[0001] Die Erfindung betrifft eine strombegrenzende Schalteinheit mit einer örtlich parallelen
Anordnung von Kontaktarmen. Eine solche Schalteinheit kann als selbstständiges Gerät
mit einem vorhandenen Leistungsschalter in Reihe geschaltet werden oder kann integraler
Bestandteil eines Leistungsschalters sein, der dann zwei Sätze von Kontakten enthält,
nämlich einem von Hand oder auf andere Weise willkürlich betätigbaren Kontaktsatz
und einen elektrisch hiermit in Reihe geschalteten stromabhängig öffnenden Kontaktsatz.
In jedem Fall stellt eine solche Schalteinheit ein wirtschaftliches Mittel zur Erhöhung
des Nennkurzschlußabschaltstromes eines Leistungsschalters dar.
[0002] Die strombegrenzenden Kontakte begrenzen die Höhe des von dem Leistungsschalter zu
beherrschenden Stromes auf einen festgesetzten Maximalwert, so daß der Schalter entsprechend
der Unterbrechung dieses Maximalwertes bemessen werden kann, anstelle der Bemessung
für die Unterbrechung eines unbestimmtes Wertes aus einer Stromquelle, die extrem
hohe Kurzschlußströme erzeugen kann. Üblicherweise arbeiteten strombegrenzende Leistungsschalter
nach einem Prinzip der elektromagnetischen Abstoßung, wobei in dem Maß, wie der Fehlerstrom
auf einen vorbestimmten Wert ansteigt, die magnetischen Kräfte aufgebaut werden, die
auf den bewegbaren Kontakt im Sinne der Entfernung von dem feststehenden Kontakt zur
Unterbrechung des Stromkreises einwirken. Beim Entwurf strombegrenzender Kontaktanordnungen
ist es wesentlich, daß bei geschlossenen Kontakten eine ausreichende Kontaktkraft
zur Verfügung steht, um dem Strom einen möglicht geringen Widerstand zu bieten, wobei
aber die Mittel zur Erzeugung der erforderlichen Kontaktkraft die rasche Arbeitsweise
beim Auftreten eines Fehlerstromes nicht behindem dürfen.
[0003] Bei dem Leistungsschalter mit einer Strombegrenzungseinrichtung nach der US-A-4 409
473 werden die strombegrenzenden Kontakte aufgrund eines Fehlerstromes geöffnet und
in der geöffneten Stellung gesperrt Der Schalter wird dann durch Benutzung des Betätigungshandgriffes
zurückgestellt Obwohl dieser Schalter eine strombegrenzende Wirkung besitzt, kann
ein höherer Nennkurzschlußausschaltstrom durch Benutzung stromabhängig öffnender Kontakte
der strombegrenzenden Art in Reihenschaltung mit dem Schalter erzielt werden.
[0004] Eine solche Anordnung ist in der US-A-4 458 224 beschrieben. Bei dieser Ausführungsform
sind strombegrenzende, stromabhängig öffnende Kontakte in Reihe mit dem Leistungsschalter
angeordnet. Die stromabhängig öffnenden Kontakte sind so ausgebildet, daß sie selbsttätig
unter der Wirkung von Vorspannfedem schließen, die auch die erforderliche Kontaktkraft
erzeugen. Die stromabhängige Öffnungskraft ist eine Funktion der Größe des Stromes
und der Länge der parallelen Leiterpfade, welche die Öffnungskraft erzeugen. Daher
ist die Öffnungskraft bei dieser Anordnung von der Größe des Gehäuses des Leistungsschalters
abhängig. Dementsprechend erscheint es wünschenswert, eine vergrößerte Öffnungskraft
zwecks rascherer Trennung der Kontakte aufgrund eines Fehlerstromes bereitzustellen,
ohne die Abmessungen des Gehäuses des Leistungsschalters zu vergrößern.
[0005] Ferner ist durch die US-A-3 991 391 und US-A-4 132 968 ein strombegrenzender Leistungschalter
bekanntgeworden, der eine magnetische Antriebsanordnung für die Kontakte (slot motor)
besitzt Bei dieser Konstruktion ist zwar der Schwellwert des Überstromes, der eine
strombegrenzende Wirkung hervorruft, erhöht, das Maß der Strombegrenzung bei hohen
Überströmen wird jedoch durch die
[0006] Anordnung einer dünnen sättigbaren magnetischen Stahlplatte über dem offenen Ende
der magnetischen Antriebsanordnung aufrechterhalten. Bei Überströmen unterhalb des
Schwellwertes leitet die Platte den größten Teil des Magnetflußes ab und verhindert
die Erzeugung einer magnetdynamischen Kraft auf den Kontaktarm. Oberhalb des Schwellwertes
erzeugt der Überstrom einen Magnetfluß, der ausreichend zur Sättigung der Platte ist
und treibt zusätzlichen Magnetfluß in den Luftspalt, wo der Magnetfluß mit dem Kontaktarm
in der Weise in Wechselwirkung tritt, daß der Kontaktarm in den Spalt hineingezogen
wird und in der üblichen Weise eine strombegrenzende Wirkung hervorruft. Diese Anordnung
verändert das normale Ansprechen auf einen Fehlerstrom geringer Höhe, den der normale
Mechanismus des Leistungsschalters beherrschen kann und begrenzt dadurch den Ansprechbereich
der strombegrenzenden Kontakte.
[0007] Ein weiterer bekannter Leistungsschalter (US-A-4 001 738) besitzt eine Einrichtung
zur elektromagnetischen Abstoßung. Diese weist einen von dem durch den Schalter fließenden
Strom erregten Magnetkreis und eine induktionsplatte auf, die mit dem bewegbaren Kontakt
des Schalters bewegbar ist. Der plötzliche Anstieg des Fehlerstromes induziert in
der Induktionsplatte Sekundärströme, wobei sich die Induktionsplatte solange in dem
Luftspalt des Magnetkreises befindet, wie sich der Schalter in der geschlossenen Stellung
befindet. Die Sekundärströme sind betrebt, die Induktionsplatte aus dem Luftspatt
zu verdrängen, wobei der bewegbare Kontakt mit großer Kraft von dem magnetischen Kreis
fortgedrängt wird. Dies verstärkt die Abstoßungskräfte für einen gegebenen Strom und
stellt damit eine rasche Öffnung sicher. In einer abgewandelten Ausführungsform bilden
die Kontakte einen Strompfad mit einer Doppelschleife. Hierbei tritt der Strom in
einen der Leiter ein, fließt in einer ersten Richtung, fließt dann in entgegengesetzter
Richtung durch den bewegbaren Kontakt und fleißt dann durch den zweiten feststehenden
Leiter in der ersten Richtung. Diese Doppelschleifenanordnung verdoppelt die magnetische
Abstoßungskraft. Eine Doppelschleifenanordnung dieser Art ist auch in der US-A-
4 118 681 vom 03.10.1978 beschrieben. Danach ist ferner ein Verzögerungsglied vorgesehen,
das mechanisch mit der bewegbaren Kontaktanordnung verbunden ist, um das Schließen
des Kontaktes nach der stromabhängigen Öffnung zu verzögern und ein Schließen vor
der Auslösung des Leistungsschalters zu verhindern. Während dieser Schalter eine rasche
Kontaktöffnung aufgrund hoher Fehlerströme sicherstellt, besteht jedoch ein Bedarf
an Leistungsschaltem, die auch aufgrund niedriger Fehlerströme rasch und zuverlässig
öffnen.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine strombegrenzende
Schalteinheit zu schaffen, die sowohl auf niedrige als auch auf hohe Fehlerströme
zuverlässig anspricht und die stromabhängigen Öffnungskräfte auf einem möglichst geringen
Raum entwickelt. Dies soll insbesondere durch die neue Gestaltung des feststehenden
Teiles der Kontaktanordnung einer solchen Schalteinheit erreicht werden.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch folgende Merkmale gelöst
a) eine feststehende Kontaktanordnung besitzt zwei als Eingangsarm bzw. als Ausgangsarm
dienende Kontaktarme;
b) es ist eine örtlich parallele Anordnung der Kontaktarme und eine Anbringung von
Kontakten derart vorgesehen, daß ein die Kontaktanordnung durchfließender Strom zweimal
in derselben Richtung auftritt;
c) eine bewegbare, mit den Kontakten der Kontaktarme zusammenwirkende Kontaktbrückenanordnung;
d) wenigstens ein durch die Kontaktarme erregbares Magnetteil; und
e) wenigstens eine mit der Kontaktbrückenanordnung und dem Magnetteil zusammenwirkende
Ankeranordnung zur Verringerung der zur Überführung der Kontaktbrückenanordnung in
die geöffnete Stellung benötigten Kraft oberhalb eines Stromflusses bestimmter Größe.
[0010] Durch die paralle Anordnung der Kontaktarme ergibt sich in Verbindung mit der Kontaktbrückenanordnung
eine doppelte Stromschleife mit einer entsprechend großen dynamischen Öffnungskraft.
Diese ist insbesondere bei hohen Fehlarströmen wirksam. Im Bereich niedrigerer Fehlerströme
ist das von den Kontaktarmen erregbare Magnetteil wirksam, das in Verbindung mit der
Ankeranordnung die Öffnungskraft der Kontaktbrückenanordnung verringert und damit
gleichfalls ein rasches Ansprechen sicherstellt.
[0011] Eine gute Wirksamkeit der Kontaktanordnung ist dadurch zu erreichen, daß die feststehende
Kontaktanordnung und die Kontaktbrückenanordnung im wesentlichen parallele Strompfade
bilden.
[0012] Zur Einhaltung geringer Abmessungen der Kontaktanordnung kann dadurch beigetragen
werden, daß der Eingangsarm und der Ausgangsarm der feststehenden Kontaktanordung
mit'Ausnahme eines Eingangskontaktes und eines Ausgangskontaktes in ein .elektrisch
isolierendes Kapselungsmaterial eingebettet sind. Hierdurch sind trotz guter elektrischer
Isolation geringe Abstände zwischen den Kontaktarmen einzuhalten. Femer wird ein hohes
Maß mechanischer Festigkeit erzielt
[0013] Das Magnetteil kann zwischen dem Eingangsarm und dem Ausgangsarm der feststehenden
Kontaktanordnung angeordnet sein und kann wenigstens eine aus dem Kapselungsmaterial
herausragende Polfläche für die Ankeranordnung besitzen. Darüberhinaus kann ein zweites
Magnetteil im Abstand von dem ersten Magnetteil gleichfalls mit einer freiliegenden
Polfläche derart angeordnet sein, daß sich einer der beiden Kontaktarme der feststehenden
Kontaktanordnung zwischen dem ersten un dem zweiten Magnetteil befindet Die Kraftwirkung
auf die Ankeranordnung wird hierdurch gesteigert.
[0014] Die örtlich parallele Anordnung der Kontaktarme kann in vorteilhafter Weise dadurch
herbeigeführt sein, daß einer der beiden Kontaktarme der feststehenden Kontaktanordnung
eine Durchgangsöffnung für den anderen Arm aufweist und daß beide Arme in einer einander
durchdringenden Stellung in das Kapselungsmaterial eingebettet sind. Als Kapselungsmaterial
ist in diesem Zusammenhang mit guten Ergebnis ein glasfaserverstärktes Polyesterharz
zu verwenden.
[0015] In Verbindung mit der Anwendung eines Kapselungsmaterials für die feststehende Kontaktanordnung
ist es vorteilhaft, die eingebetteten Kontaktarme nach Größe und. Anordnung so zu
bemessen, daß sie einer kurzzeitigen Führung des Fehlerstromes und einer dauernden
Führung eines Laststromes entsprechen. Die Gesamtabmessungen der Schalteinheit werden
hierdurch in vorteilhafter Weise begrenzt.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt die Figur 1 in einem Längsschnitt eines Leistungsschalters
eine strombegrenzende Kontaktanordnung.
Die Figur 2 ist ein Schnitt im wesentlichen entlang der Linie II-II in der Figur 1
zur Darstellung von Einzelheiten der Kontaktanordnung gemäß der Figur 1.
In der Figur 3 ist ein Schnitt im wesentlichen entlang der Linie III-III in Figur
1 zur Darstellung weiterer Einzelheiten der Kontaktanordnung.
Die Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht einer Kontaktträgeranordnung in isometrischer
Darstellung.
Die Figur 5 ist eine perspektivische Ansicht einer feststehenden Kontaktanordnung
in isometrischer Darstellung.
Die Figur 6 ist ein Längsschnitt der feststehenden Kontaktanordnung entlang der Linie
VI-VI in Figur 5.
Die Figur 7 ist ein Querschnitt der Kontaktanordnung gemäß der Figur 6 entlang der
Linie VII-VII.
In der Figur 8 ist eine Draufsicht auf den Eingangsanschluß der feststehenden Kontaktanordnung
dargestellt
Die Figur 9 ist eine Seitenansicht der feststehenden Kontaktanordnung gemäß der Figur
8.
Die Figur 10 ist eine Draufsicht auf den Ausgangsanschluß der feststehenden Kontaktanordnung
und
die Figur 11 ist eine Seitenansicht der feststehenden Kontaktanordnung gemäß der Figur 10.
[0017] In der Figur 1 ist eine strombegrenzende Schalteinheit 10 gezeigt, die als integraler
Bestandteil eines Niederspannungs-Leistungsschafters oder als eine hinzufügbare Einheit
für einen vorhandenen Leistungsschalter ausgebildet sein kann, um den Nennkurzschlußabschaltstrom
des Leistungsschalters zu erhöhen. Die strombegrenzende Schalteinheit 10 enthält eine
feststehende Kontaktanordnung 12, eine Kontaktbrückenanordnung 14 und eine Trägeranordnung
16. Eine Lichtbogenlöschkammer 18 ist zur Lichtbogenlöschung in der bekannten Weise
vorgesehen. Die Trägeranordnung 16 übt auf die Kontaktbrückenanordnung 14 eine Schließkraft
zur Überführung beweglicher und feststehender Kontakte in die geschlossene Stellung
aus. Aufgrund eines Fehlerstromes relativ geringer Höhe verringern Ankeranordnungen
36 und 38 die im Einschaltsinn wirkenden Kräfte der Trägeranordnung 16 mit dem Ergebnis,
daß die Kontakte aufgrund eines Fehlerstromes verhältnismäßig geringer Höhe rasch
und zuverlässig getrennt werden. Beim Auftreten eines Fehlerstromes mit verhälntismäßig
großer Höhe ist die magnetische Abstoßung ausreichend, um die Kontakte auseinanderzutreiben.
Bei der Öffnung der Kontakte wird der Lichtbogen in die Lichtbogenlöschkammer 18 überführt
und dort gelöscht.
[0018] Unter Bezugnahme auf die Figuren 5 bis 11 umfaßt die feststehende Kontaktanordnung
12 zwei Kontaktarme, und zwar einen Eingangsarm 20 mit einem an seinem Ende angebrachten
Eingangskontakt 24 sowie einen Ausgangsarm 22 mit einem an seinem Ende angebrachten
Ausgangskontakt 26. Die Kontaktarme 20 und 22 sind in ein Kapselungsmaterial 28 eingeschlossen,
daß die Kontaktarme gegeneinander isoliert. Ferner ist in das Kapselungsmaterial 28
ein erstes Magnetteil 30 und ein zweites Magnetteil 32 eingebettet, wobei diese Magnetteile
durch das Kapselungsmaterial 28 gegeneinander und gegenüber jedem der Kontaktarme
20 und 22 isoliert sind. Das erste Magnetteil 30 ist vorzugsweise zwischen dem Eingangsarm
20 und dem Ausgangsarm 22 mittig derart angeordnet, daß es sich zwischen dem Eingangskontakt
24 und dem Ausgangskontakt 26 befindet, die zur geeigneten Kontaktgabe mit der Kontaktbrückeanordnung
14 von der Einbettung in das Kapselungsmaterial 28 ausgenommen sind. Eine Kante oder
Seite des Magnetteiles 30 ragt aus dem Kapselungsmaterial 28 heraus. Wird auch das
zweite (untere) Magnetteil 32 benutzt, so ist dieses vorzugsweise unterhalb des Eingangsarmes
20 angeordnet. Dabei erhält das zweite Magnetteil 32 eine Lage am Boden der feststehenden
Kontaktanordnung 12.
[0019] Wie die Figuren 8 und 9 zeigen, besitzt der Ausgangsarm 22 eine Öffnung 34 einer
zur Aufnahme eines Teiles des Eingangsarmes 20 ausreichenden Größe. Der Ausgangskontakt
26 ist an dem einen Ende des Ausgangsarmes 22 angebracht, während das andere Ende
des Ausgangsarmes so ausgebildet ist, daß es mittels biegsamer Leiter oder anderer
Mittel mit einem Leistungsschalter verbunden werden kann. Das mit dem Ausgangskontakt
26 versehene Ende des Ausgangsarmes 22 ist abgewinkelt ausgebildet Durch diese Anordnung
bleibt der Kontakt 26 frei zugänglich, wenn der Ausgangsarm 22 in die Kontaktanordnung
12 eingesetzt und in das isolierende Kapselungsmaterial 28 eingebettet wird.
[0020] Gemäß den Figuren 10 und 11 ist der Eingangskontakt 2
4 an dem einen Ende des Eingangsarmes 20 befestigt Das andere Ende des Eingangsarmes
20 ist für die Verbindung mit einer Eingangsleitung ausgebildet. Der Eingangsarm 20
ist aus einem flachen Metallstück gebildet, das mit drei Biegungen versehen ist. Die
erste Biegung erstreckt sich von der Horizontalen ausgehend abwärts, die zweite Biegung
bringt das Metall in die horizontale Lange zurück und die dritte Biegung erstreckt
das Metall winklig nach oben, so daß der Kontakt 24 annähernd in derselben horizontalen
Ebene wie das Endstück des Eingangsarmes 20 liegt
[0021] Die drei Biegungen teilen den Kontaktarm 20 in zwei Abschnitte, nämlich ein horizontales
Endstück und einen im wesentlichen U-förmigen Teil, an dessen einem Schenkel der Eingangskontakt
24 befestigt ist. Der mit dem Eingangskontakt 24 versehene Teil des Eingangsarmes
20 ist - schmaler als der übrige Teil des Eingangsarmes ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung
kann der schmalere Teil des Eingangsarmes 20 durch die Öffnung 34 in dem Ausgangsarm
22 eingebracht werden. Auf diese Weise können beide Kontakte 24 und 26 dieselbe horizontale
Ebene einnehmen. Femer wird hierdurch ein doppelter Strompfad gebildet, wobei der
zufließende Strom zunächst den Eingangsarm 20 bis zu dem Eingangskontakt 24 durchquert,
dann von dem Eingangskontakt 24 auf die Kontaktbrückenanordnung
14 übertritt, diese durchfließt und durch den Ausgangskontakt 26 zu dem Ausgangsarm
22 gelangt, von wo er zu einem Leistungsschalter weiterfließt. Der Stromfluß in dem
Eingangsarm 20 und ebenso in dem Ausgangsarm 22 erfolgt in der Figur 6 nach rechts,
während der Strom in der Kontaktbrücke in der entgegengesetzten Richtung (nach links)
fließt Daher erzeugt der Strom in jedem der beiden Arme eine magnetische Abstossungskraft.
Bei einem Strom gegebener Höhe ist somit die kombinierte Abstoßungskraft doppelt so
groß wie die normale AbstoBungskraft. Der durch die Kontaktarme 20 und 22 fließende
Strom erzeugt um die Magnetleile 30 und 32 herum ein magnetisches Feld.
[0022] Obwohl anzunehmen ist, daß die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles
anhand der Beschreibung gut verständlich ist, soll die folgende Zusammenfassung der
Wirkungsweise zur weiteren Verdeutlichung dienen.
[0023] Im Betrieb wird der von einer Leitung kommende Strom von dem ersten bzw. feststehenden
Eingangsarm aufgenommen, von wo er die U-förmige Anordnung des Engangsarmes 20 zu
dem daran befindlichen Eingangskontakt durchläuft Von diesem fließt der Strom durch
die bewegbare Kontaktbrückenanordnung 14 und den an dem feststehenden Ausgangsarm
22 angebrachten Kontakt 26 sowie von dort durch den Ausgangsarm 24 zu einem (nicht
gezeigten) Leistungsschalter. Wie zuvor beschrieben, sind die Kontaktarme 20 und 22
in paralleler Anordnung in ein Kapselungsmaterial eingebettet, so daß der darin fließende
Strom im wesentlichen parallele Pfade durchfließt. Da nun der Strom in einer Schleife
zu dem Ausgangskontakt 26 zurückgelangt, hat der Stromfluß in den eingebetteten Kontaktarmen
20 und 22 dieselbe Richtung. Dieser doppelte gleichsinnige Stromfluß erzeugt eine
magnetische Abstoßungskraft, weiche die doppelte Stärke aufweist, die sich aufgrund
des normalen Stromflusses ergeben würde. Dieses zweifache magnetische Feld erzeugt
eine starke Abstoßungskraft, weiche bestrebt ist, die Kontaktbrückenanordnung 14 in
die offene Stellung zu bewegen. Eine ausreichend starker Fehlerstrom vermag somit
eine sofortige Trennung der Kontakte ohne zusätzliche Hilfe durch die Magnetteile
bewirken. Ist jedoch der Fehlerstrom nicht ausreichend stark, um die Kontakte sofort
zu trennen, zieht das magnetische Feld der Magnetteile die Ankeranordnungen 36 und
38 sofort an, wodurch die Vorspannkraft der Trägeranordnung 16 und die zur Trennung
der Kontakte benötigte Kraft verringert wird.
1. Strombegrenzende Schalteinheit (10) mit folgenden Merkmalen:
a) eine feststehende Kontaktanordnung (12) mit zwei als Eingangsarm (20) bzw. als
Ausgangsarm (22) dienenden Kontaktarmen;
b) einer örtlich parallelen Anordnung der Kontaktarme (20, 22) und einer Anbringung
von Kontakten (24, 26) derart, daß ein die Kontaktanordnung (12) durchfliessender
Strom zweimal in derselben Richtung auftritt;
c) eine bewegbare, mit den Kontakten (24, 26) der Kontaktarme (20, 22) zusammenwirkende
Kontaktbrückenanordnung (14);
d) wenigstens ein durch die Kontaktarme (20, 22) erregbares Magnetteil (30);
e) wenigstens eine mit der Kontaktbrückenanordnung (14) und dem Magnetteil (30) zusammenwirkende
Ankeranordnung (36, 38) zur Verringerung der zur Überführung der Kontaktbrückenanordnung
(14) in die geöffnete Stellung benötigten Kraft oberhalb eines Stromflusses bestimmter
Größe.
2. Schalteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehende Kontaktanordnung
(12) und die Kontaktbrückenanordnung (14) im wesentlichen parallele Strompfade bilden.
3. Schalteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingangsarm (22) und der Ausgangsarm (24) der feststehenden
Kontaktanordnung (12) mit Ausnahme eines Eingangskontaktes (24) und eines Ausgangskontaktes
(26) in ein elektrisch isolierendes Kapselungsmaterial (28) eingebettet sind.
4. Schalteinheit nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Magnetteil
(30) zwischen dem Eingangsarm (20) und dem Ausgangsarm (22) der feststehenden Kontaktanordnung
(12) angeordnet ist und wenigstens eine aus dem Kapselungsmaterial (28) herausragende
Polfläche besitzt
5. Schalteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Magnetteil
(32) im Abstand von dem ersten Magnetteil (30) gleichfalls mit einer freiliegenden
Polfläche derart angeordnet ist, daß sich einer der beiden Kontaktarme (20, 22) der
feststehenden Kontaktaanordnung (12) zwischen dem ersten Magnetteil (30) und dem zweiten Magnetteil (32) befindet
6. Schalteinheit nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß einer (20) der
beiden Kontaktarme (20, 22) der feststehenden Kontaktanordnung (12) eine Durchgangsöffnung
(34) für den anderen Arm (22) aufweist und daß beide Arme (20, 22) in einer einander
durchdringenden Stellung in das Kapselungsmaterial (28) eingebettet sind.
7. Schalteinheit nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kapselungsmaterial
(28) ein glasfaserverstärktes Polyesterharz dient.
8. Schalteinheit nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in das Kapselungsmaterial
(28) eingebetteten Kontaktarme (20, 22) eine Größe und Anordnung besitzen, die einer
kurzzeitigen Führung eines Fehlerstromes und einer dauernden Führung eines Lasstromes
entspricht