[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schmuckstücken aus Metall,
insbesondere Edelmetall auf galvanoplastischem Weg, indem auf einem die räumliche
Kontur des Schmuckstücks aufweisenden, elektrisch leitenden Formkern das Metall elektrolytisch
abgeschieden und nach Erreichen der gewünschten Schichtdicke das Material des Formkerns
auf chemischem oder thermischem Weg aus dem hohlen Schmuckkörper herausgelöst wird.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf nach dem Verfahren hergestellte Schmuckstücke.
[0002] Der Einsatz der Galvanoplastik bzw. des Electroforming bei der Herstellung von Schmuckwaren
aus Edelmetallen ist zwar seit langem bekannt, doch beschränkte sich das Verfahren
sehr lange Zeit auf nur wenige Anwendungsfälle, insbesondere zur Herstellung von Replikaten
wertvoller Originale oder von voluminösen Schmuckstücken, bei denen eine massive Ausbildung
zu einem zu hohen Gewicht führen würde. Nachteilig war hierbei stets die Tatsache,
daß eine elektrolytische Abscheidung aus Goldbädern nur mit einem relativ hohen Feingehalt
möglich war. In neuerer Zeit sind jedoch Bäder und Technologien entwickelt worden,
die die Abscheidung in beliebigen Feingehalten ab 8 Karat gestatten. Dies führte zu
einer Wiederbelebung dieser Technik in der Schmuckindustrie, so daß heute praktisch
Schmuckstücke beliebiger Form mit beliebigem Feingehalt galvanoplastisch hergestellt
werden können. Die Schichtstärke beträgt dabei wenige hundert Mikron, so daß sich
ansprechende, gleichwohl aber leichte Schmuckstücke herstellen lassen, die trotz ihrer
hohlen Ausbildung eine ausreichende Formstabilität besitzen.
[0003] Zur Technologie ist zu erwähnen, daß der Formkern in herkömmlicher Weise in einem
Negativmodell des Schmuckstücks durch Ausgießen hergestellt wird, wobei als Material
grundsätzlich alle Stoffe in Frage kommen, die sich thermisch oder chemisch verflüssigen
oder verflüchtigen lassen, ohne daß das Edelmetall leidet. Soweit es sich - neben
Metallen - um Materialien handelt, die nicht selbst elektrisch leitend sind, wie beispielsweise
Wachse, werden sie elektrisch leitend, z. B. mit Metall, beschichtet. Das Heraustrennen
des Kernmaterials aus dem Edelmetallkörper erfolgt dann entweder auf thermischem oder
chemischem Wege, wobei in der abgeschiedenen Edelmetallschicht entweder eine Öffnung
vorgesehen oder diese nachträglich angebracht wird, durch die das Kernmaterial austreten
kann. Soweit es sich um metallisch beschichteten Wachs handelt, kann dieses gegebenenfalls
schon vorher herausgelöst werden und der dann hohle Formkern in das galvanische Bad
eingesetzt werden.
[0004] Bei vielen Schmuckstücken ergeben sich aufgrund der dünnen Wandstärke dort Probleme,
wo bei der späteren Bearbeitung oder der bestimmungsgemäßen Verwendung eine größere
mechanische Beanspruchung auftritt. So kann zwar ein Hohlprofil bekanntermaßen gegen
Zug- und Biegekräfte bei entsprechend großer Wandstärke ausreichend stabil gestaltet
werden, doch ist ein Hohlprofil mit geringer Wandstärke beispielsweise gegen scheuernde
oder reibende Dauerbeanspruchung empfindlich, da die Wandstärke mit zunehmender Benutzungsdauer
allmählich abgetragen wird. Auch dort, wo das Hohlprofil zur Lagerung, Führung oder
Befestigung von anderen Teilen, insbesondere von bewegten Teilen, dient, kann es zu
Schäden kommen. Dies gilt beispielsweise für die ösen von Anhängern, für die Ringschiene
von Ringen, für die Anschlußteile von beweglichen Gliedern oder von Verschlüssen bei
Ketten, Armbändern oder dergleichen, wie auch für Broschierungen, Böckchen, Haken;
Sicherungen oder dergleichen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren dahingehend
weiterzuentwickeln, daß auch hochwertige Schmuckstücke mit dauerhafter Stabilität
hergestellt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der hohle Schmuckkörper in
solchen Bereichen des Schmuckstücks, die bei der weiteren Bearbeitung oder während
der bestimmungsgemäßen Verwendung mechanisch stärker beansprucht sind, mit einem massiven
Bereich aus einem Metall versehen wird.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Schmuckstücke beliebiger Art mit
geringer Wandstärke herstellen, die gleichwohl eine dauerhafte Stabilität besitzen,
auch wenn sie bereichsweise stark beansprucht sind, indem nach dem galvanoplastischen
Abscheiden des Metalls, insbesondere Edelmetalls auf dem massiven oder hohlen Formkern
und nach Herauslösen des Kernmaterials der hohle Schmuckkörper in diesem beanspruchten
Bereich nachträglich mit Metall aufgefüllt wird, so daß dort das Metall in massiver
Form vorliegt und das Schmuckstück in diesen Bereichen stabilisiert. Dabei kann der
Schmuckkörper vollständig oder teilweise als geschlossener Hohlkörper ausgebildet
sein.
[0008] So wird beispielsweise bei der Herstellung von Schmuckstücken mit Anschlußgliedern,
die eine Bewegung zulassen, z. B. ösen an Anhängern, beweglichen Zwischengliedern
an Bändern, Colliers oder dergleichen, das hohl ausgebildete Anschlußglied zumindest
teilweise mit dem Metall aufgefüllt. Ebenso können bei Armbändern, Ketten oder dergleichen
mit Endstücken zur Bildung oder zur Aufnahme von Verschlußorganen die hohl ausgebildeten
Endstücke bereichsweise mit dem Metall aufgefüllt werden. Bei Ohrschmuck oder dergleichen
mit Ansätzen zur Aufnahme oder Lagerung von Stiften, Bügeln oder Federn werden die
hohl ausgebildeten Ansätze zumindest teilweise aufgefüllt, während bei Ringen die
hohl ausgebildete Ringschiene bereichsweise mit dem Metall aufgefüllt wird.
[0009] In allen Fällen ergibt sich in den verstärkten Bereichen eine größere Biege- und
Zugfestigkeit durch Erhöhung der Formstabilität und zudem eine größere Verschleißfestigkeit
bei scheuernder oder reibender Beanspruchung. Bei Ringen ergibt sich der weitere Vorteil,
daß trotz der weitgehend hohlen Ausbildung eine nachträgliche Änderung der Ringweite
möglich ist, indem der ansonsten hohle Schmuckring eine in einem Teilbereich massive
Ringschiene erhält, wobei dieser Teilbereich so gewählt wird, daß er die üblichen
Ringweitensprünge etwa überdeckt. Das Auffüllen der hohlen Ringschiene in diesem Bereich
erfolgt vorzugsweise durch Eingießen eines Metalls mit niedrigerem Schmelzpunkt als
das Metall des hohlen Schmuckkörpers, wobei in der Regel gleiche Metalle in etwas
abweichender Legierung verwendet werden. Auf diese Weise kann dann später der Juwelier
bei einer notwendigen Änderung der Ringweite den Ring in dem massiven Bereich auftrennen
und die Ringweite durch Kürzen oder durch Einsetzen verkleinern oder vergrößern.
[0010] In einer Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß das Metall
wenigstens auf demjenigen Teil des Formkerns , der außerhalb des später aufzufüllenden
Bereichs an den der Sichtseite des Schmuckstücks abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers
liegt, in geringerer Schichtdicke abgeschieden wird.
[0011] Durch dieses Verfahren entsteht außerhalb des später massiv auszubildenden Bereichs
eine schwächere Wandstärke, die sich ohne größere Schwierigkeiten heraustrennen läßt,
so daß der dann zugängliche restliche Teilbereich des Hohlraums aufgefüllt werden
kann, während ansonsten eine Art Hohlrelief gegeben ist. Dabei kann durch den herausgetrennten
Bereich zugleich das Kernmaterial nach der galvanoplastischen Herstellung entfernt
werden.
[0012] In einer abgewandelten Ausführung wird der Formkern wenigstens auf demjenigen Teil,
der außerhalb des später aufzufüllenden Bereichs an den der Sichtseite des Schmuckstücks
abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers liegt, elektrolytisch abgeschirmt, so
daß dort kein Metall abgeschieden wird. Somit ist der Hohlraum des Schmuckkörpers
nach außen offen mit Ausnahme des Bereichs, der massiv aufgefüllt wird.
[0013] Eine andere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus,
daß der Formkern wenigstens auf demjenigen Teil, der außerhalb des später aufzufüllenden
Bereichs an den der Sichtseite des Schmuckstücks abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers
liegt, mit linienförmigen Vertiefungen, Erhöhungen, Kanten oder nichtleitenden Abdeckungen
versehen wird, die in der abgeschiedenen Metallschicht eine geschwächte Sollbruchlinie
hinterlassen, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, daß der Formkern mit zwei mit Abstand
voneinander angeordneten linienförmigen Vertiefungen, Erhöhungen, Kanten oder Abdeckungen
versehen und die zwischen diesen liegende Metallschicht nach dem Herauslösen des Formkerns
aus dem Schmuckkörper herausgetrennt wird.
[0014] Bei den nach diesem Verfahren hergestellten Schmuckkörpern befindet sich der nicht
beschichtete bzw. der herauszutrennende Bereich vorzugsweise an den der Sichtseite
abgekehrten Innenflächen des Schmuckstücks.
[0015] In bevorzugter Ausführung der letztgenannten Variante ist vorgesehen, daß die zwei
mit Abstand voneinander angeordneten Kanten an dem formkern von den Oberkanten einer
Nut in den Formkern gebildet werden. Diese Nut führt beim elektrolytischen Abscheiden
dazu, daß entlang der Nutkanten in der Metallschicht Sollbruchlinien entstehen, so
daß sich das Metall ohne Schwierigkeiten heraustrennen läßt. In weiterhin bevorzugter
Ausführung verläuft bei ring- oder reifförmigen Schmuckstücken die Ringnut am Formkern
nur im Bereich außerhalb des später aufzufüllenden Bereichs, so daß dort der Hohlraum
geschlossen und nur zu den Seiten hin offen ist.
[0016] Nachstehend ist die Erfindung anhand von nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten,
in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schmuckrings;
Fig. 2 eine Abwicklung des Schmuckrings gemäß Fig. 1 mit Ansicht auf die innere Umfangsfläche
in einem Zwischenstadium des Verfahrens;
Fig. 3 eine der Figur 2 entsprechende Abwicklung im Endzustand;
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV gemäß Figuren 2 und 3;
Fig. 5 einen Schnitt V-V gemäß Figur 2;
Fig. 6 einen Schnitt VI-VI gemäß Figur 3;
Fig. 7 eine perspektivische Teilansicht eines Schmuckstücks in Form einer Kette oder
eines Bandes;
Fig. 8 einen Schnitt durch eines der Endstücke des Schmuckstücks gemäß Fig. 7 in der
Ebene des Schmuckstücks;
Fig. 9 einen Schnitt IX-IX gemäß Figur 8;
Fig. 10 eine perspektivische Teilansicht einer anderen Ausführungsform eines bandförmigen
Schmucklstücks;
Fig. 11 einen Schnitt durch eines der Endstücke des Schmuckstücks gemäß Fig. 10 in
der Ebene des Schmuckstücks;
Fig. 12 einen Schnitt XII-XII der Fig. 11;
Fig. 13 eine perspektivische Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines bandförmigen
Schmuckstücks;
Fig. 14 einen Schnitt durch das Endstück gemäß Fig. 13 in der Ebene des Schmuckstücks;
Fig. 15 einen Schnitt XV-XV gemäß Fig. 14;
Fig. 16 eine Ansicht eines Anhängers mit Ringöse;
Fig. 17 einen Schnitt in der Ebene der Ringöse;
Fig. 18 einen Schnitt XVIII-XVIII gemäß Fig. 17;
Fig. 19 eine Ansicht der Rückseite eines Ohrclips;
Fig. 20 einen Schnitt XX-XX gemäß Fig. 19 und
Fig. 21 einen Schnitt XXI-XXI gemäß Fig. 20.
[0018] Das in Figur 1 in perspektivischer Ansicht wiedergegebene Schmuckstück 1 in Form
eines Rings 1 weist in seinem oberen Bereich, dem Ringkopf 2, eine Verzierung auf.
Die Ringschiene 4 weist, wie dies in der Regel der Fall ist, eine vom Ringkopf 2 zum
unteren Bereich 3 abnehmende Stärke auf. Der gesamte Ring ist auf galvanoplastischem
Wege als Hohlkörper hergestellt, dessen Querschnitt etwa am Obergang der Ringschiene
4 in den Ringkopf 2 in Figur 4 erkennbar ist.
[0019] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der Schmuckring an seiner Innenseite einen
Schlitz 5, der, wie insbesondere Figur 4 zeigt, mit Abstand von den Kanten 6 der Ringschiene
4 angeordnet ist. Der Schlitz 5 wird bei der galvanoplastischen Herstellung des Schmuckrings
1 dadurch erhalten, daß ein entsprechend ringförmiger Soll bruchbereich durch eine
Ringnut am Formkern erzeugt und nachträglich herausgetrennt wird, wie dies in der
Abwicklung gemäß Fig. 2 erkennbar ist. Im unteren Bereich 3 der Ringschiene 4 bleibt
der Hohlraum bis auf Kernmaterial kann durch diese öffnungen entfernt werden.
[0020] Im unteren Bereich 3 der Ringschiene 4 ist der zuvor vorhandene Hohlraum 7 (Fig.
5) zu einem massiven Abschnitt 8 (Figuren 1, 3 und 5) mit Edelmetall aufgefüllt, so
daß die Ringschiene 4 dort den in Figur 6 wiedergegebenen Querschnitt besitzt. Zur
Änderung der Ringweite kann der Schmuckring 1 in dem massiven Abschnitt 8 aufgetrennt
und entweder verengt oder erweitert werden.
[0021] In den Figuren 7, 10 und 13 sind verschiedene Ausführungsformen von Schmuckstücken
1 in Form von Bändern, Colliers oder dergleichen gezeigt, die ein oder mehr bewegliche
Verbindungen 9 aufweisen. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 7 ist das Schmuckstück
1 nach Art einer Panzerkette gestaltet, an deren einem Ende ein Anschlußglied 10 einstückig
angegossen ist und dessen anderes Ende ein dazu passendes Anschlußglied 11 aufweist,
die nach ihrer Verbindung eine Bewegung zwischen beiden Bandenden gestatten. In den
Figuren 8 und 9 ist das Anschlußglied 10 näher dargestellt. Es weist, wie das gesamte
Band, eine Wandstärke 12 auf und ist als Hohlkörper ausgebildet, wobei die innere
Begrenzung 13 des Hohlraums entweder aufgrund einer noch dünneren Wandstärke oder
aber aufgrund von Sollbruchlinien herausgetrennt werden kann.
[0022] Das Anschlußglied 10 weist zwei Schenkel 14 und einen diese verbindenden Zapfen 15
auf, die gleichfalls hohl ausgebildet sind. Hinter dem Zapfen 15 wiederum liegt eine
Ausnehmung. Nach Heraustrennen der Innenwandung 13 ist der von den Schenkeln 14 und
dem Zapfen 15 umschlossene Hohlraum über öffnungen 17 zugänglich. Der Hohlraum 16
kann über diese öffnungen dann mit Lot ausgefüllt werden, so daß dieser Bereich des
Anschlußgliedes 10 massiv ausgebildet ist und die zwischen den beiden Anschlußgliedern
10, 11 auftretenden Kräfte aufnehmen kann, wobei das Anschlußglied 11 den Zapfen 15
am Anschlußglied 10 gelenkig umgreift.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 10 werden die beiden Anschlußglieder 18,
19 des bandförmigen Schmuckstücks 1 wiederum einstückig mit diesem durch galvanoplastisches
Abscheiden erhalten. In diesem Fall sind die Anschlußglieder 18, 19 nach Art von Kettengliedern
teilkreisförmig gestaltet, wie dies Fig. 11 anhand des Anschlußgliedes 18 zeigt. Das
Anschlußglied 18 weist wie das Band selbst eine dünne Wandung 20 auf. Das Band ist
an seiner Unterseite durch eine gegebenenfalls noch dünnere Wandung abgeschlossen,
die über Sollbruchlinien 21 herausgetrennt werden kann. Dadurch wird der geschlossene
Hohlraum 22 des Anschlußgliedes 18 von innen her zugänglich und kann mit Lot ausgefüllt
werden.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 ist wiederum ein bewegliches Verbindungsglied
9 an einem bandförmigen Schmuckstück 1 vorgesehen. bei diesem Ausführungsbeispiel
wird das Verbindungsglied 9 einerseits von Anschlußgliedern 23 an den Enden, andererseits
von einem gesonderten Verschlußglied 24 gebildet. Die Anschlußglieder 23 sind auch
hier in einem Stück mit dem bandförmigen Schmuckstück 1 hergestellt worden, wobei
sie in der Ausgangslage etwa die in Fig. 15 gestrichelt wiedergegebene Form haben.
Sie werden nach dem Electroforming mit Edelmetallot ausgefüllt, so daß sie dann massiv
ausgebildet sind. Nach dem Ausfüllen wird das ringförmige Verschlußglied 24 übergeschoben
und anschließend werden die Anschlußglieder 23 in die in Fig. 15 wiedergegebene Position
umgebogen. Auch hier kann also das durch Electroforming erhaltene dünnwandige Schmuckstück
an den stärker beanspruchten Stellen nachträglich bearbeitet werden.
[0025] Figur 16 zeigt ein Schmuckstück 1 in Form eines Anhängers 24 mit einer Ringöse 25
als Anschlußglied für die Schlaufe 26 einer Kette oder dergleichen. Auch hier weist
der Anhänger 24 wiederum eine dünne Wandung 27 auf. Diese Wandung kann auf der Rückseite
herausgetrennt werden, so daß eine Art Hohlrelief entsteht. Bei diesem Heraustrennen,
das beispielsweise entlang der in Fig. 17 angedeuteten Sollbruchlinie 28 erfolgt,
entsteht im Bereich 29 der öse 25 eine Üffnung, über die der Hohlraum 30 der Ringöse
zugänglich wird , so daß die Öse mit Lot aufgefüllt werden kann.
[0026] In Figur 19 ist ein Schmuckstück 1 in Form eines Ohrclips in Ansicht auf die Rückseite
wiedergegeben, dessen Frontseite 31 in Fig. 21 angedeutet ist. Auf der Rückseite des
Ohrclips ist einstückig mit dem Ohrclip selbst eine Aufnahme 32 ausgebildet, die zur
Lagerung eines Klemmbügels 33 zum Anbringen am Ohr dient.
[0027] Auch hier ist der eigentliche Ohrclip wieder mit einer dünnen Wandung 34 unter Bildung
eines Hohlraums 35 hergestellt worden, wobei sich dieser Hohlraum bis in die Aufnahme
32 erstreckt. Diese Aufnahme 32 verläuft, wie Fig. 21 zeigt, bogenförmig nach innen
und ist an ihrem Ende gabelförmig gestaltet (siehe Fig. 20). In den beiden Gabelschenkeln
36 ist je ein quer verlaufendes Lager 37 ausgebildet, in das die gegenüberliegenden
Enden des Bügels 33 federnd eingesetzt werden können.
[0028] Die Aufnahme 32 ist wiederum hohl ausgebildet, wobei der Hohlraum 38 über eine Öffnung
39 zugänglich ist und mit Lot aufgefüllt werden kann.
1. Verfahren zur Herstellung von Schmuckstücken aus Metall, insbesondere Edelmetall
auf galvanoplastischem Weg, indem auf einem die räumliche Kontur des Schmuckstücks
aufweisenden, elektrisch leitenden Formkern das Metall elektrolytisch abgeschieden
und nach Erreichen der gewünschten Schichtdicke das Material des Formkerns auf chemischem
oder thermischem Weg aus dem hohlen Schmuckkörper herausgelöst wird,
dadurch gekennzeichnet , daß der hohle Schmuckkörper in solchen Bereichen des Schmuckstücks,
die bei der weiteren Bearbeitung oder während der bestimmungsgemäßen Verwendung mechanisch
stärker beansprucht sind, mit einem massiven Bereich aus Metall versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Schmuckstücken mit Anschlußgliedern,
die eine Beweglichkeit zulassen, dadurch gekennzeichnet, daß das hohl ausgebildete
Anschlußglied zumindest teilweise mit dem Metall aufgefüllt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Armbändern, Ketten oder dergleichen
mit Endstücken zur Bildung oder zur Aufnahme von Verschlußorganen, dadurch gekennzeichnet,
daß die hohl ausgebildeten Endstücke zumindest teilweise mit dem Metall aufgefüllt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Schmuckstücken, wie Ohrschmuck oder
dergleichen, mit Ansätzen zur Aufnahme oder Lagerung von Stiften oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die hohl ausgebildeten Ansätze zumindest teilweise mit
dem Metall aufgefüllt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Ringen oder dergleichen, dadurch
gekennzeichnet, daß die hohle Ringschiene des Rings in einem Teilbereich mit dem Metall
aufgefüllt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall
wenigstens auf demjenigen Teil des Formkerns, der außerhalb des später aufzufüllenden
Bereichs an den der Sichtseite des Schmuckstücks abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers
liegt, in geringerer Schichtdicke abgeschieden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkern
wenigstens auf demjenigen Teil, der außerhalb des später aufzufüllenden Bereichs an
den der Sichtseite des Schmuckstücks abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers
liegt, elektrolytisch abgeschirmt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkern
wenigstens auf demjenigen Teil, der außerhalb des später aufzufüllenden Bereichs an
den der Sichtseite des Schmuckstücks abgekehrten Flächen des hohlen Schmuckkörpers
liegt, mit linienförmigen Vertiefungen, Erhöhungen, Kanten oder nichtleitenden Abdeckungen
versehen wird, die in der abgeschiedenen Metallschicht eine geschwächte Soll- bruchlj_nje
hinterlassen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkern mit zwei mit
Abstand voneinander angeordneten linienförmigen Vertiefungen, Erhöhungen, Kanten oder
nichtleitenden Abdeckungen versehen und die zwischen diesen liegende Metallschicht
nach dem Herauslösen des Formkerns aus dem Schmuckkörper herausgetrennt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die geringere
Schichtdicke des Metalls bzw. die elektrolytische Abschirmung bzw. die Sollbruchlinien
an den der Sichtseite des späteren Schmuckstücks abgekehrten Innenflächen des hohlen
Schmuckkörpers liegen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
mit Abstand voneinander angeordneten Kanten an dem Formkern von den Oberkanten einer
Nut in dem Formkern gebildet werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnut über die gesamte
innere Umfangsfläche des Formkerns mit Ausnahme desjenigen Bereichs verläuft, der
dem später aufzufüllenden Bereich des Schmuckkörpers entspricht.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall
in den aufzufüllenden Bereich des hohlen Schmuckkörpers eingelötet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der aufzufüllende
Bereich des Schmuckkörpers mit einer Metallegierung mit niedrigerem Schmelzpunkt als
das den Schmuckkörper bildende Metall ausgegossen wird.
15. Schmuckstück, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß es vollständig oder teilweise als geschlossener Hohlkörper
und in seinen mechanisch stärker beanspruchten Bereichen massiv ausgebildet ist.