einstecktiefe des Koaxialkabels in die
Greiferhülse kontrollierbar ist, bevor der Stecker fertig montiert wird. Wenn die
hinter der Ueberwurfmutter 12 befindliche Partie 19 der Hülse und auch die flanschartig
dargestellte Endpartie 25 der
Grei- ferhülse 20 mit gegenüberliegenden parallelen Flächen ausgebildet sind, lässt
sich die Greiferhülse 20 bis zur Schulter 18 einschrauben und damit ist ein fester
Halt gewährleistet.
[0012] Wie Fig. 2 bis 4 zeigen kann die Hülse 10 ohne den Flansch 15 ausgebildet sein. Ein
Innenkontaktteil 30 befindet sich in einem elektrisch isolierenden Halter 31. Dieser
isolierende Halter 31 weist eine radiale Durchgangsbohrung 32 auf und der Innenkontaktteil
30 an der entsprechenden Stelle eine Einschnürung 33. In die Durchgangsbohrung 32
kann beidseits ein aushärtender Kunststoff eingefüllt werden, so dass sich starre
Zapfen 34 bilden, die den Innenkontaktteil 30 starr mit dem Halter 31 verbinden.
[0013] Der Innenkontaktteil 30 kann mit einem Steckerstift 35 gemäss Fig. 2 oder mit einer
Steckbuchse 36 gemäss Fig. 3 und 4 ausgebildet sein. Kabelseitig sind bei allen drei
Beispielen Steckbuchsen 37 mit mehreren federnden Fingern vorhanden, in die der Innenleiter
des Koaxialleiters eingesteckt wird.
[0014] Anstelle der Hülse 10 gemäss Fig. 1 und 2, die mit einer Ueberwurfmutter 12 versehen
ist, kann die Hülse auch in bekannter Weise für die Montage an einem Geräteteil ausgebildet
sein.
[0015] Auch ein Winkelstecker gemäss Fig. 5 lässt sich mittels der vorgeschlagenen Ausbildung
der Greiferhülse leicht herstellen. Dabei ist lediglich eine zusätzliche Verbindung
54 zwischen Innenkontaktteil 50 des Anschlusselementes 51 für das Koaxialkabel zum
Innenkontaktteil 52 des Steckerteils 53 vorzusehen.
[0016] Auch Stecker mit elektrischen Schaltungsteilen, wie beispielsweise mit einem Dämpfungsglied
60 lassen sich gemäss Fig. 6 in der vorgeschlagenen Weise ausbilden. Dabei ist die
Hülse zweiteilig als Anschlusshülse 61 und Steckerhülse 62 mit einer Schraubverbindung
ausgebildet. Das Innenkontaktteil 63 in der Anschlusshülse 61 und die Greiferhülse
64 sind wie vorbeschrieben ausgeführt.
1. Elektrischer Steckverbinder an einem semirigiden Koaxialleiter, mit wenigstens
einer Hülse (10), in der ein elektrisch isolierender, axial durchbohrter Halter (31)
mit in die Bohrung eingesetztem Innenkontaktteil (35, 36, 52, 63) vorhanden ist, gekennzeichnet
durch eine in die Hülse (10) bei deren der Kontakteilseite abgewandtem Ende (19) einschraubbare
Greiferhülse (20), die an ihrer Innenwand auf wenigstens einem Teil ihrer Länge mit
mehreren sägezahnförmig ausgebildeten, ringförmigen Rippen (22). versehen ist, deren,
die lichte Weite der Greiferhülse (20).. bestimmenden Kanten einen kleineren Durchmesser
aufweisen als der des Koaxialleiters und ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkontaktteil
(35, 36, 52, 63) kabelseitig mit einer buchsenartigen Aufnahmebohrung für den Innenleiter
ausgebildet ist.
2. Steckverbinder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die steileren
Flächen der Rippen (22) steckerseitig befinden.
3. Steckverbinder nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich
die Rippen (22) am eingeschraubten Ende der Greiferhülse (20) befinden.
4. Steckverbinder nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferhülse
(20) wenigstens auf einem Teil ihrer mit den Rippen (22) versehenen Länge ausweitbar
ausgebildet ist.
5. Steckverbinder nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Ausweitung
der Greiferhülse (20) mind. ein axialer Schlitz (23)von deren Ende aus bis zu der
die ausweitbare Länge bestimmenden Tiefe.versehen ist, und dass am Ende des einen
axialen Schlitzes (23) ein radialer Schlitz (24), der sich wenigstens angenähert symmetrisch
auf beide Seiten des axialen Schlitzes (23) erstreckt, vorhanden ist.
6. Steckverbinder nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenkontakteil als Steckerstift (35) ausgebildet ist, und dass die Hülse
(10) als Aussenhülse mit einer drehbar an ihr gehalterter Ueberwurfmutter (12) ausgebildet
ist.
7. Steckverbinder nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenhülse
(55) winklig ausgebildet ist, in der der Halter (56) im einen Schenkel und die Greiferhülse
(20) im andern Schenkel angeordnet sind.
8. Steckverbinder nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Hülsen (61, 62) vorhanden sind, von denen die eine (61) mit einem Aussengewinde
und die andere (62) mit einem die genannte Hülse (61) mit Aussengewinde einschraubbar
aufnehmenden Innengewinde versehen sind, dass die beiden Innenkontaktteile (63, 65)
zur Halterung eines elektrischen Schaltungselementes (60) zwischen ihnen ausgebildet
sind.
9. Steckverbinder nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltungselement
ein Dämpfungsglied ist.
10. Steckverbinder nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenkontaktteil als Steckerbuchse ausgebildet ist.