[0001] Die Erfindung betrifft eine Radialpresse für Werkstücke mit rotationssymmetrischer
Außenfläche mit
a) mehreren, im Kreis um die Achse der Werkstückaußenfläche herum angeordneten Preßbacken,
die radial zu dieser Achse beweglich sind und deren Außenfläche mindestens je eine
gegenüber der Achse geneigt ausgebildete Steuerfläche aufweisen,
b) einem Steuerkörper, dessen Innenseite mindestens eine mit den Steuerflächen der
Preßbacken zusammenwirkende Steuerfläche aufweist, und
c) einer die axiale Verschiebung des Steuerkörpers relativ zu einem Widerlager bewirkenden
Antriebseinrichtung, die aus mindestens zwei hydraulisch parallel geschalteten Hydraulikzylindern
mit Kolben und Kolbenstange besteht, die äquidistant auf den Umfang des Steuerkörpers
verteilt und parallel zur WerkstUckachse (A-A) angeordnet sind.
[0002] Unter "rotationssymmetrischen Außenflächen" sind Werkstückformen mit Kreisquerschnitten
und Querschnitten in Form regelmäßiger Polygone zu verstehen, wie sie beispielsweise
bei Sechskantprofilen zu finden sind. Die WerkstUckaußenflächen können dabei in Achsrichtung
geradlinig, bombiert (tonnenförmig) oder abgestuft verlaufen. Derartigen Werkstückoberflächen
kann durch eine entsprechende Ausbildung der Preßbacken Rechnung getragen werden.
Ein spezielles Anwendungsgebiet, für den der Erfindungsgegenstand bevorzugt geeignet
ist, ist die Verbindung von aus Stahl bestehenden Schlaucharmaturen mit Schlauchleitungen
sowie die Herstellung von sogenannten Seilkauschen.
[0003] Durch die US-PS 3 805 580 ist eine Radialpresse der eingangs beschriebenen Gattung
bekannt, bei der die Antriebseinrichtung aus zwei diametral gegenüberliegenden Hydraulikzylindern
besteht. Die Presse besitzt ein Gestell aus zwei Endplatten, die durch vier starre
Zuganker miteinander verbunden sind. Zwischen jeweils zwei Zugankern befindet sich
jeweils ein Hydraulikzylinder, und zwischen jeweils zwei anderen Zugankern befinden
sich seitliche öffnungen zum Hindurchstecken von gekrümmten Armaturen. Wollte man
die Anzahl der Zylinder ohne Vergrößerung der radialen Ausladung der Presse verdoppeln,
so würden die beiden seitlichen Öffnungen versperrt, und wegen der unteren Endplatte
ist die Rückseite der Preßbacken auch von dort her nicht zugänglich. Zu den vier Zugankern
kommen noch zwei auf Druck beanspruchte Kolbenstangen hinzu, die auf einen Steuerkörper
für die Preßbacken einwirken, durch den die Zuganker mit Radialspiel hindurchgeführt
sind. Die Presse baut wegen der Vielzahl von Teilen schwer und hat eine große axiale
Länge.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Radialpresse der eingangs beschriebenen
Gattung dahingehend zu verbessern, daß sie bei kleinen Abmessungen und geringem Gewicht
unmittelbar hinter dem Steuerkörper einen möglichst großen Freiraum sowohl für das
Einlegen von Armaturen mit Rohrkrümmern als auch für das Verarbeiten von Armaturen
mit gestreckten, langen Rohren und Endlosleitungen besitzt.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs beschriebenen Radialpresse
erfindungsgemäß dadurch, daß
d) die Kolbenstangen mit ihrem einen Ende im Widerlager für die Preßbacken befestigt
sind,
e) die Kolbenstangen durch den an den Durchdringungsstellen der Kolbenstangen mit
Lagern versehenen Steuerkörper radial außerhalb von dessen Steuerfläche hindurchgeführt
sind,
f) die Kolbenstangen an ihren anderen, freien Enden mit den Kolben verbunden sind,
und
g) sich die die Kolben umgebenden Hydraulikzylinder gegen den Steuerkörper abstützen,
derart, daß die Kolbenstangen beim Preßvorgang auf Zug beansprucht werden.
[0006] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen gerät das gesonderte Pressengestell mit den
Zugankern in Fortfall, desgleichen die eine, die Zuganker miteinander verbindende
und die Hydraulikzylinder tragende Endplatte. Die Kolbenstangen übernehmen zusätzlich
die Funktion der Zuganker, d.h. sie werden auf Zug statt auf Druck beansprucht, sowie
die Funktion von Führungselementen für den Steuerkörper. Die andere Endplatte ist
dabei das Widerlager für die Preßbacken. Das Widerlager kann dabei als Platte mit
reinen Radialführungen für die Preßbacken ausgebildet sein und lediglich als axialer
Anschlag für die Preßbacken dienen, es kann aber auch hinsichtlich der mindestens
einen Steuerfläche zum Steuerkörper spiegelsymmetrisch ausgebildet sein, d.h. gleichfalls
radial einwärts gerichtete Kraftkomponenten in Bezug auf die Preßbacken erzeugen.
[0007] Herbeizuführen ist im wesentlichen nur eine axiale Relativbewegung zwischen Widerlager
und Steuerkörper, und die auf Zug beanspruchten Kolbenstangen sind jenseits des Steuerkörpers
fliegend angeordnet, so daß die Rück- bzw. Hinterseite der Presse vollständig offen
ist und das Verarbeiten von Endlosleitungen und von solchen mit sehr langen Armaturen
ermöglicht.
[0008] Die Presse besteht aus weniger Einzelteilen, hat bei gleicher Preßkraft und Größe
ein geringeres Gewicht und eine kürzere axiale Baulänge.
[0009] Die Presse läßt sich auch baukastenmäßig durch zusätzliche Hydraulikantriebe erweitern,
ohne daß ihre Vorteile der freien Zugänglichkeit von der Rückseite her verloren gehen.
Es genügt dm Prinzip die Vorratshaltung eines einzigen Typs oder weniger Typen von
entsprechend dimensionierten Hydraulikantrieben. Einzelheiten des Vorgehens beim Aufbau
einer solchen Radialpresse werden anhand der Detailbeschreibung noch näher erläutert.
[0010] Vor allem aber wird auch bei einer Mehrfachanordnung einzelner Hydraulikzylinder,
z.B. bei vier Hydraulikzylindern, der Freiraum für das Manipulieren kompliziert geformter
(gekrümmter) und beliebig langer Werkstücke auf der Rückseite der Presse vergrößert.
Dies gilt für gekrümmte Werkstücke besonders dann, wenn der Abstand "s" zwischen den
Außenflächen zweier in Umfangsrichtung unmittelbar nebeneinander liegender Hydraulikzylinder
zwischen dem 0,6- bis 1,2-Fachen des Außendurchmessers der Hydraulikzylinder liegt.
Hierbei versteht sich natUrlich, daß die Hydraulikzylinder soweit radial aaswärts
angeordnet sind, daß sie nicht in das Profil der Preßbacken in ihrer am weitesten
geöffneten Stellung hineinragen.
[0011] Beim Erfindungsgegenstand dienen die Kolbenstangen als äußerst exakte FUhrung für
den Steuerkörper, und die die Kolben umgebenden Hydraulikzylinder können sich radial
frei beweglich auf dem Steuerkörper abstutzen, so daß eine Oberbestimmung der axialen
Führungen zwischen der zylindrischen Außenfläche der Kolben und der Dichtfläche der
Zylinder vermieden wird. Dadurch wird die Abdichtwirkung über lange Zeit optimal gewährleistet.
[0012] Es ist wiederum besonders vorteilhaft, wenn der Steuerkörper aus einer regelmäßigen
polygonalen Platte besteht, durch deren Zentrum die gemeinsame Achse von Werkstück
und Steuerfläche(n) verläuft, und wenn die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder im
Bereich der Ecken des Polygons durch den Steuerkörper hindurchgeführt sind.
[0013] Auf die angegebene Weise kann das Gewicht des Steuerkörpers entsprechend reduziert
werden.
[0014] Im Zuge einer wiederum weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es von besonderem
Vorteil, wenn das Widerlager und der Steuerkörper aus je einer quadratischen Platte
mit horizontal bzw. vertikal ausgerichteten Schmalseiten und je zwei vertikal ausgerichteten
Stirnseiten bestehen und wenn die Achsen der einander paarweise diametral gegenüberliegenden
Kolbenstangen jeweils eine Diagonallinie D
1 bzw. D
2 der Stirnseite des Steuerkörpers schneiden.
[0015] Unabhängig davon, ob die Radialpresse nun mit zwei doppelt-oder einfachwirkenden
Hydraulikzylindern ausgestattet ist, deren Kolbenstangen - diametral gegeüberliegend
- auf einer Diagonalen angeordnet sind, oder ob die Radialpresse mit vier doppelt-
oder einfachwirkenden Hydraulikzylindern ausgestattet ist, deren Kolbenstangen paarweise
diametral gegenüberliegend auf zwei sich rechtwinklig schneidenden Diagonalen angeordnet
sind, ergibt sich eine nach Höhe und Breite der gesamten Presse außerordentlich raumsparende
Bauweise.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
den übrigen Unteransprüchen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Radialpresse wird nachstehend anhand
der Figuren 1 bis 4 näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
Figur 1 einen vertikalen Axialschnitt durch die Radialpresse,
Figur 2 einen horizontalen Schnitt durch die Radiälpresse nach Figur 1 entlang der
Achse eines Hydraulikantriebs,
Figur 3 eine Rückwärtsansicht der Radialpresse nach den Figuren 1 und 2 und
Figur 4 eine Vorderansicht der vollständig verkleideten Radialpresse nach Figur 3.
[0019] In Figur 1 ist ein vertikaler Axialschnitt durch eine vollständige Radialpresse 1
dargestellt. An einer aus abgewinkelten Blechteilen bestehenden Verkleidung 2 ist
ein Widerlager 3 befestigt, das aus einer quadratischen Platte mit horizontal ausgerichteten
Schmalseiten 4 und 5 und vertikal ausgerichteten Schmalseiten 6 und 7 besteht (Figur
2). Das Widerlager besitzt weiterhin zwei vertikal ausgerichtete, quadratische Stirnseiten
8 und 9, durch deren Flächendiagonalen hindurch eine Achse A-A verläuft, die als Pressen-
oder Systemachse bezeichnet werden kann und mit der auch die Achse des Werkstücks
beim Preßvorgang zusammenfällt. In dem Widerlager 3 ist weiterhin eine zur Achse A-A
koaxiale EinfUhrungsöffnung 10 vorgesehen, durch die ein strichpunktiert angedeutetes
Werkstück 11 (eine vormontierte Schlaucharmatur) in die Presse einfUhrbar ist. Die
Seite, auf der sich das Widerlager 3 befindet, ist die sogenannte "Bedienungsseite"
der Presse.
[0020] Gegen das Widerlager 3 stützen sich in axialer Richtung acht Preßbacken 12 ab, die
auf den Umfang der Einführungsöffnung 10 äquidistant verteilt und in radialer Richtung
beweglich sind. Es ist dabei möglich, die Preßbacken im Widerlager 3 mittels radialer
Schwalbenschwanzführungen zu führen, die zum Stande der Technik gehören und daher
der Einfachheit halber nicht dargestellt sind. Die Preßbacken sind in der Regel noch
mit sogenannten Backenaufsätzen 13 versehen, deren auf die Achse A-A ausgerichtete
Oberflächen der endgültigen Werkstückgeometrie angepaßt sind (Figur 3).
[0021] Die Preßbacken 12 besitzen Außenflächen, zu denen jeweils zwei Steuerflächen 14 und
15 kleinerer Steigung und jeweils eine Steuerfläche 16 größerer Steigung gehören.
Die Steuerfläche 16 ist dabei zwischen den Steuerflächen 14 und 15 angeordnet und
wurde im vorliegenden Fall hinsichtlich ihrer radialen Ausdehnung praktisch zu einer
Steuerkante reduziert.
[0022] Die im Kreis um die Achse A-A angeordneten Preßbacken 12 sind von einem Steuerkörper
17 umgeben, der gleichfalls aus einer quadratischen Platte mit horizontal ausgerichteten
Schmalseiten 18 und 19, vertikal ausgerichteten Schmalseiten 20 und 21 sowie gleichfalls
vertikal ausgerichteten Stirnseiten 22 und 23 besteht. Die Umrisse von Widerlager
3 und Steuerkörper 17 sind in der Projektion entlang der Achse A-A kongruent.
[0023] Der Steuerkörper 17 besitzt eine aus reinen Rotationsflächen, den sogenannten Steuerflächen,
zusammengesetzte Innenseite, und zwar zwei Steuerflächen 24 und 25 kleinerer Steigung,
die der Steigung der Steuerflächen 14 und 1
'5 der Preßbacken entspricht, und (an der Stirnseite) eine Steuerfläche 26 größerer
Steigung, die mit den Steuerflächen 16 der Preßbacken zusammenwirkt.
[0024] Die radiale Verschiebung der Preßbacken 12 wird durch eine axiale Verschiebung des
Steuerkörpers 17 bewirkt: Figur 1 zeigt unterhalb der Achse A-A die Preßbacken 12
in ihrer am weitesten geöffneten Stellung und den Steuerkörper 17 in seiner rechten
Endstellung. Sobald der Steuerkörper 17 mittels der in den Figuren 2 und 3 noch näher
erläuterten hydraulischen Antriebseinrichtung von rechts nach links bewegt wird, gleiten
zunächst die Steuerflächen 16 und 26 größerer Steigung aufeinander, so daß die Preßbacken
zuerst im schnellen Leerhub radial einwärts bewegt werden. Sodann kommen nachfolgend
und gleichzeitig die Steuerflächen 14 und 24 bzw. 15 und 25 kleinerer Steigung miteinander
in Eingriff, so daß die Preßbacken im langsamen Krafthub radial einwärts bewegt werden,
bis sie die in Figur 1 oberhalb der Achse A-A gezeigte Endstellung erreicht haben,
in der auch der Steuerkörper 17 seine linke Endstellung besitzt. Der Preßvorgang ist
in dieser Stellung beendet.
[0025] Das öffnen der Preßbacken erfolgt durch die umgekehrte Bewegungsrichtung des Steuerkörpers
17, wobei die Preßbacken den Steuerflächen durch tangentiale, zwischen den einzelnen
Preßbacken anaeordnete Druckfedern 27 nachgeführt werden. (Figur 3)
[0026] Gemäß Figur 2 besteht die hydraulische Antriebseinrichtung aus zwei hydraulisch parallel
geschalteten Hydraulikzylindern 28 und 29 mit je einem Kolben 30 und einer Kolbenstange
31. Die Achsen A
1 und A
2 dieser Hydraulikzylinder bzw. Kolbenstangen sind radial außerhalb sämtlicher Steuerflächen
des Steuerkörpers 17 angeordnet und sind äquidistant auf dessen Umfang verteilt und
parallel zur Achse A-A ausgerichtet. Das Verbindungsglied für die Übertragung der
Reaktionskräfte der Hydraulikzylinder 28 und 29 besteht hierbei aus den Kolbenstangen
31, die die Funktion von Zugankern haben.
[0027] Die Kolbenstangen 31 sind mit ihrem einen Ende am Widerlager 3 befestigt und durchdringen
den Steuerkörper 17, der an den Durchdringungsstellen mit Gleitlagern 32 ausgestattet
ist. Die Kolbenstangen 31 sind an ihren anderen, freien Enden mit dem Kolben 30 verbunden,
und die die Kolben umgebenden Hydraulikzylinder 28 bzw. 29 stützen sich in der gezeigten
Weise gegen den Steuerkörper 17 ab.
[0028] Die Hydraulikzylinder 28 bzw. 29 sind auf ihren Druckseiten mit Druckmittelanschlüssen
33 und 34 versehen, so daß die Hydraulikzylinder 28 und 29 gegenüber den feststehenden
Kolben 30 in Richtung der Achsen A
1 bzw. A
2 zusammen mit dem Steuerkörper 17 verschoben werden können. Figur 1 zeigt im oberen
Teil, daß die Kolben 30 bei dieser Bewegung von den nach links wandernden Hydraulikzylindern
freigegeben werden.
[0029] Aus Figur 2 geht weiterhin hervor, daß die Kolben 30 von ihrer dem Steuerkörper 17
abgewandten Stirnseite 35 ausgehend mit den Kolbenstangen 31 verschraubt sind, und
zwar mittels jeweils einer Inbus-Schraube 36, die koaxial in die jeweilige Kolbenstange
31 eingeschraubt ist. Durch entsprechende radiale und axiale Passflächen zwischen
Kolben 30 und Kolbenstange 31 wird ein exakter koaxialer Sitz des Kolbens auf der
Kolbenstange erzielt. Analoge Oberlegungen gelten für die jenseitige Verbindung der
Kolbenstange 31 mit dem Widerlager 3 über eine weitere Inbus-Schraube 37. Auf die
gezeigte Weise ist eine leichte Montage und Demontage der gesamten Radialpresse durchführbar.
Vor der Montage der Kolben 30 wird ganz einfach der jeweils zugehörige Hydraulikzylinder
auf die Kolbenstange 31 aufgeschoben, wobei sich seine gegenüber der Kolbenstange
31 abgedichtete Stirnwand 38 auf dem Steuerkörper 17 in der gezeigten Weise abstützt.
[0030] Zwischen dem Widerlager 3 und den Hydraulikzylindern 28 und 29 befinden sich noch
Druckfedern 39, von denen nur ein Teil gezeigt ist und die zur Rückführung des Steuerkörpers
17 in die äußere Endstellung dienen. Es ist jedoch möglich, auf diese Druckfedern
zu verzichten, wenn die in Figur 2 gezeigten einfach-wirkenden Hydraulikzylinder 28
und 29 durch doppeltwirkende Hydraulikzylinder 28', 29' ersetzt werden, wie dies durch
strichpunktierte Linien angedeutet ist. In diesem Fall sind die Zylinder fest mit
dem Steuerkörper verbunden. Am Steuerkörper 17 ist noch ein Mikrometer 40 befestigt.
dessen Taststift 41 durch eine Umdrehung um einen Weg verstellt werden kann, der einem
radialen Preßweg von einem Millimeter entspricht. Der Taststift 41 wirkt dabei mit
einem Mikroschalter 42 zusammen, und begrenzt dadurch den axialen Weg des Steuerkörpers
17 bzw. den Enddurchmesser des Werkstücks 11.
[0031] Aus Figur 3 ist zusätzlich zu ersehen, daß der Steuerkörper 17 aus einer regelmäßigen
polygonalen, nämlich quadratischen, Platte besteht, durch deren Zentrum die gemeinsame
Achse A-A des Werkstücks 11 und der Steuerflächen hindurchgeht. Es ist weiterhin zu
erkennen, daß die Achsen A
1 und A
2 der Kolbenstangen 31 im Bereich der Ecken des Polygons (Quadrats) durch den Steuerkörper
17 hindurchgeführt sind. Die zwei Hydraulikzylinder 28 und 29 liegen sich auf einer
Diagonallinie D
1 diametral im gleichen Abstand zur Achse A-A gegenüber, so daß eine planparallele
Verschiebung des Steuerkörpers 17 gewährleistet ist. Die Hydraulikzylinder 28 und
29 sind dadurch hydraulisch parallel geschaltet, daß ihre DruckmittelanschlUsse 33
und 34 über Leitungen 43 und 44 mit einem T-Stück 45 verbunden sind, das einen Druckmittelanschluß
46 für die Verbindung mit einem nicht gezeigten Hydraulik-Aggregat aufweist.
[0032] Der Steuerkörper 17 besitzt noch eine zweite Diagonallinie D
2. Sie kann im Bereich ihrer auf der Diagonallinie D
2 liegenden Ecken mit zwei weiteren Hydraulikzylindern 47 und 48 bestückt werden, die
nur strichpunktiert angedeutet sind und deren Achsen mit A
3 und A
4 bezeichnet sind. In diesem Falle besitzt die Radialpresse vier Hydraulikzylinder
28, 29, 47 und 48, die sich in Bezug auf die Achse A-A paarweise diametral gegenüberliegen.
Dabei beträgt der Abstand "s" zwischen den Außenflächen zweier in Umfangsrichtung
unmittelbar nebeneinanderliegender Hydraulikzylinder etwa den 0,8-fachen Wert des
Außendurchmessers "d" der Hydraulikzylinder. Hierdurch wird gewährieistet, daß ein
entsprechend sperrig ausgebildetes Werkstück 11, das beispielsweise einen Rohrkrümmer
aufweisen kann (Figur 1) sich zwischen zwei Hydraulikzylindern befinden kann, so daß
die Hydraulikzylinder also nicht die Unterbringung eines derartigen Rohrkrümmers in
der Presse behindern.
[0033] Es ist den Figuren insgesamt noch zu entnehmen, daß das Widerlager 3 an den koplanaren
Schenkeln 49 und 50 zweier spiegelsymmetrischlangeordneter, L-förmig ausgebildeter
Verkleidungsteile 51 und 52 befestigt ist, deren parallele Schenkel 53 und 54 bis
über den Steuerkörper 1
7 nach hinten geführt sind. Die Unterkanten der Verkleidungsteile 51 und 52 sind mit
durchgehenden Aufstellflanschen 55 und 56 verbunden. Aus Figur 4 ergibt sich noch,
daß zwischen den koplanaren Schenkeln 49 und 50 oberhalb und unterhalb der Einführungsöffnung
10 je ein weiteres Verkleidungsteil 57 und 58 angeordnet ist, das gleichfalls mit
dem Widerlager 3 verbunden ist.
1. Radialpresse (1) für WerkstUcke (11) mit rotationssymmetrischer Außenfläche mit
a) mehreren, im Kreis um die Achse (A) der WerkstUckaußenfläche herum angeordneten
Preßbacken (12), die radial zu dieser Achse beweglich sind und deren Außenflächen
mindestens je eine gegenüber der Achse geneigt ausgebildete Steuerfläche (14, 15,
16) aufweisen,
b) einem Steuerkörper (17), dessen Innenseite mindestens eine mit den Steuerflächen
der Preßbacken zusammenwirkende Steuerfläche (24, 25, 26) aufweist,
c) einer die axiale Verschiebung des Steuerkörpers (17) relativ zu einem Widerlager
(3) bewirkenden Antriebseinrichtung, die aus mindestens zwei hydraulisch parallel
geschalteten Hydraulikzylindern (28, 29) mit Kolben (30) und Kolbenstangen (31) besteht,
die äquidistant auf den Umfang des Steuerkörpers (17) verteilt und parallel zur Werkstückachse
(A-A) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) die Kolbenstangen (31) mit ihrem einen Ende im Widerlager (3) für die Preßbacken
(12) befestigt sind,
e) die Kolbenstangen (31) durch den an den Durchdringungsstellen der Kolbenstangen
(31) mit Lagern (32) versehenen Steuerkörper (17) radial außerhalb von dessen Steuerfläche
(24, 25, 26) hindurchgeführt sind,
f) die Kolbenstangen (31) an ihren anderen, freien Enden mit den Kolben (30) verbunden
sind, und
g) sich die die Kolben (30) umgebenden Hydraulikzylinder (28, 29) gegen den Steuerkörper
(17) abstützen, derart, daß die Kolbenstangen (31) beim Preßvorgang auf Zug beansprucht
werden.
2. Radialpresse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkörper (17)
aus einer regelmäßigen polygonalen Platte besteht., durch deren Zentrum die gemeinsame
Achse (A-A) von Werkstück (11) und Steuerfläche(n) verläuft, und daß die Achsen (A1, A2) der Kolbenstangen (31), der Hydraulikzylinder (28, 29) im Bereich der Ecken des
Polygons durch den Steuerkörper (17) hindurchgeführt sind.
3. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (30) von ihrer
dem Steuerkörper (17) abgewandten Stirnseite (35) ausgehend mit den Kolbenstangen
(31) verschraubt sind.
4. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch gekenn- zeichnet, daß die Hydraulikzylinder
(28, 29) sich mittels ihrer gegenüber den Kolbenstangen (31) abgedichteten Stirnwand
(38) auf dem Steuerkörper (17) abstützen.
5. Radialpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (3) und
der Steuerkörper (17) aus je einer quadratischen Platte mit horizontal (4, 5 bzw.
18, 19) bzw. vertikal ausgerichteten Schmalseiten (6, 7 bzw. 20, 21) und je zwei vertikal
ausgerichteten Stirnseiten (8, 9 bzw. 22, 23) bestehen und daß die Achsen (A1, A2) der einander paarweise diametral gegenüberliegenden Kolbenstangen (31) jeweils eine
Diagonallinie (D1, 02) der Stirnseite (22, 23) des Steuerkörpers (17) schneiden.
6.. Radialpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Hydraulikzylinder (28,
29) die sich in Bezug auf die Achse (A-A) diametral gegenüberliegen.
7. Radialpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch vier Hydraulikzylinder (28,
29, 47, 48),die sich in Bezug auf die Achse (A-A) paarweise diametral gegenüberliegen.
8. Radialpresse nach Anspruch 7., dadurch gekenn- zeichnet, daß der Abstand "S" zwischen den Außenflächen zweier in Umfangsrichtung
unmittelbar nebeneinanderliegenden Hydraulikzylinder (28, 29, 47, 48) zwischen dem
0,6- bis 1,2-Fachen des Außendurchmessers ("d") der Hydraulikzylinder beträgt.
9. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (3) an
den koplanaren Schenkeln (49, 50) zweier spiegelsymmetrisch angeordneter, L-förmig
ausgebildeter Verkleidungsteile (51, 52) befestigt ist, deren parallele Schenkel (53,
54) bis über den Steuerkörper (17) nach hinten geführt sind, und daß die Unterkanten
der Verkleidungsteile (51, 52) mit Aufstellflanschen (55, 56) verbunden sind.
10. Radialpresse nach Anspruch 9, dadurch gekenn- zeichnet, daß zwischen den koplanaren Schenkeln (49, 50) der Verkleidungsteile
(51, 52) oberhalb und unterhalb einer im Widerlager (3) angeordneten Einführungsöffnung
(10) für das Werkstück (11) je ein weiteres Verkleidungsteil (57, 58) angeordnet ist,
das gleichfalls mit dem Widerlager (3) verbunden ist.
11. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Widerlager
(3) und Steuerkörper (17) mindestens eine Druckfeder (39) zur Rückführung der hydraulischen
Antriebseinrichtung angeordnet ist.
12. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Antriebseinrichtung
aus mindestens zwei doppeltwirkenden Hydraulikzylindern (28' und 29') besteht.