[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Wärmebehandlung von Ventilsitzen und insbesondere
auf einen Ventilsitz-Induktor sowie ein Verfahren zur Anwendung desselben beim induktiven
Erhitzen der Ventilsitze eines Maschinenteils, wie insbesondere eines Motorkopfes
od.dgl.
[0002] Die Erfindung ist bevorzugt für das induktive Erhitzen der Ventilsitze an den Auslaßventilen
oder von Ventilsitzeinsätzen bei Brennkraftmaschinen bestimmt und wird im folgenden
in diesem Zusammenhang näher erläutert, obwohl sie breitere Anwendung hat und bei
anderen Einsatzfällen zur Anwendung kommen kann, wo eine genaue Positionierung des
Induktors gefordert wird, um eine gleichmäßige Erhitzung der Behandlungsfläche unabhängig
von Fertigungstoleranzen in der Lage der Behandlungsfläche und auch unabhängig von
Ausrichtungsfehlern bei der Positionierung des Induktors gegenüber der Behandlungsfläche
zu erreichen.
[0003] Die konischen Ventilsitze an den Motor- bzw. Zylinderköpfen der Brennkraftmaschine
werden üblicherweise induktionsgehärtet, um die Verschleißeigenschaften der mit den
Tellerventilen zusammenwirkenden Ventilsitzflächen zu verbessern. Für diesen Zweck
hat sich das Induktions-Erhitzungsverfahren weitgehend durchgesetzt. Um hierbei ein
zufriedenstellendes Erhitzungs- und Härtungsergebnis zu erzielen, muß der Induktor
exakt gegenüber dem Ventilsitz ausgerichtet werden, bevor er mit dem Hochfrequenzstrom
beaufschlagt wird, um die Ventilsitzfläche auf die gewünschte Behandlungstemperatur
zu erhitzen. Nach dem Erhitzungsvorgang wird dann der Ventilsitz rasch gekühlt oder
abgeschreckt. Um ein gleichmäßiges Härteergebnis zu erzielen, müssen verschiedene
Parameter eingehalten werden. Der Induktor muß komplementär zu der Ventilsitzfläche
ausgebildet und zu dieser genau positioniert werden, um einen gleichmäßigen induktiven
Luft- bzw. Kopplungsspalt und damit eine gleichmäßige magnetische Kopplung zwischen
Ventilsitz und Induktor zu erhalten, was Voraussetzung für ein gleichmäßiges Erhitzungsergebnis
ist. Diese Verhältnisse müssen bei der Massenfertigung gewährleistet sein, wie sie
bei der wirtschaftlichen Fertigung von Kraftfahrzeugmotoren vorliegen. Die hohe Arbeitsgenauigkeit
ist schwierig zu erreichen, wenn nicht Sorge dafür getragen wird, daß sich die Induktor-Positioniereinrichtung
den fertigungsbedingten Lageabweichungen des Ventilsitzes in radialer und axialer
Richtung sowie beim Durchlauf der Werkstücke durch die Erhitzungsstation im Fließbandbetrieb
den Schwankungen in der Raumlage des Ventilsitzes gegenüber der Erhitzungseinrichtung
anpassen und damit diese Faktoren ausgleichen kann. Da die Induktionseinrichtung im
allgemeinen in bezug auf die Fertigungsstraße ortsfest angeordnet ist, wird ihre Arbeitsweise
von der Einrichtung mechanisch erzwungen. Die einzelnen Motorteile sind jeweils an
einer geeigneten Haltevorrichtung gelagert, die von der Fördereinrichtung der Fertigungsstraße
getragen wird. Hierbei können unvermeidbare Änderungen in der Lage zwischen Haltevorrichtung
und Werkstück, zwischen Haltevorrichtung und Fördereinrichtung sowie unterschiedliche
räumliche Ausrichtungen zwischen den einzelnen Werkstücken und der induktiven Erhitzungseinrichtung
sich zu erheblichen Winkelabweichungen addieren.
[0004] Die Notwendigkeit zur Erzielung einer hohen Positioniergenauigkeit hat in bezug auf
die Induktorpositionierung zu verschiedenen Lösungsvorschlägen geführt. Beispielsweise
ist aus dem US-Patent Re 29 046 eine Erhitzungseinrichtung bekannt, bei der einzelne
Induktorvorrichtungen in radialer Richtung schwimmend so angeordnet sind, daß sie
sich bei der axialen mechanischen Zustellbewegung in Richtung auf den Ventilsitzbereich
in Radialrichtung ausrichten können. Diese radiale Ausrichtbewegung wird dadurch erreicht,
daß die Induktorvorrichtungen mit Zentriernasen versehen werden, die sich in die Ventilschaftbohrungen
schieben, die exakt koaxial zu den Ventilsitzen angeordnet sind. Da der Induktor in
der Radialebene, d.h. quer zu seiner Achse frei beweglich gelagert ist, wird er bei
seiner Annäherung an den Ventilsitz zwangsläufig mechanisch zu diesem positioniert.
Diese Arbeitsweise ist in bezug auf den Ausgleich der innerhalb der Fertigungstoleranzen
liegenden Schwankungen in der Raumlage der Ventilsitze höchst wirksam. Die bekannte
Lösung ist daher mit bestem Ergebnis überall dort verwendbar, wo sich die mechanische
Induktorachse parallel zur Achse des Ventilsitzes befindet. Dies bedeutet, daß die
schwimmende Lagerung des Induktors in einer Ebene, die senkrecht zu den Achsen des
Ventilsitzes und des Induktors verläuft, zu einer Selbstzentrierung des Induktors
in bezug auf diese Achsen führt.
[0005] Weitere Vorschläge zur Erzielung der radialen Ausfluchtung ergeben sich aus den US-Patentschriften
4 266 109, 3 837 934, 3 777 096, 3 761 669, 3 743 809 und 3 737 612. Wird die achsgleiche
Ausrichtung zwischen Ventilsitz und Induktor durch die Zentrierwirkung der Zentriernase
bewirkt, so ist es außerdem erforderlich, den Induktor auch in seiner Axiallage zu
dem Ventilsitz exakt einzustellen. Die wirkliche Tiefenlage der konischen Flächen
kann von Ventil zu Ventil und von Motor zu Motor unterschiedlich sein. Die axiale
Positionierung muß indes so erfolgen, daß sich der gewünschte induktive Luft- bzw.
Kopplungsspalt ergibt, der im allgemeinen in der Größenordnung von 0,75 mm bis 1,27
mm liegt. Zusätzlich zu dem Erfordernis, einen möglichst gleichmäßigen induktiven
Kopplungsspalt und damit eine möglicht gleichmäßige Erhitzung zu erzielen, besteht
auch in bezug auf die geforderte Temperatursteuerung eine Wechselbeziehung zwischen
der Induktorposition und dem Stromsteuersystem, und zwar insoweit, als beim gleichzeitigen
Erhitzen mehrerer Ventilsitze ein Induktionsstromausgleich zwischen den verschiedenen
Induktoren vorgesehen wird.
[0006] Aus dem oben erwähnten US-Patent Re 29 046 ist eine erfolgreiche Lösung bekannt,
bei der eine Gruppe von Induktorvorrichtungen an einem gemeinsamen Support oder Tragrahmen
od. dgl. so gelagert ist, daß die Induktoren gleichzeitig gegen die Ventilsitze angestellt
werden. Da die Induktoren in radialer Richtung schwimmend gelagert sind, können sie
sich einzeln auf ihren Ventilsitz einstellen. Da aber die Tiefenlage der Ventilsitze
von Sitz zu Sitz unterschiedlich sein kann, sind die einzelnen Induktorvorrichtungen
jeweils federbelastet derart gelagert, daß sie bei der Zustellbewegung des Supports,
ggf. gegen die Rückstellkraft ihrer Federvorrichtung, gegen die Ventilsitze angestellt
werden können. Sobald sämtliche Induktoren an den Ventilsitzen anliegen, werden die
Induktoren einzeln gegenüber dem Support od.dgl. verriegelt, worauf dieser um ein
dem gewünschten Kopplungsspalt entsprechendes axiales Maß zurückgefahren wird. Mit
dieser Maßnahme läßt sich eine genaue Positionierung bei axialen und radialen Lageabweichungen
der Ventilsitzflächen erreichen.
[0007] Die bekannte Induktionserhitzungseinrichtung ist allerdings nicht geeignet, Fehler
zu kompensieren, die sich aus der Nicht-Parallelität zwischen der Achse der Induktorvorrichtung
und der Achse des Ventilsitzes innerhalb der Erhitzungsstation ergeben. Obwohl man
sich bemüht hat, diese Winkelfehler durch sorgfältige Kontrolle des Fertigungsprozesses
auszuschalten, ist dies bisher nicht zur Zufriedenheit gelungen. Zwar können die Winkelfehler
zum Teil durch Ablenkung oder durch das in der Vorrichtung vorhandene innere Spiel
kompensiert werden; dies führt jedoch zu zusätzlichen Beanspruchungen an den betreffenden
Teilen und kann zu einem vorzeitigen Versagen der Teile führen. Zu einem erheblichen
Teil werden die Winkelfehler durch das Bewegungsspiel der Zentriernase in der Ventilschaftbohrung
ausgeglichen. Die Zentriernase dringt hierbei nur auf verhältnismäßig kurzer Länge
in die Ventilschaftbohrung, im allgemeinen mit einer Länge von 12,7 mm bis 15,8 mm.
Diese geringe Eingriffstiefe in Verbindung mit dem verhältnismäßig großen Bewegungsspiel
der Zentriernase in der Ventilschaftbohrung ermöglicht es, die genannten Fluchtungsfehler
in gewissem Umfang auszugleichen, ohne daß es zu Beanspruchungen der Vorrichtung kommt.
Das hierfür erforderliche größere Bewegungsspiel der Zentriernase in der Ventilschaftbohrung
geht jedoch zu Lasten der genauen Konzentrizität zwischen den genannten Teilen. Außerdem
bedeutet jede tolerierte Winkellage zwangsläufig eine gewisse Ungleichförmigkeit des
Kopplungsspaltes, wenn der Induktor vom Flächenkontakt mit dem Ventilsitz in die Erhitzungspaition
zurückgestellt wird. Obwohl sich mit der bekannten Einrichtung eine beträchtliche
Verbesserung des Erhitzungsergebnisses erreichen läßt, besteht insgesamt die Forderung
nach einer Einrichtung, mit der sich auch die Nicht-Parallelität zwischen den Achsen
des Ventilsitzes und der Induktorspule kompensieren läßt.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Induktionserhitzungseinrichtung bzw. einen
Induktor sowie ein Verfahren zu schaffen, mit der bzw. mit dem sich zusätzlich zu
der genauen axialen und radialen Positionierung des Induktors gegenüber dem Ventilsitz
auch die Fehler kompensieren lassen, die sich aus der Nicht-Parallelität der gerätebedingten
Induktorachse und der vor allem von der Fördereinrichtung bzw..dem Werkstück selbst
bedingten Raumlage der Ventilsitzachse ergeben. Dabei soll die Anordnung in möglichst
einfacher, zuverlässiger und wirtschaftlicher Weise vorteilhafterweise so getroffen
werden, daß die gewünschte Konzentrizität zwischen Induktor und Ventilsitz unabhängig
von Winkelabweichungen zwischen Induktor und förderergebundenem Werkstück mechanisch
erzwungen wird.
[0009] Die Erfindung ist demgemäß auf eine Einrichtung zum induktiven Erhitzen der konischen
Ventilsitzfläche einer Ventilöffnung oder eines Maschinenteils mit axial zu der Ventilsitzfläche
angeordneter Ventilschaftbohrung gerichtet, die mit einem Induktor, der eine zur konischen
Ventilsitzfläche komplementäre Konusfläche aufweist, ferner mit einem Support, Tragrahmen
od.dgl. zur Anstellung des Induktors gegen den Ventilsitz, wobei die Achse der Induktorfläche
im wesentlichen parallel zur Ventilsitzachse verläuft, ferner mit einer zwischen dem
Induktor und dem Support od. dgl. wirksamen Lagervorrichtung, die zur Ausrichtung
der konischen Flächen eine Radialbewegung des Induktors gestattet, und schließlich
mit einer länglichen Zentriernase versehen ist, deren koaxial zur konischen Ventilsitzfläche
angeordnete zentrische Fläche sich bei der Anstellbewegung des Supports od.dgl. mit
engem Gleitsitz in die Bohrung der Ventilöffnung einschiebt und dabei unter Ausgleich
in der Lagervorrichtung die genannten Achsen zur Deckung bringt. Die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagervorrichtung zur achsgleichen Ausrichtung der
konischen Flächen zugleich Winkelbewegungen des Induktors gestattet und daß an der
genannten Konusfläche des Induktors eine nicht-magnetische Abstandshalterung fest
angeordnet ist, deren äußere Bezugsfläche sich auf einer im vorbestimmten Abtand zu
dem Induktor liegenden konischen Fläche befindet und dadurch die vorschriftsmäßige
Konzentrizität und den vorschriftsmäßigen Axialabstand zwischen den konischen Flächen
des Ventilsitzes und des Induktors bewirkt. Die genannte Abstandshalterung besteht
vorzugsweise aus keramischem Werkstoff; sie ist zweckmäßigerweise mehrteilig ausgebildet,
wobei sie von mehreren Distanzstücken gebildet wird. Vorzugsweise ist die Anordnung
so getroffen, daß die Distanzstücke der Abstandshalterung aus in gleichmäßigen Abständen
zueinander über den Umfang der konischen Ventilsitzfläche angeordneten, konischen
Segmenten bestehen.
[0010] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Induktorspule
und der Ventilsitz durch mechanisches Zusammenwirken in die gegenseitige Konzentrizität
und in den gewünschten Axialabstand zueinander gebracht werden, wobei die Ausrichtung
ohne seitliches Ablenken zwischen der Induktorspule und der am Support gelagerten
Halte-und Verschiebevorrichtungen für den Induktor bewirkt wird. Dies ergibt sich
in dreierlei Hinsicht. Zum einen ist der Induktor in radialer Ebene quer zur Geräteachse
schwimmend gelagert, so daß er sich in der oben erwähnten Weise radialen Abweichungen
anzupassen vermag. Der Induktor ist außerdem schwimmend so gelagert, daß er sich zugleich
mit der Radialbewegung allseitig verschwenken kann. Damit kann sich der Induktor selbsttätig
auf die Ventilsitzachse ausrichten, ohne daß sich an der Induktor-Tragvorrichtung
Beanspruchungen einstellen. Zum zweiten weist bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
die Zentriernase eine größere Länge und zugleich ein geringeres Bewegungsspiel in
der Ventilschaftbohrung auf. In dem Maße, in welchem diese Parameter die Winkeleinstellung
des Induktors beeinflussen, führen die größere Länge der Zentriernase und ihr kleineres
Spiel in der Ventilöffnung zu einem verbesserten mechanischen Zentrieren des Induktors
bei den unterschiedlichen Raumlagen der Komponenten. Schließlich wird der axiale Spalt
zwischen den Flächen nach erfolgter Zentrierung durch die nicht-magnetischen Abstands-
bzw. Distanzstücke mechanisch vorgegeben, die von der betreffenden Induktorfläche
getragen werden und eine Dicke haben, die dem vorbestimmten induktiven Luft- bzw.
Kopplungsspalt entspricht. Diese als Einsätze verwendeten Distanzstücke sind während
des induktiven Erhitzungszyklus passiv; sie beeinflussen daher nicht die Gleichmäßigkeit
der Flächenerhitzung. Die Distanzstücke befinden sich in einer solchen Orientierung
und Anordnung, daß sie den Induktor ausrichten, ohne daß sich an ihm oder auch an
der Ventilsitzfläche übermäßige Beanspruchungen ergeben. Durch körperliche Befestigung
der Distanzstücke an dem Induktor im Gegensatz zu z.B. einem Fühlerstift od.dgl. wird
eine gesonderte Positionierungsvorrichtung oder eine Handbetätigung vermieden. Ein
Entfernen des Abstandshalters vor dem
Erhitzungsvorgang ist nicht erforderlich, so daß auch etwaiger Abriebverschleiß am
Induktor oder jede Neigung des Induktors, sich bei der Positionierung gegenüber dem
Ventilsitz zu verkanten, vermieden wird. Insgesamt lassen sich mit der Erfindung die
vorerwähnten Vorteile der bekannten Einrichtungen erzielen, zugleich aber die hier
noch bestehenden, die exakte Positionierung betreffenden Probleme zuverlässig beherrschen.
[0011] Die Erfindung umfaßt ferner einen Induktor für eine Induktionserhitzungseinrichtung,
der zur Einstellung des axialen Kopplungsspaltes mit einer nicht-magnetischen, hitzebeständigen
Abstandshalterung, vorzugsweise in Gestalt mehrerer, über die Umfangsfläche des Induktors
verteilt angeordneter, fester Distanzstücke, versehen ist. Wesentliche Merkmale des
erfindungsgemäßen Induktors sind in den Ansprüchen 7 und 8 angegeben.
[0012] Schließlich ist die Erfindung noch auf ein Verfahren zur Positionierung eines konischen
Induktors gegenüber dem zu erhitzenden konischen Ventilsitz gerichtet. Dieses Verfahren
ist im Anspruch 9 angegeben.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Einrichtung zum induktiven Erhitzen schematisch in Seitenansicht,
wobei sich von den dargestellten Induktoren der eine in seiner Arbeitsstellung gegenüber
dem Ventilsitz eines Motorteils und der andere in Annäherung zu seiner Arbeitsposition
befindet;
Fig. 2 in größerem Maßstab und teilweise im Querschnitt eine einzelne Induktorvorrichtung
der Vorrichtung gemäß Fig. 1 während des vorausgehenden Zentriervorgangs mit Winkelabweichung
zwischen den Achsen der Induktorspule und des Ventilsitzes;
Fig. 3 in der Darstellung der Fig. 2 den Induktor in voller Sitzauflage und zentriert
gegenüber dem Ventilsitz;
Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie 4-4 der Fig. 2 zur Darstellung der Anordnung der
Distanzkissen an dem Induktor;
Fig. 5 in einem vergrößerten Schnittbild die Anordnung der Distanzstücke an dem Induktor;
Fig. 6 eine Ansicht in Richtung der Pfeile 6-6 der Fig. 5;
Fig. 7 in größerem Maßstab einen Schnitt nach Linie 7-7 der Fig. 1;
Fig. 8 in größerem Maßstab, teilweise im Schnitt, eine Ansicht nach Linie 8-8 der
Fig. 3.
[0014] Die Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben
ist, auf welches aber die Erfindung nicht beschränkt ist, zeigt in Fig. 1 eine Induktionserhitzungseinrichtung
10 zum induktiven Erhitzen zweier benachbarter konischer Ventilsitze 12, die in Auslaßkanälen
16 eines Motorkopfes 20 angeordnet sind. Die Auslaßkanäle weisen Ventilschaftbohrungen
21 auf, die koaxial zu den Ventilsitzen 12 angeordnet sind und in welchen sich die
(nicht dargestellten) herkömmlichen Tellerventile mit ihrem Ventilschaft entlang der
Achse 22 führen. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung 10 wird gleichzeitig eine Gruppe
solcher Ventilsitze 12 erhitzt. Zur Erläuterung der Erfindung sind in Fig. 1 lediglich
zwei Ventilsitze gezeigt. Die dargestellte Induktionserhitzungseinrichtung entspricht
bis auf die nachstehend erläuterten Gestaltungsmerkmale vorzugsweise der Einrichtung
nach dem US-Patent Re 29 046 (DE-A 21 57 060), dessen Offenbarungsinhalt zum Inhalt
der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
[0015] Die lediglich schematisch dargestellte Induktionserhitzungseinrichtung 10 ist an
einer Fertigungsstraße ortsfest angeordnet, deren Fließband bzw. Förderband 23 die
einzelnen Motorköpfe 20 an (nicht dargestellten) Halte- bzw. Aufspannvorrichtungen
trägt. Mit Hilfe des Förderbandes 23 werden demgemäß die zu bearbeitenden Motorköpfe
in zeitlicher Aufeinanderfolge in die Fluchtlage zu der Induktionserhitzungseinrichtung
10 befördert, in der sie mit Hilfe der Haltevorrichtungen in einer vorbestimmten Ausrichtung
gehalten werden. Aufgrund einer verhältnismäßig strengen Fertigungskontrolle werden
die Haltevorrichtungen so durch die Erhitzungsstation hindurchbefördert, daß sie die
Motorköpfe gegenüber der gesteuerten Bewegung der Induktionserhitzungseinrichtung
10 möglichst genau ausrichten. In der Praxis stellen sich aber im Betrieb der Fertigungsstraße
Abweichungen in der Position der Motorköpfe in den Haltevorrichtungen ein, die zusammen
mit sich überlagernden anderen Einflußfaktoren zu komplexen Winkellagen in der Richtung
der Geräteachse 24 und der Ventilschaftachse 22 führen.
[0016] Die Induktionserhitzungseinrichtung 10 weist einen Tragrahmen bzw. Support 26 auf,
der bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel die beiden gleich ausgebildeten
Induktorvorrichtungen 28 trägt. Der Support 26 od.dgl. wird mit Hilfe von Seitenführungen
30, 32 entlang der Achse 24 verschiebbar geführt. Die Bewegung des Supports 26 in
Richtung auf den Motorkopf 20 und in Gegenrichtung wird mit Hilfe eines Stellmechanismus
bewirkt, der eine mit dem Support 26 verbundene Antriebsstange 34 aufweist, welche
an ihrem äußeren Ende eine Zahnstange aufweist, mit der ein Zahnrad 38 im Eingriff
steht. Das Zahnrad 38 wird von einem Motor 40 angetrieben, der mittels eines Steuersystems
42 betätigt wird. Das Steuersystem 42 wird in Abstimmung mit dem Förderer 23 der Fertigungsstraße
so in Folge geschaltet, daß es den Support 26 und die Induktorvorrichtungen 28 gegen
den Motorkopf 20 anstellt, wenn letzterer in der Induktionserhitzungseinrichtung 10
genau positioniert ist, um den Erhitzungszyklus durchzuführen, nach dessen Vollzug
der Support 26 mit der Induktorvorrichtung 28 von dem gesteuerten Motor 40 gegenüber
dem Motorkopf 20 wieder zurückgefahren wird.
[0017] Jede
Induktorvorrichtung 28 weist einen Induktorkopf 44 auf, der stirnseitig einen Induktor
45 trägt und mit dessen rückwärtigem Ende eine Führungshülse 56 verbunden ist, die
sich in einer Bohrung des Supports 26 in beiden Richtungen verschieblich führt. Eine
Schraubenfeder 48 ist unter Spannung zwischen dem Support 26 und dem Induktorkopf
44 konzentrisch zur Hülse 46 angeordnet, so daß sie den Induktorkopf 44 in seine ausgefahrene
Position zu drücken bestrebt ist. Die Position der einzelnen Hülsen 46 und damit der
Induktorköpfe 44 in bezug auf den gemeinsamen Support 26 läßt sich mit Hilfe von Riegelvorrichtungen
50 festlegen. Wie Fig. 7 zeigt, weisen die Riegelvorrichtungen 50 jeweils einen am
Support 26 gelagerten, pneumatischen oder hydraulischen Riegelantrieb 52 auf, dessen
Kolben- bzw. Ausgangsstange 54 eine Bohrung im Support sowie Bohrungen an Flanschenden
eines Klemmringes 56 durchfaßt, der im Inneren des Supports 26 die zugeordnete Hülse
46 in deren mittlerem Bereich umschließt. Die Ausgangsstange 54 trägt als Anschlag
einen Klemmbund 58, der sich gegen den einen Endflansh des Klemmringes 56 legen kann.
Im gezeigten Ausschubzustand des Riegelantriebs 52, der mit Hilfe eines Steuersystems
über Druckmittelleitungen betätigt wird, befindet sich der Bund 58 im Abstand von
dem betreffenden Flansch des Klemmringes 56, so daß zwischen der Hülse 46 und der
Innenfläche des Klemmrings 56 ein ausreichend großes Spiel in Durchmesserrichtung
vorhanden ist, welches eine freie Hin- und Herbewegung der Hülse 46 gegenüber dem
Support 26 gegen die Rückstellkraft der Feder 48 sowie in Richtung dieser Rückstellkraft
ermöglicht. Im eingefahrenen Zustand des Riegelantriebs 52 legt sich der Bund 58 gegen
den betreffenden Flansch des Klemmringes 56, wodurch dieser im Durchmesser vermindert
wird, so daß er die Hülse 46 fest einspannt und gegen Bewegung relativ zum Support
26 festlegt. Die Arbeitsweise der Riegelvorrichtungen 50 wird in ihrem Betriebsablauf
gesteuert, wie das weiter unten noch näher erläutert wird.
[0018] Wie auch die Fig. 2 und 3 zeigen, weist der Induktorkopf 44 ein Gehäuse 60 auf, das
mit dem inneren Ende der Hülse 46 fest verbunden ist und an welchem ein Induktorträger
62 so gelagert ist, daß er sich in einer Radialebene quer zur Achse 63 der Hülse 46,
ferner parallel zur Geräteachse 24 und schließlich auch winklig hierzu frei bewegen
kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird diese Lagerung des Induktorträgers
62 gegenüber dem Gehäuse 60 mit Hilfe einer als Luftlager ausgebildeten Lagervorrichtung
erreicht. Wie Fig. 8 zeigt, weist der Induktorträger 62 einen Ringflansch 64 auf,
der in einer stirnseitig offenen, zylindrischen Kammer 66 im Gehäuse 60 liegt. Verteilerringe
28 sitzen in Kanälen des Gehäuses an der Kammer 66. Sie weisen axiale Auslaßkanäle
69 auf, die mit einer Umfangskammer 70 in Verbindung stehen, die ihrerseits über Kanäle
72 an Luftleitungen 74 angeschlossen sind, die über ein Steuerventil 76 mit einer
Druckluftzuführung 78 verbunden sind. Das Luftlager ist in bekannter Weise so ausgebildet,
daß in ihm der Flansch 64 des Induktorträgers 62 durch das Druckmedium getragen wird,
und zwar derart, daß eine geführte Bewegung in einer quer zur Hülsenachse 63 stehenden
Ebene möglich ist. Das Spiel zwischen dem Flansch 64 und den Verteilerringen 68 ist
im vorliegenden Fall aber so groß bemessen, daß der Flansch 66 innerhalb der Kammer
66 und mit dem Flansch der Induktorträger 62 Winkelbewegungen in bezug auf die Achse
63 in einem solchen Maße ausführen kann, daß eine volle Sitzauflage der Induktorvorrichtung
gewährleistet ist, dies in Überlagerung mit der erforderlichen Radialbewegung, ohne
daß hierbei irgendeine nennenswerte unmittelbare Beanspruchung zwischen dem auf den
Motorkopf ausgerichteten Induktorträger und dem auf die Induktionserhitzungseinrichtung
ausgerichteten Gehäuse des Induktorträgers auftritt. Es ist erkennbar, daß diese Art
der Lagerung des Induktorträgers sich auch mit Hilfe anderer Lagervorrichtungen erreichen
läßt. Beispielsweise kann dre radial schwimmende Lagerung gemäß der obengenannten
US-A 29 046 verwendet werden, um die freie Radialbeweglich- k
Plt des Induktorträgers gegenüber dem Gehäuse zu erreichen. Die notwendige Winkeleinstellung
des Induktorträgers gegenüber dem Gehäuse kann hierbei dadurch erreicht werden, daß
das Spiel im Führungslager soweit erhöht wird, daß eine raumgelenkige Verbindung zwischen
dem Induktorträger und dem radialbeweglichen Flansch erzielt wird, wobei eine nachgiebige
Lagerung des Induktorträgers gegenüber dem radial schwimmend gelagerten Bauteil oder
sonstige Vorrichtungen vorgesehen werden, die eine Winkelablenkung und zugleich eine
radiale geradlinige Beweglichkeit zulassen.
[0019] Der Induktorträger 32 trägt den Induktor 45, der in herkömmlicher Weise aus einem
rechteckigen Kupferrohr besteht, das in einem Umfangskanal sitzt, der am konischen
Vorderteil des Induktorträgers angeordnet ist, wie vor allem auch Fig. 5 zeigt. Der
Induktor 45 weist nach hinten laufende Leitungen 80 auf, die in axialen Schlitzen
des Induktorträgers 62 gehalten sind und die an ihren rückwärtigen Enden an eine Stromquelle
82 angeschlossen sind, die von herkömmlicher Art, wie in der US-A 29 046 offenbart,
ausgebildet sein kann. Gemäß Fig. 5 weist der Induktor 45 eine konische Außenfläche
84 auf, die komplementär zu dem Konuswinkel des Ventilsitzes 12, also im gleichen
Konuswinkel wie dieser, angeordnet ist. Die Fläche 84 hat einen mittleren Durchmesser,
der im wesentlichen dem mittleren Durchmesser des Ventilsitzes 12 entspricht, wobei
sich die Fläche 84 in radialer Richtung über die gesamte Breite des Ventilsitzes erstreckt
oder darüber hinaus, wenn sich der Induktor in seiner Arbeitsposition zum Ventilsitz
befindet. Der Induktorträger 62 weist eine axiale, zylindrische Zentriernase 86 mit
einer gerundeten Spitze 88 auf. Die Achse 90 der Zentriernase 86 fällt mit der Achse
der konischen Induktorfläche 84 zusammen. Mit Hilfe des Luftlagers wird die Achse
90 der Zentriernase 86 normalerweise parallel zur Achse 63 der Hülse 46 und zur Geräteachse
24 gehalten.
[0020] Eine Mehrzahl unmagnetischer keramischer Distanzstücke 90 ist an der konischen Außenfläche
84 des Induktors 45 fest angeordnet, wobei die Distanzstücke 90 über den Umfang verteilt
sind, wie Fig. 4 zeigt. Gemäß Fig. 5 haben die Distanzstücke 90 eine Dicke t, die
der Größe des magnetischen Kopplungsspaltes entspricht, der zur Erzielung einer optimalen
magnetischen Kopplung zwischen Ventilsitz 12 und Induktor 45 erforderlich ist. Die
Außenflächen 92 der kleinen Distanzstücke 90 sind genau bearbeitet, so daß sie auf
einer konischen Ringfläche liegen, die parallel zur Fläche 84 und komplementär zur
Ventilsitzfläche angeordnet ist. Die Distanzstücke 90 weisen eine ausreichend große
Kontaktfläche mit dem Ventilsitz 12 auf, so daß sie etwaige Induktor-Belastungskräfte
soweit verteilen, daß sie zu keinen Verformungen an der Ventilsitzfläche führen können.
Die räumliche Anordnung der Distanzstücke 90 und ihre Anzahl wird so gewählt, daß
sich am Ventilsitz mindestens eine Dreipunktanlage ergibt, wodurch sich eine zuverlässige
Positionierung erreichen läßt. Falls erwünscht, kann aber auch eine größere Anzahl
an Distanzstücken Verwendung finden. Die Distanzstücke können auch in Form eines durchgehenden
Ringes oder in Form von Bogensegmenten ausgebildet sein, da sie sich bei ihrer Fertigung
aus keramischem Werkstoff während des induktiven Erhitzungsvorgangs passiv verhalten.
[0021] Die Zentriernase 86 weist einen zylindrischen Körper 96 von erheblicher Länge auf,
die in der Größenordnung von 25,4 mm oder darüber liegt. Der Durchmesser des zylindrischen
Bolzenabschnitts 96 der Zentriernase 86 ist so gewählt, daß sich ein enger Gleitsitz
der Zentriernase in der Ventilschaftbohrung 21 des Motorkanals 14 einstellt. Bei der
Motorfertigung wird die Ventilschaftbohrung 21 genau kon- Zentrisch zum Ventilsitz
12 angeordnet, gleichgültig, ob der Ventilsitz 12 unmittelbar am Motorkopf angeformt
wird oder das einem Einsat zt er] besteht, welches nachträglich am Motorkopf in herkömmlicher
Weise befestigt wird. Die verhältnismäßig große Länge der Zentriernase86 und ihr kleines
Spiel in der Ventilschaftbohrung 21 gewährleisten, daß der Induktorträger 62 und demgemäß
der Induktor 45 nebst den Distanzstücken 90 sich nicht winklig zu der Ventilsitzfläche
einstellen, sondern in der Lagervorrichtung so viel Bewegungsfreiheit haben, daß sich
die aus dünnen Scheiben bzw. Kissen bestehenden Distanzstücke satt gegen die Ventilsitzfläche
legen und koaxial zu dieser liegen.
[0022] Nachfolgend wird die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Induktionserhitzungseinrichtung
erläutert: In Fig. 1 ist angenommen, daß das Motorteil 20 gegenüber der Fertigungsstraße
23 so in seiner Raumlage orientiert ist, daß seine Ventilschaftachse 22 unter einem
Winkel zur Geräteachse 24 steht. Dies bedeutet, daß ein Winkel zwischen der von der
Induktionserhitzungseinrichtung 10 vorgegebenen Bewegungsachse und der von der Fertigungsstraße
23 vorgegebenen Ventilsitzachse vorhanden ist. Wenn der Motorkopf 20 die Erhitzungsstation
erreicht hat, betätigt das Steuersystem 42 den Motor 40, so daß über das angetriebene
Zahnrad 38 und die Zahnstange 36 der Support 26 in Richtung auf den Motorkopf 20,
also in Zustellrichtung, bewegt wird. Hierbei werden die Induktorvorrichtungen 28
gemeinsam gegen die Ventilsitze 12 angestellt. Wenn die Zentriernase 56 sich in die
Ventilschaftbohrung 21 hineinzuschieben beginnt, gestattet die von dem Luftlager gebildete
Lagervorrichtung eine radiale Versetzung des Induktorträgers 62 in der quer zur Geräteachse
24 verlaufenden Ebene. Beim weiteren Eindringen der Zentriernase 86 in die Bohrung
21 im weiteren Verfolg der Zustellbewegung wird eine etwaige vorhandene Winkellage
durch das Luftlager rückgängig gemacht, wobei der Induktor 45 in die Fluchtlage zu
der Achse 22 gebracht wird. Das Einstellen des Induktors in die konzentrische Lage
zu dem Ventilsitz vollzieht sich mit dem Eindringen der Zentriernase 86 in die Bohrung
21 und ist beendet, wenn sich die Zentriernase 86 voll in der Bohrung 21 befindet
und die Distanzstücke 90 in körperlichem Kontakt mit dem zugeordneten Ventilsitz 12
stehen. Auf diese Weise wird jede etwaige Radialabweichung oder Winkelabweichung des
Ventilsitzes gegenüber der Geräteachse aufgehoben. Die axiale Tiefe der Ventilsitzfläche
12 gegenüber derjenigen der anderen Ventilsitze kann ohne weiteres variieren, da der
von dem Tragrahmen gebildete Support 26 solange in Zustellrichtung bewegt wird, bis
an sämtlichen Ventilsitzen der Flächenkontakt der Distanzstücke hergestellt ist. Die
federelastische Lagerung der Induktorköpfe 40 unter Verwendung der gegen den Support
26 abgestützten Federn 48 ermöglicht es, sämtliche Induktoren 45 mit ihren Distanzstücken
zur Anlage an den Ventilsitzen 12 zu bringen, ohne daß sich übermäßig große Anpreßkräfte
an den Ventilsitzflächen einstellen. Befinden sich sämtliche Distanzstücke 90 an den
Ventilsitzen 12, so können die Riegelvorrichtungen 50 betätigt werden, wodurch die
Hülsen 46 gegenüber dem Support 26 verriegelt werden. Es wäre aber auch möglich, die
Riegelvorrichtungen 50 fortzulassen oder jeweils nur nach Beendigung eines induktiven
Erhitzungszyklus zu betätigen, um die Reihe der Induktorvorrichtungen 28 gleichzeitig
von den Ventilsitzen 12 zurückzufahren. In der Erhitzungsposition bewirken die Distanzstücke
90 zusätzlich zu der konzentrischen Ausrichtung eine optimale Kopplung zwischen Induktor
45 und Ventilsitz 12. Bei Einschaltung der Stromquelle 82 wird daher der Ventilsitz
auf induktivem Wege erhitzt und auf die auf den Werkstoff des Ventilsitzes abgestimmte
Behandlungstemperatur gebracht. Anschließend wird die Stromquelle abgeschaltet und
der Ventilsitz abgeschreckt. Dies kann entweder durch eine auf dem Wärmeeindringeffekt
beruhende Massenabschreckung des Motorkopfes oder in herkömmlicher Weise mit Hilfe
von Abschreckdüsen erreicht werden, die am Induktorträger angeordnet und an eine geeignete
Kühlmittelquelle angeschlossen werden, wie dies in der vorgenannten US-A Re 29 046
im einzelnen beschrieben ist. Das direkte Abschrecken erfordert ein Zurückfahren der
Induktorvorrichtung, so daß die Abschreckstrahlen zum Ventilsitz hin gerichtet werden
können, wobei die Rückstellbewegung mit Hilfe der Steuervorrichtung 42 gesteuert wird.
Nach Beendigung des Erhitzungszyklus wird der Support 26 mit Hilfe des Stellmotors
40 in die Ausgangslage zurückgefahren, und es wird der Förderer der Fertigungsstraße
23 weitergeschaltet, so daß der nächstfolgende Motorkopf in die Erhitzungsstation
gelangt, worauf ein weiterer Erhitzungszyklus durchgeführt wird.
1. Einrichtung zum induktiven Erhitzen der konischen Ventilsitzfläche einer Ventilöffnung
oder eines Maschinenteils mit koaxial zu der Ventilsitzfläche angeordneter Ventilschaftbohrung,
insbesondere zum gleichzeitigen induktiven Erhitzen einer Gruppe von an einem Motorkopf
angeordneten Ventilsitzflächen, mit einem Induktor (45), der eine zur konischen Ventilsitzfläche
(12) komplementäre Konusfläche (84) aufweist, mit einem Support (26) od.dgl. zur Anstellung
des Induktors (45) gegen den Ventilsitz (12), wobei die Achse (24) der Induktorfläche
(84) im wesentlichen parallel zur Ventilsitzachse (22) verläuft, mit einer zwischen
dem Induktor (45) und dem Support (26) od.dgl. wirksamen Lagervorrichtung, die zur
Ausrichtung der konischen Flächen (12, 84) eine Radialbewegung des Induktors gestattet,
und mit einer länglichen Zentriernase (86), deren koaxial zur konischen Ventilsitzfläche
(12) angeordnete zylindrische Fläche (96) sich bei der Anstellbewegung des Supports
(26) mit engem Gleitsitz in die Bohrung (21) der Ventilöffnung einschiebt und dabei
unter Ausgleich in der Lagervorrichtung die Achsen (22, 24) zur Deckung bringt, dadurch
gekennzeichnet , daß die Lagervorrichtung zur achsgleichen Ausrichtung der konischen
Flächen (12, 84) zugleich Winkelbewegungen des Induktors (45) gestattet, und daß an
der genannten Konusfläche (84) des Induktors (45) eine nicht-magnetische Abstandshalterung
(19) fest angeordnet ist, deren äußere Bezugsfläche (92) sich auf einer im vorbestimmten
Abstand von dem Induktor (45) liegenden konischen Fläche (92) befindet und dadurch
die vorschriftsmäßige Konzentrizität und den vorschriftsmäßigen Axialabstand zwischen
den konischen Flächen des Ventilsitzes (12) und des Induktors (45) bewirkt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstandshalterung
(90) aus einem keramischen Werkstoff besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Abstandshalterung
mehrteilig ausgebildet ist und aus mehreren Distanzstücken (90) besteht.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Distanzstücke (90)
aus in gleichmäßigen Abständen über den Umfang des Induktors (45) angeordneten, konischen
Segmenten bestehen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die
Lagervorrichtung so ausgebildet ist, daß sie eine freie Translationsbewegung des Induktors
(45) in einer quer zur Achse (24) des Supports (26) od.dgl. gerichteten radialen Ebene
sowie eine begrenzte Winkelbewegung des Induktors (45) gegenüber dem Support (26)
od.dgl. gestattet.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagervorrichtung
aus einem Luftlager (60 bis 78) besteht.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß beim
gleichzeitigen induktiven Erhitzen mehrerer Ventilsitze (12) an einem gemeinsamen
Support (26) od.dgl. mehrere Induktorvorrichtungen (28) jeweils gegen die Rückstellkraft
einer Federvorrichtung (48) beweglich gelagert sind.
8. Induktor für eine Induktionserhitzungseinrichtung, die einen entlang einer ersten
Achse (24) bewegbaren Support oder Tragrahmen (26) od.dgl. aufweist, wobei der Induktorkörper,
dessen Windung einen im wesentlichen rechteckigen Hohlquerschnitt hat, mit einer zur
Achse des Induktorkörpers koaxialen konischen Außenfläche (84) versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß an der konischen Außenfläche (84) eine Mehrzahl hitzebeständiger,
nicht-magnetischer Distanzstücke (90) befestigt ist, deren äußere Bezugsfläche (92)
auf einer Konusfläche liegt, die denselben Konuswinkel hat wie die konische Außenfläche
(84) des Induktors (45), gegenüber dieser Konusfläche (84) jedoch im vorbestimmten
Axialabstand angeordnet ist.
9. Induktor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Induktorvorrichtung
(28) ein Gehäuse aufweist, das ein mit dem Support (26) od.dgl. verbindbares erstes
Teil (46) und ein mit dem Induktorkörper verbundenes zweites Teil (82) aufweist, wobei
zwischen diesen Teilen eine Lagervorrichtung (60 bis 78) angeordnet ist, die eine
Radialbewegung in einer quer zur Induktorachse angeordneten Ebene sowie eine begrenzte
Winkelbewegung zwischen den beiden Teilen gestattet.
10. Verfahren zur Positionierung eines konischen Induktors in eine konzentrische Lage
zu einem konischen Ventilsitz eines Motorteils sowie in einen vorbestimmten Axialabstand
zu dem Ventilsitz beim induktiven Erhitzen des Ventilsitzes, wobei die Positionierung
bei der Zustellbewegung des Induktors gegen den Ventilsitz erfolgt und anschließend
der Induktor an den Strom angelegt, der Ventilsitz auf eine vorbestimmte Temperatur
erhitzt und dann der Induktor von dem Ventilsitz zurückgestellt wird, dadurch gekennzeichnet
, daß bei der Zustellbewegung der Induktor (45) durch mechanisches Zusammenwirken
zwischen ihm und dem Ventilsitz (12) sowohl durch Radialverschiebung als auch durch
Winkelverstellung gegenüber dem Ventilsitz in die konzentrische Position gebracht
und dann mit Hilfe von an der konischen Induktorfläche (84) liegender, nicht-magnetischer
Distanzstücken, deren äußere Begrenzungsfläche (92) auf einer Konusfläche liegt, die
denselben Konuswinkel hat wie die konische Außenfläche (84) des Induktors, gegenüber
dieser jedoch im vorbestimmten Axialabstand angeordnet ist, im Axialabstand zum Ventilsitz
(12) eingestellt wird, wobei die Zustellbewegung zur Durchführung des Erhitzungsvorgangs
beendet wird, sobald sich die Bezugsfläche (92) auf dem Ventilsitz (12) befindet.