[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundsteckhülse für einen runden Kontaktstift, die insbesondere
für wasserdichte Steckkupplungen verwendbar ist.
[0002] Eine wasserdichte Steckkupplung wird z.B. in der DE-OS 33 02 924 beschrieben. Wichtig
ist, daß beim Einschieben der Steckkontakte in die dafür vorgesehenen Kammern die
Dichtungselemente der Kammern durch z.B. scharfe Kanten an den Steckkontakten'nicht
beschädigt werden.
[0003] Auf dem Markt befindet sich eine einstückige Rundsteckhülse, die den oben genannten
Anforderungen genügen soll.
[0004] Sie besteht in ihrer Längserstreckung aus mehreren Abschnitten, und zwar einem Leiteranschlußteil,
einem sich daran anschließenden Lagerteil und einem am Lagerteil sitzenden Kontaktteil.
Das Lagerteil ist als runde Hülse mit einer Stoßnaht ausgebildet. Ebenso ist das Kontaktteil
als runde Hülse mit Stoßnaht ausgeführt, wobei im Bereich der Stecköffnung außen ein
dicht auf die Kontakthülse geschlagener Kragen vorgesehen ist, der eine abgerundete
Vorderkante schafft. Die abgerundete Vorderkante soll gewährleisten, daß beim Einschieben
der Rundsteckhülse in eine Steckkupplungskammer die empfindlichen Dichtungslippen
oder dgl. Dichtungselemente nicht beschädigt werden. Der Kragen soll außerdem die
Kontakthülse trittfest machen und versteifen, damit beim Einschieben der Rundsteckhülse
keine ungewollten Verbiegungen auftreten.
[0005] Diese bekannte Rundsteckhülse weist eine Reihe von Nachteilen auf. Die Kontakthülse
ist sehr steif und erbringt keine genügend weiche Federwirkung für den Kontaktstift.
Die Kontaktierung in der Kontakthülse ist relativ unbestimmt. Die Formgebung der Rundsteckhülse
aus einer Platine erfordert einen relativ hohen Arbeitsaufwand, weil die Platine mit
dem umgeschlagenen Kragen einen hohen Verformungswiderstand beim Einrollen verursacht.
Da der Kragen außen aufliegt, ist sein Radius größer als der der Kontakthülse, so
daß die Stoßkanten des Kragens auseinanderklaffen, während die der Kontakthülse aneinanderstoßen.
Die auseinanderklaffenden relativ scharfen Kanten bergen die Gefahr der Verletzung
von Dichtungselementen beim Einschieben der Rundsteckhülse in eine Steckkupplungskammer.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist, eine Rundsteckhülse der beschriebenen Art zu schaffen,
die einen geringeren Arbeitsaufwand zu ihrer Herstellung erfordert, sehr gute Federkräfte
und eine definierte Kontaktierung gewährleistet sowie keinerlei scharfe Kanten aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Anhand der Zeichnung wird
die Erfindung beispielhaft näher erläutert, wobei Verallgemeinerungen des Beispiels
und alle neuen Merkmale im Bereich der Kontakthülse zur Erfindung zählen, selbst wenn
sie nicht unmittelbar beansprucht sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Platine für die Rundsteckhülse,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die gerollte Platine nach Fig. 1 bzw. die Rundsteckhülse
mit einem Teilausschnitt,
Fig. 3 einen Blick in die Stecköffnung der Rundsteckhülse mit einem Teilausschnitt,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Lagerhülse und Kontakthülse der Rundsteckhülse mit
Überfeder,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform der Platine für die Rundsteckhülse,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die gerollte Platine nach Fig. 5 bzw. die Rundsteckhülse
mit einem Teilausschnitt.
[0008] Die Rundsteckhülse nach den Fig. 1 bis 4 besteht hauptsächlich aus dem Leiteranschlußteil
1, der eine Leiterdrahtkralle wie dargestellt oder ein anderes bekanntes Anschlußelement
für z.B. die Klemmschneid- oder Löttechnik sein kann. Über einen im Querschnitt U-förmig
gebogenen ' Übergangsbereich 2 schließt sich die runde Lagerhülse 3 an. Im Mantel
der Lagerhülse 3 sind zweckmäßigerweise 1 Lappen 4a durch zur Längsachse 4 der Rundsteckhülse
parallel ausgerichtete Einschnitte 5 eingebracht, die nach außen gewölbt sind und
in an sich bekannter Weise einen Steckbegrenzungsrand ergeben.
[0009] Die Lagerhülse 3 bildet eine Federarmbasis für daran angebundene sich nach vorne
bis zur Stecköffnung 6 erstreckende, etwa parallel nebeneinander auf Abstand angeordnete
Federarme 7, wobei die Federarme 7 die Kontakthülse 8 der Rundsteckhülse bilden. Die
Federarme 7 ergeben sich durch aus der Platine (Fig. 1) ausgeschnittene Langlöcher
9, deren Länge der Länge der Federarme 7 entspricht. Die Langlöcher 9 können - wie
abgebildet - flaschenförmig oder oval sein. Am stecköffnungsseitigen Ende der Federarme
7 ist der Kragen 10 als ein sich quer zur Längsachse 4 erstreckendes Materialband
angebunden. Die Breite des Kragens 10, d.h. seine axiale Erstreckung beträgt - wie
abgebildet - etwa 1/4 der Länge der Federarme 7. In der Biegelinie 11 wird der Kragen
10 nach außen umgebogen und dicht auf die stecköffnungsseitigen Endbereiche der Federarme
7 geschlagen. Dabei ist die Biegelinie 11 derart angeordnet, daß in der Stecköffnung
6 keine scharfen Kanten auftreten (Fig. 3). Die Platine wird derart gerollt, daß die
Stoßkanten 12 des Kragens 10 und der Lagerhülse 3 gegeneinanderstoßen. Die damit verbundene
Rollarbeit ist sehr gering, weil der Bereich der Federarme 7 radial nach innen ausweichen
kann und dabei keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt und der Kragen 10 ohne
Materialverzug eingerollt werden kann, bis die Stoßkanten 12 aneinanderstoßen.
[0010] Die Federarme 7 laufen geringfügig konisch aufeinander zu, so daß der Außendurchmesser
des Kragens 10 mit dem Außendurchmesser der Lagerhülse 3 übereinstimmt und demgemäß
ihre Mantelflächen axial zueinander fluchten.
[0011] Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Federarme 7 nach innen
zur Längsachse 4 hin und auch quer dazu geringfügig nach innen durchgebogen, so daß
sie an diesen Kontaktstellen 13 zum Innenraum hin ballig . ausgebildet sind und jeweils
eine punktförmige Kontaktierung für den strichpunktliniert in Fig. 3 angedeuteten
Stift 14 und damit eine definierte Kontaktstelle gewährleisten. Diese Durchbiegung
befindet sich zweckmäßigerweise in Richtung auf die Lagerhülse 3 kurz hinter dem Kragen
10, so daß die Kontaktstellen 13 soweit wie möglich vorne im Bereich der Stecköffnung
6 liegen.
[0012] Die Erfindung erbringt insoweit eine Rundsteckhülse mit den gewünschten weichen Federkennlinien,
bewirkt durch relativ lange Federarme, verbunden mit einer definierten Kontaktstelle.
Andererseits gewährleistet der Kragen die erforderliche Trittfestigkeit und Versteifung
für das Einsetzen in eine Kammer der Steckkupplung und außerdem eine gewünschte Versteifung
der Federarme nach Art einer Überfeder. Die Kräfte, die zur Herstellung der Rundsteckhülse
aus der Platine erforderlich sind, sind extrem gering.
[0013] Die erfindungsgemäße Rundsteckhülse kann auf einfache Weise mit einer Überfeder 14a
bestückt werden, so daß man als Material für die Rundsteckhülse gegebenenfalls ein
relativ weiches noch leichter verformbares, elektrisch gut leitendes Metall einsetzen
kann. Die Überfeder 14a z.B. aus Stahl verstärkt bzw. optimiert in diesem Fall die
Federkräfte. Die Überfeder 14a erstreckt sich von der Anbindungsstelle der Federarme
7 bis zum Kragen 10 und besteht im einfachsten Fall aus einer runden zylindrischen
Hülse, die auf der Kontakthülse 8 der Rundsteckhülse sitzt, wobei die Federarme 7
unmittelbar hinter ihrer Anbindung an die Lagerhülse 3 um z.B. eine Materialstärke
nach innen durchgesetzt sind, so daß eine Widerlagerkante 15 für die Überfeder 14a
gebildet wird. Die Überfeder 14a findet ihr anderes Widerlager an der Unterkante 16
des Kragens 10. Da das Material der Überfeder 14a dünner ist als das Material der
Rundsteckhülse im Bereich der Kontakthülse 8, trägt die Überfeder 14a nicht auf und
stört nicht.
[0014] Vorzugsweise ist an der Überfeder 14a mindestens ein Rastfederarm 17 vorgesehen,
der aus dem Mantel der Hülse der Überfeder 14a freigeschnitten ist und sich schräg
nach außen vom kragenseitigen Endbereich zur Lagerhülse 3 hin erstreckt, wobei der
Basisbereich 18 der Überfeder 14a, an den der Rastfederarm 17 angebunden ist, zweckmäßigerweise
sickenförmig nach außen durchgesetzt ist. Die Sicke 18a überragt dabei jedoch nicht
die Manteloberfläche des Kragens 10 bzw. der Lagerhülse 3 und die Widerlagerkante
15 ragt soweit nach innen, daß der Rastfederarm 17 ausreichend Raum vorfindet,so daßer
in diesen Raum ausweichen kann, wenn die Rundsteckhülse in eine Kammer einer Steckkupplung
eingeschoben wird.
[0015] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung, die in den Fig. 5 und 6 dargestellt
ist, sind mehrere Rastfederarme 17a einstückig an den Kragen 10 angebunden. Vorzugsweise
sind ebenso viele Rastfederarme 17a vorgesehen wie Federarme 7, wobei die Rastfederarme
17a praktisch in Verlängerung der Federarme 7 angeordnet sind (Fig. 5). Die Rastfederarme
17a sind etwas kürzer ausgeführt als die Federarme 7 und die Federarme 7 weisen in
ihrem Anbindungsbereich eine Durchsetzung 19 um mindestens eine Materialstärke nach
innen auf, so daß auch die Rastfederarme 17a beim Einsetzen der Rundsteckhülse in
eine Kammer der Steckkupplung radial soweit ausweichen können, daß sie nicht überstehen
und somit keine Verletzung der Dichtelemente der Kammer verursachen können.
1. Rundsteckhülse, insbesondere für wasserdichte Steckkupplungen, mit einem Leiteranschlußteil,
einem sich daran anschließenden hülsenförmigen Lagerteil und einem am Lagerteil sitzenden
hülsenartigen Kontaktteil, wobei im Bereich der Stecköffnung außen ein dicht auf das
Kontaktteil geschlagener Kragen vorgesehen ist, der eine gerundete Vorderkante schafft,
dadurch gekennzeichnet , daß das hülsenartige Kontaktteil (8) aus an die Lagerhülse
(3) angebundenen, sich nach vorne bis zur Stecköffnung (6) erstreckenden, etwa parallel
nebeneinander auf Abstand angeordneten Federarmen (7) gebildet wird.
2. Rundsteckhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie sechs Federarme
(7) aufweist.
3. Rundsteckhülse nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen
(10) am stecköffnungsseitigen Ende der Federarme (7) als ein sich quer dazu erstreckendes
Materialband anoebunden ist.
4. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoßkanten (12) des Kragens (10) auf der gesamten Länge des Kragens (10) gegeneinanderstoßen.
5. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außendurchmesser des Kragens (10) und der Lagerhülse (3) gleich sind.
6. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federarme (7) von ihrer Anbindungsstelle an der Lagerhülse (3) zur Stecköffnung
(6) hin konisch aufeinanderzulaufen, wobei der Innendurchmesser der Stecköffnung (6)
vorzugsweise um die vierfache Materialstärke kleiner ist als der Außendurchmesser
des Kragens (10).
7. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
eine Überfeder (14a), die aus einer runden zylindrischen Hülse besteht, über dem hülsenförmigen
Kontaktteil sitzt und sich von der Anbindungsstelle der Federarme (7) bis zum Kragen
(10) erstreckt.
8. Rundsteckhülse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Federarme (7)
unmittelbar hinter ihrer Anbindung an die Lagerhülse (3) um z.B. eine Materialstärke
nach innen durchgesetzt sind und eine Widerlagerkante (15) für die Überfeder (14a)
bilden, wobei das andere Widerlager für die Überfeder (14a) durch die Unterkante (16)
des Kragens (10) gebildet wird.
9. Rundsteckhülse nach Anspruch 7 und/oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Überfeder
(14a) mindestens ein Rastfederarm (17) eingebracht ist, der aus dem Mantel der Hülse
der Überfeder (14a) freigeschnitten ist und sich schräg nach außen vom kragenseitigen
Endbereich zur Lagerhülse (3) hin erstreckt.
10. Rundsteckhülse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Basisbereich
(18) der Überfeder (14a), an den der Rastfederarm (17) angebunden ist, zweckmäßigerweise
sickenförmig nach außen durchgesetzt ist, wobei die Sicke (18a) nicht die Manteloberfläche
des Kragens (10) überragt.
11. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Rastfederarme (17a) einstückig an den Kragen (10) angebunden und nach
außen abgebogen sind.
12. Rundsteckhülse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß ebenso viele Rastfederarme
(17a) vorgesehen wie Federarme (7) vorhanden sind.
13. Rundsteckhülse nach Anspruch 11 und/oder 12, dadurch gekennzeichnet , daß die
Rastfederarme (17a) über den Federarmen (7) angeordnet sind.
14. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastfederarme (17a) kürzer ausgeführt sind als die Federarme (7) und die Federarme
(7) in ihrem Anbindungsbereich eine Durchsetzung (19) nach innen um mindestens eine
Materialstärke aufweisen.
15. Rundsteckhülse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federarme (7) nach innen zur Längsachse (4) der Rundsteckhülse hin und auch
quer dazu geringfügig nach innen durchgebogen sind, so daß sich zum Innenraum der
Rundsteckhülse hin ballige Kontaktstellen (13) ergeben.
16. Rundsteckhülse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktstellen
(13) sich in Richtung auf die Lagerhülse (3) kurz hinter dem Kragen (10) befinden.