[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Vorrichtungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 werden dazu verwendet,
Hohlräume mit z.B. flüssigem Metall, z.B. Blei, mit Imprägnierung, zB. Kunstharz,
oder dgL zu verfüllen. Solche Hohlräume können offene Poren in beispielsweise Schichten,
wie z.B. Elektrodenschichten, aus porigem Material sein. Hier in Frage kommende Hohlräume
können aber auch in Körpern vorhandene Hohlräume, etwa nach Art von Kavernen, sein,
wie sie z.B. bei der Herstellung von Vielschicht-Keramikkondensatoren (US-PS 3 679
950, 3 965 552 und 4 030 00
4) oder bei Mehriagenverdrahtungen in Keramiksubstratplatten im jeweiligen Herstellungsgang
erzeugt werden. Bei den Poren und den in Körpern vorhandenen Hohlräumen handelt es
sich um solche, die nach außen offen sind, nämlich um diese in vorzugsweise evakuierter
Umgebung mit dem flüssigen Stoff verfüllen zu können.
[0003] Von der Fa. Linn Elektronik, D 8459 Hirschbach, - (siehe Prospekt Nr. 02/85-2/2000
-Schleuderarm-Vacuumausführung) werden Vorrichtungen hergestellt mit denen nach Art
eines Schleudergusses Untersuchungsproben hergestellt werden können. Es handelt sich
dabei um eine Vorrichtung mit einem Tiegel zum Schmelzen darin enthaltenen Metalles
(aus dem die Proben zu gießen sind) und mit der Gußform. In der Schleudervorrichtung
ist der Schmelztiegel exzentrisch angeordnet so daß bei Rotation der im Tiegel enthaltene
flüssige Stoff an dessen etwas schräg gerichteter Wand aufsteigt und bei Erreichen
eines ausreichenden Maßes der Fliehkraft eine sich an den Schmelztiegel anschließende
Äusflußöffnung erreicht Aus dem Tiegel durch diese Ausflußöffnung heraus fließt der
- schmelzflüssige Stoff in eine mit größerer Exzentrizität zur Schleuderachse angeordnete
Gußform. In dieser Gußform verbleibt der unter Schleuderdruck eingebrachte flüssige
Stoff bis er in festen Zustand übergegangen ist Wie für Schleuderguß üblich, wird
damit ein relativ dichtes Gefüge des gegossenen Körpers erzeugt
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, mit Hilfe von Merkmalen des Prinzips des
Schleudergusses Maßnahmen für eine Vorrichtung zum Verfüllen von Hohlräumen in Material
bzw. in Körpern entsprechend der obigen Beschreibungseinleitung anzugeben, wobei mit
Hilfe spezieller Ausgestaltung dieser Maßnahmen optimaler Grad des Verfüllens solcher
Hohlräume zu erreichen ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, von dem gleichermaßen bei
Schleuderguß und beim Vakuum-Verfüllen von Hohlräumen von z.B. Vielschichtkondensatoren
und Mehrschichtverdrahtungen stets angewendeten Prinzip abzugehen, nämlich für die
Gußform bzw. für die Kammer, in der das Verfüllen zu erfolgen hat einen sackartigen
Raum vorzusehen.
[0007] Bei der Erfindung hat die Kammer, in der das Verfüllen der Hohlräume des dort eingebrachten
Materials bzw. der dort eingebrachten Körper durchzuführen ist, außer der für eine
Gußform üblichen Zuflußöffnung außerdem auch noch wenigstens eine Abflußöffnung, und
zwar für den flüssigen Stoff. Diese eine oder zusammengenommen diese mehreren Abfiußöffnungen
bilden zusätzlich eine Strömungsdrossel, für die außerdem vorgebbarer Strömungswiderstand
gewählt werden kann. Der Erfindung liegt ein Prinzip zugrunde, dem gemäß durch eine
erste Einlaßöffnung im wesentlichen schlagartig der flüssige Stoff, z.B. das schmelzflüssige
Metall, in die Kammer zuzuführen ist Schon mit dem Auffüllen der Kammer einsetzend
fließt ein Anteil des zugeführten Stoffes durch die als Strömungsdrossel ausgebildete
Abflußöffnung aus. Dieser Ausfluß ist wichtig und erfindungsgemäß so bemessen, daß
für einen vorgebbaren Zeitraum in der Kammer, in der der zu verfüllende Stoff bzw.
der zu verfüllende Körper vorhanden ist sich ein hydrostatisch wirkender Staudruck
ausbildet, der das Verfüllen bewirkt.
[0008] Wie bei derartigem Verfüllen üblich, wird die Kammer und sind damit die zu verfüllenden
Hohlräume des Materials bzw. der Körper evakuiert. Es sei weiter darauf hingewiesen,
daß in der Kammer eine Vielzahl (mit zu verfüllenden Hohlräumen versehene) Körper
zum gleichzeitigen Verfüllen angeordnet sein können.
[0009] Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung ist, daß am Ende des für das Verfüllen
vorgesehenen Zeitraumes der in der Kammer vorliegende überschüssige Vorrat an zugeführtem
flüssigen Stoff durch die Abflußöffnung abfließt Da der flüssige Stoff nur mehr oder
weniger in einem Impuls zugeführt worden ist, befinden sich schließlich in der Kammer
im wesentlichen nur noch aufgabengemäß mit dem (flüssigen) Stoff verfülltes Material
bzw. verfüllte Körper, das bzw. die dann der Kammer entnommen werden.
[0010] Weitere Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels hervor.
[0011] Die Figur zeigt den für die vorliegende Erfindung relevanten Teil der Vorrichtung,
wobei auf die Vorrichtung "Schleuderarm-Vakuumausführung" des obengenannten Prospekts
Bezug genommen ist
[0012] In der Figur ist mit 2 die Rotationsachse der Schleudervorrichtung bezeichnet Exzentrisch
zu dieser Schleuderachse 2 ist der Schmelztiegel 3 mit seiner Heizung 4 angebrächt
Mit 5 ist in dem Schmelztiegel enthaltener flüssiger Stoff bezeichnet und zwar in
dem Zustand, in dem dieser schmelzflüssige Stoff gerade in die mit 6 bezeichnete Austrittsöffnung
des Schmelztiegels infolge der Schleuderkraft hochgestiegen ist Dieser schmelzflüssige
Stoff 5 gelangt in ein Teil 11 der Vorrichtung, in dem sich die Kammer 12 befindet
Die Kammer 12 ist beispielsweise eine in dem Teil
11 vorhandene Bohrung. Mit Hilfe einer Heizung 13 kann der Innenraum der Kammer 12 beheizt
werden. Mit dem Doppelpfeil 14 ist die als erste Öffnung bezeichnete Einlaßöffnung
der Kammer 12 gekennzeichnet Sie hat den erwähnten ersten Querschnitt
[0013] Mit 15 sind in die Kammer 12 eingebrachte Körper bezeichnet deren Hohlräume zu verfüllen
sind.
[0014] Mit 16 ist die als Strömungsdrossel ausgebildete Ausflußöffnung der Kammer 12 bezeichnet
Ihre Länge L ist so lang und ihr mit 17 angedeuteter Querschnitt ist so eng bemessen,
daß durch den Einlaßquerschnitt 14 mehr oder wenig schlagartig in die Kammer 12 eingetretener
flüssiger Stoff 20 nur stark verzögert durch die Auslaßöffnung
16 hindurch abfließen kann. Mit 18 ist ein Auffangraum für durch die Öffnung 16 hindurchgelangter
flüssiger Stoff bezeichnet
[0015] Infolge der Drosselwirkung in der Ausflußöffnung
16 entsteht innerhalb des mit 20 angedeuteten, in der Kammer 12 unter der Schleuderkraft
stehenden flüssigen Stoffes ein hydrostatischer, d.h. allseitig wirkender Druck innerhalb
der Kammer 12 und im Bereich der darin befindlichen Körper 15, die unter diesem Druck
mit dem flüssigen Stoff verfüllt werden. Innerhalb des in der Kammer 12 befindlichen
flüssigen Stoffes 20 nimmt dieser Druck abhängig vom Abstand von der Schleuderachse
2 zu.
[0016] Die Figur zeigt insofern im Grunde genommen zwei erst zeitlich aufeinanderfolgende
Stadien, nämlich den Zeitpunkt des Übertrittes des flüssigen Stoffes 5 aus dem Tiegel
3 in die Kammer 12 hinein und den erst nachfolgend in der Kammer 12 befindlichen flüssigen,
jetzt mit 20 bezeichneten Stoff. Nach noch weiterem Zeitablauf ist praktisch aller
noch in der Kammer 12 befindlicher flüssiger Stoff 20 aus der Kammer 12 durch die
Ausflußöffnung 16 hindurch abgeflossen. Der wirksame hydrostatische Druck hat dabei
während des ganzen Zeitablaufes von einem Maximalwert zum Zeitpunkt des maximalen
Auffüllens der Kammer 12 mit dem flüssigen Stoff 20 bis zum Wiederauslaufen stetig
auf den Wert 0 abgenommen. Durch noch nachfolgend näher beschriebene, an sich bekannte
Maßnahmen bleibt jedoch in die Hohlräume der Körper 15 eingedrungener flüssiger Stoff
in diesem enthalten und erstarrt mit nachfolgender Abkühlung.
[0017] Der Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellt ist der Vorrichtung steil, mit
dem das Innere der Kammer 12 und damit auch der Hohlräume der Körper 15 sowie auch
das Innere des Tiegels 3 und des Raumes 18 zu evakuieren ist Entsprechende hierfür
erforderliche Abdichtungen sind ebenfalls nicht im einzelnen darstellungsmäßig ausgeführt.
[0018] Zum Beispiel für Kupfer als flüssiger Stoff 5, 20 ergeben sich bei einer Kanallänge
L = 20 mm der Ausflußöffnung 16 für Durchmesser der Ausflußöffnung 16 von 0,2, von
0,3 und von 0,4 mm Zeitdauern von 24, von 4,8 und von 1,5 sec. für -den Zeitraum vom
Eintreten des flüssigen Stoffes 5 in die Kammer 12, d.h. vom Beginn des Ausfließens
aus der Kammer 12, bis zum vollendeten Ausfluß des in der Kammer 12 vorhandenen (und
nicht in den Hohlräumen aufgenommenen). flüssigen Stoffes 20. Dabei sind eine Umdrehungszahl
von 1500 Umdrehungen pro min. (bzw. RPM), ein Abstand von 250 mm der Eintrittsöffnung
der Ausflußöffnung 16 von der Schleuderachse 2, ein Durchmesser von 20 mm der Kammer
12 und eine - (maximale) Füll-"Höhe" von 50 mm für den flüssigen Stoff 20 in der Kammer
12 zugrundegelegt Der maximale (an der Eintrittsöffnung der Ausflußöffnung) auftretende
Druck im flüssigen Stoff 20 erreicht dabei einen Wert bis zu etwa 25 bar.
[0019] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich unter anderem Vielschicht-Keramikkondensatoren
herstellen, d.h. deren im gesinterten Keramikkörper zunächst für die Elektroden vorgesehenen
und vorhandenen Hohlräume mit Metall verfüllen. Die obengenannten US-PS'n 3 679 950,
3 965 552 und 4 030 004 zeigen insbesondere mit jeweils Figur 1 einen derartigen Keramikkondensator.
Für einen solchen Keramikkondensator und auch für Fälle vergleichbar bemessener Hohlräume
in einem Körper ist es zumindest von Vorteil, die für das Verfüllen der vorgesehenen
Hohlräume notwendigerweise vorhandenen Öffnungen mit einem Material nach Art eines
Stopfens in der Weise "verschlossen" zu haben, daß ein Durchgang für das Eintreten
des für das Verfüllen vorgesehenen flüssigen Stoffes vorliegt Dabei ist zu berücksichtigen,
daß das Verfüllen unter dem Druck der Schleuderkraft abläuft. Jedoch hat dieses Verschlußmaterial
so enge Durchgangsporen, daß einmal in die Hohlräume eingedrungener flüssiger Stoff
durch die Durchgänge dieses Stopfens dann nicht wieder heraustritt, wenn in der Endphase
des Betriebs einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im wesentlichen aller außerhalb der
in der Kammer
12 befindlicher Körper 15 vorhandener flüssiger Stoff aus der Kammer 12 durch die Durchlaßöffnung
16 hindurch abgeflossen ist Dies stellt für den Fachmann kein Problem dar, da hierfür
die aus den obengenannten Druckschriften bekannten Maßnahmen anwendbar sind. Bei den
Keramikkondensatoren nach den obengenannten US-Patentschriften wirken die Elektroden
17 und 19 als derartiges Verschlußmaterial:
Vorrichtung zum Verfüllen von in Material bzw. in Körpern vorhandenen Hohlräumen mit
einem zunächst flüssigen Stoff, den man nachfolgend in festen Zustand übergehen läßt,
mit einer Zentrifuge, mit deren Hilfe der Stoff unter allseitig einwirkendem, auf
dem Schleudern beruhenden Druck in die Hohlräume eingepreßt wird,
gekennzeichnet dadurch,
-daß in der Zentrifuge exzentrisch angeordnet eine Kammer (12) zur Aufnahme der Körper
(15) bzw. des Materials vorgesehen ist, die, bezogen auf die Lage der Kammer zur Schleuderachse,
eine der Schleuderachse zugewandte erste Öffnung und eine der Schleuderachse abgewandte
zweite Öffnung besitzt,
-wobei die erste Öffnung als Zuflußöffnung einen ersten Querschnitt (14) und
-die zweite Öffnung als Abflußöffnung für überschüssigen Anteil des flüssigen Stoffes
als Strömungsdrossel (16) ausgebildet einen zweiten Querschnitt (17) und eine Länge
(L) besitzt,
-wobei der erste Querschnitt (14) so bemessen ist, daß er die in der Vorrichtung zu
einem vorgegebenen Zeitpunkt in die Kammer (12) zuzuführende Menge des flüssigen Stoffes
(20) wenigstens im wesentlichen ohne Zeitverzögerung durch diesen ersten Querschnitt
(14) hindurchtreten läßt und
-wobei der zweite Querschnitt (17) und/oder die Länge (L) der Strömungsdrossel (16)
vorgebbar derart eng bzw. lang zu bemessen sind, daß im Betrieb durch den während
des Hindurchfließens von Anteil des flüssigen Stoffes in der Strömungsdrossel (16)
auftretenden Strömungswiderstandes in der Kammer (12) sich ein Staudruck innerhalb
des darin enthaltenen flüssigen Stoffes - (20) für einen vorgebbaren Zeitraum bildet,
innerhalb dessen durch den Staudruck die Hohlräume zu verfüllen sind.