(19)
(11) EP 0 195 956 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1986  Patentblatt  1986/40

(21) Anmeldenummer: 86102734.0

(22) Anmeldetag:  03.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 1/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.03.1985 DE 8506345 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Dittmann, Michael, Dipl.-Ing.
    D-1000 Berlin 45 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kontaktanordnung in einem Relais für hohe Schaltleistung


    (57) Bei einer Kontaktanordnung für ein Relais hoher Schaltleistung ist eine an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden (2a, 2b) gespaltene Mittelkontaktfeder (2) vorgesehen, welche zwei Gegenkontaktelementen (3, 4) in Form eines Doppelkontaktes oder eines Brückenkontaktes gegenübersteht Die beiden Gabelenden (2a, 2b) der Kontaktfeder (2) sind durch ein quer zu ihrer Längsausdehnung aufgeschweißtes Kontaktband (11) unmittelbar miteinander verbunden, welches gleichzeitig als Kontaktstück dienen kann. Soweit ein Stromanschluß für die Kontaktfeder erforderlich ist, wird eine Litze - (9) unmittelbar auf den zwischen beiden Gabelenden (2a, 2b) freiliegenden Mittelabschnitt (1ta) des Kontaktbandes - (11) aufgeschweißt. Damit werden beide kontaktgebenden Stellen der Kontaktfeder (2) verlustarm miteinander bzw. mit einem Stromanschluß verbunden, ohne daß eine teuere Mittelkontaktfeder mit guter Leitfähigkeit verwendet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung in einem Relais für hohe Schaltleistung mit einer beweglichen Kontaktfeder, die an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden gespalten ist, wobei jedes dieser Gabelenden zumindest an einer Seite einem feststehenden Gegenkontaktelement gegenübersteht

    [0002] Ein derartiges Relais ist beispielsweise aus dem DE-GM 81 34 890 bekannt. Ganz allgemein sind Kontaktfedern mit gespaltenen Enden zur Doppelkontaktgabe seit langem üblich, um etwa bei Schwachstromkontakten die Kontaktsicherheit zu erhöhen. Bei Relais, mit denen hohe Leistungen geschaltet werden, dient eine Kontaktfeder mit Doppelkontakten entweder als Brückenkontakt ohne eigenen Anschluß, oder der Strompfad wird im Sinne einer Parallelschaltung über zwei Kontakte verteilt. um den hohen Schaftstrom auf den Leitungsquerschnitt zweier Anschlußelemene zu verteilen und diese dadurch vor einer übermäßigen Erwärmung zu schützen. In beiden genannten Fällen sind jedoch die Kontaktanordnungen bisher so gestaltet, daß der gesamte Schaltstrom über die Feder fließt Die Kontaktfeder muß deshalb, um den Spannungsabfall und die Erwärmung klein halten zu können, aus elektrisch gut leitendem Material bestehen. Andererseits muß eine solche Feder zur Gewährleistung der geforderten Schaltcharakteristik und der Kontaktkräfte auch bestimmte elastische Eigenschaften aufweisen. Um alle diese Forderungen zu erfüllen, mußte also die Kontaktfeder aus einer teueren Kupferlegierung hergestellt werden.

    [0003] Es war zwar bei Einfachkontakten auch schon bekannt, den Strom von einem Anschlußelement über eine Kupferlitze unmittelbar an die Kontaktstelle zu führen, wobei die Kupferlitze direkt mit dem Kontaktstück verbunden wurde - (DE-GM 81 09 089 und DE-PS 29 27 879). Für eine Kontaktfeder mit einem gabelförmig gespaltenen Ende, wobei jedes dieser Enden ein Kontaktstück trägt würde die bekannte Art der direkten Kontaktierung jedoch den doppelten Aufwand bedeuten.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kontaktanordnung für ein Relais der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei ein hoher Schaltstrom über die beiden Gabelenden der Kontaktfeder sowohl in der Verwendung als Brückenkontakt als auch in der Verwendung als Doppelkontakt geführt werden kann, ohne daß die Kontaktfeder selbst aus elektrisch gut leitendem Material bestehen muß, wobei trotzdem eine einfache Stromzuführung zu den beiden Gabelenden möglich ist

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß die beiden Gabelenden über ein quer zur Längserstreckung der Kontaktfeder verlaufendes und im Bereich zwischen den Gabelenden freiliegendes Kontaktband aus elektrisch gut leitendem Material verbunden sind.

    [0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Kontaktband selbst als durchgehendes Kontaktstück ausgebildet sein, welches den beiden Gegenkontaktelementen gegenübersteht Dieses Kontaktstück kann beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehen, wobei dieses Band zweckmäßigerweise zumindest in den den Gegenkontaktelementen gegenüberstehenden Bereichen mit einer zusätzlichen Edelmetallauflage beschichtet ist In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform kann aber das Kontaktband selbst aus einer Edelmetallegierung bestehen, beispielsweise aus Silber-Nickel oder dergleichen, so daß eine zusätzliche Beschichtung nicht notwendig ist

    [0007] Da ein Abschnitt des Kontaktbandes im Bereich zwischen den beiden Gabelenden der Kontaktfeder frei liegt, kann eine Anschlußflize in diesem Bereich unmittelbar auf das Kontaktband aufgeschweißt werden, so daß bei Verwendung zur Doppelkontaktgabe der zugeführte Schaltstrom überhaupt nicht über die Kontaktfeder selbst verläuft Diese kann dementsprechend nur nach ihren Federeigenschaften gestaltet werden und somit als Stahlfeder mit verhältnismäßig schlechter elektrischer Leitfähigkeit ausgebildet sein. Die im Mittelbereich angeschweißte Anschlußlitze stört auch nicht, wenn die Gabelenden der Kontaktfeder beiderseits mit Kontaktstücken zur Erzeugung eines Doppel-Umschaltkontaktes versehen werden sollen. Die dem Kontaktband gegenüberliegenden Einzel-Kontaklstücke können dabei jeweils in Durchbrüchen des Federmaterials unmittelbar mit dem Kontaktband verbunden werden, so daß auch hierbei der Widerstand der Feder im Strompfad des Schaftstroms keine Rolle spielt.

    [0008] Die erfindungsgemäß gestaltete Kontaktfeder mit Gabelenden kann aber auch als Brückenkontakt eingesetzt werden, wobei das Kontaktband selbst die Kontaktbrücke darstellt In diesem Fall muß das Kontaktband nicht massiv gestaltet sein. Vielmehr kann hierfür auch eine flexible Litze Verwendung finden, welche mit ihren Enden auf die Gabelenden der Kontaktfeder aufgeschweißt ist Dies hat den Vorteil, daß die beiden Gabelenden nicht starr miteinander verbunden sind. So kann beispielsweise beim Verschweißen des einen Gabelendes das andere noch bewegt werden und gegebenenfalls den Kontakt öffnen.

    [0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäß gestaltete Kontaktanordnung als Ausschnitt aus einem Relais,

    Fig. 2 eine Detaildarstellung des freien Endes der Kontaktfeder aus Fig. 1 mit dem aufzubringenden Kontaktband,

    Fig. 3 einen Schnitt durch das kontaktgebende Ende der Kontaktfeder aus Fig. 1,

    Fig. 4 und Fig. 5 das freie Ende der Kontaktfeder in einer abgewandelten Ausführungsform.



    [0010] Die in Fig. 1 dargestellte Kontaktanordnung ist Teil eines Relais, wie es beispielsweise in dem DE-GM 83 25 986 mit seinem Magnetsystem allgemein dargestellt ist An dem Anker 1 eines derartigen Magnetsystems ist eine Kontaktfeder 2 befestigt, welche auch als Ankerrückstellfeder dient. Die Kontaktfeder 2 ist an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden 2a und 2b unterteilt welche zwei Gegenkontaktelementen 3 und 4 bzw. den auf diesen angeordneten Kontaktstücken 5 und 6 gegenüberstehen. Durch die gleichzeitige Kontaktgabe zwischen der Kontaktfeder 2 bzw. ihren Enden 2a und 2b mit den beiden Gegenkontaktelementen 3 und 4 verteilt sich ein hoher Schaftstrom über zwei Parallelwege und wird über zwei Anschlußfahnen 7 und 8 abgeleitet, die in einem nicht dargestellten Grundkörper verankert sind. Auf diese Weise werden unzulässig hohe Erwärmungen der stromführenden Teile vermieden.

    [0011] Die Stromzufuhr zu der Kontaktfeder 2 erfolgt über eine Litze 9, welche mit einem Ende 9a an einem Anschlußelement 10 befestigt, beispielsweise verschweißt, ist und mit ihrem anderen Ende 9b an ein Kontaktband 11 angeschweißt ist, weiches quer zur Längsrichtung der Kontaktfeder 2 über die beiden Gabelenden 2a und 2b gelegt und an diesen durch Verschweißen, Vernieten oder dergleichen befestigt ist. Das Kontaktband 11 dient dabei gleichzeitig als Kontaktstück, welches in den eigentlichen kontaktgebenden Bereichen gegenüber den Kontaktstücken 5 und 6 noch mit einer zusätzlichen Edelmetallauflage 12 versehen ist Der freiliegende Mittelabschnitt 11a des Kontaktbandes 11 in dem freigeschnittenen Bereich zwischen den Gabelenden 2a und 2b der Kontaktfeder 2 ermöglicht ein einfaches Anschweißen der Litze 9, wodurch der Schaltstrom unmittelbar dem Kontaktstück 11 zugeführt wird und damit nicht über die Kontaktfeder 9 selbst verläuft. Diese Kontaktfeder 9 kann deshalb aus verhältnismäßig billigem, elektrisch schlecht leitendem Federstahl bestehen.

    [0012] Das Aufbringen des Kontaktbandes 11 auf die Gabelenden 2a und 2b der Kontaktfeder 2 und das Anschweißen der Litze 9 mit ihrem Ende 9b ist in der vergrößerten Darstellung von Fig. 2 zu sehen. Fig. 3 zeigt in einem Schnitt durch die Federenden 2a und 2b die Verbindung der stromführenden Teile.

    [0013] Die Kontaktfeder 2 könnte auch als Doppel-Umschaltkontaktfeder ausgebildet sein. In diesem Fall bräuchten lediglich auf den Gabelenden 2a und 2b dem Kontaktband 11 gegenüberliegend zusätzliche Kontaktstücke 13 angebracht zu werden, wie dies in Fig. 3 gestrichelt angedeutet ist. Diese zusätzlichen Kontaktstücke 13 könnten dann mit weiteren, nicht dargestellten, Gegenkontaktelementen zusammenwirken. Die Stromzuführung über die Litze 9 wäre in diesem Fall überhaupt nicht zu verändern, da sie auf den Mittelbereich 11a des Kontaktbandes 11 aufgeschweißt ist und somit auch mit den zusätzlichen Kontaktstücken 13 nicht in Konflikt kommt Um auch in diesem Fall einen guten Stromübergang ohne nennenswerten Übergangswiderstand von der Litze 9 über das Kontaktband 11 zu den Kontaktstücken 13 sicherzustellen, ist es in diesem Fall auch zweckmäßig, die Kontaktstücke 13 mit Schaftansätzen 14 zu versehen, die in Durchbrüchen der Gabelenden 2a angeordnet werden und unmittelbar mit dem Kontaktband 11 verschweißt oder sonstwie verbunden werden.

    [0014] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine etwas abgewandelte Ausführungsform der Kontaktanordnung. Dabei ist die Kontaktfeder 2 wie im vorhergehenden Beispiel mit Gabelenden 2a versehen, welche zwei Gegenkontaktelementen 3 und 4 (siehe Fig. 1) gegenüberstehen. Bei diesem Fall der Fig. 4 und 5 ist jedoch die Kontaktfeder 2 überhaupt nicht mit einem Stromanschluß versehen, vielmehr wirkt die Kontaktfeder als Kontaktbrücke, die beim Schließen den Stromkreis zwischen den beiden Gegenkontaktelementen 3 und 4 schließt Um auch in diesem Fall die Feder aus - schlecht leitendem Federstahl herstellen zu können und trotzdem einen niedrigen Widerstand zu gewährleisten, ist ein Kontaktband 19 zwischen den Gabelenden 2a und 2b angeordnet, welches aus einer flexiblen Litze hergestellt ist Auf diese Weise können die beiden Kontaktfederenden bzw. Gabelenden 2a und 2b eine Relativbewegung ausführen, so daß also etwa beim Verschweißen des Kontakts an einem Gabelende der Kontakt an dem anderen Gabelende noch bewegbar ist und geöffnet werden kann.

    [0015] Auf beiden Gabelenden sind in diesem Fall Kontaktstücke 15 bzw. 16 angeordnet, weiche mit Schaf- . tansätzen 17 bzw. 18 in Durchbrüchen des jeweiligen Gabelendes angeordnet und jeweils mit dem an der gegenüberliegenden Seite der Kontaktfeder anliegenden Ende 19a bzw. 19b des Kontaktbandes verschweißt sind. Die Kontaktstücke 15 und 16 sind entsprechend dem vorhergehenden Beispiel mit einer Kontaktauflage 12 aus Edelmetall versehen. Natürlich könnten auch die Kontaktstücke insgesamt aus einer Edelmetallegierung bestehen.


    Ansprüche

    1. Kontaktanordnung in einem Relais für hohe Schalüeistung mit einer beweglichen Kontaktfeder, die an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden gespalten ist, wobei jedes dieser Gabelenden zumindest an einer Seite einem feststehenden Gegenkontaktelement gegenübersteht, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gabelenden (2a, 2b) über ein quer zur Längserstrekkung der Kontaktfeder (2) verlaufendes und im Bereich zwischen den Gabelenden - (2a, 2b) frei liegendes Kontaktband (11; 19) aus elektrisch gut leitendem Material verbunden sind.
     
    2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktband (11) als Kontaktstück den Kontaktstücken (5, 6) der Gegenkontaktelemente (3, 4) gegenübersteht
     
    3. Kontaktanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kontaktband (11) in den den Gegenkontaktelementen (3, 4) gegenüberstehenden Bereichen mit einer Edelmetallauflage (12) beschichtet ist
     
    4. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anschlußlitze (9) für die Kontaktfeder (2) in dem zwischen den Gabelenden (2a, 2b) freiliegenden Bereich (11 a) unmittelbar auf das Kontaktband (11) aufgeschweißt ist
     
    5. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktband als Litze (19) ausgebildet ist und mit beiden Enden (19a, 19b) auf die den Gegenkontakten gegenüberliegende Seite der Kontaktfeder (2) aufgeschweißt ist, wobei auf die Gabelenden (2a, 2b) der Kontaktfeder aufgesetzte Kontaktstücke (15, 16) in Durchbrüchen dieser Gabelenden (2a, 2b) direkt mit den Enden - (19a, 19b) der Litze verbunden sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht