[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenne für Satelliten-Mobilfunk im L-Band in Form einer
über einer gut leitenden Reflexionsebene angeordneten Schlitzrohrantenne.
[0002] Antennen für den Satelliten-Mobiffunk zu mobilen Teilnehmem werden gegenüber Antennen
für einen stationären Betrieb nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgelegt Bei
Mobilantennen sind insbesondere die maximal zulässigen Dimensionen maßgebend, wie
Einbauhöhe, Breite und Länge der Antenne. Femer sind ein geringer Luftwiderstand,
eine hohe mechanische Festigkeit bei geringem Gewicht sowie niedrige Herstellungskosten
anzustreben.
[0003] Femer hängen Antennengewinn und Strahlungscharakteristik weitgehend von der Antennenapertur
ab. Mit kleiner werdender Apertur wird der Öffnungswinkel breiter, so daß wegen der
begrenzten Antennenabmessungen bei mobilem Funkbetrieb auf ein aufwendiges elektronisches
oder mechanisches Stabilisierungs-und Nachführungssystem verzichtet werden kann.
[0004] Eine optimale Strahlungscharakteristik für eine Satelliten-Mobilfunkantenne sollte
neben den vorstehend angeführten Einschränkungen möglichst folgende Eigenschaften
aufweisen, nämlich ein Rundumdiagramm in der Azimutebene, eine Bündelung in der Elevationsebene
mit einem Strahlungsmaximum der Keule, das beispielsweise für Europa bei einem Erhebungswinkel
von etwa 30° liegt, eine möglichst geringe Strahlung in und unterhalb der Horizontalebene,
um eine Mehrwegeausbreitung zu vermeiden, und eine weitgehend zirkulare Polarisation
innerhalb der konischen Strahlungscharakteristik. Ein konisches, weitgehend zirkular
polarisiertes Strahlungsdiagramm kann jedoch nur erzeugt werden, wenn bei Einbeziehung
der Reflexionsebene die räumlichen Strahlungscharakteristiken einer horizontal polarisierten
und einer vertikal polarisierten Linearantenne amplitudenmäßig gleich sind und wenn
eine richtige Phasenzuordnung der Ströme vorliegt
[0005] Toroidförmige, horizontal polarisierte Freiraumdiagramme werden bekanntlich mit Ringantennen
konstanter Stromverteilung über dem Umfang oder mit den sogenannten AffordLoop-Antennen
mit einer Seitenlänge von λ/4 oder λ/2 erhalten. Eine etwa gleiche Strahlungsverteilung
liefert auch eine schlanke Schlitzrohrantenne. Über einer gut leitenden Reflexionsebene
verschiebt sich dann jedoch das Maximum der Strahlung infolge des Wegunterschieds
zwischen direktem und reflektiertem Strahl nach oben. Eine ähnliche Strahlungsverteilung,
die jedoch vertikal polarisiert ist, kann mit einer gegen Erde als gut leitender Reflexionsebene
erregten Ganzwellenantenne, einem sogenannten Monopol, erzeugt werden.
[0006] Zur Erzeugung einer optimalen Strahlungscharakteristik für den Satelliten-Mobilfunk
sind bisher noch keine Antennen mit den vorstehend genannten Strahlungseigenschaften
bekannt geworden. Gemäß der Erfindung soll daher eine Antenne für Satelliten-Mobilfunk
geschaffen werden, mit welcher durch eine entsprechende Dimensionierung und Einspeisung
einer Schlitzrohrantenne ein konisches, weitgehend zirkular polarisiertes Strahlungsdiagramm
erzeugbar ist. Gemäß der Erfindung ist dies bei einer Antenne für Satelliten-Mobilfunk
durch den Gegenstand des Anspruchs 1 erreicht Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Erzeugung eines konischen, weitgehend
zirkular polarisierten Strahlungsdiagramms die Schlitzrohrantenne senkrecht zu einer
gut leitenden Reflexionsebene angeordnet Bei der erfindungsgemäßen Antenne werden
ein senkrecht zur Reflexionsebene ausgerichtetes Antennenrohr bestimmter Länge als
vertikal polarisierter Linear-bzw. Vertikalstrahler, ein sogenannter Monopol, und
gleichzeitig ein entsprechend be-messener Längsschlitz im Antennenrohr als horizontal
polarisierter Rundumstrahler in einer bestimmten Höhe über der Reflexionsebene erregt
[0008] Um eine gewünschtes Strahlungsmaximum unter einem Erhebungswinkel von etwa 30° zu
erhalten, muß gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Antenne
deren Antennenschwerpunkt eine halbe Wellenlänge (λ/2) über der mindestens einige
Wellenlängen Ausdehnung aufweisenden Reflexionsebene befinden. Eine gemäß der Erfindung
ausgebildete und dimensionierte Antenne kann beim Mobilfunk über Satelliten auf Land-,
Luft-und Wasserfahrzeugen an-gewendet werden.
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Antenne gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Einspeisungsnetzwerk in Form einer KoaxialkabelBrücke und
Fig. 3 bis 5 mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Antenne gemessene Vertikaldiagramme
in jeweils zwei verschiedenen Ebenen für eine vertikale Polarisation (Fig.3), für
eine horizontale Polarisation (Fig.4) und für eine zirkulare Polarisation (Fig.5).
[0010] In Fig.1 ist eine in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Schlitzrohrantenne dargestellt,
welche senkrecht zu einer Reflexionsebene 2 angeordnet ist, deren Ausdehnung mindestens
einige Wellenlängen beträgt Die Schlitzrohrantenne 1 weist ein Antennenrohr 10 auf,
welches an seinem der Reflexionsebene 2 zugewandten Ende eine konische Verjüngung
12 hat Diese konische Verjüngung 12 geht in ein zylindrisches Rohr 13 über, dessen
Durchmesser erheblich kleiner ist als derjenige des Antennenrohrs
10. Über ein nur schematisch dargestelltes Dicht-und Halterungsteil 6 ist die Schlitzrohrantenne
1 an der Übergangsstelle zwischen der konischen Verjüngung 12 und dem unteren Rohr
13 in der Reflexionsebene 2 gehaltert. In dem Antennenrohr 10 ist ein parallel zu
dessen Längsachse verlaufender Schlitz 11 ausgebildet
[0011] Das Antennenrohr 10 stellt bei der erfindungsgemäßen Antenne die vertikal polarisierte
Linearantenne dar, welche eine Länge L, und einen Durchmesser D von etwa 0,125 λ aufweist
Der Längsschlitz 11 in dem Antennenrohr 10 wirkt wie eine horizontal polarisierte
Linearantenne und hat eine Länge L
2 von etwa 0,75 λ und eine Breite S von etwa 0,02 λ. Hierbei ist der Längsschlitz 11
in dem Antennenrohr 10 so angebracht, daß die halbe Schlitzlänge L
2/2 etwa in einer Höhe H einer halben Wellenlänge λ/2 über der gut leitenden Reflexionsebene
2 liegt In der Schlitzmitte beträgt die Impedanz dieses Strahlers etwa 400Ω. Zur Anpassung
an ein niederohmiges Speisekabel 4 wird der Schlitz 11 nahe bei seinem der Reflexionsebene
zugewandten, unteren Ende bei einer Stelle S
H eingespeist
[0012] Die vertikal polarisierte Linearantenne, den sogenannten Monopol, bildet der Außenmantel
des Antennenrohrs 10 mit der Länge L, in Verbindung mit der gut leitenden Reflexionsebene
2 als Gegengewicht Zur Verringerung der Fußpunktkapazität wird der verhältnismäßig
dicke Vertikal- bzw. Linearstrahler zum Einspeisepunkt S
v hin konisch verjüngt
[0013] Wegen des endlichen Schlankheitsgrades D/L, muß, um eine Ganzwellenresonanz erzielen
zu können, ein Verkürzungsfaktor V
K berücksichtigt werden, womit dann die Strahlerlänge L, nunmehr gleich dem Produkt
aus der Wellenlänge λ und dem Verkürzungsfaktor V
K ist. Dieser Verkürzungsfaktor V
Kwird eingemessen und lag bei einer praktischen Ausführung der erfindungsgemäßen Antenne
in der Größenordnung von 0,83.
[0014] Die Impedanz am Fußpunkt dieses Ganzwellen-Monopols liegt in der Größenordnung von
etwa 2000. Zur Anpassung an das niederohmige Speisekabel 4 dient ein unter der Refelxionsebene
2 angeordneter, koaxialer Resonanztopf 3, dessen Innenleiter in Form des Rohrs 6 zu
dem Ganzwellen-Monopol führt und bei einer Impedanz S
v gleich der Kabetimpedanz abgegriffen wird. Das koaxiale Speisekabel 4 zur Speisung
des geschlitzten Antennenrohrs
10 wird im Innenleiter 6 des Resonanztopfes 3 hochgeführt.
[0015] Bei dem Viertelwellen-Resonanztopf 3 handelt es sich um einen sogenannten Impedanztransformator,
der zur Anpassung des Generator-und Lastwiderstandes dient
[0016] Die Gesamteinspeisung kann beispielsweise über ein 3 dB-Hybrid oder auch über eine
Koaxialkabelbrücke erfolgen, wie sie beispielsweise in Fig.2 dargestellt ist Mit Koaxialzuleitungen
einer Länge L von einem Brückenpunkt B zu dem Schlitzstrahler bzw. mit einer Länge
L ± 90 elektrische Grade von einem Brückenpunkt C zu dem sogenannten Monopol wird
eine rechts-(RHC) bzw. eine linkszirkulare Polarisation (LHC) erreicht Werden die
Anschlüsse an den Brückenpunkten A und D vertauscht, so ergibt sich der entgegengesetzte
Drehsinn. Die übrigen Abmessungen der Koaxialkabelbrücke sind in Fig.2 im einzelnen
angegeben; mit den beiden Anschlüssen A und D sind jeweils Abschlußwiderstände Z
o verbunden, welche in der Größenordnung von etwa 50 0 liegen.
[0017] Die erfindungsgemäße Antenne kann somit bei einem annnähemd gleichen Diagramm mit
vier verschiedenen Polarisationen betrieben werden und ist daher besonders geeignet
für Ausbreitungsuntersuchungen. Die mit einer praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antenne gemessenen Vertikaldiagramme in jeweils zwei verschiedenen Ebenen, nämlich
der X-Z-und der Y-Z-Ebene, sind für eine vertikale Polarisation in Fig.3, für eine
horizontale Polarisation in Fig.4 und für eine zirkulare Polarisation in Fig.5 dargestellt.
Hierbei betrug die Frequenz der Strahlung 1,545 GHz. In dem in Fig.5 dargestellten
Vertikaldiagramm für eine zirkulare Polarisation ist im einzelnen angegeben, ob es
sich um eine rechts-bzw. um eine linkszirkulare Polarisation handelt
[0018] Die in Fig.1 dargestellte Antenne für einen Satelliten-Mobilfunk ist in der Praxis
von einer nich näher dargestellten Abdeckhaube umgeben. Die bei der erfindungsgemäßen
Antenne gemessenen Gewinne betragen für die vertikale, horizontale und zirkulare Polarisation
jeweils ca.6 dBi.
1. Antenne für Satelliten-Mobilfunk im L-Band (Wellenlänge X) in Form eine rüber einer
gut leitenden Reflexionsebene angeordneten Schlitzrohrantenne, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines konischen Strahlungsdigarmms für eine weitgehend zirkular
polarisierte Welle die Schlitzrohrantenne (1) zu der gut leitenden, vorzugsweise quadratischen
Reflexionsebene mit einer Seitenlänge in der Größenordnung von mehreren Wellenlängen
(X) senkrecht angeordnet ist, bei welcher (1) deren senkrecht zur Reflexionsebeen
(2) ausgerichtetes, zylindrisches Rohr (10) mit einer Gesamtlänge (L,) über der Reflexionsebene
(2) von λ . VK und mit einem Antennenrohr-Durchmesser (D) von 0,125 X , wobei wegen des endlichen Schlankheitsgrades - (D/L,) des Antennenrohrs (10)
für Ganzwellenresonanz der Faktor VK ein Verkürzungsfaktor ist, als vertikal polarisierter Linearstrahler erregt ist,
bei welcher (1) gleichzeitig, aber getrennt hiervon ein in dem zylindrischen Antennerohr
(10) ausgebildeter Längsschlitz (11) mit einer Länge (L2) von etwa 0,75X und einer Breite (S) von etwa 0,02X als horizontal polarisierter
Rundumstrahler über der Reflexionsebene (2) erregt ist, wobei sich die halbe Schlitzlänge
(λ2/2) des Längs schlitzes (11) im Antennenrohr (10) etwa in einer Höhe (H) von einer
halben Wellenlänge (0,5X) über der gut leitenden Reflexionsebene (2) befindet, und bei welcher (1) das Antennenrohr
(10) an seinem der Reflexionsebene (2) zugewandten Ende eine konische Verjüngung (12)
aufweist und zur Anpassung an ein niederohmiges Speisekabel (4) mit diesem konisch verjüngten Ende (12) auf einem Resonanztopf (3) mit einer Länge
von etwa 0,25X sitzt.
2. Antenne naeh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur unabhängigen, aber gleichzeitigen
Erregung der vertikalen und horizontalen Polarisation ein entsprechend abgestimmtes
Speisenetzwerk (5) vorgeschaltet ist
3. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antenne (1) für beliebige Frequenzen dimensionierbar ist, da ihre Abmessungen in Relation
zur Wellenlänge (X) stehen.