[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Farbbildröhre gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und auf ein Verfahren zur Herstellung der Farbbildröhre.
[0002] Aus der DE-OS 27 42 751 ist eine derartige Farbbildröhre bekannt, bei der die leitende
Schicht auf der Innenfläche des Konus aus Graphit, Eisenoxyd und einem Silikatbindemittel
besteht Die gesamte Innenfläche des Halses der Farbbildröhre wird mit einem Film aus
verdampfbarem Material beschichtet, das beispielsweise aus Polyvinylalkohol besteht.
Dieser Film dient zum Schutz des Halses beim Einschieben des Elektronenstrahlsystems.
Nach dem Befestigen des Elektronenstrahlsystems wird jeglicher im Hals befindlicher
Film verdampft.
[0003] Um Überschläge zwischen der auf hohem elektrischen Potential liegenden leitenden
Schicht im Konus und dem Elektronenstrahlerzeugersystem zu vermeiden, muß die leitende
Schicht eine scharf begrenzte Trennlinie zu den freibleibenden Bereichen aufweisen.
Die Schichtdicke muß sehr gleichmäßig und im Bereich zwischen den bedeckten und unbedeckten
Gebieten sehr glatt sein, da sonst an wulstartigen Übergängen leicht Material der
Schicht abbröckelt, insbesondere, wenn die Zentrierfedem und Kontaktfedem des Elektronenstrahlerzeugersystems
über diese Grenze geschoben werden.
[0004] Aus der DE-OS 29 03 735 ist ein Verfahren zum Aufbringen der leitenden Schicht auf
den Konus einer Farbbildröhre bekannt Hierbei werden zuerst die freizubleibenden Gebiete
mit einem Lackfilm abgedeckt, dann die leitende Schicht aufgebracht und abschließend
der Lackfilm abgewaschen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbbildröhre mit einer leitenden
Schicht auf der Innenfläche des Konus anzugeben, die eine scharfe und kratzfeste Trennlinie
zum Hals der Farbbildröhre aufweist
[0006] Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein einfaches Verfahren zum Herstellen derartiger
Farbbildröhren anzugeben.
[0007] Die Lösung der erstgenannten Aufgabe folgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 enthalten.
[0008] Die Lösung der zweitgenannten Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 5 angegebenen Mitteln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 6 und 7 enthalten.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispieles
näher erläutert Es zeigen:
Fig. 1 eine Farbbildröhre in perspektivischer Darstellung mit teilweise aufgebrochenem
Konus und Hals und
Fig. 2 verschiedene Schritte des Verfahrens zum
bis 5 Herstellen der Farbbildröhre.
[0010] In Fig. 1 ist der Konus 1 mit dem angeschmolzenen Hals 2 einer Farbbildröhre 13 dargestellt,
die weiterhin eine Wannen-Maskenkombination 14 (etwas abgehoben und gestrichelt gezeichnet)
und einen Sockel 15 aufweist Am oberen Rand des Konus 1 ist die Frittfläche mit 3
bezeichnet, an die später die Wannen-Maskenkombination 14 angeschmolzen wird. Die
erste leitende Schicht auf der Innenfläche des Konus 1 ist flächenpunktiert gezeichnet
und mit dem Bezugszeichen 4 versehen. Diese Schicht 4 reicht bis zur Anschmelzlinie
5 zwischen dem Hals 2 und dem Konus 1. Daran anschließend ist auf der Innenfläche
des Halses 2 ein Bereich mit einer zweiten Schicht 6 vorhanden, die schraffiert gezeichnet
ist Die Grenze zwischen dieser zweiten Schicht 6 und dem unbeschichteten Gebiet im
Hals 2 ist mit dem Bezugszeichen 7 versehen. Die zweite Schicht 6 kann, wie in Fig.
1 dargestellt über die Anschmelzlinie 5 hinausreichen und in diesem Bereich die erste
Schicht 4 überdecken.
[0011] Die Schicht 4 enthält keine organischen Bestandteile und besteht beispielsweise aus
einer Graphitsuspension, in die Eisenpulver oder andere nichtleitende anorganische
Bestandteile zur Einstellung des elektrischen Widerstandes, wie z.B. TiO
2, Al
2O
3 SiO
2, gemischt und die mit einem Silikatbindemittel versehen wurde. Die Schicht 6 besteht
aus der Suspension der Schicht 4, der noch organische Bestandteile zugemischt wurden.
Die organischen Bestandteile sind beispielsweise Polyvinylpyrrolidon, PVA, Casein,
Polyvinylacetat Durch den Einsatz einer Suspension ohne organische Bestandteile für
die erste Schicht 4 kann man kurze Frittzeiten beim Anglasen der Wannen-Maskenkombination
14 an den Konus 2 und kürzere Pumpzeiten mit niedrigerer Spitzentemperatur erreichen,
ohne eine nachteilige Beeinflussung des Röhrenvakuums und der Lebensdauer der Röhre.
Um den Nachteil einer unscharfen und nicht abriebfesten Trennlinie dieser Suspension
zu einem nicht beschichteten Bereich zu umgehen, ist an die erste Schicht 4 die zweite
Schicht 6 angesetzt, die aus einer eine scharfe Trennlinie ergebenden Suspension besteht
[0012] Anhand der Figuren 2 bis 5 wird nachstehend das Verfahren zum Herstellen der Farbbildröhre
gemäß Fig.
1 beschrieben. Der gut gereinigte Konus 1 mit dem Hals 2 wird mit der ersten leitenden
Schicht durch eines der bekannten Verfahren versehen. Im in Fig. 2 dargestellten Beispiel
wird die erste Schicht
4 durch Gießen mit Hilfe eines an der Begrenzung 8 entlang geführten Rohrendes 9 vorgenommen.
Hierdurch wird die gesamte Innenfläche des Konus 1 und die gesamte Innenfläche des
Halses 2 mit dieser Schicht bedeckt (flächenpunkfiert gezeichnet). Dann wird der Anodenkontakt
im Konus 1 freigeblasen (nicht dargestellt) und danach die erste leitende Schicht
4 getrocknet Das Trocknen geschieht gemäß Fig. 3 mit infrarotstrahlem 10, von denen
nur einer dargestellt ist Der Abstand h zwischen der Unterkante des Infrarotstrahlers
10 und der Frittfläche 3 wird dabei so gewählt, daß die Schicht 4 zwischen der Begrenzung
8 und der Anschmelzlinie 5 trocknet und zwischen der Anschmelzlinie 5 und dem freien
Halsende naß bleibt Das Naßbleiben der Schicht 4 unterhalb der Anschmelzlinie 5 im
Hals 2 kann bei fest vorgegebenem Abstand h auch durch ein entsprechendes Einstellen
der Heizleistung des Infrarotstrahlers bewirkt werden.
[0013] Wie in Fig. 4 dargestellt wird danach die naß gebliebene Schicht 4 unterhalb der
Anschmelzlinie 5 durch Ausspülen des Halses 2 mit der Suspension der späteren zweiten
Schicht entfernt Hierzu wird von unten in den Hals 2 ein Rohr 11 eingeführt, an dessen
oberem Ende die Suspension 6a (schraffiert gezeichnet) der späteren zweiten Schicht
austritt Das freie Ende des Rohres 11 überragt dabei etwas die Anschmelzlinie 5. Hierbei
wird auch etwas die getrocknete Schicht 4 im Übergangsbereich des Konus 1 zum Hals
2 überspült, aber nicht abgewaschen. Nur die unterhalb der Anschmelzlinie 5 naß gebliebene
erste Schicht wird entfernt und durch die Suspension der zweiten Schicht ersetzt.
Nach dem Entfernen des Rohres 11 wird diese Schicht im Hals 2 getrocknet Zum Trocknen
kann beispielsweise der Hals dem Luftstrom eines Heizgebläses - (nicht dargestellt)
ausgesetzt werden. Der im Hals 2 von der zweiten Schicht 6 freizubleibende Bereich
wird anschließend gemäß Fig. 5 beispielsweise durch Ausspülen mit Alkalihydroxyden,
insbesondere mit einer 5-10%igen Natronlauge und einer nachfolgenden Reinigung mit
einem Wischer 12 und Wasser vorgenommen. Vorzugsweise wird für das Ausspülen eine
0,5-2%ige Natronlauge verwendet. Daran kann sich eine Halsreinigung mit Flußsäure
anschließen. Zum Abschluß wird der Hals 2 innen und außen mit demineralisiertem Wasser
gespült. Hierbei kann zur Außenreinigung eine Ringbürste (nicht dargestellt) verwendet
werden.
1. Farbbildröhre mit einer ersten leitenden Schicht ohne organische Bestandteile auf
der Innenfläche ihres Konusses, dadurch gekennzeichnet, daß an diese erste Schicht
(4) angrenzend auf der Innenfläche des Halses (2) der Farbbildröhre ein Bereich mit
einer zweiten Schicht (6) vorhanden ist, die aus der Suspension der ersten Schicht
mit einem Zusatz aus organischen Bestandteilen besteht
2. Farbbildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz aus Polyvinylpyrrolidon
besteht.
3. Farbbildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennlinie zwischen
der ersten (4) und der zweiten Schicht (6) mit der Anschmelzlinie (5) zwischen Hals
(2) und Konus (1) zusammenfällt.
4. Farbbildröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht (6)
etwas die erste Schicht (4) überdeckt.
5. Verfahren zum Herstellen der Farbbildröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
-Aufbringen der ersten Schicht auf die Innenseite des Konus und des Halses;
-Trocknen der ersten Schicht im Bereich des Konus;
-Entfernen der feuchtgebliebenen ersten Schicht im Hals durch Ausspülen mit der Suspension
der zweiten Schicht und dabei
-Aufbringen der zweiten Schicht auf die Innenseite des Halses;
-Trocknen der zweiten Schicht im Hals;
-Entfernen der zweiten Schicht im Hals von den freizubleibenden Flächen;
-Reinigen der Innenseite des Halses und
-Spülen der innen-und Außenseite des Halses.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung der ersten
Schicht im Konus durch Bestrahlen mit infrarotem Licht geschieht
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenzlinie zwischen
dem zu trocknenden und dem naß zu bleibenden Bereich der ersten Schicht im Konus durch
Einstellen des Abstandes des Infrarotstrahlers vom Konus erfolgt-