(19)
(11) EP 0 196 525 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.10.1986  Patentblatt  1986/41

(21) Anmeldenummer: 86103488.2

(22) Anmeldetag:  17.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41C 3/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.04.1985 DE 3512242

(71) Anmelder: Schiesser AG
D-7760 Radolfzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Kressibuch, Walter
    D-7760 Radolfzell (DE)

(74) Vertreter: Sandmann, Joachim, Dr. 
Hirtenstrasse 19
D-85521 Ottobrunn
D-85521 Ottobrunn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bügel für BH-Körbchen


    (57) Ein aus einem Stahldrahtstück gebogener steifer Bügel (12) weist an seinem einen Ende eine fest angeformte angeformte Zunge (13) aus flexiblem Material auf. Dieser Bügel (13) ist dazu bestimmt, von einer längs des unteren Randes eines BH-Körbchens verlaufenden Tasche aufgenommen und dadurch weitgehend spielfrei befestigt zu werden, daß die Zunge (13) fest andenäht wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen BUgel für BH-Körbchen, der aus einem steifen bogenförmigen Rund- oder Flachstahldrahtatück besteht und zum Einnähen in eine längs des unteren Randes des Körbchens verlaufende Tasche vorgesehen ist.

    [0002] Büstenhalter mit zwei derartigen steifen Bügeln, die zur Formung der Büste beitragen, sind bekannt. Dabei ist jeder Bügel in eine bandförmige Tasche eingenäht, die zwischen zwei mit entsprechender Krümmung verlaufenden Nähten gebildet ist und sich längs des unteren Körbchenrandes erstreckt. Die beiden Taschen sind durch Stirnnähte geschlossen, so daß jeder Bügel innerhalb seiner Tasche eingeschlossen ist.

    [0003] Obwohl die Tasche in ihrer Länge und Breite den Abmessungen des Bügels angepaßt ist, kann dieser kleinere Bewegungen innerhalb der Tasche ausführen. Dieses wirkt sich insbesondere beim Waschen in einer Waschmaschine nachteilig aus. Dann wandert der Bügel in der bandförmigen Tasche hin und her, was zu einem Durchstoßen der Tasche und evtl. auch zu Beschädigungen der Waschmaschine führen kann. Man hat zwar versucht, einem Durchstoßen dadurch vorzubeugen, daß der üblicherweise mit einer Korrosionsschutzlackierung versehene Stahlbügel an beiden Enden mit einer verdickten und nach außen gerundeten Lackkappe versehen wird, bei starken Beanspruchungen wie in einer Waschmaschine kann diese Maßnahme ein Durchstoßen oder Durchscheuern der Tasche jedoch nicht mit der zu fordernden Sicherheit verhindern.

    [0004] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, in einfacher und unaufwendiger Weise sicherzustellen, daß es auch unter ungünstigen Bedingungen nicht zu einem Durchstoßen und Herausgleiten des Bügels kommt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Bügel eine vorspringende Zunge aus flexiblem Material befestigt ist, die annähbar ist und nach ihrem Festnähen die Lage des Bügels in der Tasche sichert.

    [0006] Diese Lösung sieht somit vor, Wanderbewegungen des Bügels in der Tasche zu verhindern, da diese zwar im Ausmaß begrenzten aber sich im Laufe der Zeit in ihrer Auswirkung summierenden Wanderbewegungen als Grund fur das Durchscheuern bzw. Durchstoßen erkannt wurden. Eine entsprechende Zunge läßt sich ohne ins Gewicht fallenden Mehraufwand am Bügel anordnen und erfordert dann auch keinen zusätzlichen Nähaufwand mehr, weil sich die Zunge bei der Konfektionierung des BH's ohne zusätzliche Naht bzw. mit der ohnehin vorgesehenen Taschennaht festlegen läßt. Die Flexibilität der Zunge, die ihre Funktion auch bei dünner Ausbildung erfüllen kann, vermeidet auch irgendwelche Unannehmlichkeiten beim Tragen.

    [0007] Zweckmäßigerweise kann sich die Zunge zu ihrem vorspringenden Ende hin verjüngen, das sich dementsprechend leicht annähen läßt und nicht aufträgt. Dabei ergibt sich ein glatter Übergang auf die Stärke des Stahlbügels.

    [0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zunge am einen Ende des Bügels befestigt und springt in dessen Erstreckungsrichtung vor. Dadurch wird der Bügel an seinem einen Ende fixiert, so daß er gegen Längsbewegungen innerhalb der Tasche gesichert ist. Das Verbinden der Zunge mit dem Bügelende erweist sich als unproblematisch und die Zunge kann in diesem Falle mühelos in der vorgesehenen Anordnung festgenäht werden.

    [0009] Bei an einem BUgelende befestigter Zunge ist es vorteilhaft, wenn die Zunge das aUgelende kappenförmig umschließt. Dieses liegt nicht nur im Interesse einer dauerhaften Verbindung zwischen dem Bügel und der Zunge sondern dient auch dazu, das harte BUgelende ein wenig zu polstern.

    [0010] Für die Befestigung der Zunge am Bügel können verschiedene bekannte Verbindungstechniken vorgesehen werden. Am einfachsten ist es, die Zunge am Bügel anzuspritzen, also die Verbindung mit dem Ausformen herzustellen.

    [0011] Vorzugsweise besteht die Zunge aus einem Silikon, das die benötigte Flexibilität aufweist, beständig gegenüber Chemikalien wie Waschmittel ist und eine Temperaturbeständigkeit innerhalb weiter Grenzen aufweist. Es kommen aber außer kautschukartigem Silikon auch andere flexible Materialien wie Gummi oder Weichplastik als Werkstoff für die Zunge in Betracht.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Schrägansicht des Vorderteils eines BH's, bei dem jedem Körbchen ein erfindungsgemäßer Bügel zugeordnet ist, und

    Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf einen solchen Bügel.



    [0013] Der in Fig. 1 dargestellte BH 1 ist mit einem Vorderverschluß 2, Trägern 3 und 4 sowie einem Rückenteil 5 versehen, das über den Rücken der Trägerin hinweg die beiden BH-Körbchen 6 und 7 miteinander verbindet. Längs des unteren Randes eines jeden Körbchens 6 und 7 verläuft eine schmale bandförmige Tasche 8 zwischen zwei parallelen Längsnähten 9 sowie einer inneren Stirnnaht 10 und einer äußeren Stirnnaht 11. Die Tasche 8 nimmt den in Fig. 2 in Einzelheiten dargestellten Bügel 12 mit der Zunge 13 auf, die mittels der äußeren Stirnnaht 11 fest eingenäht ist.

    [0014] Der Bügel 12 ist ein gebogener steifer Flachstahlbügel, der mit einer Korrosionsschutzlackierung 14 versehen ist. Diese ist am einen Ende des Bügels 12 zu einer gerundeten Lackkappe 15 verdickt. Das gegenüberliegende Bügelende 16 ist frei von der Schutztackierung 14 und ist ebenso wie das benachbarte Ende der Schutzlackierung 14 in das innere Ende der Zunge 13 eingebettet. Diese ist aus einem gummiartig flexiblen Silikon hergestellt und durchscheinend, so daß das Bügelende 16 trotz seiner Einbettung in die Zunge 13 zu erkennen ist.

    [0015] Bei einer Stärke des Bügels 12 von beispielsweise 1 mm kann die Zunge 13 im Bereich des Bügelendes 16 eine Stärke von beispielsweise etwa 2 mm aufweisen, die zur Stirnkante 17 der Lunge 13 hin abnimmt und dort beispielsweise nur noch 0,5 bis 1 mm beträgt.

    [0016] Die Zunge 13 wird um das Bügelende 16 herum ausgeformt und ist dadurch fest mit dem Bügel 12 verbunden. Im allgemeinen reicht bereits die Rauhigkeit der Oberfläche des Bügelendes 16 für eine ausreichend feste Verbindung aus. Ggf. könnte das Bügelende 16 auch noch mit einer Verformung, einer Aussparung oder einer Durchbrechung versehen sein, um zu einer stabilen formschlüssigen Verbindung der Zunge 13 mit dem Bügel 12 zu kommen.

    [0017] Zusammenfassend läßt sich die Erfindung wie folgt beschreiben: Ein aus einem Stahldrahtstück gebogener steifer Bügel 12 weist an seinem einen Ende eine fest angeformte Zunge 13 aus flexiblem Material auf. Dieser Bügel 13 ist dazu bestimmt, von einer längs des unteren Randes eines BH-Körbchens 6 bzw. 7 verlaufenden Tasche 8 aufgenommen und dadurch weitgehend spielfrei befestigt zu werden, daß die Zunge 13 fest angenäht wird.


    Ansprüche

    1. Bügel für BH-Körbchen, der aus einem steifen bogenförmigen Rund- oder Flachstahldrahtstück besteht und zum Einnähen in eine längs des unteren Randes des Körbchens (6,7) verlaufende Tasche (8) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Bügel (12) eine vorspringende Zunge (13) aus flexiblem Material befestigt ist, die annähbar ist und nach ihrem Festnähen die Lage des Bügels (12) in der Tasche (8) sichert.
     
    2. Bügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Zunge (17) sich zu ihrem vorspringenden Ende (17) hin verjüngt.
     
    3. Bügel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (17) ah einem Ende (16) des Bügels (12) befestigt ist und in dessen Erstreckungsrichtung vorspringt.
     
    4. Bügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (13) das Bügelende (16) kappenförmig umschließt.
     
    5. Bügel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (13) an den Bügel (12) angespritzt ist.
     
    6. Bügel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (13) aus einem kautschukartigen Silikon oder aus einem anderen flexiblen Material wie Gummi oder Weichplastik besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht