[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung in einem Relais für hohe Schaltleistung
mit einer beweglichen Kontaktfeder, die an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden gespalten
ist, wobei jedes dieser Gabelenden zumindest an einer Seite einem feststehenden Gegenkontaktelement
gegenübersteht
[0002] Ein derartiges Relais ist beispielsweise aus dem DE-GM 81 34 890 bekannt. Ganz allgemein
sind Kontaktfedern mit gespaltenen Enden zur Doppelkontaktgabe seit langem üblich,
um etwa bei Schwachstromkontakten die Kontaktsicherheit zu erhöhen. Bei Relais, mit
denen hohe Leistungen geschaltet werden, dient eine Kontaktfeder mit Doppelkontakten
entweder als Brückenkontakt ohne eigenen Anschluß, oder der Strompfad wird im Sinne
einer Parallelschaltung über zwei Kontakte verteilt. um den hohen Schaftstrom auf
den Leitungsquerschnitt zweier Anschlußelemene zu verteilen und diese dadurch vor
einer übermäßigen Erwärmung zu schützen. In beiden genannten Fällen sind jedoch die
Kontaktanordnungen bisher so gestaltet, daß der gesamte Schaltstrom über die Feder
fließt Die Kontaktfeder muß deshalb, um den Spannungsabfall und die Erwärmung klein
halten zu können, aus elektrisch gut leitendem Material bestehen. Andererseits muß
eine solche Feder zur Gewährleistung der geforderten Schaltcharakteristik und der
Kontaktkräfte auch bestimmte elastische Eigenschaften aufweisen. Um alle diese Forderungen
zu erfüllen, mußte also die Kontaktfeder aus einer teueren Kupferlegierung hergestellt
werden.
[0003] Es war zwar bei Einfachkontakten auch schon bekannt, den Strom von einem Anschlußelement
über eine Kupferlitze unmittelbar an die Kontaktstelle zu führen, wobei die Kupferlitze
direkt mit dem Kontaktstück verbunden wurde - (DE-GM 81 09 089 und DE-PS 29 27 879).
Für eine Kontaktfeder mit einem gabelförmig gespaltenen Ende, wobei jedes dieser Enden
ein Kontaktstück trägt würde die bekannte Art der direkten Kontaktierung jedoch den
doppelten Aufwand bedeuten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kontaktanordnung für ein Relais der eingangs genannten
Art zu schaffen, wobei ein hoher Schaltstrom über die beiden Gabelenden der Kontaktfeder
sowohl in der Verwendung als Brückenkontakt als auch in der Verwendung als Doppelkontakt
geführt werden kann, ohne daß die Kontaktfeder selbst aus elektrisch gut leitendem
Material bestehen muß, wobei trotzdem eine einfache Stromzuführung zu den beiden Gabelenden
möglich ist
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß die beiden Gabelenden über
ein quer zur Längserstreckung der Kontaktfeder verlaufendes und im Bereich zwischen
den Gabelenden freiliegendes Kontaktband aus elektrisch gut leitendem Material verbunden
sind.
[0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Kontaktband selbst als durchgehendes
Kontaktstück ausgebildet sein, welches den beiden Gegenkontaktelementen gegenübersteht
Dieses Kontaktstück kann beispielsweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung bestehen,
wobei dieses Band zweckmäßigerweise zumindest in den den Gegenkontaktelementen gegenüberstehenden
Bereichen mit einer zusätzlichen Edelmetallauflage beschichtet ist In einer anderen
zweckmäßigen Ausführungsform kann aber das Kontaktband selbst aus einer Edelmetallegierung
bestehen, beispielsweise aus Silber-Nickel oder dergleichen, so daß eine zusätzliche
Beschichtung nicht notwendig ist
[0007] Da ein Abschnitt des Kontaktbandes im Bereich zwischen den beiden Gabelenden der
Kontaktfeder frei liegt, kann eine Anschlußflize in diesem Bereich unmittelbar auf
das Kontaktband aufgeschweißt werden, so daß bei Verwendung zur Doppelkontaktgabe
der zugeführte Schaltstrom überhaupt nicht über die Kontaktfeder selbst verläuft Diese
kann dementsprechend nur nach ihren Federeigenschaften gestaltet werden und somit
als Stahlfeder mit verhältnismäßig schlechter elektrischer Leitfähigkeit ausgebildet
sein. Die im Mittelbereich angeschweißte Anschlußlitze stört auch nicht, wenn die
Gabelenden der Kontaktfeder beiderseits mit Kontaktstücken zur Erzeugung eines Doppel-Umschaltkontaktes
versehen werden sollen. Die dem Kontaktband gegenüberliegenden Einzel-Kontaklstücke
können dabei jeweils in Durchbrüchen des Federmaterials unmittelbar mit dem Kontaktband
verbunden werden, so daß auch hierbei der Widerstand der Feder im Strompfad des Schaftstroms
keine Rolle spielt.
[0008] Die erfindungsgemäß gestaltete Kontaktfeder mit Gabelenden kann aber auch als Brückenkontakt
eingesetzt werden, wobei das Kontaktband selbst die Kontaktbrücke darstellt In diesem
Fall muß das Kontaktband nicht massiv gestaltet sein. Vielmehr kann hierfür auch eine
flexible Litze Verwendung finden, welche mit ihren Enden auf die Gabelenden der Kontaktfeder
aufgeschweißt ist Dies hat den Vorteil, daß die beiden Gabelenden nicht starr miteinander
verbunden sind. So kann beispielsweise beim Verschweißen des einen Gabelendes das
andere noch bewegt werden und gegebenenfalls den Kontakt öffnen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher
erläutert Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäß gestaltete Kontaktanordnung als Ausschnitt aus einem Relais,
Fig. 2 eine Detaildarstellung des freien Endes der Kontaktfeder aus Fig. 1 mit dem
aufzubringenden Kontaktband,
Fig. 3 einen Schnitt durch das kontaktgebende Ende der Kontaktfeder aus Fig. 1,
Fig. 4 und Fig. 5 das freie Ende der Kontaktfeder in einer abgewandelten Ausführungsform.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Kontaktanordnung ist Teil eines Relais, wie es beispielsweise
in dem DE-GM 83 25 986 mit seinem Magnetsystem allgemein dargestellt ist An dem Anker
1 eines derartigen Magnetsystems ist eine Kontaktfeder 2 befestigt, welche auch als
Ankerrückstellfeder dient. Die Kontaktfeder 2 ist an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden
2a und 2b unterteilt welche zwei Gegenkontaktelementen 3 und 4 bzw. den auf diesen
angeordneten Kontaktstücken 5 und 6 gegenüberstehen. Durch die gleichzeitige Kontaktgabe
zwischen der Kontaktfeder 2 bzw. ihren Enden 2a und 2b mit den beiden Gegenkontaktelementen
3 und 4 verteilt sich ein hoher Schaftstrom über zwei Parallelwege und wird über zwei
Anschlußfahnen 7 und 8 abgeleitet, die in einem nicht dargestellten Grundkörper verankert
sind. Auf diese Weise werden unzulässig hohe Erwärmungen der stromführenden Teile
vermieden.
[0011] Die Stromzufuhr zu der Kontaktfeder 2 erfolgt über eine Litze 9, welche mit einem
Ende 9a an einem Anschlußelement 10 befestigt, beispielsweise verschweißt, ist und
mit ihrem anderen Ende 9b an ein Kontaktband 11 angeschweißt ist, weiches quer zur
Längsrichtung der Kontaktfeder 2 über die beiden Gabelenden 2a und 2b gelegt und an
diesen durch Verschweißen, Vernieten oder dergleichen befestigt ist. Das Kontaktband
11 dient dabei gleichzeitig als Kontaktstück, welches in den eigentlichen kontaktgebenden
Bereichen gegenüber den Kontaktstücken 5 und 6 noch mit einer zusätzlichen Edelmetallauflage
12 versehen ist Der freiliegende Mittelabschnitt 11a des Kontaktbandes 11 in dem freigeschnittenen
Bereich zwischen den Gabelenden 2a und 2b der Kontaktfeder 2 ermöglicht ein einfaches
Anschweißen der Litze 9, wodurch der Schaltstrom unmittelbar dem Kontaktstück 11 zugeführt
wird und damit nicht über die Kontaktfeder 9 selbst verläuft. Diese Kontaktfeder 9
kann deshalb aus verhältnismäßig billigem, elektrisch schlecht leitendem Federstahl
bestehen.
[0012] Das Aufbringen des Kontaktbandes 11 auf die Gabelenden 2a und 2b der Kontaktfeder
2 und das Anschweißen der Litze 9 mit ihrem Ende 9b ist in der vergrößerten Darstellung
von Fig. 2 zu sehen. Fig. 3 zeigt in einem Schnitt durch die Federenden 2a und 2b
die Verbindung der stromführenden Teile.
[0013] Die Kontaktfeder 2 könnte auch als Doppel-Umschaltkontaktfeder ausgebildet sein.
In diesem Fall bräuchten lediglich auf den Gabelenden 2a und 2b dem Kontaktband 11
gegenüberliegend zusätzliche Kontaktstücke 13 angebracht zu werden, wie dies in Fig.
3 gestrichelt angedeutet ist. Diese zusätzlichen Kontaktstücke 13 könnten dann mit
weiteren, nicht dargestellten, Gegenkontaktelementen zusammenwirken. Die Stromzuführung
über die Litze 9 wäre in diesem Fall überhaupt nicht zu verändern, da sie auf den
Mittelbereich 11a des Kontaktbandes 11 aufgeschweißt ist und somit auch mit den zusätzlichen
Kontaktstücken 13 nicht in Konflikt kommt Um auch in diesem Fall einen guten Stromübergang
ohne nennenswerten Übergangswiderstand von der Litze 9 über das Kontaktband 11 zu
den Kontaktstücken 13 sicherzustellen, ist es in diesem Fall auch zweckmäßig, die
Kontaktstücke 13 mit Schaftansätzen 14 zu versehen, die in Durchbrüchen der Gabelenden
2a angeordnet werden und unmittelbar mit dem Kontaktband 11 verschweißt oder sonstwie
verbunden werden.
[0014] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine etwas abgewandelte Ausführungsform der Kontaktanordnung.
Dabei ist die Kontaktfeder 2 wie im vorhergehenden Beispiel mit Gabelenden 2a versehen,
welche zwei Gegenkontaktelementen 3 und 4 (siehe Fig. 1) gegenüberstehen. Bei diesem
Fall der Fig. 4 und 5 ist jedoch die Kontaktfeder 2 überhaupt nicht mit einem Stromanschluß
versehen, vielmehr wirkt die Kontaktfeder als Kontaktbrücke, die beim Schließen den
Stromkreis zwischen den beiden Gegenkontaktelementen 3 und 4 schließt Um auch in diesem
Fall die Feder aus - schlecht leitendem Federstahl herstellen zu können und trotzdem
einen niedrigen Widerstand zu gewährleisten, ist ein Kontaktband 19 zwischen den Gabelenden
2a und 2b angeordnet, welches aus einer flexiblen Litze hergestellt ist Auf diese
Weise können die beiden Kontaktfederenden bzw. Gabelenden 2a und 2b eine Relativbewegung
ausführen, so daß also etwa beim Verschweißen des Kontakts an einem Gabelende der
Kontakt an dem anderen Gabelende noch bewegbar ist und geöffnet werden kann.
[0015] Auf beiden Gabelenden sind in diesem Fall Kontaktstücke 15 bzw. 16 angeordnet, weiche
mit Schaf- . tansätzen 17 bzw. 18 in Durchbrüchen des jeweiligen Gabelendes angeordnet
und jeweils mit dem an der gegenüberliegenden Seite der Kontaktfeder anliegenden Ende
19a bzw. 19b des Kontaktbandes verschweißt sind. Die Kontaktstücke 15 und 16 sind
entsprechend dem vorhergehenden Beispiel mit einer Kontaktauflage 12 aus Edelmetall
versehen. Natürlich könnten auch die Kontaktstücke insgesamt aus einer Edelmetallegierung
bestehen.
1. Kontaktanordnung in einem Relais für hohe Schalüeistung mit einer beweglichen Kontaktfeder,
die an ihrem freien Ende in zwei Gabelenden gespalten ist, wobei jedes dieser Gabelenden
zumindest an einer Seite einem feststehenden Gegenkontaktelement gegenübersteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Gabelenden (2a, 2b) über ein quer zur Längserstrekkung
der Kontaktfeder (2) verlaufendes und im Bereich zwischen den Gabelenden - (2a, 2b)
frei liegendes Kontaktband (11; 19) aus elektrisch gut leitendem Material verbunden
sind.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktband (11)
als Kontaktstück den Kontaktstücken (5, 6) der Gegenkontaktelemente (3, 4) gegenübersteht
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kontaktband
(11) in den den Gegenkontaktelementen (3, 4) gegenüberstehenden Bereichen mit einer
Edelmetallauflage (12) beschichtet ist
4. Kontaktanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Anschlußlitze (9) für die Kontaktfeder (2) in dem zwischen den Gabelenden (2a,
2b) freiliegenden Bereich (11 a) unmittelbar auf das Kontaktband (11) aufgeschweißt
ist
5. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktband als Litze (19) ausgebildet ist und mit
beiden Enden (19a, 19b) auf die den Gegenkontakten gegenüberliegende Seite der Kontaktfeder
(2) aufgeschweißt ist, wobei auf die Gabelenden (2a, 2b) der Kontaktfeder aufgesetzte
Kontaktstücke (15, 16) in Durchbrüchen dieser Gabelenden (2a, 2b) direkt mit den Enden
- (19a, 19b) der Litze verbunden sind.