[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zielvorrichtung für Gewehre mit einem im Bereich
des hinteren Laufendes angeordneten Visier, das mehrere jeweils durch Visierverdrehung
in Funktionsstellung bringbare Einzelkimmen und diesen zugeordnete Ausnehmungen zum
Einrasten eines federnd dagegengedrückten Hemmkörpers aufweist.
[0002] Eine solche Zielvorrichtung ist aus der Praxis bekannt. Dabei t,at das Visier die
Form einer Trommel, die um eine die Laufachse schneidende, vorwärts geneigte Achse
verdreht werden kann und in ihrem Mantel Einzelkimmen aufweist, die durch Mantelbohrungen
gebildet sind. Die Ausnehmungen zum Einrasten des Hemmörpers sind an der Unterseite
des TrommelLodens vorgesehen, wobei der Hemmkörper mit seiner Feder in einer zur Trommelachse
parallelen Bohrung des das Visier tragendei: Bauteils gelagert ist. Da im Trommelmantel
mehrere Lochkimmen vorgesehen sind, die selbstverständlich in Richtung der Trommelerzeugenden
gegeneinander versetzt sein müssen, kann das Visier auf verschiedene Zielentfernungen
eingestellt und durch den Hemmkörper in der jeweils gewählten Stellung gehalten werden,
wobei man durch die Schrägstellung der Trommelachse beim Zielen durch die betreffende
Lochkimme über den tiefer liegenden vorderen Rand des Trommelmantels hinwegsie,t.
Diese bekannte Zielvorrichtung weist verschiedene Nachteile auf. Vor allem besteht
die Gefahr, daß sich für die jeweils in Funktionsstellung befindliche Lochkimme ein
Seitenversatz und damit ein beträchtlicher Zielfehler ergibt, wenn sich die der betreffenden
Lochkimme zugeordnete Rastausnehmung nicht genau an der richtigen Stelle befindet,
womit wegen der unvermeidlichen Herstellungtoleranzen immer gerechnet werden muß.
Dazu kommt, daß die Trommel schon allein wegen der an ihrem Boden vorgesehenen Rastausnehmungen
für den Hemmkörper einen verhältnismäßig großen Durchmesser aufweisen muß, der das
Sichtfeld neben der eigentlichen Lochkimme in für den Schützen ungünstiger Weise einschränkt.
Schließlich können im Trommelmantel höchstens vier Lochkimmen angeordnet werden, weil
sonst bei geringerem Winkelabstand als 90
* die der jeweils in Funktionsstellung befindlichen Lochkimme benachbarten Lochkimmen
den Schützen durch Lichteinfall stören würden.
[0003] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Zielvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die stets ein genaues
Zielen erlaubt, eine größere Auswahl hinsichtlich der Zielentfernungen ermöglicht
und bei einfacher Konstruktion leicht von der einen zur anderen Zielentfernung umstellbar
ist.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Visier auf einer die Laufachse
normal kreuzenden Achse gelagert ist und die Einzelkimmen nach Art der Schaufeln eines
Schaufelrades an einer Visiernabe angeordnet sind, die neben den Einzelkimmen die
Ausnehmungen für das Einrasten des Hemmkörpers aufweist, der mit seiner Feder in einer
radial zur Nabe verlaufenden Bohrung angeordnet ist.
[0005] Da also die Einzelkimmen nach Art der Schaufeln eines Schaufelrades an der Visiernabe
angebracht und die ihnen zugeordneten Ausnehmungen für das Einrasten .des Hemmkörpers
neben ihnen am Nabenumfang vorgesehen sind, kann bei Teilungsfehlern hinsichtlich
dieser Rastausnehmungen kein Seitenversatz der Einzelkimmen auftreten, wobei der durch
etwaige Fertigungstoleranzen bedingte Höhenversatz der Einzelkimmen zu keinen merklichen
Zielfehlern zu führen vermag, weil er viel zu gering ist. Durch die schaufelartige
Ausbildung der Einzelkimmen ist es aber auch möglich, am Visier mehr als vier Einzelkimmen
unterzubringen, ohne daß der Schütze durch die jeweils in Ruhestellung befindlichen
Einzelkimmen gestört wird, weil diese gegenüber der jeweils die Funktionsstellung
einnehmenden Einzelkimme umgeklappt sind und demnach keinen störenden Lichteinfall
bewirken können. Die schaufelartige Anordnung der Einzelkimmen hat aber auch den weiteren
Vorteil, daß die Einzelkimmen eine dem Kimmenloch eng angepaßte Außenform erhalten
können und somit das Blickfeld des Schützens kaum eingeengt wird. Schließlich ist
ein schaufelradartiges Visier leicht zu verstellen und kann gegebenenfalls auch bei
Dunkelheit in die hinsichtlich der Zielentfernung jeweils gewünschte Stellung gebracht
werden.
[0006] Gewehre, insbesondere Militärgewehre, sind häufig mit einem oberhalb des hinteren
Laufendes vorgesehenen Haltegriff ausgestattet, der einen im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt besitzt. Ist dies der Fall, so wird erfindungsgemä3 vorgeschlagen, daß
das Visier zwischen den U-Schenkeln des Haltegriffs mit in dessen Schenkeln gelagerter
Achse vorgesehen wird. Auf diese Weise ist dann das Visier ohne zusätzliche Maßnahmen
gut geschützt untergebracht und benötigt auch keine eigenen Halteteile, wobei es durch
seine Schaufelradform dennoch leicht verstellt werden kann, weil der Schütze bloß
mit einem Finger von oben zwischen die U-Schenkel des Haltegriffes greifen und auf
eine der schaufelartigen Einzelkimmen drücken muß.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen
Fig. 1 einen Teil eines mit einem Haltegriff und dem erfindungsgemäßen Visier versehenen
Militärgewehrs in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 im größeren Maßstab und
Fig. 3 das Visier gemäß Fig. 1 in Draufsicht.
[0008] Ein Militärgewehr, von dem nur der hintere Teil eines Laufschutzes 1 dargestellt
ist, trägt einen Haltegriff 2 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt. Zwischen
den U-Schenkeln 3 des Haltegriffs 2 ist ein Visier angeordnet, dessen Achse 4 die
Achse des Gewehrlaufes normal kreuzt und in den U-Schenkeln 3 gelagert ist. Das Visier
weist fünf als Lochkimmen ausgebildete Einzelkimmen 5 auf, die nach Art der Schaufeln
eines Schaufelrades an einer Visiernabe 6 angebracht sind. Neben den Einzelkimmen
5 weist die Visiernabe 6 Ausnehmungen 7 zum Einrasten einer Hemmkugel 8 (Fig. 2) auf,
die durch eine Druckfeder 9 belastet und in einer Bohrung 10 des U-Stegs des Haltegriffs
2 radial zur Nabe 6 gelagert ist. Auf der anderen Seite der Einzelkimmen 5 können
am Umfang der Visiernabe 6 Zahlen als Hinweise für die einzelnen zu wählenden Zielentfernungen
vorgesehen sein.
1. Zielvorrichtung für Gewehre mit einem im Bereich des hinteren Laufendes angeordneten
Visier, das mehrere jeweils durch Visierverdrehung in Funktionsstellung bringbare
Einzelkimmen und diesen zugeordnete Ausnehmungen zum Einrasten eines federnd dagegengedrückten
Hemmkörpers aufweist, dadurch gekennzeichnet,.daß das Visier (5, 6) auf einer die
Laufachse normal kreuzenden Achse (4) gelagert ist und die Einzelkimmen (5) nach Art
der Schaufeln eines Schaufelrades an einer Visiernabe (6) angeordnet sind, die neben
den Einzelkimmen (5) die Ausnehmungen (7) für das Einrasten des Hemmkörpers (8) aufweist,
der mit seiner Feder (9) in einer radial zur Nabe (6) verlaufenden Bohrung (10) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 bei einem Gewehr mit oberhalb des hinteren Laufendes
vorgesehenem Haltegriff mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Visier (5, 6) zwischen den U-Schenkeln (3) des Haltegriffs (2) mit in diesen
Schenkeln (3) gelagerter Achse (4) angeordnet und die Bohrung (10) für den Hemmkörper
(8) im U-Steg vorgesehen ist.