[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelstab für Kardiermaschinen, der aus einem aus Blech
geformten Hohlprofil besteht, das einen Garnituraufnahmeteil und einen zu diesem T-förmig
angeordneten Rückenteil aufweist.
[0002] Deckelstäbe werden üblicherweise aus Gußeisen hergestellt und besitzen zur Versteifung
einen T-förmigen Querschnitt. Diese Deckelstäbe sind schwer und biegen sich insbesondere
bei überbreiten Kardiermaschinen unter ihrem Eigengewicht durch, wodurch die Kardierarbeit
beeinträchtigt wird. Außerdem ist der Deckelantrieb bei Wanderdeckelkarden infolge
des hohen Gewichtes der Deckelstäbe besonderen Belastungen unterworfen.
[0003] Es wurde daher schon vorgeschlagen, die Deckelstäbe als Hohlprofil aus einem Stück
Blech herzustellen, um deren Gewicht zu vermindern (DE-PS 384.195). Als Hohlprofile
werden solche mit T-förmigem Querschnitt oder mit dreieckförmigem Querschnitt vorgesehen,
wobei die letzteren den Vorteil einer höheren Steifigkeit haben. Das Blech wird nach
dem bekannten Vorschlag in die Fertiglage oder Endform gebogen und die dabei entstehende
Naht beispielsweise durch Schweißen geschlossen. Diese Verfahrensweise ist kostenaufwendig
und hat zudem den Nachteil, daß durch das nachfolgende Schweißen Wärmespannungen entstehen.
Die Herstellung von Deckelstäben mit der erforderlichen maßgenauen Geometrie ist daher
nicht gewährleistet.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen
Deckelstab zu schaffen, der bei geringem Gewicht einfach und mit hoher Präzision herstellbar
ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Garnituraufnahmeteil und
der Rückenteil einstückig aus einem rohrförmigen Materialstück hergestellt ist, das
in die vorgegebene Profilform gezogen ist.
[0006] Der erfindungsgemäße Deckelstab zeichnet sich dadurch aus, daß auf einfache Weise
die für ein gutes Kardierergebnis notwendigen Toleranzen zuverlässig erreicht werden
und der Deckelstab auch bei seiner späteren Verwendung die ihm gegebene Form mit diesen
Toleranzen einhält. Dies trifft selbst für Deckelstäbe zu, deren Länge größer als
die normal übliche ist.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Deckelstab aus einem nahtlosen
Rohr hergestellt ist. Eine hohe Steifigkeit des Deckelstabes wird dadurch erreicht,
daß der aus zwei Längswänden gebildete Rückenteil aus einem Rechteckteil besteht,
das sich zum freien Ende hin dachförmig verjüngt. Durch diese Ausbildung des Rückenteiles
kann der Deckelstab schmaler als dies bisher aus Gründen der Steifigkeit möglich war
gehalten werden, so daß die Anzahl der an der Kardierarbeit beteiligten Deckelstäbe
erhöht werden kann. Dies wirkt sich günstig auf das Kardierergebnis aus. Vorteilhaft
werden die Höhe des Rechteckteiles und die Höhe des sich dachförmig verjüngenden Teiles
so gewählt, daß sie im Verhältnis von etwa 1:1 stehen. Die Steifigkeit des Deckelstabes
wird weiter dadurch verbessert, daß die Breite des Rechteckteiles etwa 1/2 bis 3/4
der Breite des Garnituraufnahmeteiles beträgt.
[0008] Eine sichere Befestigung der Garnitur am Deckel mittels sogenannter "Clips" wird
dadurch erreicht, daß der Garnituraufnahmeteil schräg nach innen verlaufende Halteflächen
für Garnitur-Klammern aufweist, die den Garnituraufnahmeteil mit dem Rückenteil verbinden.
Es hat sich gezeigt, daß es hinsichtlich der Belastung des Deckelstabes unter seinem
Eigengewicht und der Kardierarbeit besonders günstig ist, wenn das Verhältnis von
Höhe zu Breite des Deckelstabes 2:1 bis 4:1 beträgt.
[0009] Als Material für das Hohlprofil wird Stahlblech bevorzugt, da es einen hohen E-Modul
hat und sein Wärmeausdehnungskoeffizient dem der Kardiermaschine entspricht. Eine
weitere Verringerung des Gewichtes bei noch genügend hoher Steifigkeit des Deckelstabes
in Längs- und Querrichtung wird dadurch erreicht, daß die Dicke des Bleches 1 bis
3 mm beträgt. Um eine ebene Aufnahmefläche für die Garnitur zu erhalten, ist die Unterseite
des Garnituraufnahmeteiles mit einem Kunstharz beschichtet. Zur Dämpfung von Schwingungen
und Geräuschen wird das Innere des Hohlprofils mit Schaumstoff ausgefüllt.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0011] Die Zeichnung zeigt im Querschnitt einen als Hohlprofil ausgebildeten Deckelstab,
der in einem Stück aus einem rohrförmigen Materialstück hergestellt ist. Das bevorzugt
aus Stahlblech bestehende rohrförmige Materialstück ist im Ziehverfahren auf den dargestellten
Querschnitt gebracht worden. Das dem Ziehverfahren unterworfene rohrförmige Materialstück
ist zweckmäßig ein nahtloses Rohr, jedoch kann auch ein Rohr, daß eine Schweißnaht
hat, verwendet werden. Der Deckelstab besteht aus einem Garnituraufnahmeteil 1 und
einem sich daran anschließenden Rückenteil 2, das aus Längswänden 3 und 4, gebildet
ist. Die Längswände 3 und 4 liegen parallel zu einander und bilden ein Rechteckteil
2a, das sich dann zum freien Ende hin dachförmig verjüngt. Dabei stehen vorzugsweise
die Höhe des Rechteckteiles 2a und die Höhe des sich dachförmig verjüngenden Teiles
2b im Verhältnis von etwa 1:1. Eine genügend große Steifigkeit auch bei überlangen
Deckelstäben ergibt sich nach bisherigen Erkenntnissen dann, wenn die Breite a des
Rechteckteiles 2a etwa 1/2 bis 3/4 der Breite b des Garnituraufnahmeteiles 1 beträgt.
Die Blechdicke beträgt 1 bis 3 mm, vorzugsweise 2 mm, während das Verhältnis von Höhe
h zu Breite b des Deckelstabes 1 im Bereich von 2:1 bis 4:1 liegt. Die dargestellte
Profilform wird bevorzugt, da sie dem Deckelstab hohe Stabilität bei geringer Breite
verleiht. Zur Schwingungs- und Geräuschdämpfung wird zweckmäßig das Innere des Hohlprofils
ausgeschäumt.
[0012] Um eine absolut ebene Fläche für die Auflage der Garnitur zu erhalten, wird die Unterseite
5 des Garnituraufnahmeteiles 1 mit einem Kunstharz beschichtet. Die Befestigung der
Garnitur am Garnituraufnahmeteil 1 kann in beliebiger Weise erfolgen, beispielsweise
mittels der üblichen Befestigungsklammern (Clips) oder einer Schraubverbindung. Zum
sicheren Festklemmen der Garnitur mit Klammern weist das Garnituraufnahmeteil 1 schräg
nach innen verlaufende Halteflächen 6 und 7 für die Klammern auf. Diese Halteflächen
verbinden den Garnituraufnahmeteil 1 mit dem Rückenteil 2.
[0013] Der erfindungsgemäße Deckelstab ist sowohl als Wanderdeckel als auch als ortfestes
Kardierelement verwendbar. Beim Einsatz als Wanderdeckel gewährleistet er einen ruhigen
Lauf.
1. Deckelstab für Kardiermaschinen, der aus einem aus Blech geformten Hohlprofil besteht,
das einen Garnituraufnahmeteil und einen zu diesem T-förmig angeordneten Rückenteil
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Garnituraufnahmeteil (1) und der Rückenteil
(2) einstückig aus einem rohrförmigen Materialstück hergestellt ist, das in die vorgegebene
Profilform gezogen ist.
2. Deckelstab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelstab aus einem
nahtlosen Rohr hergestellt ist.
3. Deckelstab nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus zwei Längswänden
(3, 4) gebildete Rückenteil (2) aus einem Rechteckteil (2a) besteht, das sich zum
freien Ende hin dachförmig verjüngt.
4. Deckelstab nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Rechteckteiles
(2a) und die Höhe des sich dachförmig verjüngenden Teiles (2b) im Verhältnis von etwa
1:1 stehen.
5. Deckelstab nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (a) des
Rechteckteiles (2a) etwa 1/2 bis 3/4 der Breite (b) des Garnituraufnahmeteiles (1)
beträgt.
6. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Garnituraufnahmeteil
(1) des Deckelstabes (1) schräg nach innen verlaufende Halteflächen (6, 7) für Garnitur-Klammern
aufweist, die den Garnituraufnahmeteil (1) mit dem Rückenteil (2) verbinden.
7. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
von Höhe (h) zur Breite (b) des Deckelstabes 2:1 bis 4:1 beträgt.
8. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlprofil
aus Stahlblech besteht.
9. Deckelstab nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Bleches 1
- 3 mm beträgt.
10. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
(5) des Garnituraufnahmeteiles (1) mit einem Kunstharz beschichtet ist.
11. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Innere des Hohlprofils mit Schaumstoff ausgefüllt ist.