(19)
(11) EP 0 195 389 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.09.1986  Patentblatt  1986/39

(21) Anmeldenummer: 86103494.0

(22) Anmeldetag:  14.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E03C 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 18.03.1985 DE 3509720

(71) Anmelder: Schubert & Salzer Ingolstadt-Armaturen GmbH
D-85055 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Lechermeier, Franz
    D-8070 Ingolstadt (DE)
  • Herbinger, Kurt
    D-8070 Ingolstadt (DE)

(74) Vertreter: Canzler, Rolf, Dipl.-Ing. 
Reisacherstrasse 23
85055 Ingolstadt
85055 Ingolstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rohrtrenner


    (57) In einem Rohrtrenner sind der Durchflußöffnung (16) und der Belüftungsöffnung (17) zwei Verschlußelemente (5, 50) zugeordnet. Diese sind so miteinander gekoppelt, daß wechselweise die Durchfluß- oder die Belüftungsöffnung geschlossen ist. Die Verschlußelemente (5, 50) werden mit Hilfe von Antriebsflächen durch das Medium in die Durchflußstellung gebracht und mit Hilfe einer Rückstellfeder (61) in die Belüftungsstellung zurückgebracht. Die Verschlußelement (5, 50) sind dabei derartig ausgebildet, daß durch die Freigabe der Durchflußöffnung (16) eine größere Antriebsfläche (509) für die Bewegung in die Durchflußstellung wirksam wird. Bei Schließen der Durchflußöffnung (16) dagegen wird die in dieser Richtung wirksame Antriebsfläche verringert.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rohrtrenner mit einer Durchflußöffnung und einer Belüftungsöffnung sowie zwei diesen Öffnungen zugeordneten Verschlußelementen, die so untereinander gekoppelt sind, daß wechselweise die Durchfluß- oder die Belüftungsöffnung geschlossen bzw, geöffnet ist, ferner mit Antriebsflächen, mittels derer die Verschlußelemente durch das Medium in die Durchflußstellung gebracht werden, und einer Rückstellfeder, welche die Verschlußelemente in die Belüftungsstellung zurückbringt.

    [0002] Steigt in einem Rohrtrenner dieser Gattung der zuflußseitige Druck im Vergleich zum abflußseitigen Druck an, so werden die Verschlußelemente - die auch zu einem kombinierten Verschlußkörper zusammengefaßt sein können - gegen die Wirkung einer Rückstellfeder bewegt, um die Belüftungsöffnung zu verschließen und die Durchflußöffnung freizugeben. Die Rückstellfeder wird hierbei gespannt, wodurch sie eine zunehmend höhere Kraft entgegen der Stellbewegung des Verschlußkörpers ausübt. Ist der Druckunterschied zwischen Zufluß- und Abflußseite des Rohrtrenners gering, so kann es zu einem Gleichgewicht zwischen dem Mediumdruck und der Federkraft kommen, bevor die Verschlußelemente ihre Endpositionen für den Durchfluß erreicht haben. Dies führt zu undefinierten Strömungsverhältnissen.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Rohrtrenner so auszubilden, daß die Verschlußelemente auch bei geringen Druckdifferenzen rasch und sicher jeweils die gewünschte Endposition erreichen.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Rohrtrenner dadurch gelöst, daß die Verschlußelemente derart ausgebildet sind, daß durch die Freigabe der Durchflußöffnung eine größere Antriebsfläche bzw. bei Schließen der Durchflußöffnung eine geringere Antriebsfläche für die Bewegung in die Durchflußstellung wirksam wird. Auf diese Weise wird nach Beginn der Hubbewegung der Verschlußelememente aus der Belüftungsstellung in Richtung zur Durchflußstellung eine zusätzliche Kraft für die Stellbewegung in dieser Richtung bewirkt und damit der zuneh- _mende Gegendruck der Rückstellfeder kompensiert. Hierdurch ist ein zügiges Freigeben der Durchflußöffnung sichergestellt. Umgekehrt entspannt sich bei Rückkehr der Verschlußelemente in ihre Belüftungsstellung die Rückstellfeder, so daß ihre Federkraft nachläßt. Damit auch hier eine zügige Bewegung der Verschlußelemente in die Belüftungsstellung möglich ist, wird die der Rückstellfeder entgegenwirkende Antriebsfläche verringert.

    [0005] Der Rohrtrenner kann dabei unterschiedlich ausgebildet sein. Vorteilhafterweise besitzen die Verschlußelemente in Durchflußrichtung nach der Durchflußöffnung eine ringförmige Antriebsfläche, die bei Freigabe der Durchflußöffnung durch das Medium beaufschlagt wird und damit einen Stellschub in Richtung Durchflußfreigabe bewirkt. Umgekehrt entfällt bei Schließen der Durchflußöffnung die Wirkung dieser ringförmigen Antriebsfläche, so daß ein zusätzlicher Stellschub in Richtung der Freigabe der Belüftungsöffnung erzielt wird.

    [0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist dabei der Verschlußkörper kolbenartig ausgebildet und weist einen die Durchflußöffnung sperrenden ersten Längenabschnitt auf, der einen kleineren Außendurchmesser besitzt als ein zweiter Längenabschnitt, der die Belüftungsöffnung verschließt. Durch die Durchmesserdifferenz wird hier eine zusätzliche Antriebsfläche geschaffen, die bei Freigabe der Durchflußöffnung zur Wirkung gebracht wird und bei Absperren der Durchflußöffnung außer Wirkung gerät. Alternativ kann der Verschlußkörper auch rohrförmig ausgebildet sein und einen ersten Längenabschnitt aufweisen, der ein stationäres Dichtungsorgan aufnimmt und einen größeren Innendurchmesser besitzt als ein zweiter Längenabschnitt, der die Belüftungsöffnung verschließt. Auch hier wird eine zusätzliche Ringfläche nach Freigabe des Durchflusses zur Wirkung und nach Absperren des Durchflusses außer Wirkung gebracht, so daß hier dieselbe Wirkung in bezug auf die Stellbewegung der Verschlußelemente erzielt wird.

    [0007] Wenn die Verschlußelemente zur Freigabe der Durchflußöffnung entgegengesetzt der Durchflußrichtung bewegbar sind, so besitzt gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes das Verschlußelement zur Steuerung der Durchflußöffnung einen größeren Durchmesser als das Verschlußelement zur Steuerung der Belüftungsöffnung. Durch diesen Durchmesserunterschied wird eine zusätzliche Antriebsfläche gewonnen, die in der beschriebenen Weise wirkt.

    [0008] Zusätzlich oder anstelle des Durchmesserunterschiedes der beiden Verschlußelemente kann in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen werden, daß wenigstens das Verschlußelement zur Steuerung der Durchflußöffnung sowohl einen mit einem zylindrischen Gleitsitz zusammenarbeitenden Verschlußkolben als auch eine den Verschlußkolben radial überragende, mit einem ebenen Stützsitz zusammenarbeitende Ventilscheibe aufweist. Die den Verschlußkolben radial überragende Ventilscheibe bildet eine zusätzliche Antriebsfläche, die nach Beginn der Bewegung der Verschlußelemente in Richtung einer Freigabe der Durchflußöffnung zur Wirkung gelangt.

    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach im Aufbau und läßt sich in einfacher Weise bei den verschiedensten Rohrtrenner-Typen realisieren. In jedem Fall wird nach Beginn der Hubbewegung der Verschlußelemente ein zusätzlicher Stellschub erreicht, der die Verschlußelemente rascher in ihre Durchfluß- oder in ihre Belüftungsstellung bringt. Damit wird die Funktionssicherheit des Rohrtrenners wesentlich erhöht.

    [0010] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Rohrtrenners ist nicht nur zur Steuerung von Wasser, sondern auch zur Steuerung anderer flüssiger Medien geeignet, so daß der Begriff "Abwasserleitung" im Sinne der vorliegenden Erfindung entsprechend auch eine Leitung zum Abführen eines derartigen anderen Mediums umfaßt.

    [0011] Nachfolgend werden anhand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele erörtert. Es zeigen

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rohrtrenner, bei welchem die Verschlußelemente zur Freigabe der Durchflußöffnung entgegen der Durchflußrichtung bewegt werden;

    Fig. 2 im Querschnitt ein Detail eines Rohrtrenners, bei welchem die Verschlußelemente im Vergleich zu Fig. 1 abgewandelt wurden;

    Fig. 3 im Querschnitt einen Rohrtrenner mit rohrförmigem Verschlußkörper; und

    Fig. 4 im Querschnitt einen Rohrtrenner mit einem kolben artig ausgebildeten Verschlußkörper.



    [0012] Der in Fig. 1 gezeigte Rohrtrenner besitzt ein Gehäuse 1, das in einem Rohrleitungsstrang angeordnet ist, der aus einer Zuflußleitung 20 und einer Abflußleitung 30 gebildet ist. Zu diesem Zweck besitzt das Gehäuse 1 einen Zuflußstutzen 2 zum Anschluß an die Zuflußleitung 20 und einen Abflußstutzen 3 zum Anschluß an die Abflußleitung 30. Das Gehäuse 1 ist ferner über einen Trichter 4 an eine nicht gezeigte Abwasserleitung angeschlossen.

    [0013] Das Gehäuse 1 besitzt eine Zwischenwand 10 mit einem Gleitsitz 11, mit welchem ein Verschlußorgan 5 zusammenarbeitet. Der Gleitsitz 11 begrenzt eine Durchflußöffnung 16. Das Verschlußorgan 5 sowie der Gleitsitz 11 bilden zusammen ein Durchflußventil, das den Durchfluß des Mediums durch den Rohrtrenner absperrt oder freigibt. Auf der dem Trichter 4 zugewandten Seite besitzt das Gehäuse 1 einen weiteren Gleitsitz 12, der eine Belüftungsöffnung 17 begrenzt und zusammen mit einem Verschlußorgan 50 ein Belüftungsventil bildet. Die Verschlußorgane 5 und 50 sind über ein Verbindungselement 51 so miteinander verbunden, daß beim Umschalten des Rohrtrenners von der einen Betriebsstellung in die andere stets eines der beiden Ventile 5, 11 und 50, 12 geschlossen ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die beiden Ventile 5, 11 und 50, 12 überlappend arbeiten, indem sich in einer Zwischenstellung vorübergehend beide Ventile 5, 11 und 50, 12 in ihrer Verschlußstellung befinden.

    [0014] Auf der dem Trichter 4 abgewandten Seite weist das Gehäuse 1 einen Antriebszylinder 6 und eine Federhaube 62 auf. In diesem Antriebszylinder 6 ist ein mit den Verschlußorganen 5 und 50 verbundener Antriebskolben 60 angeordnet, der in üblicher Weise gegenüber der Innenwand des Antriebszylinders 6 abgedichtet und auf seiner dem Gehäuse 1 zugewandten Seite von dem zu steuernden Medium beaufschlagt ist. Die dem Gehäuse 1 zugeordnete Seite des Antriebskolbens 60 bildet somit eine Antriebsfläche, mittels derer die Verschlußorgane 5 in die Durchflußstellung gebracht werden, um die Durchflußöffnung 16 freizugeben und die Belüftungsöffnung 17 zu verschließen. Auf der anderen Seite ist der Antriebskolben 60 durch eine als Rückstellfeder 61 ausgebildete Rückstellvorrichtung beaufschlagt, die sich mit ihrem freien Ende an der Innenseite der Federhaube 62 abstützt.

    [0015] Im Gehäuse 1 ist auf dessen der Abflußleitung 30 zugewandten Seite ein Rückflußverhinderer 31 angeordnet.

    [0016] Der Trichter 4 ist in geeigneter Art mit dem Gehäuse 1 über ein durchsichtiges Verbindungsstück 70 verbunden. Dieses ist integrierter Bestandteil einer Abschirmung 7, die bis in den Trichter 4 hineinreicht und Belüftungsöffnungen 40 im Trichter 4 abschirmt, damit hier kein Spritzwasser oder dgl. austreten kann.

    [0017] In der gezeigten Grundstellung des Rohrtrenners ist das durch das Verschlußorgan 5 und den Gleitsitz 11 gebildete Durchflußventil geschlossen und das durch das Verschlußorgan 50 und den Gleitsitz 12 gebildete Belüftungsventil geöffnet. Der Gehäuseinnenraum 13 zwischen diesen beiden Ventilen 5, 11 und 50, 12 steht somit über das Verbindungsstück 70, die Abschirmung 7 sowie die Belüftungsöffnungen 40 im Trichter 4 mit der Atmosphäre in Verbindung, während der Rückflußverhinderer 31 in bekannter Weise ein Rückfließen des Mediums aus der Abflußleitung 30 unterbindet. Sollte das Durchflußventil 5, 11 aus irgendeinem Grunde nicht dicht abschließen, so wird in der beschriebenen Weise genügend Luft angesaugt, so daß ein Rücksaugen des Mediums von der Abflußseite des Rohrtrenners zu dessen Zuflußseite mit Sicherheit ausgeschlossen wird.

    [0018] In der gezeigen Stellung befindet sich das Verschlußorgan 50 in dem dem Gehäuse 1 zugewandten Ende des Trichters 4. Die gegenwärtige Betriebsstellung des Rohrtrenners läßt sich daran erkennen, daß sich das die Verschlußorgane 5 und 50 miteinander verbindende Verbindungselement 51 durch das transparente Verbindungsstück 70 hindurcherstreckt.

    [0019] Sobald der zuflußseitige Druck des Mediums größer ist als der mittels der Rückstellfeder 61 festgelegte Ansprechdruck, wird der Antriebskolben 60 gegen die Wirkung der Rückstellfeder 61 verschoben. Dabei wird zunäch-st das Belüftungsventil 50, 12 durch das in den Gleitsitz 12 eintauchende Verschlußorgan 50 geschlossen. Bei weiterem Ansteigen des zuflußseitigen Druckes gibt das Verschlußorgan 5 durch Verlassen des Gleitsitzes 11 den Durchfluß durch den Rohrtrenner frei. In dieser Betriebsstellung des Rohrtrenners ist das Verschlußorgan 50 restlos in den Gleitsitz 12 eingetaucht und gibt somit den Durchblick durch das Verbindungsstück 70 frei.

    [0020] Beim Freigeben des Durchflusses durch den Rohrtrenner wird die Rückstellfeder 61 immer stärker gespannt, so daß die Kraft, die diese der Freigabebewegung des Antriebskolbens 60 entgegensetzt, immer größer wird. Ist somit der Mediumdruck nur geringfügig stärker als die anfängliche Rückstellkraft der Rückstellfeder 61, so wird ein Kräftegleichgewicht zwischen dem Mediumdruck und der Rückstellkraft erreicht, noch ehe das Verschlußorgan 5 seine obere Endstellung erreicht hat. Somit ist nicht sichergestellt, daß die Durchflußöffnung 16 restlos freigegeben ist.

    [0021] Wie Fig. 1 zeigt, besitzt das Verschlußorgan 5 einen Außen-Durchmesser D, der größer als der Außen-Durchmesser d des Verschlußorganes 50 ist. Entsprechend unterschiedliche Durchmesser weisen natürlich auch die Gleitsitze 11 und 12 auf. Wenn bei dieser Ausbildung des Rohrtrenners der Durchfluß freigegeben ist, so wird das Verschlußorgan 50 auf seiner Stirnfläche 508 durch das Medium in Rückstellrichtung beaufschlagt. Gleichzeitig wird aber das Verschlußorgan 5 auf seiner Stirnfläche 509 durch das Medium in Richtung der Durchflußfreigabe beaufschlagt. Es erfolgt hierbei durch die beiden Stirnflächen 508 und 509, die jetzt Antriebsflächen bilden, nicht lediglich ein Ausgleich der an beiden Verschlußorganen 5 und 50 wirkenden Drücke; vielmehr erhalten die Verschlußorgane 5 und 50 einen zusätzlichen Antriebsschub in Richtung Durchflußfreigabe. Dies liegt daran, daß die durch die Stirnfläche 509 des Verschlußorganes 5 zusätzlich wirksame Antriebsfläche größer ist als die durch die Stirnfläche 508 des Verschlußorganes 50 gebildete, zusätzlich wirksame Antriebsfläche. Die Verschlußorgane 5 und 50 gelangen somit in ihre Durchfluß-Endstellung, wobei die Rückstellfeder 61 weiter zusammengedrückt wird.

    [0022] Fällt der Druck auf der Zuflußseite des Rohrtrenners wieder ab, so bewegt sich der durch die Rückstellfeder 61 beaufschlagte Antriebskolben 60 in entgegengesetzter Richtung. Das Verschlußorgan 5 taucht zunächst in den Gleitsitz 11 ein und sperrt den Durchfluß durch den Rohrtrenner, bis bei Fortführung der Kolbenbewegung das andere Verschlußorgan 50 aus seinem Gleitsitz 12 austritt. Dabei fließt das sich noch im Gehäuseinnenraum 13 befindliche Medium über die nicht gezeigte Abwasserleitung ab. Da aufgrund der unterschiedlichen Außen-Durchmesser D und d der beiden Verschlußorgane 5 und 50 die Gesamtbetriebsfläche verringert wird, die entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung in die Belüftungsstellung beaufschlagt ist, entfällt nach Eintauchen des Verschlußorganes 5 in seinen Gleitsitz 11 der zusätzliche Stellschub in Durchflußrichtung. Somit wird erreicht, daß der letzte Teil der Bewegung in die Belüftungsstellung beschleunigt erfolgt, wodurch auch hierbei die Verschlußorgane 5 und 50 rasch in ihre Endstellung gebracht werden.

    [0023] Durch die beschriebene Ausbildung des Rohrtrenners kann gegenüber einer Ausbildung des Rohrtrenners mit im Durchmesser gleich großen Verschlußorganen 5 und 50 eine kürzere und härtere Rückstellfeder 61 Anwendung finden, so daß die Bauhöhe des Rohrtrenners niedriger wird.

    [0024] Wie Fig. 1 am Beispiel des Belüftungsventiles 5, 12 zeigt, können die beiden Ventile 5, 11 und 50, 12 als reine Gleitventile ausgebildet sein. Das ist jedoch nicht zwingend erforderlich, wie am Beispiel des Durchflußventiles 5, 11 gezeigt wird. Dieses besitzt bei der gezeigten Ausführung ein Verschlußorgan 5, das sich aus einem Verschlußkolben 500 mit Dichtringen 501 in seiner Umfangswand sowie aus einer Ventilscheibe 506 mit einer Ringdichtung 502 zusammensetzt, die sich mit ihrer dem Antriebskolben 60 abgewandten Stirnseite an einen über die Zwischenwand 10 hinausragenden ebenen Stützsitz 110, der die Durchflußöffnung umgibt, anlegen kann. Hierdurch wird in der Belüfterstellung des Rohrtrenners eine erhöhte Abdichtsicherheit erreicht.

    [0025] Wie die in Fig. 2 dargestellte Ausführung des Rohrtrenners zeigt, kann in gleicher Weise auch das Belüftungsventil 50, 12 als kombiniertes Gleit-/Sitzventil ausgebildet sein. In diesem Fall besitzt das Verschlußorgan 50 ebenfalls einen Verschlußkolben 503 mit mindestens einem Dichtring 504 in seiner Umfangswand sowie eine Ventilscheibe 507 mit einer Ringdichtung 505 für die Zusammenarbeit mit einem ebenen Stützsitz 120, der die Belüftungsöffnung umgibt.

    [0026] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Durchmesser d der Verschlußkolben 500 und 503 der beiden Verschlußorgane 5 und 50 gleich groß. Da der Durchmesser des Ventilkegels 506 mit der Ringdichtung 502 größer ist als der Verschlußkolben 503, der allein in der Durchflußstellung der Verschlußorgane 5 und 50 vom Medium beaufschlagt werden kann, wird auch bei dieser Ausbildung der Verschlußorgane 5 und 50 nach Beginn der Bewegung in die Durchflußstellung ein zusätzlicher Stellschub in die Durchflußstellung erzeugt. Wenn darüber hinaus jedoch der Verschlußkolben 500 größer als der Verschlußkolben 503 gewählt wird, so wird ein weiterer Stellschub in die Durchflußstellung erzielt, während bei der Bewegung in die Belüftungsstellung ein Abbremsen der Stellbewegung erreicht wird. Somit werden auch bei diesem Ausführungsbeipiel definierte Schaltverhältnisse des Rohrtrenners erzielt.

    [0027] Außer den gezeigten Ausbildungen des Rohrtrenners kann dieser noch durch Austausch von Elementen untereinander oder gegen Äquivalente oder durch andere Kombinationen in vielfältiger Weise abgewandelt werden. So braucht die aus den Verschlußorganen 5 und 50 sowie dem Antriebskolben 60 bestehende Einheit nicht senkrecht zum Verlauf des Rohrleitungsstranges 20, 30 bewegbar zu sein, sondern kann auch in einem hiervon abweichenden Winkel verstellbar sein. Auch brauchen die Verschlußorgane 5 und 50 nicht separate Elemente zu sein, die mittels eines Verbindungselementes miteinander verbunden sind, sondern die Verschlußorgane 5 und 50 können auch zu einem kombinierten Verschluß- . organ zusammengefaßt sein.

    [0028] Fig. 3 zeigt eine solche Ausbildung eines Rohrtrenners, bei welchem die Verschlußelemente zu einem kombinierten Verschlußkörper zusammengefaßt und schräg zum Verlauf des Rohrleitungsstranges 20, 30 bewegbar sind. Die kombinierten Verschlußelemente werden durch ein Kolbentrennrohr 8 gebildet, das in einem zylindrischen Gehäuse 14 längsverschiebbar ist. Das Gehäuse 14 ist geneigt zum Rohrleitungsstrang angeordnet, wobei die Abflußleitung 30 versetzt zur Zuflußleitung 20 vorgesehen ist. Die zuflußseitige Stirnseite 140 des Gehäuses 14 trägt ein stationäres Dichtungsorgan 141, das in das Kolbentrennrohr 8 hineinragt und an diesem dichtend anliegt. Am abflußseitigen Ende besitzt das Gehäuse 14 einen Gleitsitz 12 mit Dichtringen 121, mit denen die Außenseite des Kolbentrennrohres 8 in der Durchflußstellung zusammenarbeitet.

    [0029] Das Gehäuse 14 besitzt eine Zwischenwand 142, die eine Öffnung zur Führung des Kolbentrennrohres 8 aufweist. An dieser Zwischenwand stützt sich die Rückstellfeder 61 ab, deren anderes Ende mit einem Antriebskolben 63 zusammenarbeitet. Dieser Antriebskolben 63 ist integrierter Bestandteil des Kolbentrennrohres 8 und läßt dessen zuflußseitigen Innendurchmesser D1 frei.

    [0030] Das Kolbentrennrohr 8 besitzt einen zuflußseitigen ersten Längenabschnitt 80 mit dem Innendurchmesser D1, mit welchem das stationäre Dichtungsorgan 141 zusammenarbeitet, sowie einen zweiten Längenabschnitt 81 mit einem gegenüber dem Innendurchmesser DI kleineren Innendurchmesser dI.

    [0031] In der gezeigten Belüftungsstellung ist zwischen dem Kolbentrennrohr 8 und dem Gleitsitz 12 eine Belüftungsöffnung 41 freigegeben. Steigt jetzt zuflußseitig der Druck des Mediums, so wird das Kolbentrennrohr mit Hilfe des Antriebskolbens 63 in Richtung zum Gleitsitz 12 bewegt. Nachdem das Kolbentrennrohr 8 dichtend in den Gleitsitz 12 eingetaucht ist und somit die Belüftungsöffnung 41 verschlossen hat, verläßt das Dichtungsorgan 141 den Längenabschnitt 80 des Kolbentrennrohres 8. Das Medium gelangt somit in das Innere des Kolbentrennrohres 8 und fließt weiter in den Abflußstutzen 3, wobei der Rückflußverhinderer 31 den Durchfluß in bekannter Weise freigibt.

    [0032] Beim Durchfließen des Kolbentrennrohres 8 prallt das Medium auf die Innenschulter 82 des Kolbentrennrohres 8, die durch die unterschiedlichen Größen der Innendurchmesser D und dI gebildet wird und die somit eine zusätzliche ringförmige Antriebsfläche bildet. Somit erhält das Kolbentrennrohr 8 nach Freigabe des Durchflusses auch hier einen zusätzlichen Stellschub, der das Kolbentrennrohr 8 beschleunigt in seine Durchfluß-Endstellung bringt. Ebenso erhält das Kolbentrennrohr 8 bei seiner Rückkehr in die Belüftungsstellung einen zusätzlichen Stellschub, nachdem das Dichtungsorgan 141 in das Kolbentrennrohr 8 eingetaucht ist und den Durchfluß durch das Kolbentrennrohr 8 unterbindet, da die Innenschulter 82 jetzt nicht mehr durch das Medium beaufschlagt ist.

    [0033] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Durchflußöffnung durch den Innenraum des Längenabschnittes 80 des Kolbentrennrohres 8 gebildet, während das diese Durchflußöffnung steuernde Verschlußorgan durch den Längenabschnitt 80 gebildet wird, welcher das stationäre Dichtungsorgan 141 aufnimmt und mit diesem zusammenarbeitet. Die Belüftungsöffnung 41 befindet sich zwischen dem abflußseitigen Ende des Kolbentrennrohres 8 und dem Gleitsitz 12, während das diese Belüftungsöffnung 41 steuernde Verschlußorgan durch den Längenabschnitt 81 gebildet wird, der in den Gleitsitz 12 eintaucht und mit diesem zusammenarbeitet.

    [0034] Bei einer anderen Rohrtrenner-Ausführung, bei der ein kombinierter Verschlußkörper 9 Anwendung findet, sind ähnlich der in Fig. 1 gezeigten Ausführung je ein Gleitsitz 11 bzw. 12 für die Durchflußöffnung und für die Belüftungsöffnung vorgesehen (Fig. 4). Der Verschlußkörper 9 ist kolbenartig ausgebildet und besitzt einen ersten Längenabschnitt 90 zur Steuerung der Durchflußöffnung sowie einen zweiten Längenabschnitt 91 zur Steuerung der Belüftungsöffnung. Der Längenabschnitt 90 besitzt einen Außendurchmesser dA, der kleiner als der Außendurchmesser DA des Längenabschnittes 91 ist. Entsprechend sind auch die Durchmesser der Gleitsitze 11 und 12 dimensioniert, welche je einen Dichtungsring 111 bzw. 121 aufnehmen. Durch die unterschiedlich großen Außendurchmesser DA und dA besitzt der Verschlußkörper eine Außenschulter 92.

    [0035] Der Verschlußkörper 9 ist über ein Verbindungselement 52 mit einem Federteller 64 verbunden, der in einem Antriebszylinder 6 geführt wird. Der Innenraum des Antriebszylinders 6 wird vom Innenraum des Gehäuses 1 durch eine Zwischenwand 15 getrennt, durch welche hindurch das Verbindungselement 52 dichtend geführt wird.

    [0036] Zwischen der Zwischenwand 15 und dem Federteller 64 befindet sich die Rückstellfeder 61 des Rohrtrenners.

    [0037] Steigt - ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Belüftungsstellung - der Mediumdruck an, so wird durch den auf die Stirnfläche 93 des Verschlußkörpers 9 einwirkenden Mediumdruck dieser in Richtung zu der in Fig. 1 rechts gezeigten Durchflußstellung bewegt. Nachdem der Längenabschnitt 90 den Gleitsitz 11 verlassen hat, wird zusätzlich zur geschlossenen Stirnfläche 93 auch die Außenschulter 92 beaufschlagt, die somit eine ringförmige Antriebsfläche bildet. Hierdurch wird die erhöhte Federkraft der über den Federteller 64 teilweise zusammengedrückten Rückstellfeder 61 wieder kompensiert und der Verschlußkörper 9 mit erhöhter Geschwindigkeit in die Belüftungsstellung gebracht.

    [0038] Sinkt der Druck ab, so kehrt durch die sich entspannende Rückstellfeder 61 der Verschlußkörper 9 wieder in seine Belüftungsstellung zurück. Nach Eintauchen des Längenabschnittes 90 in den Gleitsitz 11 wird die Außenschulter 92 nicht mehr beaufschlagt. Die entlastete Rückstellfeder 61 bringt somit den Verschlußkörper 9 nun mit erhöhter Geschwindigkeit in die End-Durchflußstellung.


    Ansprüche

    1. Rohrtrenner mit einer Durchflußöffnung und einer Belüftungsöffnung sowie zwei diesen Öffnungen zugeordneten Verschlußelementen, die so miteinander gekoppelt sind, daß wechselweise die Durchfluß- oder die Belüftungsöffnung geschlossen bzw. geöffnet ist, ferner mit Antriebsflächen, mittels derer die Verschlußelemente durch das Medium in die Durchflußstellung gebracht werden, und einer Rückstellfeder, welche die Verschlußelemente in die Belüftungsstellung zurückbringt, dadurch gekennzeichnet , daß die Verschluß.elemente (5, 50; 8; 9) derart ausgebildet sind, daß durch die Freigabe der Durchflußöffnung (16) eine größere Antriebsfläche (509, 82, 92) bzw. bei Schließen der Durchflußöffnung (16) eine geringere Antriebsfläche für die Bewegung in die Durchflußstellung wirksam wird.
     
    2. Rohrtrenner nach Anspruch 1, bei welchem die beiden Verschlußelemente zur Freigabe in Durchflußrichtung bewegbar sind, d a - durch gekennzeichnet , daß die Verschlußelemente (5, 50; 8; 9) in Durchflußrichtung nach der Durchflußöffnung (16) eine ringförmige Antriebsfläche (82, 92) aufweisen, die bei Freigabe der Durchflußöffnung (16) durch das Medium beaufschlagt wird.
     
    3. Rohrtrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (9) kolbenartig ausgebildet ist und einen die Durchflußöffnung (16) sperrenden ersten Längenabschnitt (90) aufweist, der einen kleineren Außendurchmesser (dA) besitzt als ein zweiter Längenabschnitt (91), der die Belüftungsöffnung (17) verschließt.
     
    4. Rohrtrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußkörper (8) rohrförmig ausgebildet ist und einen ersten Längenabschnitt (80) aufweist, der ein stationäres Dichtungsorgan (141) aufnimmt und einen größeren Innendurchmesser (D1) besitzt als ein zweiter Längenabschnitt (81), der die Belüftungsöffnung (41) verschließt.
     
    5. Rohrtrenner nach Anspruch 1, bei welchem die beiden Verschlußelemente zur Freigabe der Durchflußöffnung entgegengesetzt zur Durchflußrichtung bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (5) zur Steuerung der Durchflußöffnung (16) einen größeren Durchmesser (D) aufweist als das Verschlußelement (50) zur Steuerung der Belüftungsöffnung (17).
     
    6. Rohrtrenner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens das Verschlußelement (5) zur Steuerung der Durchflußöffnung (16) sowohl einen mit einem zylindrischen Gleitsitz (11) zusammenarbeitenden Verschlußkolben (500) als auch eine den Verschlußkolben (500) radial überragende, mit einem ebenen Stützsitz (110) zusammenarbeitende Ventilscheibe (506) aufweist.
     




    Zeichnung