(19)
(11) EP 0 195 990 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1986  Patentblatt  1986/40

(21) Anmeldenummer: 86103492.4

(22) Anmeldetag:  14.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H02G 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.03.1985 DE 3511297

(71) Anmelder: ABB Kabel und Draht GmbH
D-68199 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Fabian, Wolfgang
    D-6800 Mannheim 81 (DE)
  • Fenske, Hans-Dietmar, Dipl.-Ing.
    D-6800 Mannheim 61 (DE)
  • Kurz, Adolf
    D-6836 Oftersheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorgefertigte Garnitur


    (57) Vorgefertigte Garnitur zum Anschluß von Starkstromkabeln an elektrische Anlagen und dgl. mit einem ohne metallisches Gehäuse einsetzbaren Isolierkörper (10) aus elastischem Kunststoff. Dieser weist im Bereich des anlageseitigen Anschlusses eine radiale Erweiterung auf mit einer Schulter (14). Zwei vorzugsweise metallene Halbringe (20, 21) umschließen die Mantelfläche der Erweiterung. Sie besitzen einen oberen auf der Schulter (14) aufliegenden, nach innen stehenden Flansch (22) mit einer ringsumlaufenden erhöhten Außenkante (24), die von Klauen oder dgl. (36) eines mehrfunktionellen, mit der Anlage verbindbaren Befestigungsorganes (30) hintergriffen wird. Die an den beiden Randbereichen der Halbringe vorhandenen Erhöhungen (26) korrespondieren dabei mit entsprechenden Vertiefungen (34) im Befestigungsorgan (30) zwecks Ringschluß.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Garnitur zum Anschluß eines geschirmten, kunststoffisolierten Starkstromkabels an eine mit Durchführung versehene elektrische Anlage, insbesondere an einen Transformator oder eine gekapselte Schaltanlage, mit einem ohne metallisches Gehäuse einsetzbaren, mit einer leitfähigen Außenschicht versehenen Isolierkörper aus elastischem Kunststoff, vorzugsweise Silikonkautschuk, der im Bereich des anlageseitigen Anschlusses eine radiale Erweiterung aufweist, die eine Schulter bildet zur Auflage eines Befestigungsflansches oder dgl.

    [0002] Eine solche Garnitur ist z.B. bekanntgeworden durch den Winkelstecker Typ WS der Firma Siemens AG (vgl. deren Prospekt "Ein neues Anschlußsystem" vom April 1983). Die Befestigung erfolgt mittels eines einstückigen Flanschringes mit seitlich angeformten ösen, der vor der Montage über das entsprechend von Hand zusammengequetschte Anschlußteil des Winkelsteckers geschoben und dann in üblicher Weise mittels anlageseitig verankerter. Gewindestangen befestigt wird.

    [0003] Es hat sich nun gezeigt, daß dieser vorbekannten Konstruktion ein Nachteil anhaftet in bezug auf die Möglichkeit der Demontage. Nach Lösen des bekannten Flanschringes läßt sich der Silikonkautschuk-Isolierkörper bzw. die Garnitur nicht ohne weiteres vom Geräteanschlußteil bzw. der anlageseitigen Durchführung abziehen.

    [0004] Voraussetzung hierfür ist bei einem hochelastischen Silikonkautschukteil nämlich die Möglichkeit, zwischen der Oberfläche der Durchführung und der Andruckfläche des Isolierkörpers einen Spalt zu schaffen, um Luft eintreten zu lassen. Der Silikonkautschukkörper läßt sich nicht durch Zug abziehen, da er sich hierbei verformt und innenseitig ein Vakuum entstehen läßt, das dem Abziehen entgegensteht. Diese Kräfte können so stark sein, daß ein Abziehen nur unter völliger Beschädigung des Isolierkörpers möglich ist. Der einstückige Ring verhindert die Möglichkeit, durch Anheben des seitlichen Mantelteils den erwünschten und notwendigen Luftspalt zu schaffen. Ein Abheben mittels Durchschieben eines flachen Werkzeuges würde den empfindlichen Kautschukkörper an seiner Auflage und Abdichtfläche verletzen, womit auch diese Möglichkeit entfällt.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den geschilderten Nachteil bei der Demontage zu beseitigen und eine elegante Befestigungsmöglichkeit zu schaffen, welche ein seitliches Anheben des Isolierkörpers ohne Werkzeug ermöglicht, mit anderen Worten eine Art der Befestigung, welche nach Teildemontage den Fußteil des Isolierkörpers freizulegen gestattet.

    [0006] Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei einer Garnitur der eingangs genannten Art gelöst durch zwei Halbringe, welche die Mantelfläche der Erweiterung umschließen, deren.oberer, auf der Schulter aufliegender, nach innen stehender Flansch eine ringsumlaufende erhöhte Außenkante aufweist, die von Klauen oder dgl. eines mehrfunktionellen, mit der Anlage verbindbaren Befestigungsorganes hintergriffen wird, sowie an den beiden Randbereichen, die an den jeweils anderen Halbring angrenzen, Erhöhungen besitzen, die mit entsprechenden Vertiefungen im Befestigungsorgan zwecks Ringschluß korrespondieren.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, daß die beiden Halbschalen identische Form aufweisen und ihre äußere Mantelfläche in Nähe des an die andere Halbschale angrenzenden Randes einen prallel zum Rand in Spannrichtung verlaufenden Steg aufweist, der mit einer entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung, d.h. parallel zur Geräteanschlußachse verlaufenden Nut an der Innenseite des Befestigungsorganes korrespondiert.

    [0008] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0009] Sie haben den Vorteil,daß die beiden über die Mantelfläche der Erweiterung des Isolierkörpers geschobenen und durch das Befestigungsorgan zusammengehaltenen Halbringe nach Lösen des Befestigungsorganes ohne weiteres seitlich entfernt werden können, womit der Isolierkörper freiliegt. Das Befestigungsorgan selbst ist insofern mehrfunktionell ausgebildet, als es einerseits zunächst die beiden Halbringe zusammenschließt, andererseits bevorzugt krallenartig die Erhöhung bzw. Außenkante der Halbringe hintergreift und die beiden Halbringe kraftschlüssig etwa durch Anziehen von auf Gewindestangen sitzenden Schraubmuttern die Befestigungsorgane und damit den Isolierkörper selbst in Richtung geräteseitiger Auflagefläche schiebt bzw. drückt. Dabei kann es sich empfehlen, die freie Mantelfläche (a) der Halbringe etwas geringer zu wählen als die der Erweiterung des Isolierkörpers, insbesondere im Falle ebener Anschlußflächen. Damit wird ein zusätzlicher Anpreßdruck des Isolierkörpers sichergestellt.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert, aus dem sich weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben. In der zugehörigen Zeichnung zeigt

    Fig. 1 das geräteanschlußseitige Teil der Garnitur als Seitenansicht;

    Fig. 2 in Explosionsdarstellung die beiden Halbringe mit zugehörigen Befestigungsorganen.



    [0011] Der Isolierkörper 10 liegt mit seiner geräteseitigen Erweiterung auf der Durchführung 40 der Anlage auf. Man sieht auf den vorderen Halbring 20, der im linken Teil der Figur gebrochen dargestellt ist und die Sicht auf die Stirnfläche des hinteren Halbringes 21 freigibt. Sein Flansch ist mit 22, die ringsumlaufende erhöhte Außenkante mit 24 bezeichnet. Die innere freie Mantelhöhe (a) der Halbringe 20, 21 kann etwas geringer sein, z.B. 1 bis 3 mm, als die Sockelhöhe der Erweiterung des Isolierkörpers 10.

    [0012] Das rechte Befestigungsorgan 30 ist in der Seitenansicht, das linke Befestigungsorgan 30 im Schnitt dargestellt. Geschnitten ist in der Mitte des Befestigungsorganes, zwischen den beiden Klauen 36, welche die erhöhte Außenkante 24 der Halbringe 20, 21 übergreifen, die mittels ihres nach innen weisenden Flansches 22 auf die Schulter 14 des Isolierkörpers 10 Druck auszuüben vermögen in Richtung der Geräteanschlußachse, d.h. von oben nach unten. Dazu werden die Befestigungsorgane 30 bevorzugt in Gewindestangen 44 eingehängt und mit einer nicht näher bezeichneten Schraubenmutter nach unten gedrückt. Die Gewindestangen 44 sind ihrerseits mittels einer nicht näher bezeichneten Schraube an Laschen 42 befestigt, die in die z.B. aus Gießharz gegossene Durchführung 40 der Anlage oder des Gerätes eingelassen sind.

    [0013] Figur 2 zeigt in Explosionsdarstellung die beiden Halbringe 20, 21 mit den in Randnähe befindlichen, parallel in Spannrichtung verlaufenden Stegen 26. Diese korrespondieren mit den entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung verlaufenden Nuten 34 der beiden Befestigungsorgane 30.

    [0014] Die völlig neu konzipierten Befestigungsorgane weisen eine dreifache Funktion auf: Mittels der eben erwähnten, entsprechenden Erhöhungen 26 der Halbringe angepaßten Vertiefungen 34 erlauben sie die Verbindung der beiden Halbringe 20, 21 zu einer stabilen, den Isolierkörper umfassenden Baueinheit. Die Bohrung 38 ermöglicht zweitens das Einsetzen in die Gewindestange 44 und das Anpressen in Richtung der Durchführung. Drittens schließlich besitzt das Befestigungsorgan 30 bevorzugt zwei außenliegende klauenartig nach unten weisende Vorsprünge 36, welche der umlaufenden Erhöhung 24 der Halbringe 20, 21 angepaßt sind und letztere übergreifen.

    [0015] Dasselbe Befestigungsorgan kann auch mit Vorteil Verwendung finden für Garnituren mit komplettem Gehäuse, sofern deren anlageseitiges Teil eine entsprechende übergreifbare Gestaltung z.B. mittels einer umlaufenden Erhöhung bzw. Kante aufweist. Es entfällt dann zwar die Funktion der Vertiefungen 34, jedoch ermöglicht ein solches erfindungsgemäßes Befestigungsorgan 30 eine Verwendung sowohl für Garnituren mit und ohne Berührungsschutz bzw. mit und ohne komplette Gehäusekapselung.

    [0016] Es versteht sich, daß sowohl im Falle der nicht gekapselten als auch der ein komplettes Gehäuse aufweisenden Garnitur vermöge der ringsumlaufenden Befestigungsschulter der Halbringe 20, 21 bzw. eines entsprechend ausgebildeten Gehäusefußes eine Befestigung der Garnitur unter jedem beliebigen Winkel in bezug auf das heranzuführende und an die Anlage anzuschließende Kabel möglich ist.

    [0017] Die Halbringe 20, 21 sowie die Befestigungsorgane 30 werden bevorzugt aus einer Aluminium-Gießlegierung hergestellt. Es ist aber auch eine Fertigung aus hochfesten Kunststoffen möglich.

    [0018] Die erfindungsgemäße Gestaltung ist sowohl für gerade, winkeln wie auch T-förmige Garnituren geeignet.


    Ansprüche

    1. Vorgefertigte Garnitur zum Anschluß eines geschirmten, kunststoffisolierten Starkstromkabels an eine mit Durchführung versehene elektrische Anlage, insbesondere an einen Transformator oder eine gekapselte Schaltanlage, mit einem ohne metallisches Gehäuse einsetzbaren, mit einer leitfähigen Außenschicht versehenen Isolierkörper (10) aus elastischem Kunststoff, vorzugsweise Silikonkautschuk, der im Bereich des anlageseitigen Anschlusses eine radiale Erweiterung aufweist, die eine Schulter (14) bildet zur Auflage eines Befestigungsflansches oder dgl., gekennzeichnet durch zwei Halbringe (20, 21), welche die Mantelfläche der Erweiterung umschließen, deren oberer, auf der Schulter (14) aufliegender, nach innen stehender Flansch (22) eine ringsumlaufende erhöhte Außenkante (24) aufweist, die von Klauen oder dgl. (36) eines mehrfunktionellen, mit der Anlage verbindbaren Befestigungsorganes (30) hintergriffen wird, sowie an den beiden Randbereichen, die an den jeweils anderen Halbring angrenzen, Erhöhungen (26) besitzen, die mit entsprechenden Vertiefungen (34) im Befestigungsorgan (30) zwecks Ringschluß korrespondieren.
     
    2. Garnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Halbschalen (20, 21) identische Form aufweisen und ihre äußere Mantelfläche in Nähe des an die andere Halbschale angrenzenden Randes einen parallel zum Rand in Spannrichtung verlaufenden Steg (26) aufweist, der mit einer entsprechend geformten und ebenfalls in Spannrichtung, d.h. parallel zur Geräteanschlußachse verlaufenden Nut (34) an der Innenseite des Befestigungsorgans (30) korrespondiert.
     
    3. Garnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsorgan (30) in seinem den Halbringen (20, 21) abgewandten Außenbereich eine parallel zur Spannrichtung verlaufende durchgehende Bohrung (38) aufweist zur Aufnahme einer an der anlageseitigen Durchführung (40) befestigten Gewindestange (44).
     
    4. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbringe (20, 21) aus Aluminium-Silizium-Guß mit einer Wandstärke von etwa 2 bis 5 mm gefertigt sind.
     
    5. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsorgane (30) aus Metall hergestellt sind.
     
    6. Garnitur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere freie Mantelhöhe (a) der Halbringe (20, 21) etwas geringer ist als die der Erweiterung des Isolierkörpers (10).
     




    Zeichnung