[0001] Es ist (DE-PS 25 32 52o) eine solche Schutzvorrichtung bekannt, bestehend aus vorgefertigten
Querwandelementen und Längswandteilen aus Kunststoff, Beton oder dergleichen, wobei
die Anordnung zur Aufnahme von Füllmaterial dient und wobei die Querwandelemente als
Stützkörper mit von unten nach oben stufenförmig versetzten Aufnahmen für die im wesentlichen
plattenförmigen Längswandteile ausgebildet sind. Diese bekannte Vorrichtung hat den
Vorteil, daß, obwohl als Füllmaterial Erdreich verwendet wird, sich erheblich steilere
Böschungswinkel erzielen lassen, als dies bei Erdwällen der Fall war. Hierdurch läßt
sich der Flächenbedarf für die Schutzvorrichtungen erheblich vermindern, ohne daß
auf das besonders kostengünstige und schalldämpfungswirksame Erdreich zu Gunsten anderer
Baumaterialien verzichtet werden müßte.
[0002] Bei der bekannten Vorrichtung müssen jedoch die plattenförmig ausgebildeten Längswandteile,
um das Hinausrieseln des Erdreiches zu verhindern, verhältnismäßig steil zur Bodenebene
angeordnet werden, also mit einem nur kleinen Winkel gegen die Senkrechte. Dies wiederum
hat zur Folge, daß die Schutzvorrichtung verhältnismäßig große außenliegende Flächen
der Längswandteile aufweist, die, üblicherweise, aus Beton, Kunststein oder einem
ähnlichen Material hergestellt, schallreflektierend wirken. Diese Schallreflektion
führt zu einer unerwünschten Erhöhung des Geräuschpegels in dem Bereich, in dem der
Schall entsteht, also etwa auf derivon der Schutzvorrichtung umgebenen Straße, aber
schließlich auch zu einer Geräuschbelastung der jenseits der Schutzvorrichtung befindlichen
Umgebung.
[0003] Man könnte zwar die schallreflektierenden Flächen der Längswandteile mit schallabsorbierenden
Beschichtungen versehen, um diese Nachteile zu verringern. Hierzu müßten jedoch beträchtliche
Kosten aufgewendet werden, da schon Beschichtungen mit verhältnismäßig geringer Wirksamkeit
etwa die Hälfte der Herstellungskosten unbeschichteter Längswandteile betragen würden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Schutzvorrichtung
in ihrer schallabsorbierenden Wirkung zu verbessern, ihre Herstellung zu verbilligen
und für die Schallabsorption größere Flächen an Erdreich zur Verfügung zu stellen,
wobei diese Flächen, wenn bepflanzt, die ästhetische Wirkung des Bauwerkes verbessern
können.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist eine Schutzvorrichtung, insbesondere Schallschutzeinrichtung
und Böschungsbefestigung, insbesondere für Straßen, bestehend aus vorgefertigten Querwandelementen
und Längswandteilen aus,Kunststein, Beton oder dergleichen zur Aufnahme von Füllmaterial,
wobei die Querwandelemente als Stützkörper mit von unten nach oben stufenförmig versetzten
Aufnahmen für die im wesentlichen plattenförmigen Längswandteile ausgebildet sind,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Längswandteile ein Querschnittsprofil,aufweisen,
das aus einer Hauptplatte und einer in einem Winkel zur Ebene der Hauptplatte verlaufenden
und mit dieser verbundenen Schürze besteht.
[0006] Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung dient das gesamte Längswandteil zu einer
gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Stützung des Erdreiches oder anderen
Füllmaterials, während nur ein kleiner Teil der Fläche des Längswandteiles schallreflektierend
wirkt, wobei auch noch der Vorteil entsteht, daß ein Teil des reflektierten Schalles
auf schallabsorbierendes Erdreich gelenkt wird.
[0007] Um hierbei bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, ist es zweckmäßig, daß der Winkel
zwischen Hauptplatte und Schürze stumpf ist, beispielsweise etwa 12o Grad beträgt,
weiterhin daß im Querschnii gesehen, die Schürze kürzer ist als die Hauptplatte, wobei
vorzugsweise das Längenverhältnis etwa 1 zu 2,6 beträgt.
[0008] Um Schallreflektionen weiterhin zu vermindern, kann die der Hauptplatte abgewandte
Fläche der Schürze mit einer schallabsorbierenden Beschichtung versehen sein. Da diese
Fläche klein ist, entstehen hierfür nur geringe Kosten um eine nahezu vollständige
Schallabsorption zu erreichen.
[0009] Die Hauptplatte des Längswandteiles kann an ihrem der Schürze gegenüberliegenden
Ende mit einem etwa rechtwinklig zu ihr verlaufenden Ansatz versehen sein. Dieser
Ansatz wirkt mit dem Auflager des Län
gswandteiles auf dem Querwandelement zusammen und verhindert das Hinausschieben des
Längswandteiles aus dem Querwandelement unter dem Druck des Erdreiches.
[0010] Besonders zweckmäßig ist es, das Längswandteil auf dem Querwandelement so aufliegen
zu lassen, daß seine Hauptplatte in Richtung auf die Schürze ansteigend in einem Winkel
zur Ebene verläuft, wodurch ebenfalls das Hinausschieben des Längswandteiles aus dem
Querwandelement vermieden wird. Dieser Winkel kann zweckmäßig etwa 12 Grad betragen.
[0011] Weiterhin kann der Höhenabstand zweier aufeinanderfolgender Längswandteile größer
sein als die projizierte Länge des Querschnittes der Längswandteile, wobei dieses
Verhältnis etwa 1,17 zu 1 betragen kann. Hierdurch wird in der Vorrichtung eine besonders
große Fläche an Füllmaterial dargeboten, ohne daß das Füllmaterial hinausrieseln könnte.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand
der Zeichnung beschrieben, in der
Figur 1 einen Querschnitt durch die Vorrichtung,
Figur 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung und
Figur 3 in vergrößertem Maßstab einen Ausschnitt aus Figur 1 zeigt.
[0013] Im Ausführungsbeispiel ist die Erfindung anhand einer einseitig wirkenden Schallschutzvorrichtung
dargestellt, wobei es sich um eine Böschungsbefestigung handeln kann. Das Querwandelement
ist in Figur 1 in seiner Gesamtheit mit 11 bezeichnet. Es besteht aus einem zur Aufnahme
der Längswandteile 12 dienenden Stützbalken 13, sowie einem weiteren rückwärtigen
Stützbalken 14. Die Stützbalken 13 und 14 ruhen mit Füßen 15 und 16 auf einem Fundamentblock
17. Zwischen den Stützbalken 13 und 14 sind Querbalken 18 angeordnet.
[0014] Die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform kann, wenn eine beiderseitig wirksame
Lärmschutzwand erforderlich ist, auch dahingehed abgeändert werden, daß der Stützbalken
14 in gleicher Weise wie der Stützbalken 13 ausgebildet ist und ebenso Längswandteile
12 trägt. Bei einer einseitigen Lärmschutzwand kann bei definierten Lagerpunkten für
das obere und das untere Ende des Stützbalkens 13 der Stützbalken 14 entfallen.
[0015] Die Ausbildung und Anordnung der Län
gswandteile sind besonders deutlich aus Figur 3 zu entnehmen, einem vergrößerten Ausschnitt
aus Figur 1. Die Längswandteile bestehen aus einer Hauptplatte 19 und einer damit
verbundenen Schürze 2
0. Die Schürze 2o ist mit der Hauptplatte 19 einstückig ausgeführt und verläuft in
einem stumpfen Winkel zur Hauptplatte, vorzugsweise in einem Winkel von 12o Grad.
Die Hauptplatte 19 liegt auf einer mit dem Stützbalken 13 verbundenen Konsole 21 auf.
Die Oberfläche des als Füllmaterials dienenden Erdreiches ist mit 22 bezeichnet.
[0016] In Figur 3 ist unten ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Längswandteiles dargestellt,
bei dem sich an die Hauptplatte 19 etwa rechtwinklig ein Ansatz 22 anschließt, der
mit der Konsole 21 derart zusammenwirkt, daß das Hinausschieben des Längswandteiles
12 aus dem Stützbalken 13 verhindert wird. Um zu verhindern, daß durch die außenliegenden
Flächen der Schürzen 2o eine Schallreflektion auf die Schallquelle stattfindet, können
diese verhältnismäßig kleinen Flächen mit einer schallabsorbierenden Beschichtung
23 versehen werden, es sei denn, daß der Bewuchs auf der Hauptplatte 19 der Schürze
2o zur überdeckung der freiliegenden Fläche der Schürze 2o führt.
[0017] In Figur 2 sind die sichtbaren Flächen 2o bzw. die Beschichtungen 23 der Schürzen
zu erkennen sowie die Erdreichoberflächen 22. Die Stützbalken 13 sowie die Konsolen
21 sind nur schematisch dargestellt.
1. Schutzvorrichtung, insbesondere Schallschutzeinrichtung und Böschungsbefestigung,
insbesondere für Straßen, bestehend aus vorgefertigten Querwandelementen und Längswandteilen
aus Kunststein, Beton oder dergleichen zur Aufnahme von Füllmaterial, wobei die Querwandelemente
als Stützkörper mit von unten nach oben stufenförmig versetzten Aufnahmen für die
im wesentlichen plattenförmigen Längswandteile ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längswandteile (12) ein Querschnittsprofil aufweisen, das aus einer Hauptplatte
(19) und einer in einem Winkel zur Ebene der Hauptplatte (19) verlaufenden und mit
dieser verbundenen Schürze (2o) besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen Hauptplatte
(19) und Schürze (2o) stumpf ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel etwa 12o Grad
beträgt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß, im Querschnitt gesehen, die Schürze (2o) kürzer ist als die Hauptplatte (19).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Längenverhältnis etwa
1 zu 2,6 beträgt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die der Hauptplatte (19) abgewandte Fläche der Schürze (20) mit einer schallabsorbierenden
Beschichtung (23) versehen ist.
.7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptplatte (19) an ihrem der Schürze (2o) gegenüberliegenden Ende mit einem
etwa rechtwinklig zu ihr verlaufenden Ansatz (22) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Längswandteil (12) auf dem Querwandteil (11) so aufliegt, daß seine Hauptplatte
(19) in Richtung auf die Schürze (2o) ansteigend in einem Winkel zur Ebene verläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d ur ch gekennzeichnet, daß der Winkel etwa 12
Grad beträgt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Höhenabstand zweier aufeinanderfolgender Längswandteile (12) größer ist, als
die projizierte Länge des Querschnittes der Längswandteile (12).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis etwa 1,17 zu 1 beträgt.