(19)
(11) EP 0 195 768 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.09.1986  Patentblatt  1986/39

(21) Anmeldenummer: 86890028.3

(22) Anmeldetag:  11.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41G 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 19.02.1985 AT 483/85

(71) Anmelder: Steyr-Daimler-Puch Aktiengesellschaft
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Aigner, Friedrich
    A-4300 St. Valentin (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zielvorrichtung für Gewehre


    (57) Eine Zielvorrichtung für Gewehre weist im Bereich des hinteren Laufendes ein Visier (5, 6) auf, das mehrere jeweils durch Visierverdrehung in Funktionsstelung bringbare Einzelkimmen (5) besitzt. Ferner ist für diese einzelnen Funktionsstellungen eine Rasteinrichtung mit einem Hemmkörper (8) vorgesehen, der federnd in jeweils eine von den Einzelkimmen (5) zugeordneten Ausnehmungen (7) einrastet. Um ein genaues Zielen bei einfacher Konstrucktion, leichter Verstellbarkeit und größerer Auswahl hinsichtlich der Zielent fernungen zu erreichen, ist das Visier (5, 6) auf einer die Laufachse normal kreuzenden Achse (4) gelagert und nach Art eines Schaufelrades ausgebildet, wobei die Einzeikimmen (5) an der Kimmennabe (6) angebrachte Schaufeln darstellen. Neben den Einzelkimmen (5) sind die Ausnehmungen (7) für das Einrasten des Hemmkörpers (8) vorgesehen, der mit seiner Feder (9) in einer zur Nabe (6) radial verlaufenden Bohrung (10) untergebracht ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zielvorrichtung für Gewehre mit einem im Bereich des hinteren Laufendes angeordneten Visier, das mehrere jeweils durch Visierverdrehung in Funktionsstellung bringbare Einzelkimmen und diesen zugeordnete Ausnehmungen zum Einrasten eines federnd dagegengedrückten Hemmkörpers aufweist.

    [0002] Eine solche Zielvorrichtung ist aus der Praxis bekannt. Dabei t,at das Visier die Form einer Trommel, die um eine die Laufachse schneidende, vorwärts geneigte Achse verdreht werden kann und in ihrem Mantel Einzelkimmen aufweist, die durch Mantelbohrungen gebildet sind. Die Ausnehmungen zum Einrasten des Hemmörpers sind an der Unterseite des TrommelLodens vorgesehen, wobei der Hemmkörper mit seiner Feder in einer zur Trommelachse parallelen Bohrung des das Visier tragendei: Bauteils gelagert ist. Da im Trommelmantel mehrere Lochkimmen vorgesehen sind, die selbstverständlich in Richtung der Trommelerzeugenden gegeneinander versetzt sein müssen, kann das Visier auf verschiedene Zielentfernungen eingestellt und durch den Hemmkörper in der jeweils gewählten Stellung gehalten werden, wobei man durch die Schrägstellung der Trommelachse beim Zielen durch die betreffende Lochkimme über den tiefer liegenden vorderen Rand des Trommelmantels hinwegsie,t. Diese bekannte Zielvorrichtung weist verschiedene Nachteile auf. Vor allem besteht die Gefahr, daß sich für die jeweils in Funktionsstellung befindliche Lochkimme ein Seitenversatz und damit ein beträchtlicher Zielfehler ergibt, wenn sich die der betreffenden Lochkimme zugeordnete Rastausnehmung nicht genau an der richtigen Stelle befindet, womit wegen der unvermeidlichen Herstellungtoleranzen immer gerechnet werden muß. Dazu kommt, daß die Trommel schon allein wegen der an ihrem Boden vorgesehenen Rastausnehmungen für den Hemmkörper einen verhältnismäßig großen Durchmesser aufweisen muß, der das Sichtfeld neben der eigentlichen Lochkimme in für den Schützen ungünstiger Weise einschränkt. Schließlich können im Trommelmantel höchstens vier Lochkimmen angeordnet werden, weil sonst bei geringerem Winkelabstand als 90* die der jeweils in Funktionsstellung befindlichen Lochkimme benachbarten Lochkimmen den Schützen durch Lichteinfall stören würden.

    [0003] Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Zielvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die stets ein genaues Zielen erlaubt, eine größere Auswahl hinsichtlich der Zielentfernungen ermöglicht und bei einfacher Konstruktion leicht von der einen zur anderen Zielentfernung umstellbar ist.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Visier auf einer die Laufachse normal kreuzenden Achse gelagert ist und die Einzelkimmen nach Art der Schaufeln eines Schaufelrades an einer Visiernabe angeordnet sind, die neben den Einzelkimmen die Ausnehmungen für das Einrasten des Hemmkörpers aufweist, der mit seiner Feder in einer radial zur Nabe verlaufenden Bohrung angeordnet ist.

    [0005] Da also die Einzelkimmen nach Art der Schaufeln eines Schaufelrades an der Visiernabe angebracht und die ihnen zugeordneten Ausnehmungen für das Einrasten .des Hemmkörpers neben ihnen am Nabenumfang vorgesehen sind, kann bei Teilungsfehlern hinsichtlich dieser Rastausnehmungen kein Seitenversatz der Einzelkimmen auftreten, wobei der durch etwaige Fertigungstoleranzen bedingte Höhenversatz der Einzelkimmen zu keinen merklichen Zielfehlern zu führen vermag, weil er viel zu gering ist. Durch die schaufelartige Ausbildung der Einzelkimmen ist es aber auch möglich, am Visier mehr als vier Einzelkimmen unterzubringen, ohne daß der Schütze durch die jeweils in Ruhestellung befindlichen Einzelkimmen gestört wird, weil diese gegenüber der jeweils die Funktionsstellung einnehmenden Einzelkimme umgeklappt sind und demnach keinen störenden Lichteinfall bewirken können. Die schaufelartige Anordnung der Einzelkimmen hat aber auch den weiteren Vorteil, daß die Einzelkimmen eine dem Kimmenloch eng angepaßte Außenform erhalten können und somit das Blickfeld des Schützens kaum eingeengt wird. Schließlich ist ein schaufelradartiges Visier leicht zu verstellen und kann gegebenenfalls auch bei Dunkelheit in die hinsichtlich der Zielentfernung jeweils gewünschte Stellung gebracht werden.

    [0006] Gewehre, insbesondere Militärgewehre, sind häufig mit einem oberhalb des hinteren Laufendes vorgesehenen Haltegriff ausgestattet, der einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt besitzt. Ist dies der Fall, so wird erfindungsgemä3 vorgeschlagen, daß das Visier zwischen den U-Schenkeln des Haltegriffs mit in dessen Schenkeln gelagerter Achse vorgesehen wird. Auf diese Weise ist dann das Visier ohne zusätzliche Maßnahmen gut geschützt untergebracht und benötigt auch keine eigenen Halteteile, wobei es durch seine Schaufelradform dennoch leicht verstellt werden kann, weil der Schütze bloß mit einem Finger von oben zwischen die U-Schenkel des Haltegriffes greifen und auf eine der schaufelartigen Einzelkimmen drücken muß.

    [0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen

    Fig. 1 einen Teil eines mit einem Haltegriff und dem erfindungsgemäßen Visier versehenen Militärgewehrs in Seitenansicht,

    Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 im größeren Maßstab und

    Fig. 3 das Visier gemäß Fig. 1 in Draufsicht.



    [0008] Ein Militärgewehr, von dem nur der hintere Teil eines Laufschutzes 1 dargestellt ist, trägt einen Haltegriff 2 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt. Zwischen den U-Schenkeln 3 des Haltegriffs 2 ist ein Visier angeordnet, dessen Achse 4 die Achse des Gewehrlaufes normal kreuzt und in den U-Schenkeln 3 gelagert ist. Das Visier weist fünf als Lochkimmen ausgebildete Einzelkimmen 5 auf, die nach Art der Schaufeln eines Schaufelrades an einer Visiernabe 6 angebracht sind. Neben den Einzelkimmen 5 weist die Visiernabe 6 Ausnehmungen 7 zum Einrasten einer Hemmkugel 8 (Fig. 2) auf, die durch eine Druckfeder 9 belastet und in einer Bohrung 10 des U-Stegs des Haltegriffs 2 radial zur Nabe 6 gelagert ist. Auf der anderen Seite der Einzelkimmen 5 können am Umfang der Visiernabe 6 Zahlen als Hinweise für die einzelnen zu wählenden Zielentfernungen vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Zielvorrichtung für Gewehre mit einem im Bereich des hinteren Laufendes angeordneten Visier, das mehrere jeweils durch Visierverdrehung in Funktionsstellung bringbare Einzelkimmen und diesen zugeordnete Ausnehmungen zum Einrasten eines federnd dagegengedrückten Hemmkörpers aufweist, dadurch gekennzeichnet,.daß das Visier (5, 6) auf einer die Laufachse normal kreuzenden Achse (4) gelagert ist und die Einzelkimmen (5) nach Art der Schaufeln eines Schaufelrades an einer Visiernabe (6) angeordnet sind, die neben den Einzelkimmen (5) die Ausnehmungen (7) für das Einrasten des Hemmkörpers (8) aufweist, der mit seiner Feder (9) in einer radial zur Nabe (6) verlaufenden Bohrung (10) angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1 bei einem Gewehr mit oberhalb des hinteren Laufendes vorgesehenem Haltegriff mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (5, 6) zwischen den U-Schenkeln (3) des Haltegriffs (2) mit in diesen Schenkeln (3) gelagerter Achse (4) angeordnet und die Bohrung (10) für den Hemmkörper (8) im U-Steg vorgesehen ist.
     




    Zeichnung