[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rohrtrenner mit einer Durchflußöffnung und
einer Belüftungsöffnung sowie zwei diesen Öffnungen zugeordneten Verschlußelementen,
die so untereinander gekoppelt sind, daß wechselweise die Durchfluß- oder die Belüftungsöffnung
geschlossen bzw, geöffnet ist, ferner mit Antriebsflächen, mittels derer die Verschlußelemente
durch das Medium in die Durchflußstellung gebracht werden, und einer Rückstellfeder,
welche die Verschlußelemente in die Belüftungsstellung zurückbringt.
[0002] Steigt in einem Rohrtrenner dieser Gattung der zuflußseitige Druck im Vergleich zum
abflußseitigen Druck an, so werden die Verschlußelemente - die auch zu einem kombinierten
Verschlußkörper zusammengefaßt sein können - gegen die Wirkung einer Rückstellfeder
bewegt, um die Belüftungsöffnung zu verschließen und die Durchflußöffnung freizugeben.
Die Rückstellfeder wird hierbei gespannt, wodurch sie eine zunehmend höhere Kraft
entgegen der Stellbewegung des Verschlußkörpers ausübt. Ist der Druckunterschied zwischen
Zufluß- und Abflußseite des Rohrtrenners gering, so kann es zu einem Gleichgewicht
zwischen dem Mediumdruck und der Federkraft kommen, bevor die Verschlußelemente ihre
Endpositionen für den Durchfluß erreicht haben. Dies führt zu undefinierten Strömungsverhältnissen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Rohrtrenner so auszubilden, daß die Verschlußelemente
auch bei geringen Druckdifferenzen rasch und sicher jeweils die gewünschte Endposition
erreichen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Rohrtrenner dadurch gelöst, daß die
Verschlußelemente derart ausgebildet sind, daß durch die Freigabe der Durchflußöffnung
eine größere Antriebsfläche bzw. bei Schließen der Durchflußöffnung eine geringere
Antriebsfläche für die Bewegung in die Durchflußstellung wirksam wird. Auf diese Weise
wird nach Beginn der Hubbewegung der Verschlußelememente aus der Belüftungsstellung
in Richtung zur Durchflußstellung eine zusätzliche Kraft für die Stellbewegung in
dieser Richtung bewirkt und damit der zuneh- _mende Gegendruck der Rückstellfeder
kompensiert. Hierdurch ist ein zügiges Freigeben der Durchflußöffnung sichergestellt.
Umgekehrt entspannt sich bei Rückkehr der Verschlußelemente in ihre Belüftungsstellung
die Rückstellfeder, so daß ihre Federkraft nachläßt. Damit auch hier eine zügige Bewegung
der Verschlußelemente in die Belüftungsstellung möglich ist, wird die der Rückstellfeder
entgegenwirkende Antriebsfläche verringert.
[0005] Der Rohrtrenner kann dabei unterschiedlich ausgebildet sein. Vorteilhafterweise besitzen
die Verschlußelemente in Durchflußrichtung nach der Durchflußöffnung eine ringförmige
Antriebsfläche, die bei Freigabe der Durchflußöffnung durch das Medium beaufschlagt
wird und damit einen Stellschub in Richtung Durchflußfreigabe bewirkt. Umgekehrt entfällt
bei Schließen der Durchflußöffnung die Wirkung dieser ringförmigen Antriebsfläche,
so daß ein zusätzlicher Stellschub in Richtung der Freigabe der Belüftungsöffnung
erzielt wird.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist dabei der Verschlußkörper kolbenartig ausgebildet
und weist einen die Durchflußöffnung sperrenden ersten Längenabschnitt auf, der einen
kleineren Außendurchmesser besitzt als ein zweiter Längenabschnitt, der die Belüftungsöffnung
verschließt. Durch die Durchmesserdifferenz wird hier eine zusätzliche Antriebsfläche
geschaffen, die bei Freigabe der Durchflußöffnung zur Wirkung gebracht wird und bei
Absperren der Durchflußöffnung außer Wirkung gerät. Alternativ kann der Verschlußkörper
auch rohrförmig ausgebildet sein und einen ersten Längenabschnitt aufweisen, der ein
stationäres Dichtungsorgan aufnimmt und einen größeren Innendurchmesser besitzt als
ein zweiter Längenabschnitt, der die Belüftungsöffnung verschließt. Auch hier wird
eine zusätzliche Ringfläche nach Freigabe des Durchflusses zur Wirkung und nach Absperren
des Durchflusses außer Wirkung gebracht, so daß hier dieselbe Wirkung in bezug auf
die Stellbewegung der Verschlußelemente erzielt wird.
[0007] Wenn die Verschlußelemente zur Freigabe der Durchflußöffnung entgegengesetzt der
Durchflußrichtung bewegbar sind, so besitzt gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung
des Erfindungsgegenstandes das Verschlußelement zur Steuerung der Durchflußöffnung
einen größeren Durchmesser als das Verschlußelement zur Steuerung der Belüftungsöffnung.
Durch diesen Durchmesserunterschied wird eine zusätzliche Antriebsfläche gewonnen,
die in der beschriebenen Weise wirkt.
[0008] Zusätzlich oder anstelle des Durchmesserunterschiedes der beiden Verschlußelemente
kann in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen werden, daß
wenigstens das Verschlußelement zur Steuerung der Durchflußöffnung sowohl einen mit
einem zylindrischen Gleitsitz zusammenarbeitenden Verschlußkolben als auch eine den
Verschlußkolben radial überragende, mit einem ebenen Stützsitz zusammenarbeitende
Ventilscheibe aufweist. Die den Verschlußkolben radial überragende Ventilscheibe bildet
eine zusätzliche Antriebsfläche, die nach Beginn der Bewegung der Verschlußelemente
in Richtung einer Freigabe der Durchflußöffnung zur Wirkung gelangt.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach im Aufbau und läßt sich in einfacher
Weise bei den verschiedensten Rohrtrenner-Typen realisieren. In jedem Fall wird nach
Beginn der Hubbewegung der Verschlußelemente ein zusätzlicher Stellschub erreicht,
der die Verschlußelemente rascher in ihre Durchfluß- oder in ihre Belüftungsstellung
bringt. Damit wird die Funktionssicherheit des Rohrtrenners wesentlich erhöht.
[0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Rohrtrenners ist nicht nur zur Steuerung von
Wasser, sondern auch zur Steuerung anderer flüssiger Medien geeignet, so daß der Begriff
"Abwasserleitung" im Sinne der vorliegenden Erfindung entsprechend auch eine Leitung
zum Abführen eines derartigen anderen Mediums umfaßt.
[0011] Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele erörtert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rohrtrenner, bei
welchem die Verschlußelemente zur Freigabe der Durchflußöffnung entgegen der Durchflußrichtung
bewegt werden;
Fig. 2 im Querschnitt ein Detail eines Rohrtrenners, bei welchem die Verschlußelemente
im Vergleich zu Fig. 1 abgewandelt wurden;
Fig. 3 im Querschnitt einen Rohrtrenner mit rohrförmigem Verschlußkörper; und
Fig. 4 im Querschnitt einen Rohrtrenner mit einem kolben artig ausgebildeten Verschlußkörper.
[0012] Der in Fig. 1 gezeigte Rohrtrenner besitzt ein Gehäuse 1, das in einem Rohrleitungsstrang
angeordnet ist, der aus einer Zuflußleitung 20 und einer Abflußleitung 30 gebildet
ist. Zu diesem Zweck besitzt das Gehäuse 1 einen Zuflußstutzen 2 zum Anschluß an die
Zuflußleitung 20 und einen Abflußstutzen 3 zum Anschluß an die Abflußleitung 30. Das
Gehäuse 1 ist ferner über einen Trichter 4 an eine nicht gezeigte Abwasserleitung
angeschlossen.
[0013] Das Gehäuse 1 besitzt eine Zwischenwand 10 mit einem Gleitsitz 11, mit welchem ein
Verschlußorgan 5 zusammenarbeitet. Der Gleitsitz 11 begrenzt eine Durchflußöffnung
16. Das Verschlußorgan 5 sowie der Gleitsitz 11 bilden zusammen ein Durchflußventil,
das den Durchfluß des Mediums durch den Rohrtrenner absperrt oder freigibt. Auf der
dem Trichter 4 zugewandten Seite besitzt das Gehäuse 1 einen weiteren Gleitsitz 12,
der eine Belüftungsöffnung 17 begrenzt und zusammen mit einem Verschlußorgan 50 ein
Belüftungsventil bildet. Die Verschlußorgane 5 und 50 sind über ein Verbindungselement
51 so miteinander verbunden, daß beim Umschalten des Rohrtrenners von der einen Betriebsstellung
in die andere stets eines der beiden Ventile 5, 11 und 50, 12 geschlossen ist. Dies
wird dadurch erreicht, daß die beiden Ventile 5, 11 und 50, 12 überlappend arbeiten,
indem sich in einer Zwischenstellung vorübergehend beide Ventile 5, 11 und 50, 12
in ihrer Verschlußstellung befinden.
[0014] Auf der dem Trichter 4 abgewandten Seite weist das Gehäuse 1 einen Antriebszylinder
6 und eine Federhaube 62 auf. In diesem Antriebszylinder 6 ist ein mit den Verschlußorganen
5 und 50 verbundener Antriebskolben 60 angeordnet, der in üblicher Weise gegenüber
der Innenwand des Antriebszylinders 6 abgedichtet und auf seiner dem Gehäuse 1 zugewandten
Seite von dem zu steuernden Medium beaufschlagt ist. Die dem Gehäuse 1 zugeordnete
Seite des Antriebskolbens 60 bildet somit eine Antriebsfläche, mittels derer die Verschlußorgane
5 in die Durchflußstellung gebracht werden, um die Durchflußöffnung 16 freizugeben
und die Belüftungsöffnung 17 zu verschließen. Auf der anderen Seite ist der Antriebskolben
60 durch eine als Rückstellfeder 61 ausgebildete Rückstellvorrichtung beaufschlagt,
die sich mit ihrem freien Ende an der Innenseite der Federhaube 62 abstützt.
[0015] Im Gehäuse 1 ist auf dessen der Abflußleitung 30 zugewandten Seite ein Rückflußverhinderer
31 angeordnet.
[0016] Der Trichter 4 ist in geeigneter Art mit dem Gehäuse 1 über ein durchsichtiges Verbindungsstück
70 verbunden. Dieses ist integrierter Bestandteil einer Abschirmung 7, die bis in
den Trichter 4 hineinreicht und Belüftungsöffnungen 40 im Trichter 4 abschirmt, damit
hier kein Spritzwasser oder dgl. austreten kann.
[0017] In der gezeigten Grundstellung des Rohrtrenners ist das durch das Verschlußorgan
5 und den Gleitsitz 11 gebildete Durchflußventil geschlossen und das durch das Verschlußorgan
50 und den Gleitsitz 12 gebildete Belüftungsventil geöffnet. Der Gehäuseinnenraum
13 zwischen diesen beiden Ventilen 5, 11 und 50, 12 steht somit über das Verbindungsstück
70, die Abschirmung 7 sowie die Belüftungsöffnungen 40 im Trichter 4 mit der Atmosphäre
in Verbindung, während der Rückflußverhinderer 31 in bekannter Weise ein Rückfließen
des Mediums aus der Abflußleitung 30 unterbindet. Sollte das Durchflußventil 5, 11
aus irgendeinem Grunde nicht dicht abschließen, so wird in der beschriebenen Weise
genügend Luft angesaugt, so daß ein Rücksaugen des Mediums von der Abflußseite des
Rohrtrenners zu dessen Zuflußseite mit Sicherheit ausgeschlossen wird.
[0018] In der gezeigen Stellung befindet sich das Verschlußorgan 50 in dem dem Gehäuse 1
zugewandten Ende des Trichters 4. Die gegenwärtige Betriebsstellung des Rohrtrenners
läßt sich daran erkennen, daß sich das die Verschlußorgane 5 und 50 miteinander verbindende
Verbindungselement 51 durch das transparente Verbindungsstück 70 hindurcherstreckt.
[0019] Sobald der zuflußseitige Druck des Mediums größer ist als der mittels der Rückstellfeder
61 festgelegte Ansprechdruck, wird der Antriebskolben 60 gegen die Wirkung der Rückstellfeder
61 verschoben. Dabei wird zunäch-st das Belüftungsventil 50, 12 durch das in den Gleitsitz
12 eintauchende Verschlußorgan 50 geschlossen. Bei weiterem Ansteigen des zuflußseitigen
Druckes gibt das Verschlußorgan 5 durch Verlassen des Gleitsitzes 11 den Durchfluß
durch den Rohrtrenner frei. In dieser Betriebsstellung des Rohrtrenners ist das Verschlußorgan
50 restlos in den Gleitsitz 12 eingetaucht und gibt somit den Durchblick durch das
Verbindungsstück 70 frei.
[0020] Beim Freigeben des Durchflusses durch den Rohrtrenner wird die Rückstellfeder 61
immer stärker gespannt, so daß die Kraft, die diese der Freigabebewegung des Antriebskolbens
60 entgegensetzt, immer größer wird. Ist somit der Mediumdruck nur geringfügig stärker
als die anfängliche Rückstellkraft der Rückstellfeder 61, so wird ein Kräftegleichgewicht
zwischen dem Mediumdruck und der Rückstellkraft erreicht, noch ehe das Verschlußorgan
5 seine obere Endstellung erreicht hat. Somit ist nicht sichergestellt, daß die Durchflußöffnung
16 restlos freigegeben ist.
[0021] Wie Fig. 1 zeigt, besitzt das Verschlußorgan 5 einen Außen-Durchmesser D, der größer
als der Außen-Durchmesser d des Verschlußorganes 50 ist. Entsprechend unterschiedliche
Durchmesser weisen natürlich auch die Gleitsitze 11 und 12 auf. Wenn bei dieser Ausbildung
des Rohrtrenners der Durchfluß freigegeben ist, so wird das Verschlußorgan 50 auf
seiner Stirnfläche 508 durch das Medium in Rückstellrichtung beaufschlagt. Gleichzeitig
wird aber das Verschlußorgan 5 auf seiner Stirnfläche 509 durch das Medium in Richtung
der Durchflußfreigabe beaufschlagt. Es erfolgt hierbei durch die beiden Stirnflächen
508 und 509, die jetzt Antriebsflächen bilden, nicht lediglich ein Ausgleich der an
beiden Verschlußorganen 5 und 50 wirkenden Drücke; vielmehr erhalten die Verschlußorgane
5 und 50 einen zusätzlichen Antriebsschub in Richtung Durchflußfreigabe. Dies liegt
daran, daß die durch die Stirnfläche 509 des Verschlußorganes 5 zusätzlich wirksame
Antriebsfläche größer ist als die durch die Stirnfläche 508 des Verschlußorganes 50
gebildete, zusätzlich wirksame Antriebsfläche. Die Verschlußorgane 5 und 50 gelangen
somit in ihre Durchfluß-Endstellung, wobei die Rückstellfeder 61 weiter zusammengedrückt
wird.
[0022] Fällt der Druck auf der Zuflußseite des Rohrtrenners wieder ab, so bewegt sich der
durch die Rückstellfeder 61 beaufschlagte Antriebskolben 60 in entgegengesetzter Richtung.
Das Verschlußorgan 5 taucht zunächst in den Gleitsitz 11 ein und sperrt den Durchfluß
durch den Rohrtrenner, bis bei Fortführung der Kolbenbewegung das andere Verschlußorgan
50 aus seinem Gleitsitz 12 austritt. Dabei fließt das sich noch im Gehäuseinnenraum
13 befindliche Medium über die nicht gezeigte Abwasserleitung ab. Da aufgrund der
unterschiedlichen Außen-Durchmesser D und d der beiden Verschlußorgane 5 und 50 die
Gesamtbetriebsfläche verringert wird, die entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung in
die Belüftungsstellung beaufschlagt ist, entfällt nach Eintauchen des Verschlußorganes
5 in seinen Gleitsitz 11 der zusätzliche Stellschub in Durchflußrichtung. Somit wird
erreicht, daß der letzte Teil der Bewegung in die Belüftungsstellung beschleunigt
erfolgt, wodurch auch hierbei die Verschlußorgane 5 und 50 rasch in ihre Endstellung
gebracht werden.
[0023] Durch die beschriebene Ausbildung des Rohrtrenners kann gegenüber einer Ausbildung
des Rohrtrenners mit im Durchmesser gleich großen Verschlußorganen 5 und 50 eine kürzere
und härtere Rückstellfeder 61 Anwendung finden, so daß die Bauhöhe des Rohrtrenners
niedriger wird.
[0024] Wie Fig. 1 am Beispiel des Belüftungsventiles 5, 12 zeigt, können die beiden Ventile
5, 11 und 50, 12 als reine Gleitventile ausgebildet sein. Das ist jedoch nicht zwingend
erforderlich, wie am Beispiel des Durchflußventiles 5, 11 gezeigt wird. Dieses besitzt
bei der gezeigten Ausführung ein Verschlußorgan 5, das sich aus einem Verschlußkolben
500 mit Dichtringen 501 in seiner Umfangswand sowie aus einer Ventilscheibe 506 mit
einer Ringdichtung 502 zusammensetzt, die sich mit ihrer dem Antriebskolben 60 abgewandten
Stirnseite an einen über die Zwischenwand 10 hinausragenden ebenen Stützsitz 110,
der die Durchflußöffnung umgibt, anlegen kann. Hierdurch wird in der Belüfterstellung
des Rohrtrenners eine erhöhte Abdichtsicherheit erreicht.
[0025] Wie die in Fig. 2 dargestellte Ausführung des Rohrtrenners zeigt, kann in gleicher
Weise auch das Belüftungsventil 50, 12 als kombiniertes Gleit-/Sitzventil ausgebildet
sein. In diesem Fall besitzt das Verschlußorgan 50 ebenfalls einen Verschlußkolben
503 mit mindestens einem Dichtring 504 in seiner Umfangswand sowie eine Ventilscheibe
507 mit einer Ringdichtung 505 für die Zusammenarbeit mit einem ebenen Stützsitz 120,
der die Belüftungsöffnung umgibt.
[0026] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Durchmesser d der Verschlußkolben
500 und 503 der beiden Verschlußorgane 5 und 50 gleich groß. Da der Durchmesser des
Ventilkegels 506 mit der Ringdichtung 502 größer ist als der Verschlußkolben 503,
der allein in der Durchflußstellung der Verschlußorgane 5 und 50 vom Medium beaufschlagt
werden kann, wird auch bei dieser Ausbildung der Verschlußorgane 5 und 50 nach Beginn
der Bewegung in die Durchflußstellung ein zusätzlicher Stellschub in die Durchflußstellung
erzeugt. Wenn darüber hinaus jedoch der Verschlußkolben 500 größer als der Verschlußkolben
503 gewählt wird, so wird ein weiterer Stellschub in die Durchflußstellung erzielt,
während bei der Bewegung in die Belüftungsstellung ein Abbremsen der Stellbewegung
erreicht wird. Somit werden auch bei diesem Ausführungsbeipiel definierte Schaltverhältnisse
des Rohrtrenners erzielt.
[0027] Außer den gezeigten Ausbildungen des Rohrtrenners kann dieser noch durch Austausch
von Elementen untereinander oder gegen Äquivalente oder durch andere Kombinationen
in vielfältiger Weise abgewandelt werden. So braucht die aus den Verschlußorganen
5 und 50 sowie dem Antriebskolben 60 bestehende Einheit nicht senkrecht zum Verlauf
des Rohrleitungsstranges 20, 30 bewegbar zu sein, sondern kann auch in einem hiervon
abweichenden Winkel verstellbar sein. Auch brauchen die Verschlußorgane 5 und 50 nicht
separate Elemente zu sein, die mittels eines Verbindungselementes miteinander verbunden
sind, sondern die Verschlußorgane 5 und 50 können auch zu einem kombinierten Verschluß-
. organ zusammengefaßt sein.
[0028] Fig. 3 zeigt eine solche Ausbildung eines Rohrtrenners, bei welchem die Verschlußelemente
zu einem kombinierten Verschlußkörper zusammengefaßt und schräg zum Verlauf des Rohrleitungsstranges
20, 30 bewegbar sind. Die kombinierten Verschlußelemente werden durch ein Kolbentrennrohr
8 gebildet, das in einem zylindrischen Gehäuse 14 längsverschiebbar ist. Das Gehäuse
14 ist geneigt zum Rohrleitungsstrang angeordnet, wobei die Abflußleitung 30 versetzt
zur Zuflußleitung 20 vorgesehen ist. Die zuflußseitige Stirnseite 140 des Gehäuses
14 trägt ein stationäres Dichtungsorgan 141, das in das Kolbentrennrohr 8 hineinragt
und an diesem dichtend anliegt. Am abflußseitigen Ende besitzt das Gehäuse 14 einen
Gleitsitz 12 mit Dichtringen 121, mit denen die Außenseite des Kolbentrennrohres 8
in der Durchflußstellung zusammenarbeitet.
[0029] Das Gehäuse 14 besitzt eine Zwischenwand 142, die eine Öffnung zur Führung des Kolbentrennrohres
8 aufweist. An dieser Zwischenwand stützt sich die Rückstellfeder 61 ab, deren anderes
Ende mit einem Antriebskolben 63 zusammenarbeitet. Dieser Antriebskolben 63 ist integrierter
Bestandteil des Kolbentrennrohres 8 und läßt dessen zuflußseitigen Innendurchmesser
D
1 frei.
[0030] Das Kolbentrennrohr 8 besitzt einen zuflußseitigen ersten Längenabschnitt 80 mit
dem Innendurchmesser D
1, mit welchem das stationäre Dichtungsorgan 141 zusammenarbeitet, sowie einen zweiten
Längenabschnitt 81 mit einem gegenüber dem Innendurchmesser D
I kleineren Innendurchmesser d
I.
[0031] In der gezeigten Belüftungsstellung ist zwischen dem Kolbentrennrohr 8 und dem Gleitsitz
12 eine Belüftungsöffnung 41 freigegeben. Steigt jetzt zuflußseitig der Druck des
Mediums, so wird das Kolbentrennrohr mit Hilfe des Antriebskolbens 63 in Richtung
zum Gleitsitz 12 bewegt. Nachdem das Kolbentrennrohr 8 dichtend in den Gleitsitz 12
eingetaucht ist und somit die Belüftungsöffnung 41 verschlossen hat, verläßt das Dichtungsorgan
141 den Längenabschnitt 80 des Kolbentrennrohres 8. Das Medium gelangt somit in das
Innere des Kolbentrennrohres 8 und fließt weiter in den Abflußstutzen 3, wobei der
Rückflußverhinderer 31 den Durchfluß in bekannter Weise freigibt.
[0032] Beim Durchfließen des Kolbentrennrohres 8 prallt das Medium auf die Innenschulter
82 des Kolbentrennrohres 8, die durch die unterschiedlichen Größen der Innendurchmesser
D und d
I gebildet wird und die somit eine zusätzliche ringförmige Antriebsfläche bildet. Somit
erhält das Kolbentrennrohr 8 nach Freigabe des Durchflusses auch hier einen zusätzlichen
Stellschub, der das Kolbentrennrohr 8 beschleunigt in seine Durchfluß-Endstellung
bringt. Ebenso erhält das Kolbentrennrohr 8 bei seiner Rückkehr in die Belüftungsstellung
einen zusätzlichen Stellschub, nachdem das Dichtungsorgan 141 in das Kolbentrennrohr
8 eingetaucht ist und den Durchfluß durch das Kolbentrennrohr 8 unterbindet, da die
Innenschulter 82 jetzt nicht mehr durch das Medium beaufschlagt ist.
[0033] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Durchflußöffnung durch den Innenraum des
Längenabschnittes 80 des Kolbentrennrohres 8 gebildet, während das diese Durchflußöffnung
steuernde Verschlußorgan durch den Längenabschnitt 80 gebildet wird, welcher das stationäre
Dichtungsorgan 141 aufnimmt und mit diesem zusammenarbeitet. Die Belüftungsöffnung
41 befindet sich zwischen dem abflußseitigen Ende des Kolbentrennrohres 8 und dem
Gleitsitz 12, während das diese Belüftungsöffnung 41 steuernde Verschlußorgan durch
den Längenabschnitt 81 gebildet wird, der in den Gleitsitz 12 eintaucht und mit diesem
zusammenarbeitet.
[0034] Bei einer anderen Rohrtrenner-Ausführung, bei der ein kombinierter Verschlußkörper
9 Anwendung findet, sind ähnlich der in Fig. 1 gezeigten Ausführung je ein Gleitsitz
11 bzw. 12 für die Durchflußöffnung und für die Belüftungsöffnung vorgesehen (Fig.
4). Der Verschlußkörper 9 ist kolbenartig ausgebildet und besitzt einen ersten Längenabschnitt
90 zur Steuerung der Durchflußöffnung sowie einen zweiten Längenabschnitt 91 zur Steuerung
der Belüftungsöffnung. Der Längenabschnitt 90 besitzt einen Außendurchmesser d
A, der kleiner als der Außendurchmesser D
A des Längenabschnittes 91 ist. Entsprechend sind auch die Durchmesser der Gleitsitze
11 und 12 dimensioniert, welche je einen Dichtungsring 111 bzw. 121 aufnehmen. Durch
die unterschiedlich großen Außendurchmesser D
A und d
A besitzt der Verschlußkörper eine Außenschulter 92.
[0035] Der Verschlußkörper 9 ist über ein Verbindungselement 52 mit einem Federteller 64
verbunden, der in einem Antriebszylinder 6 geführt wird. Der Innenraum des Antriebszylinders
6 wird vom Innenraum des Gehäuses 1 durch eine Zwischenwand 15 getrennt, durch welche
hindurch das Verbindungselement 52 dichtend geführt wird.
[0036] Zwischen der Zwischenwand 15 und dem Federteller 64 befindet sich die Rückstellfeder
61 des Rohrtrenners.
[0037] Steigt - ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Belüftungsstellung - der Mediumdruck
an, so wird durch den auf die Stirnfläche 93 des Verschlußkörpers 9 einwirkenden Mediumdruck
dieser in Richtung zu der in Fig. 1 rechts gezeigten Durchflußstellung bewegt. Nachdem
der Längenabschnitt 90 den Gleitsitz 11 verlassen hat, wird zusätzlich zur geschlossenen
Stirnfläche 93 auch die Außenschulter 92 beaufschlagt, die somit eine ringförmige
Antriebsfläche bildet. Hierdurch wird die erhöhte Federkraft der über den Federteller
64 teilweise zusammengedrückten Rückstellfeder 61 wieder kompensiert und der Verschlußkörper
9 mit erhöhter Geschwindigkeit in die Belüftungsstellung gebracht.
[0038] Sinkt der Druck ab, so kehrt durch die sich entspannende Rückstellfeder 61 der Verschlußkörper
9 wieder in seine Belüftungsstellung zurück. Nach Eintauchen des Längenabschnittes
90 in den Gleitsitz 11 wird die Außenschulter 92 nicht mehr beaufschlagt. Die entlastete
Rückstellfeder 61 bringt somit den Verschlußkörper 9 nun mit erhöhter Geschwindigkeit
in die End-Durchflußstellung.
1. Rohrtrenner mit einer Durchflußöffnung und einer Belüftungsöffnung sowie zwei diesen
Öffnungen zugeordneten Verschlußelementen, die so miteinander gekoppelt sind, daß
wechselweise die Durchfluß- oder die Belüftungsöffnung geschlossen bzw. geöffnet ist,
ferner mit Antriebsflächen, mittels derer die Verschlußelemente durch das Medium in
die Durchflußstellung gebracht werden, und einer Rückstellfeder, welche die Verschlußelemente
in die Belüftungsstellung zurückbringt, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschluß.elemente
(5, 50; 8; 9) derart ausgebildet sind, daß durch die Freigabe der Durchflußöffnung
(16) eine größere Antriebsfläche (509, 82, 92) bzw. bei Schließen der Durchflußöffnung
(16) eine geringere Antriebsfläche für die Bewegung in die Durchflußstellung wirksam
wird.
2. Rohrtrenner nach Anspruch 1, bei welchem die beiden Verschlußelemente zur Freigabe
in Durchflußrichtung bewegbar sind, d a - durch gekennzeichnet , daß die Verschlußelemente
(5, 50; 8; 9) in Durchflußrichtung nach der Durchflußöffnung (16) eine ringförmige
Antriebsfläche (82, 92) aufweisen, die bei Freigabe der Durchflußöffnung (16) durch
das Medium beaufschlagt wird.
3. Rohrtrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (9)
kolbenartig ausgebildet ist und einen die Durchflußöffnung (16) sperrenden ersten
Längenabschnitt (90) aufweist, der einen kleineren Außendurchmesser (dA) besitzt als ein zweiter Längenabschnitt (91), der die Belüftungsöffnung (17) verschließt.
4. Rohrtrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (8)
rohrförmig ausgebildet ist und einen ersten Längenabschnitt (80) aufweist, der ein
stationäres Dichtungsorgan (141) aufnimmt und einen größeren Innendurchmesser (D1) besitzt als ein zweiter Längenabschnitt (81), der die Belüftungsöffnung (41) verschließt.
5. Rohrtrenner nach Anspruch 1, bei welchem die beiden Verschlußelemente zur Freigabe
der Durchflußöffnung entgegengesetzt zur Durchflußrichtung bewegbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (5) zur Steuerung der Durchflußöffnung (16)
einen größeren Durchmesser (D) aufweist als das Verschlußelement (50) zur Steuerung
der Belüftungsöffnung (17).
6. Rohrtrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens das Verschlußelement
(5) zur Steuerung der Durchflußöffnung (16) sowohl einen mit einem zylindrischen Gleitsitz
(11) zusammenarbeitenden Verschlußkolben (500) als auch eine den Verschlußkolben (500)
radial überragende, mit einem ebenen Stützsitz (110) zusammenarbeitende Ventilscheibe
(506) aufweist.