Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem im Ohrkanal zu tragenden Hörgerät nach der Gattung des
Anspruchs 1 aus.
[0002] Es ist ein im Ohrkanal zu tragendes Hörgerät bekannt (DE-GM 83 23 464), das ein flaches
hohlzylinderförmiges Gehäuse mit einem Deckel aufweist, der um eine als Schalleintrittsöffnung
dienende Hohlwelle drehbar gelagert ist. Der Deckel dient gleichzeitig als Betätigungselement
für einen Verstärkungssteller und einen Ein-Ausschalter.
[0003] Nachteilig ist bei dem bekannten Hörgerät, daß der Benutzer zum Einstellen der Verstärkung
mit seinen Fingern die im Deckel enthaltene Schalleintrittsöffnung verdeckt, so daß
eine unzureichende Verstärkung des Hörgerätes vorgetäuscht wird und der Benutzer die
Verstärkung möglicherweise weiter erhöht. Nach dem Loslassen des Deckels ist dann
die eingestellte Verstärkung viel zu hoch, und es tritt ein den Benutzer störender
hoher Ausgangsschalldruckpegel auf.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Hörgerät mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat
den Vorteil, daß es an der außen liegenden Seite keine öffnung enthält, die der Benutzer
unbeabsichtigterweise verdecken kann.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Hörgerätes möglich. Besonders vorteilhaft
ist ein erfindungsgemäßes Hörgerät, bei dem die Abflachung mindestens eine weitere
öffnung zum freien Durchtritt eines Einstellelementes für einen im Innern des Gehäuses
angeordneten Steller enthält. Dadurch werden die bei dem bekannten Hörgerät an der
Gehäuseaußenseite vorgesehenen und daher einer Verschmutzung ausgesetzten öffnungen
zum Einstellen von im Gehäuseinnern angeordneten Trimmerwiderständen an einer Stelle
angeordnet, die durch den Drehknopf geschützt ist.
Zeichnung
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Hörgerätes in stark vergrößertem Maßstab,
Fig. 2 eine auseinandergezogene Schnittansicht des Hörgerätes nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Hörgerät bei abgenommenem Drehknopf.
Beschreibung der Erfindung
[0007] Nach Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßes im Ohrkanal zu tragendes Hörgerät 10 ein
Gehäuse aus einem etwa halbkugelförmigen Gehäuseunterteil 11 mit einer Abflachung
12 an der Unterseite und ein der Kugelform des Unterteils angepaßtes Gehäuseoberteil
13 auf, das auf seiner Oberseite mit einer Abflachung 14 versehen ist. Die Abflachung
12 weist einen außermittigen hohlzylindrischen Stutzen 15 auf. Der Stutzen nimmt in
seinem Innern das schallaustrittsseitige Ende eines Hörers 16 (vgl. Fig. 2) auf, dessen
hohlzylindrischer Schallaustrittsstutzen 17 bei fertig montiertem Hörgerät eine Öffnung
18 am freien Ende des Stutzens durchsetzt. Der Hörer ist in einer hochelastischen
Umhüllung 19 gelagert. Eine aus dem Gehäuseunterteil 11 ausschwenkbare Batterieklappe
20 bildet im eingeschwenkten Zustand einen Teil des Gehäuseunterteils 11 und ist dessen
Kugelform angepaßt. Die Batterieklappe nimmt eine Batterie 21 bzw. einen Akkumulator
auf, dessen Minuspol mit einer im Gehäuseunterteil 11 befestigten ersten Kontaktfeder
22 und dessen Pluspol mit einer zweiten Kontaktfeder 23 in elektrisch leitender Verbindung
steht. Die Kontaktfedern 22, 23 gehören zu gegenüber der Abflachung 12 des Gehäuseunterteils
11 senkrecht stehenden Kontaktfederteilen 24 und 25, die eine mechanische und elektrische
Verbindung zu einer ersten Leiterplatte 27 herstellen und zu diesem Zweck Lappen 24a,
24b und 25a aufweisen, die in entsprechende öffnungen der ersten Leiterplatte passen
und mit an den vorgenannten öffnungen endenden Leitungsbahnen zum Beispiel durch Löten
verbunden sind. Die erste Leiterplatte 27 trägt elektrische Bauteile 28 und 29 des
Hörgeräteverstärkers, der über Leitungen 30 mit dem Hörer 16 verbunden ist.
[0008] Eine parallel zu der ersten Leiterplatte ausgerichtete zweite Leiterplatte 31 dient
als Träger für einen Verstärkungssteller 32, Trimmerwiderstände 33 sowie weitere elektrische
Bauelemente, von denen in Fig. 2 nur ein Bauelement 34 zu sehen ist. Der Verstärkungssteller
32 weist ein scheibenförmiges Einstellelement 35 und der Trimmerwiderstand 33 ein
schraubenkopfförmiges Einstellelement 36 (vgl. auch Fig. 3) mit einem Einstellschlitz
37 auf. Die zweite Leiterplatte 31 ist mit der ersten Leiterplatte 27 vorzugsweise
über an der Unterseite der zweiten Leiterplatte vorhandene Steckerstifte 38 und an
der Oberseite der ersten Leiterplatte vorhandene Buchsen 39 mechanisch und elektrisch
verbunden.
[0009] Das Gehäuseoberteil 13 enthält in dem Bereich der Abflachung 14 eine außermittig
liegende Schalldurchtrittsöffnung 42 (vgl. Fig. 2 und 3), in der ein Ende eines elastischen
Schlauches 43 befestigt ist. Das andere Ende des Schlauches sitzt auf einem hohlzylindrischen
Schalleintrittsstutzen 44 eines Mikrofons 45, das auf die vorstehend beschriebene
Weise elastisch an dem Gehäuseoberteil befestigt ist und über Leitungen 46 mit mit
der zweiten Leiterplatte 31 verbunden ist. Eine in Achsrichtung des Gehäuseoberteils
13 liegende öffnung 47 (vgl. auch Fig. 3) dient zum freien Durchtritt des Einstellelementes
35 des Verstärkungsstellers 32 und zwei außermittig liegende öffnungen 48, 49 zum
freien Durchtritt der Einstellelemente 36 der Trimmerwiderstände 33.
[0010] Ein vorzugsweise kappenförmiger Drehknopf 50 weist auf seiner Innenseite 51 einen
ringförmigen Kragen 52 auf, der derart bemessen ist, daß er auf das Einstellelement
35 geschnappt werden kann. Zu diesem Zweck weist der Kragen 52 an seinem freien Ende
einen nach innen gerichteten ringförmigen Vorsprung 53 mit einer Abschrägung 54 auf,
die das Aufschnappen erleichtert. Im aufgeschnappten Zustand kann der Verstärkungssteller
32 mit dem Drehknopf 50 eingestellt werden. Zwischen dem unteren Rand 55 des Drehknopfes
50 und der Abflachung 14 besteht bei aufgeschnapptem Drehknopf 50 ein kleiner Abstand
h (vgl. Fig. 1), der den Schalleintritt in den Schlauch 43 gestattet.
[0011] Der Drehknopf 50 kann jederzeit wieder abgezogen werden, wenn es zum Beispiel erforderlich
ist, die Trimmerwidertände 33 einzustellen. Bei abgenommenem Drehknopf sind die Einstellelemente
36 frei zugänglich.
[0012] Die zweite Leiterplatte 31 kann in Abweichung von dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 nicht mit der ersten Leiterplatte 27 mechanisch verbunden sein, sondern mit dem
Gehäuseoberteil 13, zum Beispiel durch Schrauben. Das Gehäuse besteht vorzugsweise
aus einem Kunststoff. Gehäuseunterteil 11 und Gehäuseoberteil 13 sind entweder durch
eine Rastverbindung oder durch Kleben, Schrauben oder dergleichen miteinander verbunden.
1. Im Ohrkanal zu tragendes Hörgerät mit einem quergeteilten dünnwandigen Gehäuse
und einem von der Außenseite des Gehäuses betätigbaren Verstärkungssteller, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem geringen Abstand (h) oberhalb einer Abflachung (14) eines
Gehäuseoberteils (13) ein Drehknopf (50) vorgesehen ist, der mit dem Verstärkungssteiler
(32) lösbar verbunden ist, und daß die Abflachung eine Schalldurchtrittsöffnung (42)
enthält.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachung (14) mindestens
eine weitere öffnung (48) zum freien Durchtritt eines Einstellelements (36) für einen
im Innern des Gehäuses (10) angeordneten Steller (33) enthält.
3. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungssteller
(32) ein Einstellelement (35) aufweist, auf das der Drehknopf (50) aufschnappbar ist.
4. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein im Innern des
Hörgerätegehäuses (10) untergebrachtes Mikrofon (45) über einen elastischen Schlauch
(43) mit der Schalldurchtrittsöffnung (42) fest verbunden ist.
5. Hörgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellelement (35)
als Scheibe ausgebildet ist und daß der Drehknopf (50) an seiner Unterseite (51) einen
diese Scheibe umgreifenden Kragen (52) aufweist.
6. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungssteller
(32) und die Steller (33) auf einer zweiten Leiterplatte (31) angeordnet sind, die
mechanisch und elektrisch mit einer im Gehäuseunterteil (11) fest angeordneten ersten
Leiterplatte (27) lösbar verbunden ist.
7. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkungssteller
(32) und die Steller (33) auf einer zweiten Leiterplatte (31) befestigt sind, die
mit dem Gehäuseoberteil (13) mechanisch fest verbunden ist und die mit der im Gehäuseunterteil
(11) fest angeordneten ersten Leiterplatte (27) elektrisch lösbar verbunden ist.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Hörgerätegehäuse
(10) im wesentlichen kugelförmig ausgebildet ist.
9. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hörgerätegehäuse
(10) aus einem Kunststoff besteht.