(19)
(11) EP 0 194 993 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.1986  Patentblatt  1986/38

(21) Anmeldenummer: 86890049.9

(22) Anmeldetag:  07.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B44D 3/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.03.1985 AT 727/85

(71) Anmelder: Bandion, Herbert
A-3385 Hafnerbach Pfaffing 3 (AT)

(72) Erfinder:
  • Bandion, Herbert
    A-3385 Hafnerbach Pfaffing 3 (AT)

(74) Vertreter: Collin, Hans, Dipl.-Ing. Dr. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Dr. Hans Collin Dipl.-Ing. Erwin Buresch Dipl.-Ing. Dr. Helmut Wildhack Dipl.-Ing. Armin Häupl Mariahilfer Strasse 50
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Biegsame Markierungsschnur und Verfahren zu deren Herstellung


    (57) Die Erfindung betrifft eine biegsame Markierungsschnur, die vorteilhaft in einem Farbe enthaltenden Behälter aufrollbar ist, und die farbabgebende, voneinander distanzierte Markierungsstellen aufweist. Die Erfindung ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur elastisch dehnbar ist und an ihrer Oberfläche nur die farbabgebenden Markierungsstellen, z. B. Noppen, trägt. Auf diese Weise wird eine einfach herstellbare universell verwendbare Markierungsschnur geschaffen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine biegsame Markierungsschnur, die vorteilhaft in einem Farbe enthaltenden Behälter aufrollbar ist, und die farbabgebende, voneinander distanzierte Markierungsstellen aufweist und Verfahren zur Herstellung solcher Schnüre.

    [0002] Durch die US-PS 4 152 836 ist eine Markierungsvorrichtung bekannt geworden, die aus einem als Seele dienenden nicht dehnbaren Metalldraht und einer biegsamen über den Draht gezogenen Hülse mit Markierungsstellen besteht; dabei wird ausdrücklich betont, daß diese Markierungsvorrichtung Längenänderungen widersteht. Weder diese Drahtseele noch die Hülse sind also elastisch dehnbar. Wegen der besonderen Steifigkeit der nicht dehnbaren Drahtseele hätte es auch keine praktische Bedeutung, wenn man die Hülse elastisch dehnbar ausführen würde; diese würde in Kürze vom Draht durchstoßen und unbrauchbar werden. Außerdem ist durch die Verwendung der Drahtseele und der darüber gezogenen Hülse dieser bekannte Aufbau sehr kompliziert.

    [0003] Die aufgezeigten Nachteile werden bei einer biegsamen Markierungsschnur, die vorteilhaft in einem Farbe enthaltenden Behälter aufrollbar ist, und die farbabgebende, voneinander distanzierte Markierungsstellen aufweist, erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Schnur elastisch dehnbar ist und an ihrer Oberfläche nur die farbabgebenden Markierungsstellen, z.B. Noppen, trägt, keineswegs aber die vorerwähnten bekannten Hülsen.

    [0004] Solche Hülsen bzw. Hülsenteile behindern übrigens die Beweglichkeit solcher Schnüre; sie machen die Schnüre außerdem schwer, so daß sie bei der Verwendung durchhängen können, was der Exaktheit der Markierung abträglich ist.

    [0005] Selbst wenn man die bekannte Hülse elastisch ausführen würde, würde deren Beweglichkeit durch den beim Bekannten vorgesehenen steifen Draht behindert werden, weil eine elastische Hülse bei einer Längendehnung sich innen verengt und sich an die Drahtseele anlegt. Deshalb ist wohl auch von einer elastischen Ausführung In der US-PS 4 152 836 nicht die Rede, sondern vielmehr von einem Widerstand gegen Längendehnungen.

    [0006] Demgegenüber wird die erfindungsgemäße elastisch dehnbare Markierungsschnur bei ihrer Verwendung nicht behindert, so daß mit einer einzigen Schnur sehr große Abstandsunterschiede der Markierungsnoppen und sehr große Längenunterschiede der zu markierenden Wände od.dgl. beherrscht werden können. Die erfindungsgemäße Markierungsschnur ist somit nicht nur einfacher, sondern auch leistungsfähiger.

    [0007] Vorteilhaft wird die Schnur nach der Erfindung aus Rundgummi hergestellt, der in Stoff eingewebt ist, und der mit den Markierungsstellen, z.B. Noppen, versehen ist. Der mit Stoff umwebte Gummi hat eine Dehnbarkeit bis 23o %, und der Rohgrummi weist eine Dehnbarkeit bis 600 % auf, was für die Praxis ein großer Vorteil ist, weil damit der Verwendungsumfang außerordentlich groß wird.

    [0008] Gemäß der weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Schnur dadurch gekennzeichnet, daß die farbabgebenden Markierungsstellen, insbesondere die Noppen, auf die vorübergehend ausgedehnte Schnur, insbesondere auf die vorübergehend ausgedehnte Gummischnur, aufgenäht bzw. in diese eingenäht werden.

    [0009] Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise beschrieben. Dabei zeigen Fig. 1 eine biegsame Markierungsschnur in einfachster Ausführung, Fig. 2 eine Markierungsschnur mit zugehörigem Farbbehälter, Fig. 3 eine hiermit hergestellte Markierung und schließlich Fig. 4 die auf diesem Weg hergestellte Anordnung von Rohrschellen und ein dadurch gehaltenes Isolierrohr od.dgl. für elektrische Leitungen.

    [0010] Die biegsame Markierungsschnur 1 nach Fig. 1 besteht aus elastischem Rundgummi, der in Stoff eingewebt ist, und der mit Noppen 2 versehen wird. Statt der hier gezeigten zwei Noppen können auch mehrere vorgesehen sein, wie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen. Die Noppen 2 werden im ausgedehnten Gummi, z.B. alle 65 cm, ein- oder aufgenäht. Diesen Abstand kann man je nach Höchstlänge beliebig wählen. Die Noppen 2 verringern beim Zurücklassen des Gummis gleichmäßig ihren Ahstand

    [0011] Die Markierungsschnur wird in einem Schnürlkasten 3 (Fig. 2), der mit Farbe gefüllt ist, aufgerollt, damit der Gummi und die Noppen mit dieser Farbe getränkt werden. Die Markierungsschnur wird gemäß den Fig. 2 und 3 je nach Bedarf an der Decke, der Wand oder dem Boden angehalten und auf die richtige Länge gezogen; dann wird an der Gummischnur gezupft und diese überträgt die Farbe an die Decke bzw. Wand bzw. den Boden.

    [0012] Der Unterschied gegenüber den außerdem bekannten unelastischen einfachen Markierungsschnüren besteht vor allem darin, daß man erfindungsgemäß durch die eingenähten Noppen auch gleich die genauen Abstände mit überträgt; bei den herkömmlichen Geräten muß nach dem Aufbringen der Markierungslinie vermittels der unelastischen Schnur ohne Noppen erst die Strecke abgemessen, die Teilung errechnet und diese Teilung wiederum erst aufgetragen werden. Erfindungsgemäß erspart man sich das Vermessen, das Ausrechnen sowie das nochmalige Messen und Auftragen.

    [0013] Wie Fig. 3 zusätzlich veranschaulicht, werden nach Herstellung der Markierungslinie 4 durch die Gummischnur 1 und der Teilungsmarken 5 durch die Noppen 2 mittels einer Bohrmaschine 6 od.dgl. z.B. die öffnungen 7 für Dübel bzw. Schellen od.dgl. gebohrt. Fig. 4 zeigt schließlich ein Isolierrohr 8, das mit Hilfe von Schellen 9 gehalten wird, welche in den vorerwähnten Öffnungen 7, z.B. über an den Schellen befestigten Dübeln od.dgl., verankert sind.

    [0014] Abschließend ist hervorzuheben, daß das erfindungsgemäße Markierungsgerät mit einer elastisch dehnbaren Schnur, die an ihrer Oberfläche nur die farbabgebenden Noppen trägt, einfach zu handhaben ist und wegen des geringen Arbeitsaufwandes bei der Herstellung und bei der Verwendung eine enorme Zeitersparnis ergibt. Wie oben dargelegt, ist es zum Bestimmen von Schellenabständen besonders geeignet; es kann aber auch bei der Kabeltassenmontage und für die Markierung besonderer Montageabstände genutzt werden. Weiters kann es bei Tischlerarbeiten zur Bestimmung der Abstände, z.B. bei Lattenrosten, eingesetzt werden. Man hält den Gummi an die Wand od.dgl. an, dehnt Ihn so lange, bis der Abstand der ersten zwei Noppen die gewünschte Länge erreicht hat, und die restlichen Abstände ergeben sich durch die Dehnung automatisch. Ähnliches gilt für Tapezierarbeiten zum Messen der Tapetenabstände.

    [0015] Es besteht die Möglichkeit, die Noppen aus PVC-Filz herzustellen und aufzukleben. Mit entsprechenden Klebemitteln halten die Noppen ausgezeichnet. Durch die Verwendung dieses PVC-Filzes, der besser Farbe aufnimmt als die genähten Noppen, werden die Markierungspunkte noch deutlicher sichtbar.

    [0016] Weiters ist noch zu bemerken, daß nichtnur die Noppen markieren, sondern auch die Umwebung des Gummis Farbe aufnimmt und dadurch auch ein Strich mitmarkiert werden kann.


    Ansprüche

    1. Biegsame Markierungsschnur, die vorteilhaft in einem Farbe enthaltenden Behälter aufrollbar ist, und die farbabgebende, voneinander distanzierte Markierungsstellen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur elastisch dehnbar ist und an ihrer Oberfläche nur die farbabgebenden Markierungsstellen, z.B. Noppen, trägt.
     
    2. Schnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus elastischem Rundgummi besteht, der in Stoff eingewebt ist, und der mit den Markierungsstellen, z.B. Noppen, versehen ist.
     
    3. Verfahren zur Herstellung einer Schnur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die farbabgebenden Markierungsstellen, insbesondere die Noppen, auf die vorübergehend ausgedehnte Schnur, insbesondere auf die vorübergehend ausgedehnte Gummischnur, aufgenäht bzw. in diese eingenäht werden.
     




    Zeichnung