[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckausgleichsvorrichtung für Heizanlagen od.
dgl., mit einem das Heizmedium aufnehmenden, gegenüber der Außenluft abgeschlossenen
Ausgleichsbehälter, der über Leitungen mit der Heizanlage verbunden ist, wobei innerhalb
des Ausgleichsbehälters eine gegenüber dem Ausgleichsbehälter abgeschlossene Kammer
mit veränderbarem Volumen vorgesehen ist, die mit der Außenluft in Verbindung steht,
und der Ausgleichsbehälter über eine den Druck der Heizanlage regulierende Pumpe und
ein Überströmventil mit der Heizanlage in Verbindung steht, mit einer an einen Druckfühler
angeschlossenen Elektronik-Steuereinrichtung für die Pumpe.
[0002] An sich kann eine derartige Druckausgleichsvorrichtung bei jeder Anlage Verwendung
finden, bei der sich ein Medium volumsmäßig verändert, also auch bei Kühlanlagen.
[0003] Es ist bekannt, daß bei großen Heizungs-und Kühlanlagen durch die Erwärmung bzw.
Abkühlung des Heizmediums Wasser jeweils eine Veränderung des Volumens erfolgt Das
Mehrvolumen muß dabei bei konstanter Druckhaltung aus der Anlage entnommen und bei
Abkühlung und daher Volumsverminderung des in der Anlage befindlichen Wassers unter
gleichen Druckverhättnissen wieder in die Anlage zurückgeführt werden.
[0004] Es ist bei derartigen Heizanlagen bekannt, den durch die Wärmeausdehnung entstehenden
Wasserüberschuß einem offenen Speicherbehälter zuzuführen und bei Volumsverminderung
über eine Pumpe der Anlage aus eben diesem Behälter wieder Wasser zuzuführen.
[0005] Nachteilig ist dabei, daß in dem offenen Speicherbehälter die Heizflüssigkeit mit
der Außenluft in Berührung kommt, was die Korrosionsgefahr innerhalb der Anlage wesentlich
vergrößert
[0006] Es ist nun eine Druckausgleichsvorrichtung bekannt, bei der das Heizmedium Wasser
gegenüber der Außenluft abgeschlossen bleibt
[0007] Diese Druckausgleichsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Druckbehälter
und einer Automatikkompressorgruppe, die bei kleineren Einheiten direkt am Behälter
montiert ist Bei größeren Anlagen werden die Teile der Automatik separat plaziert
[0008] Am Deckel und am Boden des Behälters ist je ein Flansch aufgeschweißt, wobei zwischen
den beiden Flanschen ein sich über die Höhe des Behälters erstreckender Gummischlauch
eingespannt ist, der direkt mit der Anlage in Verbindung steht und das bei Erwärmung
auftretende, durch die Volumsauswe
itung bedingte Mehrwasser aufnimmt
[0009] Der Aufbau des Behälters ist derart, daß zwischen dem Gummischlauch und der Behälterwand
ein Luftraum besteht der durch einen eigenen Kompressor unter DrucK und zwar unter
dem Druck der Anlage, gehalten wird. Ein verstellbares Kolbenmanometer mit Endschattem
steuert den Kompressor und öffnet bei Überdruck ein Magnetventil, so daß der Druck
auf zirka ± 0,2 bar konstant gehalten werden kann.
[0010] Die Funktion der Druckausgleichsvorrichtung ist folgende:
Wird in den Schlauch mehr Wasser von der Anlage zugeführt, wird Luft aus dem Zwischenraum
zwischen Behälterwand und Schlauch nach außen gelassen, um den Druck konstant zu halten.
Ebneso wird bei abströmendem Heizmedium aus dem Schlauch der dadurch bedingte zusätzliche
Raum im Ringspalt mit durch den Kompressor hereingepumpter Luft aufgefüllt.
[0011] Der Nachteil der bekannten Druckausgleichsvorrichtung ist nun darin zu sehen, daß
der Behälter jeweils den gleichen Druck wie die Anlage selbst aufweist
[0012] Dadurch wird der Behälter nach den in Österreich geltenden Bestimmungen prüfpflichtig.
[0013] Dies führt selbstverständlich zu einer wesentlichen Verteuerung des Gerätes und der
Wartung.
[0014] Bei einer weiteren bekannten Druckausgleichsvorrichtung ist vorgesehen, daß die Kammer
mit der Außenluft in Verbindung steht, und der Ausgleichsbehälter über den Druck der
Heizanlage regulierende Pump-und Ventileinrichtungen mit der Heizanlage verbunden
ist, wobei die Volumsveränderung der Kammer abhängig von dem innerhalb des Ausgleichsbehälters
herrschenden, von der Pumpe erzeugten Unterdruck erfolgt
[0015] Diese Druckausgleichsvorrichtung hat den Vorteil, daß der Behälter nur einen geringfügigen
Bruchteil des Druckes der Heizanlage aufnehmen muß. Es kann daher mit einem nicht
prüfpflichtigen Ausgleichsbehälter gearbeitet werden.
[0016] Bisher erfolgten bei derartigen Druckausgleichsvorrichtungen die Schaltbefehle direkt
auf das Entlastungsventil bzw. auf die Pumpe.
[0017] Dieses Prinzip birgt bei manchen Anlagetypen und Anlagen mit wesentlichen Druckschwankungen
die Problematik, daß das für die Dämpfung der Druckschwankungen vorgesehene Puffergefäß
bei extremen Schwankungen nicht immer ausreicht, bzw. eine Komponente darstellt, die
einer gewissen Wartung bedarf.
[0018] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckausgleichsvorrichtung der gattungsgemäßen
Art dahingehend zu verbessem, daß durch geringe Druckschwankungen in der Anlage ausge-gelöstes
Rattern der Pumpe vermieden wird.
[0019] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Elektronik-Steuereinrichtung
die Pumpe druckabhängig einschaltet aber unabhängig vom Druck nach einer vorgegebenen
Zeitspanne abschaltet
[0020] Da der Druckbehälter der Steuereinrichtung nur mehr zum Einschalten der Pumpe dient,
wird der Pumpenlauf auch dadurch nicht beeinflußt, daß die Pumpe zeitweilig mehr Wasser
an die Anlage liefert als diese aufnehmen kann.
[0021] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die nach Unterschreitung eines vorgegebenen Unterdruckes
der Anlage eingeschaltete Pumpe in der Anlage einen Überdruck aufbaut und daß anschließend
das Überdruckventil geöffnet und Druck abgelassen wird, bis der gewünschte Betriebsdruck
der Anlage erreicht ist
[0022] Die Zeitspanne für den Pumpenlauf beträgt vorzugsweise 2 Minuten.
[0023] Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen eingehend beschrieben, ohne
jedoch auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt zu sein.
[0024] Die Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung im
Aufbau, und die Fig. 2 zeigt schematisch eine Druckausgleichsvorrichtung in Draufsicht
[0025] In den Zeichnungen ist die eigentliche Heizanlage jeweils nicht eingezeichnet, da
sie nicht Gegenstand der Erfindung ist, und zum selbstverständlichen Wissen eines
jeden Fachmanns gehört Ebenso kann die erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung
bei den verschiedensten Heizanlagen Verwendung finden.
[0026] In den Zeichnungen ist mit 14 der eigentliche Ausgleichs behälter und mit 5 eine
vor diesem angeordnete Elekronik-Steuereinrichtung bezeichnet Die Druckausgleichsvorrichtung
steht über eine Leitung 15 mit der eigentlichen Heizanlage in Verbindung.
[0027] Das durch die Volumsausdehnung entstandene Mehrwasser wird über die Leitung 15 durch
ein Druckventil 2 über die Leitung 16 dem Ausgleichsbehälter 14 zugeführt
[0028] Bei Druck-bzw. Volumsverminderung in der Heizanlage wird über einen Druckschalter
3 automatisch eine Pumpe 4 in Funktion gesetzt, die über die Leitungen 15, 17, 18
Wasser zurück in die Heizanlage pumpt Die Funktion der erfindungsgemäßen Druckausgleichsvorrichtung
ist folgende:
Die Heizanlage wird auf ihren statischen Druck aufgefüllt, wobei ein eventueller Verdampfungsdruck
bei Anlagen mit über 100°C berücksichtigt werden muß. In den Ausgleichsbehälter 14
wird über einen Füll-und Entlaerhahn Wasser in der Größenordnung von 20% des Gefäßvolumens
eingefüllt Das Erreichen der 20 % kann dabei an der Wasserstandsanzeige 6 abgelesen
werden. Der Druckschalter 3 wird auf den Sollwert d.i. statische Höhe plus 5 m eingestellt.
Bei Anlagen für über 100°C muß der Verdampfungsdruck ebenfalls zugerechnet werden.
d.h. der Sollwert wäre dann statische Höhe plus 5 m plus Verdampfungsdruck.
[0029] Wird die Anlage aufgeheizt, so entsteht dadurch ein Mehrvolumen des Wassers. Dies
bedeutet gleichzeitig einen Druckanstieg, der vom Manometer 1 angezeigt wird. Bei
Ansteigen des Druckes um 0,2 bar öffnet das Überströmventil 2 und läßt das Wassermehrvolumen
über die Leitung 16 in die Blase 11 des Ausgleichsbehälters 14 strömen. Die Blase
11 bildet die Kammer mit veränderbarem Volumen. Durch das Überströmen des Wassers
wird der Druck in der Anlage konstant gehalten.
[0030] Beim Abkühlen der Heizungsanlage entsteht ein Druckverlust, da sich das Wasservolumen
verringert. Bei Abfallen des Druckes um 0,2 bar schließt der Druckschalter 3 den Stromkreis
für die Pumpe 4. Diese fördert fehlendes Wasser aus dem Ausgleichsbehälter 14 in die
Anlage zurück. Das dadurch bedingte Ansteigen des Druckes unterbricht jedoch nicht
den Stromkreis für die Pumpe 4.
[0031] Gleichzeitig mit dem Einschalten der Pumpe 4 wird in der Elektronik-Steuerung 5 ein
Zeitimpuls ausgelöst, der bewirkt, daß die Pumpe 4 nicht mehr druckabhängig, sondem
zeitabhängig abgeschalten wird.
[0032] Dies hätte an sich zur Folge, daß der Anlagedruck über den gewählten maximalen Anlagedruck
(beispielsweise 2,5 bar) ansteigen würde. Um dies zu verhindern, öffnet druckabhängig
das Überströmventil 2 und leitet das zuviel geförderte Heizmedium in den Ausgleichsbehälter
14 zurück. Nach Ablauf der eingestellten Zeit (z.B. 2 min.) - schaltet die Pumpe 4
ab. Der im System aufgebaute minimale Überdruck wird über das Überströmventil 2 abgelassen
und schließt ohne Druckschläge im System zu erzeugen, bei 2,2 bar.
[0033] Als Absicherung gegen einen Trockenlauf der Pumpe 4 ist im Gefäß eine Sonde 7 eingesetzt,
die bei zu geringem Wasserinhalt das Einschalten bzw. Weiterlaufen der Pumpe 4 verhindert.
[0034] Als Sicherung gegen Überdruck bei Überfüllung des Ausgleichsbehälters 14 ist ein
Sicherheitsventil mit einem Abblasedruck von 0,5 bar vorgesehen. Dieses Sicherheitsventil
dient zur Abführung von überschüssigem Wasser, welches sich von der Atmosphäre abgeschlossen,
in der Blase 11 befindet
[0035] Das Druckausgleichsgefäß 14 ist zur Atmosphäre hin offen. Die Entlüftungsöffnung
9 ist mit dem Überlauf des Sicherheitsventiles 8 verbunden, sodaß ein Überlauftrichter
10 montiert werden muß.
[0036] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, ist die Blase 11 oben und unten durch einen Flansch
12 gehalten. Es ist dabei von besonderer Bedeutung, daß die Luft mit dem Heizmedium
Wasser nicht in Berührung kommt.
[0037] Das Überströmventil 2, der Druckschalter 3, die Pumpe 4 und die Elektroniksteuerung
5 sind in einem wartungsfreundlichen Kontrollkasten 13 untergebracht, der in den Figuren
der Zeichnungen der besseren Übersicht halber getrennt gezeichnet ist.
[0038] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß in die Elektronikschaltung 5
eine Schaltfunktion eingebaut ist, die bewirkt, daß die Pumpe sich auch außerhalb
der Heizperiode alle fünf Tage für zwei Minuten einschaltet. Auf diese Art und Weise
wird ein Austrocknen der Pumpe vermieden.
[0039] Es soll noch angeführt werden, daß die Erfindung selbstverständlich nicht auf die
angegebenen Schaltwerte beschränkt ist, sondern daß diese jeweils nach den entsprechenden
Erfordernissen gewählt werden können.
1. Druckausgleichsvorrichtung für Heizanlagen od. dgl., mit einem das Heizmedium aufnehmenden,
gegenüber der Außenluft abgeschlossenen Ausgleichsbehälter, der über Leitungen mit
der Heizanlage verbunden ist, wobei innerhalb des Ausgleichsbehälters eine gegenüber
dem Ausgleichsbehälter abgeschlossene Kammer mit veränderbarem Volumen vorgesehen
ist, die mit der Außenluft in Verbindung steht, und der Ausgleichsbehälter über eine
den Druck der Heizanlage regulierende Pumpe und ein Überströmventil mit der Heizanlage
in Verbindung steht, mit einer an einen Druckfühler angeschlossenen Elektronik-Steuereinrichtung
für die Pumpe, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronik-Steuereinrichtung (5) die
Pumpe (4) druckabhängig einschaltet, aber unabhängig vom Druck nach einer vorgegebenen
Zeitspanne abschaltet.
2. Druckausgleichsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die nach
Unterschreitung eines vorgegebenen Unterdruckes der Anlage eingeschaltete Pumpe -
(4) in der Anlage einen Überdruck aufbaut, und daß dadurch das Überströmventil (2) geöffnet
und Druck in den Ausgleichsbehälter abgelassen wird.
3. Druckausgleichsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitspanne
zwischen 1 und 5 Minuten liegt, vorzugsweise 2 Minuten beträgt