[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Stranggießanlage mit einer
Brennschneidmaschine.
[0002] Der Betrieb einer Stranggießanlage ist von einer Vielzahl von Betriebsdaten abhängig.
Um Werkstücke mit einem bestimmten Gewicht zu erhalten, werden oft große und damit
unwirtschaftliche Toleranzen vorgesehen, da bei der Ermittlung von Betriebsdaten von
theoretischen Werten ausgegangen wird, die in der Praxis aber durch verschie-. dene
Umstände, wie Kokillenabnutzung und Kokilleneinstelltoleranzen, Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit,
Verschleiß und Einstellung von Unterstützungs- oder Antriebsrollen, Abkühlbedingungen
und anderes mehr, nicht unerhebliche Abweichungen aufweisen, so daß - um mit Sicherheit
ein Werkstück von einem bestimmten Materialgewicht zu erhalten - sich oft große Sicherheitstoleranzen
ergeben, die somit zu einem nicht vermeidbaren Materialverlust führen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine optimierende
Strangbrennschneidanlage verfügbar zu machen, die insbesondere mit einer Brennschneidmaschine
das Abschneiden eines Werkstücks von einer gesuchten Länge erlaubt, die einem bestimmten
Werkstückgewicht genau oder nahezu entspricht.
[0004] Die Erfindung hat erkannt, daß es zur Erreiehung dieses Ziels erforderlich ist, von
den tatsächlichen Betriebswerten der Stranggießanlagen auszugehen,.
'und daß diese tatsächlichen Betriebswerte genau in dem Moment erst gewonnen werden
können, in dem keine weitere Beeinflussung der zu ermittelnden Werte mehr stattfindet,
d.h. im Bereich der Brennschneidmaschine, die den Schnitt am Gießstrang zur Erzielung
des Werkstücks durchführt.
[0005] Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß an der Brennschneidmaschine Meßdaten, wie
Strangbreite, Strangdicke und Strangquerschnittsform, sowie Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit,
Homogenität über die laufende Stranglänge, Strangoberflächenfehler und spezifisches
Materialgewicht erfaßt werden, in einer Rechen- und Steuereinrichtung ausgewertet
werden und die Werte zur optimierenden Steuerung der Stranggießanlage einerseits zum
unmittelbaren Betrieb und andererseits zur Langzeitoptimierung zur Verfügung gestellt
werden.
[0006] In ihrer speziellen Ausbildung schlägt die Erfindung vor, daß die gewonnenen Werte
in die Brennschneidmaschine selbst eingegeben werden zum Abschneiden eines Werkstücks
von einer gesuchten Länge, die einem bestimmten Werkstückgewicht genau oder nahezu
entspricht.
[0007] Die Erfindung macht gleichermaßen eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
verfügbar. Die Vorrichtung besteht in einer Strangbrennschneidmaschine für Stranggießanlagen
mit einer parallel zum Strang angeordneten Laufbahn, auf der die Maschine mittels
eines Maschinenwagens und einer Mitlaufvorrichtung zum hydraulischen, pneumatischen
oder motorischen An- oder Aufklemmen verfahrbar ist, und zeichnet sich dadurch aus,
daß an der Brennschneidmaschine oder in deren Bereich eine Mehrfachmeßvorrichtung
vorgesehen ist zur Erfassung einer Vielzahl von Meßdaten, wie Strangbreite, Strangdicke
und Strangquerschnittsform, sowie Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit, Homogenität
über die laufende Stranglänge, Strangoberflächenfehler und spezifisches Materialgewicht.
[0008] Von einer Rechen- und Steuereinrichtung, mit der die Mehrfachmeßvorrichtung versehen
ist, werden die Meßdaten zur Vorbereitung von Korrekturfaktoren für die Stranggießanlage
und die Strangbrennschneidmaschine ausgewertet.
[0009] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß die Rechen- und
Steuereinrichtung zur Langzeitoptimierung für die gesamte Stranggießanlage dient,
indem die gemessenen Werte Verwendung finden zur Einstellung der Größe der Gießkokille,
Verformen der Strangunterstützungsrollen im Rollgerüst, der Gießgeschwindigkeit, der
Kühlungsbedingungen zur Verringerung der konvexen und konkaven Strangverformungen
und von Warnsignalen, um beispielsweise den Austausch der Kokille oder der Rollen
während einer folgenden Reparatur zu initiieren.
[0010] Eine zweckmäßige Fortbildung besteht in einer Markierungseinrichtung, die eine Ein-
oder Mehrlinienmarkierung ermöglicht, um jedes Stück mit einer Identifikationsnummer
und mit Informationen über Qualität, Zusammensetzung, Meßwerte bzw. Korrekturfaktoren
zur Optimierung der Stranggießanlage zu versehen.
[0011] Um eine einwandfreie Markierung und ein genaues Erfassen der Meßwerte zu erreichen,
ist mit Vorteil eine Zunderentfernungseinrichtung vorgesehen, um Zunder im Bereich
der Markierung und/oder im Bereich von Meßsonden bzw. Meßfühlern zu entfernen.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Fehlerauffindeeinrichtung vorgesehen,
die eine "In-Linie"-Prüfung von heißen, warmen und kalten Strangflächen mittels optischer,
Induktionswärme- oder Wirbelstromeinrichtungen durchführt.
[0013] Mit Temperaturmeßeinrichtungen werden Messungen in zweckmäßiger Weise am Schnittende
durchgeführt zur Bestimmung der Temperatur eines neuen Stückes.
[0014] Um insbesondere das Abschneiden eines Werkstücks in einer gesuchten Länge zu ermöglichen,
die einem bestimmten Werkstückgewicht genau oder nahezu entspricht, schlägt die Erfindung
vor, daß Breiten- und Strangdickenmeßeinrichtungen vorgesehen sind, die die Breite
und Dicke eines Werkstücks in seiner gegebenenfalls konvexen oder konkaven Form erfassen,
indem auf beiden Seiten an mehreren Stellen Taster vorgesehen sind.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß Markierungseinrichtungen
vorgesehen sind, die zum Stempeln und Beschriften auf der Strangoberseite oder Frontfläche
dienen, zur Markierung zukünftiger Strangstücke während des Vorbeilaufens mit Gießgeschwindigkeit,
zur Markierung zukünftiger Strangstücke mit einer Gießgeschwindigkeit, die sich aus
Gießgeschwindigkeit oder Brennmaschinengeschwindigkeit ergibt oder eine kombinierte
Markierung erlaubt.
[0016] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung ist eine Zunderentfernungseinrichtung vorgesehen,
die zur Markierung oder Fehlerentfernung den Zunder beseitigt, eine Flämmeinrichtung
zur Auswahl-Fehlerbeseitigung besitzt sowie eine Einrichtung zum Erfassen des Gewichts
des;=zu entfernenden Materials.
[0017] Die Erfindung soll nachstehend beispielhaft noch näher erläutert werden.
[0018] Unter dem Begriff "Brennschneidmaschine zum Abschneiden von Werkstücken vom Gießstrang"
ist dabei die gesamte Brennschneidmaschinenanlage zu verstehen mit den herkömmlichen
Unterstützungskonstruktionen, Schienen und anderen Teilen für Verfahrbewegungen, Versorgungseinrichtungen
sowie die Mehrfachmeßvorrichtung, die mit einer Rechen- und Steuereinrichtung, einer
Markierungseinrichtung, einer Zunderentfernungseinrichtung und einer Fehlerauffindeeinrichtung
versehen ist.
[0019] Die Mehrfachmeßvorrichtung geht über die bisherigen Vorrichtungen zur Stücklängenmessung
weit hinaus. Vor allem werden die Breite und die Dicke des Werkstücks gemessen, so
daß es mit Hilfe des spezifischen Gewichts möglich ist, das Gewicht des abzuschneidenden
Werkstücks zu bestimmen. Dabei ist die Mehrfachmeßeinrichtung so ausgelegt, daß in
Bezug auf die Breite und Dicke des Werkstücks an mehreren Stellen Abtastvorgänge stattfinden,
wie auch von beiden Seiten, d.h. rechts und links vom Gießstrang sowie oben und unten,
um die genaue Form des Werkstücks, insbesondere eine etwaige konkave bzw. konvexe
Ausbildung zu erfassen.
[0020] Im einzelnen kann die Messung der Strangbreite erfolgen durch Impulsgeber, die auf
Brennerquerfahrantrieben fest mit dem Ritzel und Zahnstangenantrieb verbunden sind,und
einem Impulszähler, um die Abstände von vorbestimmten und wiederholbaren Nullpunkten
bis zu den beiden Strangkanten zu bestimmen, angebaut sind. Zwischen Steuerung der
Brennerverfahrwege und der Schneidzyklen sind Kantentaster eingebaut, damit die tatsächliche
Breite des Stranges zur weiteren Bearbeitung und Erstellung von Korrekturfaktoren
oder Signalen gemessen werden kann.
[0021] Es ist auch möglich, Impulsgeber auf den Anklemmarmsystem für eine zangenartige.Anklemmung
an die Strangseiten anzubauen und einen Impulszähler vorzusehen, wobei die Abstände
von den vorbestimmten und wiederholbaren, voll offenen Nullpositionen zu den angeklemmten
Strangseiten durch Berührung gemessen werden, so daß die tatsächliche Strangbreite
für die Weiterverarbeitung zur Erstellung von Korrekturfaktoren oder Signalen weitergegeben
werden kann.
[0022] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Impulsgeneratoren mit Impulszählern an zwei
dafür speziell installierte Taststangensysteme einzubauen, die zu passenden Gelegenheiten
von bestimmten und wiederholbaren Nullausgangsstellungen aus bis zum Kontakt an die
Strangseiten gefahren werden und somit die tatsächliche Strangbreite zur weiteren
Bearbeitung zur Erstellung von Korrekturfaktoren und Signalen geben.
[0023] Die Strangdickenmeßeinrichtung, mit der die Mehrfachmeßvorrichtung der Brennschneidmaschine
versehen ist, besteht entweder aus einem Impulszähler und einem Impulsgeber, der mit
einem Ritzel in einer Zahnstange kämmt, der entweder von einer vorbestimmten und wiederholbaren
Nullposition mit den Maschinenteilen zum Aufsetzen auf den Strang zur Synchronisation
zum Strang und zur Brennschneidmaschine bis zum Kontakt beim Aufsetzen auf dem Strang
mit nach unten läuft und somit die tatsächliche Dicke des Stranges, der auf einem
Rollgang oder ähnlichem unterstützt ist, der ein bestimmtes Niveau hat, wie auch die
Brennschneidmaschine, die auf Schienen mit einem bestimmten Niveau verfährt, für eine
weitere Bearbeitung zur Erstellung von Korrekturfaktoren oder Signalen verfährt, wobei
für die weitere Bearbeitung zur Erstellung von Korrekturfaktoren Signale gegeben werden,
oder es ist ein Impulszähler und Impulsgenerator eingebaut, der durch einen nach unten
schwingenden, durch einen mit Preßluft angetriebenen Aufklemmarm bewegt wird, für
eine Reibungssynchronisation der Brennschneidmaschine mit der oberen Strangfläche,
womit die tatsächliche Strangdicke zur weiteren Bearbeitung und zur Erstellung von
Korrekturfaktoren und/oder Signale abgegeben werden.
[0024] Es ist auch möglich, einen Impulszähler und einen Impulsgeber an einer besonderen
Höhentasterstange anzuordnen, die zur passenden Gelegenheit von einer vorbestimmten
und wiederholbaren Nullposition verfährt, bis die Strangoberfläche berührt ist. Damit
wird die tatsächliche Strangdicke zum Verarbeiten und Erstellen von Korrekturfaktoren
und/oder Signalen gegeben.
[0025] Auch kann ein Impulszähler mit Impulsgeber an den Brennerhöheneinstelltastern vorgesehen
sein, mit vorbestimmten, wiederholbaren Nullpositionen zum Abwärtsfahren der Brenner
für die geeigneten Düsenabstände nach dem Abtasten der genauen Strangoberfläche. Dadurch
wird die tatsächliche Strangdicke für die weitere Verarbeitung zur Erstellung von
Korrekturfaktoren und Signalen ermittelt. Ein Impulszähler und ein Impulsgenerator
können auch auf einem Hebel oder Schlitten in einer Schlittenführung an oder im Bereich
der Brennschneidmaschine vorgesehen sein. Von einer bestimmten und wiederholbaren
Nullstellung nach unten fährt eine Meßrolle zur Längenmessung oder ein anderer Taster
wird auf die Strangoberfläche abgesenkt und somit die tatsächliche Strangdicke für
die weitere Bearbeitung und zur Erstellung von Korrekturfaktoren und/oder Signalen
ermittelt.
[0026] Insbesondere zur Dickenmessung können zwei oder mehr Dickenmeßeinrichtungen vorgesehen
sein, die von unten nach oben gegen die untere Strangfläche arbeiten. Dabei werden
bereits vorhandene Einrichtungen oder eigene besondere Antriebe und Tastmechanismen
mit Impulsgeneratoren verwendet, um noch genauer die Dickenmeßergebnisse erstellen
zu können, indem die Differenz gegen die oberflächenmessende Impulsmessung und Zähleinrichtung
gebildet wird.
[0027] So ist es grundsätzlich von Vorteil, zwei oder mehr unabhängige Tast- und Impulsgebereinrichtungen,
wie bereits oben beschrieben, vorzusehen, um die Dicke der Mitte der oberen bzw. unteren
Fläche als auch in einem bestimmten, geeigneten Abstand von dieser entfernt weitere
Dicken zn:messen, um konvexe oder konkave Strangformen festzustellen und zu messen.
Auf diese Art und Weise kann der Strangquerschnitt sehr genau ermittelt werden zur
Erzeugung entsprechender Korrekturfaktoren und Signale z.B. für die Längenmeßeinrichtung.
In diesem Zusammenhang können auch Temperatur- und Abkühlungsmaßnahmen eine Rolle
spielen, zu deren Steuerung die Signale verwendet werden. Um im einzelnen die Temperaturen
ermitteln zu könnennbzw. entsprechende Signale mit zu verwerten, umfaßt die Mehrfachmeßvorrichtung
auch eine Temperaturmeßeinrichtung. Sie besteht beispielsweise aus einem Thermometer,innerhalb
oder an Teilen installiert, die den Strang zur Herstellung des Synchronlaufs berühren.
Hier sind Verschleißplatten der Anklemmarme oder Aüfsitzkufen zu nennen, von denen
aus Temperaturmessungen zu bestimmten Zeiten vorgenommen werden können, d.h. insbesondere
für eine Korrektur kurz vor der Ermittlung der Länge des nächsten Werkstückes. Zu
diesem Zweck werden entsprechende Signale in die Längenmeßeinrichtung eingegeben.
[0028] Zu der genannten Mehrfachmeßvorrichtung gehören auch Einrichtungen zum Messen der
Stranggeschwindigkeit. Dieses sind mit einem Impulsgeschwindigkeitszähler ausgerüstet,
um.die Anzahl der Impulse festzustellen, die von der üblichen Längenmeßeinrichtung
ausgehen, die mitan einem Meßrad vom Strang durch Reibung angetrieben wird und einen
Impulsgeber dreht. Innerhalb einer vorbestimmten Zeit, z.B. 1 Minute, werden die Impulse
gezählt und die tatsächliche Stranggeschwindigkeit in der Nähe der Strangbrennschneidmaschine
gemessen, um diese Geschwindigkeit im Vergleich mit empirisch festgestellten Korrekturfaktoren
bzw. Geschwindigkeitsverhältnissen zu verarbeiten und verbesserte Korrekturfaktoren
in die Längenmeßeinrichtung oder an anderen Stellen der Stranggießanlage weiterzuleiten.
[0029] Wie erläutert, besteht die Mehrfachmeßvorrichtung aus einer Vielzahl von Meßeinrichtungen,
von denen die wichtigsten erläutert worden sind, d.h. wenn das Erfordernis zum Erfassen
spezieller Daten auftritt, kann die Mehrfachmeßvorrichtung entsprechend erweitert
werden. Die Mehrfachmeßvorrichtung ist mit einer Rechen-und Steuereinrichtung versehen,
die die gewonnenen Meßwerte verarbeitet und entsprechende Signale nicht nur für den
Betrieb der Strangbrennschneidmaschine, sondern auch für die gesamte Stranggießanlage
weitergibt. Zu diesem Zweck sind entsprechende Verbindungen und Schaltungen vorgesehen,
so daß beispielsweise anhand der gewonnenen und abgegebenen Signale die Größe der
Gießk
gkille eingestellt werden kann oder die verformende Lage der Strangunterstützungs-
oder Transportrollen im Rollgerüst der Gießanlage eingestellt werden kann. Auch die
Gießgeschwindigkeit und - wie schon erwähnt - die Kühlungsbedingungen zur Verringerung
von konvexen oder konkaven Strangverformungen können aufgrund der gewonnenen Signale
eingestellt werden. Auch können von der Rechen- und Steuereinrichtung der Brennschneidmaschine
Warnsignale abgegeben werden, um gegebenenfalls das Erfordernis eines Austauschs der
Kokille und der Rollen bei einer zukünftigen Reparatur anzuzeigen.
[0030] An der Brennschneidmaschine ist weiter eine Markierungseinrichtung vorgesehen zum
Stempeln oder zum Beschriften oder anderweitig aufzubringender Signale in Form von
Buchstaben und/oder Zahlen auf die Oberseiten oder Frontflächen des Stranges. Diese
Markierung erfolgt mit der Bewegung der Brennschneidmaschine beim Schneiden während
des Synchronlaufs oder mit einer an der Brennschneidmaschine stationär angebrachten
Einrichtung, die auch unmittelbar in ihrer Nähe angeordnet sein kann. Auf diese Weise
werden die zukünftigen Strangstücke markiert , während der Strang mit Gießgeschwindigkeit
vorbeiläuft oder mit Hilfe einer an der Brennschneidmaschine angebrachten Einrichtung,
wobei das zukünftige Strangstück mit einer Geschwindigkeit vorbeiläuft, die sich aus
Gießgeschwindigkeit und Brennschneidmaschinengeschwindigkeit ergibt, während die Brennschneidmaschine
steht oder zurück in die Ausgangs- oder Startposition läuft. Der Stranggeschwindigkeitsimpulsgenerator
bzw. -zähler dient zum Berechnen der notwendigen, relativen Geschwindigkeit, die der
Markierungsgeschwindigkeit entspricht.
[0031] Es ist auch möglich, mit einer kombinierten Markierungseinrichtung zu arbeiten, die
die zuvor genannten Systeme verwendet, um das zukünftige oder in Kürze abgeschnittene
Strangwerkstück zu jeder Zeit innerhalb der Gieß-Brennschneidzyklen zu markieren.
[0032] Alle diese mit der Verwendung einer ein-, zwei-oder mehrzeiligen Markierung auf den
Strang aufgebrachten Daten dienen zur Steuerung des Betriebs der Stranggießanlage
bzw. Brennschneidmaschine , indem Daten bzw. entsprechende Signale verwendet werden,
die sich auf Materialzusammensetzung, zugrunde gelegte Schneidtemperatur des Materials,
zugrunde gelegeter Querschnitt und Werkstückform , ursprünglich geforderte Stücklänge
und anderes mehr beziehen. So ist es möglich, unter Einschluß von mehr Informationen,
wie z.B. die Strangstückgewichtsmessung, die endgültige kalte Länge zu bestimmen bzw.
ein statistisches System für das Endergebnis einer Langzeitpptimierung einzuregeln.
[0033] Für ein ordnungsgemäßes Arbeiten einer Brennschneidmaschine mit den vorbeschriebenen
Einrichtungen dient schließlich auch eine Zunderentfernungeeinrichtung. Sie dient
einer einwandfreien Markierung, einer besseren Fehlererkennung und außerdem einer
besseren Messung. Vorzugsweise besteht sie aus einem Hochleistungsheizbrenner zum
Schmelzen und Wegblasen des Zunders vor und im Bereich der Markierung, vorzugsweise
auf den Seitenflächen. Durch die Entfernung des Zunders ist ein sauberes und zuverlässiges
Markierungsergebnis gewährleistet, das zumindest bis zum Einlauf des Strangstückes
in die Wiederaufheizöfen die erforderliche Information vermittelt. Aber auch im Bereich
von Meßsonden bzw. Meßfühlern ist es wichtig, daß Zunder entfernt wird, um eine genaue
Temperatur-, Dicken-, Breiten- oder Formmessung sicherzustellen.
[0034] In der weiteren Ausgestaltung kann die Zunderentfernungseinrichtung mit einem Flämmbrenner
versehen sein, um Teile der äußeren Seiten- oder Oberflächen zur Fehlerfindung zu
reinigen und Auswahlfehlerbeseitigung durch Flämmen durchzuführen. Dabei ist gleichzeitig
das Gewicht des entfernten Materials durch Messen und Berechnen der Länge, Breite
und Tiefe von Flämmbahnen in die Rechen- und Steuereinrichtung einzugeben, um einen
Stücklängenkorrekturfaktor für eine Optimierung zu ermitteln. Die Rücklaufgeschwindigkeit
der Brennschneidmaschine wird vorbestimmt, um zusammen mit der Stranggießgeschwindigkeit
eine relative Geschwindigkeit zu ermitteln, die der Flämmgeschwindigkeit entspricht.
[0035] Eine außerdem an der Brennschneidmaschine angeordnete Fehlerauffindeeinrichtung dient
zu einer "In-Linie"-Prüfung von heißen, warmen und kalten Strangflächen mittels optischen,
Induktionswärme- oder Wirbelstromgeräten. Die Einrichtung arbeitet bei Gießgeschwindigkeit,
Brennmaschinenverfahrgeschwindigkeit oder entsprechenden Relativgeschwindigkeiten.
[0036] Durch die Fehlerauffindeeinrichtung werden Korrekturfaktoren gewonnen, die - bezogen
auf die Fehlergröße - die Stücklängenmessung beeinflussen.
[0037] Auf die vorbeschriebene Weise wird eine optimierende Strangbrennschneidmaschine verfügbar
gemacht, die es mit ihren Einrichtungen ermöglicht, eine Stranggießanlage unter optimalen
Betriebsbedingungen zu fahren. Vor allem werden die nötigen Toleranzen beim Abtrennen
von Werkstücken wesentlich verringert, woraus folgt, daß die Produktion bzw. Ausbringung
der Stranggießanlage optimiert wird. Es wird ermöglicht, das Abschneiden eines Werkstücks
in einer gesuchten Länge so vorzunehmen, daß diese einem bestimmten Werkstückgewicht
genau oder nahezu entspricht. Eine unverwechselbare Strangstückidentifikation ermöglicht
eine Qualitätskontrolle und Qualitätsverbesserung besonders für den empfehlenswerten
energiesparenden Einsatz von heißen Strangstücken in Stoßöfen.
[0038] Die Strangbrennschneidmaschine zusammen mit üblichen Stückmeßeinrichtungen zur Angabe
des Schneidbeginns ist die erste Einrichtung, die nicht zur Erzeugung eines kontinuierlichen
Stranges, sondern der Erzeugung von Strangstücken dient. Mit einer Anzahl von Bewegungen,
teilweise unabhängig von der Strangbewegung und insbesondere mit den'Einrichtungen
zur Messung der Strangdicke und Strangbreite, sowie weitere Einrichtungen der Mehrfachmeßvorrichtung,
die zur Brennschneidmaschine gehört, ermöglichen insbesondere eine optimierte Stücklängenvorwahl
bei genauer Markierung von Daten zur Stückidentifizierung und weiteren Verarbeitung.
1. Verfahren zum Betrieb einer Stranggießanlage mit einer Brennschneidmaschine zum
Abtrennen von Stranggußstücken, dadurch gekennzeichnet, daß an der Brennschneidmaschine
Meßdaten, wie Strangbreite, Strangdicke und Strangquerschnittsform, unter Berücksichtigung
von Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit, Homogenität über die laufende Stranglänge,
Strangoberflächenfehler und spezifisches Materialgewicht erfaßt werden, in einer Rechen-
und Steuereinrichtung ausgewertet werden und die Werte für eine optimierende Steuerung
der Stranggießanlage einerseits für den unmittelbaren Betrieb und andererseits für
eine Langzeitoptimierung zur Verfügung gestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gewonnenen Werte in
die Brennschneidmaschine selbst eingegeben werden, zum Abschneiden eines Werkstücks
von einer gesuchten Länge, die einem bestimmten Werkstückgewicht genau oder nahezu
entspricht.
3. Strangbrennschneidmaschine für Stranggießanlagen zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2 mit einer parallel zum Strang angeordneten Laufbahn, auf der
die Maschine mittels eines Maschinenwagens und einer Mitlaufvorrichtung zum hydraulischen,:
pneumatischen oder motorischen An- oder Aufklemmen verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Brennschneidmaschine oder in deren Bereich eine Mehrfachmeßvorrichtung
vorgesehen ist, zur Erfassung einer Vielzahl von Meßdaten, wie Strangbreite, Strangdicke
und Strangquerschnittsform, sowie Gießtemperatur, Gießgeschwindigkeit, Homogenität
über die laufende Stranglänge, Strangoberflächenfehler und spezifisches Materialgewicht.
4. Strangbrennschneidmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachmeßvorrichtung
mit einer Rechen- und Steuereinrichtung versehen ist zur Auswertung und zur Vorbereitung
von Korrekturfaktoren für die Stranggießanlage und die Strangbrennschneidmaschine.
5. Strangbrennschneidmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rechen-
und Steuereinrichtung zur Langzeitoptimierung für die gesamte Stranggießanlage dient,
indem die gemessenen Werte Verwendung finden zur Einstellung der Größe der Gießkokille,
Verformen der Strangunterstützungsrollen im Rollgerüst, der Gießgeschwindigkeit, der
Kühlungsbedingungen zur Verringerung der konvexen und konkaven Strangverformungen
und von Warnsignalen, um beispielsweise den Austausch der Kokille oder der Rollen
während einer folgenden Reparatur zu initiieren.
6. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Markierungseinrichtung vorgesehen ist, die eine Ein- oder Mehrlinienmarkierung
ermöglicht, um jedes Stück mit einer Identifikationsnummer und mit Informationen über
Qualität , Zusammensetzung, Meßwerte bzw. Korrekturfaktoren zur Optimierung der Stranggießanlage
zu versehen.
7. , Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zunderentfernungseinrichtung vorgesehen ist, um Zunder im Bereich der Markierung
und/oder im Bereich von Meßsonden bzw. Meßfühlern zu entfernen.
8. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Fehlerauffindeeinrichtung vorgesehen ist, die eine "in Linie"-Prüfung von
heißen, warmen und kalten Strangflächen mittels optischer, Induktionswärme- oder Wirbelstrom-Einrichtungen
durchführt.
9. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturmeßeinrichtungen Messungen am Schnittende durchführen zur Bestimmung
der Temperatur eines neuen Stückes.
10. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Breiten- und Strangdickenmeßeinrichtungen vorgesehen
sind, die die Breite und Dicke eines Werkstückes in seiner gegebenenfalls konvexen
oder konkaven Form erfassen, indem auf beiden Seiten an mehreren Stellen Taster vorgesehen
sind, um insbesondere das Abschneiden eines Werkstücks in einer gesuchten Länge zu
ermöglichen, die einem bestimmten Werkstückgewicht genau oder nahezu entspricht.
11. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß Markierungseinrichtungen vorgesehen sind, die zum Stempeln und Beschriften auf
der Strangoberseite oder Frontfläche dienen, zur Markierung zukünftiger Strangstücke
während des Vorbeilaufens mit Gießgeschwindigkeit, zur Markierung zukünftiger Strangstücke
mit einer Geschwindigkeit , die sich aus Gießgeschwindigkeit und Brennmaschinengeschwindigkeit
ergibt oder eine kombinierte Markierung erlaubt.
12. Strangbrennschneidmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zunderentfernungseinrichtung vorgesehen ist, die zur Markierung oder Fehlerentfernung
den Zunder beseitigt, eine Flämmeinrichtung zur Auswahl-Fehlerbeseitigung besitzt
sowie eine Einrichtung zum Erfassen des Gewichts des zu entfernenden Materials.