[0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Garnitur zum Anschluß eines geschirmten,
kunststoffisolierten Starkstromkabels an eine mit Durchführung versehene elektrische
Anlage, insbesondere an einen Transformator oder eine gekapselte Schaltanlage, mit
einem ohne metallisches Gehäuse einsetzbaren, mit einer leitfähigen Außenschicht versehenen
Isolierkörper aus elastischem Kunststoff, vorzugsweise Silikonkautschuk, der im Bereich
des anlageseitigen Anschlusses eine radiale Erweiterung aufweist, die eine Schulter
bildet zur Auflage eines Befestigungsflansches oder dgl.
[0002] Eine solche Garnitur ist z.B. bekanntgeworden durch den Winkelstecker Typ WS der
Firma Siemens AG (vgl. deren Prospekt "Ein neues Anschlußsystem" vom April 1983).
Die Befestigung erfolgt mittels eines einstückigen Flanschringes mit seitlich angeformten
ösen, der vor der Montage über das entsprechend von Hand zusammengequetschte Anschlußteil
des Winkelsteckers geschoben und dann in üblicher Weise mittels anlageseitig verankerter.
Gewindestangen befestigt wird.
[0003] Es hat sich nun gezeigt, daß dieser vorbekannten Konstruktion ein Nachteil anhaftet
in bezug auf die Möglichkeit der Demontage. Nach Lösen des bekannten Flanschringes
läßt sich der Silikonkautschuk-Isolierkörper bzw. die Garnitur nicht ohne weiteres
vom Geräteanschlußteil bzw. der anlageseitigen Durchführung abziehen.
[0004] Voraussetzung hierfür ist bei einem hochelastischen Silikonkautschukteil nämlich
die Möglichkeit, zwischen der Oberfläche der Durchführung und der Andruckfläche des
Isolierkörpers einen Spalt zu schaffen, um Luft eintreten zu lassen. Der Silikonkautschukkörper
läßt sich nicht durch Zug abziehen, da er sich hierbei verformt und innenseitig ein
Vakuum entstehen läßt, das dem Abziehen entgegensteht. Diese Kräfte können so stark
sein, daß ein Abziehen nur unter völliger Beschädigung des Isolierkörpers möglich
ist. Der einstückige Ring verhindert die Möglichkeit, durch Anheben des seitlichen
Mantelteils den erwünschten und notwendigen Luftspalt zu schaffen. Ein Abheben mittels
Durchschieben eines flachen Werkzeuges würde den empfindlichen Kautschukkörper an
seiner Auflage und Abdichtfläche verletzen, womit auch diese Möglichkeit entfällt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den geschilderten Nachteil bei der
Demontage zu beseitigen und eine elegante Befestigungsmöglichkeit zu schaffen, welche
ein seitliches Anheben des Isolierkörpers ohne Werkzeug ermöglicht, mit anderen Worten
eine Art der Befestigung, welche nach Teildemontage den Fußteil des Isolierkörpers
freizulegen gestattet.
[0006] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei einer Garnitur der eingangs genannten Art
gelöst durch zwei Halbringe, welche die Mantelfläche der Erweiterung umschließen,
deren.oberer, auf der Schulter aufliegender, nach innen stehender Flansch eine ringsumlaufende
erhöhte Außenkante aufweist, die von Klauen oder dgl. eines mehrfunktionellen, mit
der Anlage verbindbaren Befestigungsorganes hintergriffen wird, sowie an den beiden
Randbereichen, die an den jeweils anderen Halbring angrenzen, Erhöhungen besitzen,
die mit entsprechenden Vertiefungen im Befestigungsorgan zwecks Ringschluß korrespondieren.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, daß die beiden Halbschalen identische Form
aufweisen und ihre äußere Mantelfläche in Nähe des an die andere Halbschale angrenzenden
Randes einen prallel zum Rand in Spannrichtung verlaufenden Steg aufweist, der mit
einer entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung, d.h. parallel zur Geräteanschlußachse
verlaufenden Nut an der Innenseite des Befestigungsorganes korrespondiert.
[0008] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Sie haben den Vorteil,daß die beiden über die Mantelfläche der Erweiterung des Isolierkörpers
geschobenen und durch das Befestigungsorgan zusammengehaltenen Halbringe nach Lösen
des Befestigungsorganes ohne weiteres seitlich entfernt werden können, womit der Isolierkörper
freiliegt. Das Befestigungsorgan selbst ist insofern mehrfunktionell ausgebildet,
als es einerseits zunächst die beiden Halbringe zusammenschließt, andererseits bevorzugt
krallenartig die Erhöhung bzw. Außenkante der Halbringe hintergreift und die beiden
Halbringe kraftschlüssig etwa durch Anziehen von auf Gewindestangen sitzenden Schraubmuttern
die Befestigungsorgane und damit den Isolierkörper selbst in Richtung geräteseitiger
Auflagefläche schiebt bzw. drückt. Dabei kann es sich empfehlen, die freie Mantelfläche
(a) der Halbringe etwas geringer zu wählen als die der Erweiterung des Isolierkörpers,
insbesondere im Falle ebener Anschlußflächen. Damit wird ein zusätzlicher Anpreßdruck
des Isolierkörpers sichergestellt.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert,
aus dem sich weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben. In der zugehörigen
Zeichnung zeigt
Fig. 1 das geräteanschlußseitige Teil der Garnitur als Seitenansicht;
Fig. 2 in Explosionsdarstellung die beiden Halbringe mit zugehörigen Befestigungsorganen.
[0011] Der Isolierkörper 10 liegt mit seiner geräteseitigen Erweiterung auf der Durchführung
40 der Anlage auf. Man sieht auf den vorderen Halbring 20, der im linken Teil der
Figur gebrochen dargestellt ist und die Sicht auf die Stirnfläche des hinteren Halbringes
21 freigibt. Sein Flansch ist mit 22, die ringsumlaufende erhöhte Außenkante mit 24
bezeichnet. Die innere freie Mantelhöhe (a) der Halbringe 20, 21 kann etwas geringer
sein, z.B. 1 bis 3 mm, als die Sockelhöhe der Erweiterung des Isolierkörpers 10.
[0012] Das rechte Befestigungsorgan 30 ist in der Seitenansicht, das linke Befestigungsorgan
30 im Schnitt dargestellt. Geschnitten ist in der Mitte des Befestigungsorganes, zwischen
den beiden Klauen 36, welche die erhöhte Außenkante 24 der Halbringe 20, 21 übergreifen,
die mittels ihres nach innen weisenden Flansches 22 auf die Schulter 14 des Isolierkörpers
10 Druck auszuüben vermögen in Richtung der Geräteanschlußachse, d.h. von oben nach
unten. Dazu werden die Befestigungsorgane 30 bevorzugt in Gewindestangen 44 eingehängt
und mit einer nicht näher bezeichneten Schraubenmutter nach unten gedrückt. Die Gewindestangen
44 sind ihrerseits mittels einer nicht näher bezeichneten Schraube an Laschen 42 befestigt,
die in die z.B. aus Gießharz gegossene Durchführung 40 der Anlage oder des Gerätes
eingelassen sind.
[0013] Figur 2 zeigt in Explosionsdarstellung die beiden Halbringe 20, 21 mit den in Randnähe
befindlichen, parallel in Spannrichtung verlaufenden Stegen 26. Diese korrespondieren
mit den entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung verlaufenden Nuten 34
der beiden Befestigungsorgane 30.
[0014] Die völlig neu konzipierten Befestigungsorgane weisen eine dreifache Funktion auf:
Mittels der eben erwähnten, entsprechenden Erhöhungen 26 der Halbringe angepaßten
Vertiefungen 34 erlauben sie die Verbindung der beiden Halbringe 20, 21 zu einer stabilen,
den Isolierkörper umfassenden Baueinheit. Die Bohrung 38 ermöglicht zweitens das Einsetzen
in die Gewindestange 44 und das Anpressen in Richtung der Durchführung. Drittens schließlich
besitzt das Befestigungsorgan 30 bevorzugt zwei außenliegende klauenartig nach unten
weisende Vorsprünge 36, welche der umlaufenden Erhöhung 24 der Halbringe 20, 21 angepaßt
sind und letztere übergreifen.
[0015] Dasselbe Befestigungsorgan kann auch mit Vorteil Verwendung finden für Garnituren
mit komplettem Gehäuse, sofern deren anlageseitiges Teil eine entsprechende übergreifbare
Gestaltung z.B. mittels einer umlaufenden Erhöhung bzw. Kante aufweist. Es entfällt
dann zwar die Funktion der Vertiefungen 34, jedoch ermöglicht ein solches erfindungsgemäßes
Befestigungsorgan 30 eine Verwendung sowohl für Garnituren mit und ohne Berührungsschutz
bzw. mit und ohne komplette Gehäusekapselung.
[0016] Es versteht sich, daß sowohl im Falle der nicht gekapselten als auch der ein komplettes
Gehäuse aufweisenden Garnitur vermöge der ringsumlaufenden Befestigungsschulter der
Halbringe 20, 21 bzw. eines entsprechend ausgebildeten Gehäusefußes eine Befestigung
der Garnitur unter jedem beliebigen Winkel in bezug auf das heranzuführende und an
die Anlage anzuschließende Kabel möglich ist.
[0017] Die Halbringe 20, 21 sowie die Befestigungsorgane 30 werden bevorzugt aus einer Aluminium-Gießlegierung
hergestellt. Es ist aber auch eine Fertigung aus hochfesten Kunststoffen möglich.
[0018] Die erfindungsgemäße Gestaltung ist sowohl für gerade, winkeln wie auch T-förmige
Garnituren geeignet.
1. Vorgefertigte Garnitur zum Anschluß eines geschirmten, kunststoffisolierten Starkstromkabels
an eine mit Durchführung versehene elektrische Anlage, insbesondere an einen Transformator
oder eine gekapselte Schaltanlage, mit einem ohne metallisches Gehäuse einsetzbaren,
mit einer leitfähigen Außenschicht versehenen Isolierkörper (10) aus elastischem Kunststoff,
vorzugsweise Silikonkautschuk, der im Bereich des anlageseitigen Anschlusses eine
radiale Erweiterung aufweist, die eine Schulter (14) bildet zur Auflage eines Befestigungsflansches
oder dgl., gekennzeichnet durch zwei Halbringe (20, 21), welche die Mantelfläche der
Erweiterung umschließen, deren oberer, auf der Schulter (14) aufliegender, nach innen
stehender Flansch (22) eine ringsumlaufende erhöhte Außenkante (24) aufweist, die
von Klauen oder dgl. (36) eines mehrfunktionellen, mit der Anlage verbindbaren Befestigungsorganes
(30) hintergriffen wird, sowie an den beiden Randbereichen, die an den jeweils anderen
Halbring angrenzen, Erhöhungen (26) besitzen, die mit entsprechenden Vertiefungen
(34) im Befestigungsorgan (30) zwecks Ringschluß korrespondieren.
2. Garnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Halbschalen (20,
21) identische Form aufweisen und ihre äußere Mantelfläche in Nähe des an die andere
Halbschale angrenzenden Randes einen parallel zum Rand in Spannrichtung verlaufenden
Steg (26) aufweist, der mit einer entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung,
d.h. parallel zur Geräteanschlußachse verlaufenden Nut (34) an der Innenseite des
Befestigungsorgans (30) korrespondiert.
3. Garnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsorgan
(30) in seinem den Halbringen (20, 21) abgewandten Außenbereich eine parallel zur
Spannrichtung verlaufende durchgehende Bohrung (38) aufweist zur Aufnahme einer an
der anlageseitigen Durchführung (40) befestigten Gewindestange (44).
4. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbringe
(20, 21) aus Aluminium-Silizium-Guß mit einer Wandstärke von etwa 2 bis 5 mm gefertigt
sind.
5. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsorgane
(30) aus Metall hergestellt sind.
6. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
freie Mantelhöhe (a) der Halbringe (20, 21) etwas geringer ist als die der Erweiterung
des Isolierkörpers (10).