Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Dreh- oder Schiebepotentiometer (mit Wirkung als
Stufenschalter) nach der Gattung des Hauptanspruchs und einem Verfahren zu seiner
Herstellung nach der Gattung des ersten Verfahrensanspruchs.
[0002] Es ist bekannt, zur Steuerung oder Regelung von Drehzahlen beielektrischen Maschinen,
von Temperaturen etwa bei Heizgeräten, Bügelgeräten u. dgl. neben der jeweiligen elektronischen
oder elektrischen Schaltung, die eine bekannte Phasenanschnittsteuerung o. dgl. sein
kann, von dem jeweiligen Benutzer zu betätigende Stellmittel oder Betätigungsorgane
vorzusehen, die das Einstellen einer bestimmten Drehzahl oder einer vorgegebenen Temperatur
ermöglichen. Diese Stellmittel sind üblicherweise Potentiometer, ausgebildet als Dreh-
oder Schiebepotentiometer, wobei allerdings sehr häufig irgendwelche Rastmöglichkeiten
noch vorgesehen sind, die beim Verstellen oder Verdrehen der Betätigungsmittel auch
fühlbar sind, so daß man die Einstellung in Stufen vornimmt, was für die meisten Anwendungszwecke
nicht nur hinreichend genau, sondern auch deshalb bevorzugt ist, weil sich hierdurch
für den Benutzer eine eindeutigere Aussage über den jeweiligen Betriebszustand ergibt
- bei einem Bügeleisen beispielsweise eine erste oder untere Temperaturstufe für empfindliches
Gewebe, eine mittlere Temperaturstufe und eine Vollaststufe beispielsweise. Wird auf
diese Weise das vorhandene Potentiometer ohnehin nur stufig eingesetzt, ist also mit
seinen Übergangsbereichen im wesentlichen überflüssig, so ergibt sich bei der Verwendung
solcher Potentiometer noch der erhebliche Nachteil, daß diese Ungenauigkeiten bis
zu +20 % aufweisen, so daß man unter Umständen sogar einen zusätzlichen Eichungsbedarf
einbeziehen muß.
[0003] Problematisch kann ferner, wenn man zu diesem Zweck nämlich auf Schalter übergeht,
was denkbar wäre, neben dem erheblich größeren Schalterbedarf eines Stufenschalters
auch der Umstand sein, daß bei Zuordnung zu einer Leiterplatte dann die Leiterbahnen
mit erheblichen Kosten, jedenfalls im Schalterbereich veredelt werden müssen, beispielsweise
müssen die Kupferschichten versilbert werden, wenn man mit einem Schaltkontakt über
diese fährt, und man muß hier noch den weiteren Nachteil in Kauf nehmen, daß man auf
der Leiterplattenseite mit Schaltungselementen arbeiten muß und nicht alle Teile auf
der Bestückungsseite anbringen kann, was zu Montage-und Raumproblemen führen kann.
Schließlich würde man bei einer Veredelung von Leiterbahnen auch nur wieder zu flachen
Kontaktstellen gelangen, während eine Kontaktgabe möglichst ballige, sich berührende
Flächen als ideale Kontaktstücke voraussetzt; auch die Verwendung von Stanzteilen
beim Schalteraufbau erfordert die Beschichtung dieser üblicherweise als Kupfer hergestellten
Teile mit Kohle oder Gold- oder Silberauflage und deren umständliche Montage.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein für die geschilderten Zwecke
problemlos einsetzbares Dreh-oder Schiebepotentiometer in seiner Wirkung als Stufenschalter
zu schaffen, welches mit kostengünstigen Mitteln hergestellt ist und in Montage und
Anwendung problemlos, dabei erheblich genauer ist als nichtgeeichte Potentiometer
mit mechanischer Rastung beispielsweise.
Lösung der Aufgabe
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
bzw. des ersten Verfahrensanspruchs und hat den Vorteil eines besonders einfachen
und kostengünstigen Aufbaus, wobei besonders die einfache und schnelle Anordnung der
Gegenkontakte zum Schleifer mit einer besonderen Kostengünstigkeit herauszuheben sind,
zusammen mit einfachster Montage und hervorragender Kontaktgabe auch auf Langzeitbasis,
wobei darüber hinaus auch die jeweils zu reproduzierenden, eingestellten Werte mit
im Grunde beliebig hoher Genauigkeit festgelegt werden können, und zwar durch einfache
Bestückung mit Widerständen mit den entsprechenden, dann aber auch engen Toleranzen.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß unter Loslösung vom eigentlichen Potentiometerprinzip
eine Trennung der Aufgaben bei dennoch kontinuierlich verlaufender Stellbewegung für
die gewünschten Drehzahlen, Temperaturen u. dgl. möglich ist, indem für vorgegebene
Bereiche, die durch eine mechanische Rastung oder jedenfalls Markierung kenntlich
gemacht werden können, konstante elektrische Einstellwerte erzielt werden, und zwar
über eine vorgegebene Variationsbreite rechts und links zur Markierung oder Rasterung,
eben weil in diesem Verdreh- oder Verstellbereich nur der vorgegebene elektrische
Wert erzielt werden soll und daher auch nur eine bestimmte gewünschte Stellgröße angesteuert
zu werden braucht.
[0007] Erfolgt daher bei vorliegender Erfindung die Betätigung des Potentiometers oder Schalters
in der üblichen Art eines Dreh- oder Schiebepotentiometers oder Dreh- oder Schiebeschalters
mit mechanischen Rastungen oder Stellungsmarkierungen, so ist die elektrische Wirkung
die eines Stufenschalters, da nacheinander jeweils zueinander isolierte Kontakte (im
elektrischen Verständnis) mit einem Gegenkontakt in Wirkverbindung gebracht werden.
Die Schalterbewegung erfolgt jedoch insgesamt schleifend kontinuierlich, so daß die
Erfindung mit gleicher Berechtigung als Dreh- oder Schiebepotentiometer bezeichnet
werden kann.
[0008] Ein besonderer Vorteil bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Potentiometers besteht
dabei darin, daß die Gegenkontakte zum Schleifer, die dieser bei seinem (kontinuierlichen)
Durchlauf jeweils berührt, aus Drahtbrücken bestehen, mit welcher die Leiterplatte,
auf welcher der Schalter mit seinen wesentlichen Elementen unmittelbar montiert ist,
bestückt wird. Im Detail erfolgt die Kontaktbestückung daher so, daß,und dies macht
einen wesentlichen erfinderischen Moment aus, die Kontakte als Längskontakte in Drahtform
ausgebildet sind, beispielsweise aus Elektrolytkupfer oder aus einem sonstigen gängigen
guten Kontaktmaterial bestehen können, wobei die Bestückung automatisch erfolgt; eine
für sich gesehen durchaus bekannte Bestückungsmaschine zieht vorgegebene Leiterbahnstücke
von einem Drahtwickel ab und bestückt die Leiterplatte mit einer solchen Drahtlänge
in der gleichen Weise, als wenn sie in vorgegebene Aufnahmeöffnungen der Leiterplatte
von der Bestückungsseite aus einen Widerstand an der Leiterplatte anbringt. Mit anderen
Worten, die Gegenkontakte zum Schleifer des erfindungsgemäßen Dreh- oder Schiebepotentiometers
sind Längskontakte in Form von Drähten, deren abgebogene Enden in zwei Öffnungen der
Leiterplatte von der Bestückungsmaschine automatisch eingeführt und umgebogen werden,
wobei dann die Fixierung dieser Drahtbrücken auf der Leiterbahnseite in der üblichen
Weise so erfolgt und auch zeitlich zur gleichen Zeit, wie alle anderen elektrischen
Verbindungen dieser Leiterplatte vorgenommen werden, üblicherweise also durch Tauchlöten
u. dgl. Die Drahtbrücken werden unmittelbar auf der Bestückungsseite der Leiterplatte
aufgebracht und durch das Löten auf der anderen Seite fixiert, so daß die Leiterplatte
Träger und Lager bzw. Gehäuse für die Längskontakte ist, während das Betätigungselement
des so gebildeten Dreh- oder Schiebeschalters oder Dreh- oder Schiebepotentiometers,
welches auch den Schleifer und die Kollektorbahn trägt, in an sich beliebiger Weise
auf der Leiterplatte befestigt werden können, vorzugsweise indem man, wie beispielsweise
bei einem Drehpotentiometer, eine zentrale Achse des Betätigungsdrehelements, an welchem
der Benutzer angreift, durch eine öffnung der Leiterplatte führt und auf der Gegenseite
durch federnd zurückspringende Raststifte mit Nasen verrastet oder sonstwie festhält.
[0009] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist die gleichzeitige
Ausbildung des Dreh- oder Schiebepotentiometers zur Bewirkung von Momentschaltungen,
also zur ergänzenden oder alleinigen weiteren Kontaktgabe lediglich durch Tastung,
also kurzzeitig und nur solange, wie das Element betätigt wird. Zu diesem Zweck ist
das Betätigungselement aus zwei beispielsweise teleskopartig ineinandergleitenden
Teilen hergestellt und beim Niederdrücken setzt eineam beweglichen Teil angeordnete
Nase ein Kontaktelement des Schleifers auf eine der Längskontakt-Drahtbrücken auf.
Zeichnung
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung als Drehpotentiometer oder Drehstufenschalter
mit zusätzlichem Tastschalter im Längsschnitt auf einer lediglich teilweise dargestellten
Leiterplatte,
Fig. 2 die Ausführungsform der Fig. 1 in einer Draufsicht und
die Figuren 3a und 3b in verkleinerter Darstellung einmal den Schleifer mit zusätzlichem
einstückigen , Kontakt zur Momentkontaktgabe sowie im Querschnitt eine mögliche Ausführungsform
einer Längskontakt-Drahtbrücke.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, bei einem elektrisch eine
stufige Kontaktgabe bewirkenden Schaltungselement einerseits einen kontinuierlich
zu betätigenden Schleifer mit zugeordneter durchlaufend kontaktierter Kollektorrückleitung
vorzusehen, andererseits die vom Schleifer berührten Gegenelemente als die Leiterplatte
unmittelbar bestückende Drahtbrücken auszubilden. Man erhält daher unmittelbar eine
Stufigkeit der Einstellung, wobei in einem vorgegebenen Stellbereich um einen gewünschten
Wert keine Änderung der elektrischen Größen resultiert, weil stets die gleiche Drahtbrücke
kontaktiert ist, andererseits ergibt sich ein vorteilhaftes Überstreichen einerVielzahl
von Schaltstufen, wobei der Schleifer so ausgebildet sein kann, daß er im Übergang
entweder kurzzeitig zwei Stufen überbrückt, also beide Drahtbrücken berührt, oder,
falls dies aus irgendwelchen Gründen (ausnahmsweise) nicht gewünscht ist, auch über
ein Isolierstück gleiten kann, welches beispielsweise eine Zwischendrahtbrücke ohne
elektrischen Anschluß auf der Leiterbahnseite sein könnte.
[0012] In der Darstellung der Fig. 1 ist die Leiterplatte oder Printplatte mit 1, ihre Leiterbahnseite
mit 2a und ihre Bestückungsseite mit 2b bezeichnet. Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist ein Drehpotentiometer oder drehbarer Stufenwiderstand mit Tastschalter,
wobei es sich versteht, daß die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist, sondern jede
Art von Stellpotentiometer oder stufigen Schalter umfassen kann; entsprechend erforderliche
Abänderungen unter Zugrundelegung der erfindungsgemäßen Merkmale sind für einen Fachmann
möglich. Die Leiterplatte 1 ist die Trägerplatte für beliebige, in der Zeichnung nicht
dargestellte Elektronikteile, Widerstände, integrierte Schaltungs-Bausteine u. dgl.
und sie dient auch, und zwar durch die auf der Leiterbahnseite angeordneten Cu-Leiterbahnen
der Verknüpfung dieser Elektronikteile und der durch die Erfindung realisierten Schaltstufen.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel als Drehpotentiometer beschrieben
und durchgetend so bezeichnet, mit der Maßgabe, daß die Umschaltung oder Kontaktierungen
stufig erfolgen und mit dem Verständnis, daß diese Bezeichnung, von einem anderen
sesichtspunkt eben auch einen Dreh- oder Schiebe-Stufenschalter als Ersatz für solche
Potentiometer umfaßt.
[0013] Das Betätigungselement 20 für das Drehpotentiometer 21, an welchem der Benutzer zur
Verstellung unmittelbar angreifen kann, setzt sich aus zwei Teilen zusammen, einem
in der Zeichenebene unteren Teil 7 mit Drehachse 7a, welches Teil in einer öffnung
oder Druchbrechung der Leiterplatte 1 axial fest, jedoch drehbar gelagert ist, und
aus einem oberen Teil 9, der zusätzlich noch zur Leiterplatte eine axiale Bewegungsmöglichkeit
dadurch aufweist, daß er teleskopartig mit Rückstellmöglichkeit durch eine Vorspannungsfeder
12 und dabei den unteren Teil 7 stärker in sich aufnehmend, in Richtung auf die Leiterplatte
gedrückt werden kann. Beide Teile 7 und 9 sind grob topfförmig ausgebildet; der untere
Teil 7 des Betätigungselements 20 durchgreift mit der (einstückigen) Achse 7a die
Lageröffnung 22 der Lagerplatte 1 und .arretiert sich auf der gegenüberliegenden Seite,
vorzugsweise unterZwischenlage einer Arretierbüchse 17, deren Durchtrittsöffnung von
federnden, jeweils eine Nase 19a aufweisenden Zapfen 19 hintergriffen wird, so daß
beim Aufpressen des Betätigungsteils 20 auf die Leiterplatte dann, wenn die Achse
7a mit ihren federnden Zapfen 19 auch die Arretierbuchse 17 durchsetzt hat, das Ganze
auf der Leiterplatte verrastet; und zwar federnd, weil die Arretierbüchse 17 über
angespritzte, nach oben ragende Federelemente 18 verfügt, die ein axiales Spiel nach
Verrastung verhindern und eine gleichmäßige, störungsfreie Drehbewegung des Betätigungselements
20 gewährleisten.
[0014] Dabei ist im Bereich der Durchtrittsöffnung 22 auf der Leiterplatte 1 separat zum
Betätigungselement 20 und die Durchtrittsöffnung 22 vorzugsweise ringförmig umgebend
ein Kollektorring 23 angeordnet, der auch als Schleiferbahn bezeichnet werden kann
und aus elektrisch gut leitendem Material besteht und einen Fortsatz 5 aufweist, der
sich radial von der Schleiferringbahn 23 ausgehend erstreckt, zunächst noch eine Aufstülpung
5a bildet, die als Anschlag für die Drehbewegung des Betätigungselements 20 dient
und anschließend bei 5b die Leiterplatte 1 durchsetzt zur Verbindung mit einer vorgegebenen
Leiterbahn.
[0015] Der untere Betätigungsteil 7 lagert gegen die Zeiterplat- . te 1 gepreßt den Schleifer
4 mit der in Fig. 3a genauer dargestellten Formgebung. Der Schleifer 4 stützt sich
auf der Schleiferringbahn 5 durch zwei vorzugsweise einstückig ausgebildete, nach
unten in der Zeichenebene, also auf die Schleiferringbahn vorgespannte Gleitkontaktzungen
4a ab, wodurch gleichzeitig der elektrische Kontakt zur Schleiferringbahn hergestellt
wird,und ist am unteren Betätigungsteil 7 durch zwei Zapfen 6 arretiert, die öffnungen
4b des Schleifers 4durchsetzen.
[0016] Der Schleifer 4 besteht aus einem geeigneten federnden Werkstoff mit guter elektrischer
Leitfähigkeit und verfügt über einen ersten Schleiferfinger 4c, mit welchem er, wie
weiter unten noch erläutert wird, die Kontaktverbindungen bei hier vorzunehmender
Verdrehung des Betätigungselements 20 bewirkt. Dem Schleiferfinger 4c gegenüberliegend,
im Grunde aber an beliebiger Stelle anzuordnen, befindet sich eineweitere, mit dem
Schleifer 4 einstückige Kontaktzunge 8, die, wie gleich noch erläutert wird, einerMomentkontaktgabe
dient.
[0017] Das untere Betätigungsteil 7 setzt sich nach oben, wie bei 7b angedeutet, in etwa
hülsenförmig fort und greift mit dieser Hülse 7b in eine Ringausnehmung 9a des Betätigungsoberteils
9 ein, mit gegenseitigen Rastnasen 15, 16, so daß die Teile 7, 8 zwar gegen den Druck
der Vorspannungsfeder 12 ineinanderpreßbar, jedoch nicht mehr, nach der anfänglichen
Verrastung, lösbar sind. Zur Bewirkung einer Drehmitnahme können, neben anderen Mitteln,
am Unterteil 7 Rippen 14 vorgesehen sein, die zur Mitnahme des Oberteils 9 in entsprechende
Ausnehmungen 13 an diesem eingreifen. Die Vorspannungsfeder 12 umgibt eine zentrale
Achse 9b des Oberteils 9 und stützt sich an einer unteren Abschulterung am Unterteil
7 ab. Das Betätigungselement 20 kann vom Benutzer unmittelbar oder dadurch betätigt
werden, daß in einem oberen zentralen Aufnahmeschlitz 24 ein weiterführendes Drehstück
eingreift.
[0018] Es ist ein wesentliches Merkmal vorliegender Erfindung, die vom Schleiferfinger 4c
bei einer Dreh-, allgemein bei einer Verschiebebewegung des Betätigungselements jeweils
berührten Gegenkontakte als auf der Bestückungsseite 2b der Leiterplatte 1 angeordnete
flachliegende, jedenfalls einen flachen Verlauf aufweisende Drahtstücke in Form von
Drahtbrücken 3 auszubilden, auf denen der Schleiferfinger 4c, der noch eine untere
ballige Ausstülpung haben kann, federnd zur guten Kontaktgabe aufliegt und bei Drehbewegung
gleitet. Die Drahtbrükken 3 können um den Drehwinkelbereich des Drehpotentiometers
21 angeordnet werden, entweder einer Viereckform folgend, wie in Fig. 2 gezeigt, oder
in beliebiger gewünschter Konfiguration; mit anderen Worten, die Gegenkontakte für
den Schleiferfinger 4c sind aufeinanderfolgende Längskontakte, gebildet von freien
Drahtlängen, die als Drahtbrücken aus einem geeigneten, gut leitenden Material, vorzugsweise
Elektrolytkupfer auf der Bestückungsseite angeordnet und so, wie in Fig. 3b gezeigt,
mit ihren Enden durch übliche, Drahtenden von Widerständen, Kondensatoren und sonstigen
Schaltungselementen aufnehmende öffnungen der Leiterplatte 1 nach unten auf die Leiterbahnseite
geführt und dort umgebogen sind.
[0019] Es ist daher ferner ein bevorzugtes Merkmal vorliegender Erfindung, diese Längskontakt-Drahtbrücken
im automatischen Bestückungsverfahren herzustellen, indem die üblicherweise vorhandene
und für sich gesehen bekannte Bestückungsmaschine anstelle üblicher Widerstandsbestückung
oder sonstiger Elementebestückung von einer Vorratsrolle einfach abgeschnittene Drahtstücke
verarbeitet, in die vorgesehenen Durchführungsöffnungen der Leiterplatte 1 anordnet
und die Enden so umbiegt, daß die Längskontakt-Drahtbrücken soweit festsitzen, woraufhin
sie dann durch Lötung auf der Unterseite befestigt und gleich mit den entsprechenden
Leiterbahnen verbunden werden. Ein solches Bestückungsverfahren ist besonders kostengünstig
und einfach und ist vor allen Dingen auch für den späteren Gebrauch des Drehpotentiometers
von besonderem Vorteil, denn mit den Drahtbrükken 3 bzw. den an diese angeschlossenen
Leiterbahnen lassen sich dann problemlos Widerstände, auch mit vergleichsweise engen
Toleranzen, und vorzugsweise mit der gleichen Bestückungsmaschine sofort verbinden,
so daß man sehr genaue elektrische Einstellwerte erzielen kann.
[0020] Entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung ist der
Schleiferfinger 4c so breit ausgelegt, daß er im Ubergang zwischen den einzelnen Schaltstufen
kurzzeitig zwei der mit vorgegebenem Abstand 3a (vgl. Fig. 2) auf der Bestückungsseite
angeordneten Längskontakt-Drahtbrücken erfaßt, also bei der Drehbewegung beide Längskontakt-Drahtbrücken
überbrückt und miteinander verbindet. Dies kann elektrisch vorteilhaft sein; selbstverständlich
besteht die Möglichkeit, hier auch isolierend zu schalten, indem man den Schleifer
von einer Drahtbrücke abgleiten läßt, bevor die andere kontaktiert wird, oder indem
man Drahtbrücken , beispielsweise kürzerer Bauart, dazwischenlegt, die nicht angeschlossen
sind.
[0021] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung umfaßt die
durch eine solche Ausbildungsform von Betätigungselement, Schleifer und Gegenkontakten
gleichzeitig noch mögliche Momentkontaktierung. Diesem Zweck dient die einstückig
mit dem Schleifer 4 verbundene, radial vorspringende Kontaktzunge 8, die im Normalfall
und ohne daß die beiden Teile 7 und 9 ineinander teleskopiert sind, einen vorgegebenen
Abstand zu einem bestimmten oder zu beliebigen Längskontakt-Drahtbrücken 3 aufweist.
Ist in einer bestimmten Schaltstellung, beispielsweise auch in der Ausposition, wenn
etwa der Schleiferfinger 4c an den hochgebogenen Vorsprung 5a der Schleiferringbahn
5 anschlägt, ein bestimmtes Signal, etwa für die Maximaldrehzahl oder eine bestimmte
Temperatur erwünscht, dann wird das Oberteil 9 niedergedrückt mit der Folge, daß eine
am Oberteil 9 befestigte, radial vorspringende und auf die federnde Kontaktzunge 8
des Schleifers 4 gerichtete Nase 10 die Kontaktzunge 8 zur Kontaktgabe am jeweiligen
Gegenlängskontakt niederdrückt. Dieses Niederdrücken geschieht federnd und sichert
eine gute Kontaktgabe deshalb, weil es zu einem gewissen Überdrücken der Kontaktzunge
8 kommt, die also durch einen bestimmten überhub,- wenn die Teile 7 und 9 bis zu einem
inneren Anschlag fest ineinanderteleskopiert sind, mit der erforderlichen Auflagekraft
auf den zugeordneten Gegenlängskontakt aufliegt. Zu diesem Zweck ist die Nase 10 am
Oberteil 9 bevorzugt als Federelement ausgebildet, welches am Betätigungsoberteil
9 angespritzt ist; die Form der Feder läßt sich am besten der Darstellung der Fig.
2 entnehmen; sie ist über sich in etwa diametral gegenüberliegende Ansätze 10a am
Oberteil 9 befestigt und setzt sich beidseitig ringförmig über die Segmente 10b, die
zum Oberteil 9 frei sind, bis zur Betätigungsnase 10 fort, die daher ebenfalls elastisch
nachgiebig ausgebildet ist, den überhub der ineinanderteleskopierten Teile 7, 9 auffängt
und die Auflagekraft für die Kontaktierung zur Verfügung stellt.
[0022] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
[0023] Es versteht sich, daß die Drahtbüchsen-Längskontakte auch, wie bei 3' in Fig. 2 angedeutet,
in linearer Erstreckung angeordnet werden können und dann bei einem Schiebepoti oder
Schiebe-Stufenwiderstand von einem geradlinig bewegten Schleifer/Kontaktelement aufeinanderfolgend
kontaktiert werden.
1. Dreh- oder Schiebepotentiometer (Stufenschalter), vorzugsweise mit Mitteln zur
zusätzlichen Kontaktgabe durch Tastung (Momentkontakt) mit gerasteter Teilung, einer
Kollektorbahn, einem auf dieser gleitenden Schleifer und am Schleifer angreifende
Betätigungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel (20) mindestens
indirekt auf einer Leiterplatte (Printplatte 1 u. dgl.) gelagert und der vom Schleifer
(4) kontaktierte Teil aus einer Reihe gegeneinander elektrisch isolierter Drahtlängs-Kontakte
besteht, die jeweils so auf der Leiterplatte (1) angeordnet sind, daß sie mindestens
mit einem Endbereich elektrisch mit einer zugeordneten Leiterbahn verbunden und in
Abfolge von dem Schleiferfinger (4c) bei Bewegung der Betätigungsmittel (20) kontaktiert
sind.
2. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Bestückungsseite (2b) der Leiterplatte (1) eine Schleifer:(ring)bahn (5) aufgebracht
und mit einem vorspringenden Endbereich durch die Leiterplatte zur Kontaktgabe auf
der Leiterbahnseite geführt ist.
3. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifer (4) am Betätigungsmittel durch in Ausnehmungen (4b) greifende, angespritzte
Zapfen (6) gehalten und federnd auf die Gegenlängskontakt-Drahtbrücken (3) gedrückt
ist.
4. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Längsverschieblichkeit des Schleifers mit dem Betätigungsmittel die Längskontakt-Drahtbrücken
(3) in geradliniger Abfolge, gegebenenfalls in gegeneinander versetzter Doppelreihe
auf der Leiterplatte (4) gelagert sind.
5. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Drehung des Betätigungselements (20) dieses an einem unteren Teil (7r eine
zentrale Dreh- und Lagerachse (7a) aufweist, die eine Lageröffnung (22) der Leiterplatte
(1) durchsetzend auf der gegenüberliegenden Leiterplattenseite (Leiterbahnseite 2a)
durch Hintergreifen von vorsprinden Arretierzapfen (19) gehalten ist.
6. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zentrale, von der federnde Arretierzapfen aufweisenden Achse (7a) des unteren Betätigungsmittel-Teils
(7) hintergriffene Arretierbüchse (17) vorgesehen ist, die mit angespritzten Federn
(18) von der Leiterseite her den unteren Teil (7a) vorspannt, axiales Spiel verhindert
und eine kippfreie Drehbewegung ermöglicht.
7. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß derSchleifer (4) von im wesentlichen ringförmiger einstückiger Form ist, mit einem
vorspringenden Schleiferfinger (4c) zur Kontaktierung der Längskontakt-Drahtbrücken
(3) und mit einer weiteren, radial vorspringenden federnden Kontaktzunge (8), die
im Normalzustand im Abstand zu einem Gegenkontakt (Längskontakt-Drahtbrücke 3) angeordnet
ist.
8. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungsmittel (20) aus einem oberen und einem unteren Teil (9, 7) bestehen, die
unter der Rückstellwirkung einer Vorspannungsfeder (12) teleskopartig ineinanderschiebbar
sind und wobei am oberen, axial relativ zur Leiterplatte (1) bewegbaren, als Tastschalter
dienenden Teil (9) eine Betätigungsnase (10) angeordnet und auf die federnde Kontaktzunge
(8) des Schleifers (4) gerichtet ist derart, daß bei Niederdrücken des Oberteils (9)
eine Momentkontaktgabe erfolgt.
9. Dreh- oder Schiebepotentiometer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktnase (10) am Oberteil (9) federnd angeordnet ist zur Ermöglichung eines die
erforderliche Auflagekraft zur Verfügung stellenden Uberhubs im Teleskopierbereich
des Oberteils mit dem Unterteil (9, 7).
10. Verfahren zur Herstellung eines Dreh- oder Schiebepotentiometers oder Stufenschalters,
dessen Betätigungselement mit Schleifer mindestens mittelbar mit dem Freiheitsgrad
der erforderlichen Verschiebebewegung oder Drehbewegung auf einer Leiterplatte (1)
angeordnet und gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Schleiferfingers
und von diesem bei Betätigung überstrichen von einer Printplatten-Bestückungsmaschine
Drahtstücke als Längskontaktbrücken (3) auf der Bestückungsseite angeordnet und die
jeweiligen Drahtenden dabei brückenförmig durch zugeordnete Durchführöffnungen der
Leiterplatte zur Leiterbahnseite geführt werden, mit der Möglichkeit der mechanischen
Verankerung und/oder elektrischen Verbindung und Kontaktgabe mindestens eines Drahtendes
mit einer Leiterbahn.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Drahtvorratsrolle
vorgegebene Längskontakt-Drahtbrücken (3) bildende Drahtstücke abgeschnitten, deren
Enden abgebogen, durch die Leiterplattenaufnahmeöffnungen hindurchgeführt und auf
der Leiterbahnseite umgebogen werden zur nachfolgenden mechanischen Befestigung und
gleichzeitigen elektrischen Kontaktgabe durch Tauchlötung.