[0001] Die Erfindung betrifft einen Niedertemperaturtrockner für abgepreßtes faseriges Gut,
insbesondere ausgelaugte Zuckerrübenschnitzel mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Anspruches 1.
[0002] Ein solcher Trockner ist beispielsweise aus der GB-PS 491 858 bekannt. Der turmartige
Trockner weist mehrere feste Etagen auf, über deren Böden das oben aufgegebene Gut
mittels um die Turmachse umlaufend bewegter angetriebener Schnecken in radialer Richtung
abwechselnd in Richtung radial nach innen bzw. radial nach außen verteilt bzw. abgeräumt
wird und der Gutaustrag unter der letzten Etage erfolgt. Einer der mittleren Etagen
ist ein Absauggebläse zugeordnet, während den obersten und den untersten Etagen jeweils
eine Frischluft-Ansaugeinrichtung mit Filter und Heizeinrichtung zugeordnet sind.
[0003] Es ist auch bekannt, statt gestellfester Böden um die Turmachse umlaufende Böden
vorzusehen, denen von Etage zu Etage reichende Uberführungsschurren und über den Böden
angeordnete Leit- oder Abstreifbleche zugeordnet sind, durch die das Gut abwechselnd
zur Mitte hin oder nach außen hin verteilt und abgeräumt wird (vgl. GB-PS 281 664).
Das Gut durchwandert die Etagen des Trocknungsturmes von oben nach unten, während
die Warmluft unterhalb der untersten Etage zugeführt und nach Passieren sämtlicher
Etagen oben abgesaugt wird. Es ist ferner bekannt, über senkrechte hohle Säulen, die
über den Umfang des Trocknungsturmes verteilt sind, die Warmluft auf die einzelnen
Etagen zu verteilen, wobei die über die Etagen in radialer Richtung nach innen strömende
Luft über einen zentralen Sammelraum nach oben abgeführt wird (vgl. DE-PS 28 077).
[0004] Ferner sind Niedertemperaturtrockner mit mehreren übereinander angeordneten Etagen
bekannt, die jeweils mit für die Trocknungsluft durchlässigen Transportbändern ausgerüstet
sind. Durch die Einstellung der Geschwindigkeit der sehr langen und mehrere Meter
breiten Bänder kann die Schichtdicke des Gutes auf den Bändern eingestellt werden.
[0005] Der Aufbau der bekannten Trockner ist relativ kompliziert und störanfällig und gibt
bei Betrieb häufig Anlaß zu Schwierigkeiten.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Niedertemperaturtrockner mit den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruches 1 so weiterzubilden, daß bei einfachem übersichtlichem
Aufbau und verringertem Gewicht eine wesentlich bessere Ausnutzung der Wärme zu Trocknungszwecken
bei die Umwelt nicht belastendem Betrieb sichergestellt wird.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Bei dieser Ausbildung sind die Wärmeverluste gering, da die frisch zugeführte Warmluft
im Zentrum des turmartigen Niedertemperaturtrockners geführt ist, der Trockner außen
durch einen den Turm gegen die Außeneinwirkungen, insbesondere Wind, schützenden Mantel
umgeben ist, der um den Turm zugleich einen ringförmigen Sammelschacht für die Abluft.bildet,
die zusätzlich die Trocknungszonen gegen Wärmeverluste schützt. Die einzelnen Etagen
werden jeweils direkt und in gleichen Maßen von der Warmluft beaufschlagt, so daß
sich ein hoher Trocknungswirkungsgrad ergibt. Einzelne Etagen können bei Bedarf von
dem Trocknungsluftstrom abgeschaltet werden. Dies kann bei verringertem Flächenbedarf,
also verringertem Gutanfall, nützlich sein. Es hilft aber auch zur Aufrechterhaltung
des Betriebes, wenn an der einen oder anderen Etage Reparaturarbeiten erforderlich
sind. Zu diesem Zweck ist in Weiterbildung des Niedertemperaturtrockners die Anordnung
gemäß den Merkmalen nach.Anspruch 8 vorgesehen. Die Gutschicht auf jedem Siebboden
wird von oben nach unten über die ganze Ringbreite des Bodens von der Warmluft durchströmt,
die sowohl oberhalb als auch unterhalb des Bodens in geschlossenen Ringkammern verteilt
bzw. gesammelt wird.
[0009] Die Warmluftströmung läßt sich auf diese Weise sehr genau steuern und gleichmäßig
über den ganzen Siebboden einer Etage verteilen.
[0010] Da bei solchen Niedertemperaturtrocknern Abwärme zur Aufheizung der Trocknungsluft
ausgenutzt wird, ergibt sich bei dem neuen Niedertemperaturtrockner auch dadurch ein
besonderer Vorteil, daß die zuge-hörigen Wärmetauscher und Luftförderungseinrichtungen
die Gebläse unterhalb der untersten Etage unmittelbar auf dem Fundament des Trockners
angeordnet werden können, und zwar großflächig so, daß ein im Querschnittsbereich
der Siebböden am Turmboden angeordneter ringförmiger Wärmetauscher über eine äußere
Frischluftkammer großflächig angeströmt werden kann, während die erwärmte Luft aus
dem Inneren des ringförmigen Wärmetauschers ohne Strömungswiderstände in den zentralen
Verteilerschacht eingeleitet werden kann. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Gewichtsentlastung
der Konstruktion des Niedertemperaturtrockners. Bevorzugt sind mehrere Gebläse in
Umfangsrichtung verteilt angeordnet. Jedes dieser Umfangsgebläse weist einen gesonderten
Ansaugschacht für Frischluft auf, wobei die Eintrittsöffnungen dieser Ansaugschächte
im Bereich der Oberseite des turmartigen Niedertemperaturtrockners liegen, während
die Abluft aus dem äußeren Abluftsammler nahe dem Boden des Niedertemperaturtrockners
ins Freie austreten kann. Dadurch wird jede Verunreinigung der angesaugten Frischluft
vermieden. Die Ansaugschächte für die Gebläse können dabei sektorförmige Teilabschnitte
innerhalb des ringförmigen Abluftsammlers bilden. Soll ein Teil der Abluft in den
Luftkreislauf zurückgeführt werden, können zwischen den aufeinanderfolgenden Abluft-Abführungssektoren
und Frischluft-Zuführungssektoren verschließbare Ansaugöffnungen vorgesehen sein.
Die Ausbildung der Luftführungsanordnung ist auch bei anderen etagenförmigen Niedertemperaturtrocknern
gemäß der Lehre nach Anspruch 17 einsetzbar.
[0011] Vorteilhafterweise sind die Ringböden um die Achse des Niedertemperaturtrockners
antreibbar, und zwar von Etage zu Etage gegenläufig, so daß die vom Antrieb herrührenden
Kräfte sich gegenseitig aufheben. Zwischen den Etagen sind vorzugsweise im Bereich
des radial außenliegenden Abluftsammlers gestellfeste Gutübergabeschurren so angeordnet
und mit umstellbaren Leiteinrichtungen so ausgerüstet, daß das Gut bedarfsweise unter
Uberspringung einer Etage direkt an die übernächste Etage weitergeleitet werden kann.
Dadurch läßt sich die Durchsatzleistung dem Bedarf leichter anpassen,'und es lassen
sich bedarfsweise Reparaturen an einzelnen Etagen vornehmen; ohne daß der Betrieb
des Niedertemperaturtrockners stillgesetzt werden muß.
[0012] Zum Aufgeben und Verteilen und zum Räumen der einzelnen Etagen sind zweckmäßigerweise
gestellfeste Doppelschnecken vorgesehen, wobei der Aufgabe- und Verteilerschnecke
ein entsprechender Austritts- und Verteilerschlitz für den Austritt des Gutes auf
den Siebboden zugeordnet ist. Der Aufnahme- und Räumschnecke ist vorteilhafterweise
eine antreibbare Haspel zugeordnet, welche die Gutschicht zwangsweise der Räumschnecke
zufördert.
[0013] Da durch die Arbeit der Haspeln und Schnecken im Aufgabe-und Räumbereich Feingutteilchen
entstehen, die leicht von dem Luftstrom mitgerissen und nach außen unter Verschmutzung
der Umwelt abgeführt werden können, sind zweckmäßigerweise Maßnahmen entsprechend
Anspruch 10 und 11 getroffen. Da im Räum- und Aufgabebereich der Siebboden nicht von
der Trocknungsluft durchströmt wird, können hier beruhigte Zonen zur Sammlung der
Feinteile geschaffen werden, durch die die Feinteile, z.B. über eine Druckschleuse,
dem nächsttieferliegenden Siebboden zugeleitet werden. In diesem beruhigten Bereich
können auch die zur Abreinigung der Siebe notwendigen und üblichen Reinigungsvorrichtungen,
wie Bürsten, Abreinigungsdüsen oder dgl., angeordnet sein.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Niedertemperaturtrockner gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt in der Schnittebene A-A,
Fig. 3 einen horizontalen Schnitt entlang der Schnittlinie B-B der Fig. 1 und
Fig. 4 eine Ansicht gemäß dem Pfeil C in Fig. 1 mit Blickrichtung radial von außen
nach innen auf den Bereich der Aufgabe und Räumung des Gutes.
[0016] Der turmartige Niedertemperaturtrockner nach Fig. 1 ist bevorzugt zum Trocknen ausgelaugter
Zuckerrübenschnitzel bestimmt. Der Niedertemperaturtrockner weist einen geschlossenen
äußeren Mantel 1 auf, der auf einem Fundament 2 aufsitzt und an der Decke 3 oben geschlossen
ist. An einer Stelle des Deckenbereichs ist eine Deckenöffnung 31 vorgesehen, die
im dargestellten Beispiel gleichzeitig zur Gutaufgabe entsprechend dem Pfeil 81 und
zur Zufuhr von Frischluft entsprechend dem Pfeil 32 dient. Es können für beide Vorgänge
auch getrennte Deckenöffnungen angeordnet sein. Die Gutaufgabe erfolgt mit üblichen
Beschickungseinrichtungen, die hier nicht näher erläutert zu werden brauchen.
[0017] Auf dem Fundament sind, wie aus Fig. 1 und Fig. 3 deutlich hervorgeht, mehrere Wärmetauscher
11 zu einer ringförmigen Baueinheit angeordnet. Die Wärmetauscher werden von einem
Wärmeträgerfluid durchströmt, das seine Wärme aus der in anderen Prozessen der Fabrik
anfallenden Abwärme gewinnt. Durch die ringförmige Anordnung erhält man eine große
Anström- und Wärmetauschfläche, wie sie gerade bei Niedertemperaturvorgängen erwünscht
ist. Durch die Anordnung der Wärmetauscher unmittelbar auf dem Fundament 2 wird die
eigentliche Trocknerkonstruktion kräftemäßig entlastet. Außerhalb des Wärmetauscheringes
11 sind im dargestellten Beispiel in Umfangsrichtung verteilt mehrere Gebläse 13 angeordnet,
deren Austritte in den äußeren Ringraum 12 münden und die durch über die ganze Höhe
des Trockners reichende Schächte 30 mit der Lufteintrittsöffnung 31 an der Decke 3
des Trockners verbunden sind. Der Wärmetauscherring 11 umschließt das untere Ende
10 eines zentralen über die ganze Höhe des Trockners reichenden Warmluftverteilerschachtes,
der bei vernachlässigkbarem Strömungswiderstand die Warmluft über die ganze Höhe des
Trockners verteilt. Der Schacht 5 ist konzentrisch zu der zentralen Achse 47 des Trockners
angeordnet.
[0018] Über die Höhe des Schachtes 5 sind mehrere Trocknungsetagen, im vorliegenden Falle
vier Trocknungsetagen 6-9, verteilt. Jede Trocknungsetage steht mit dem zentralen
Schacht 5 über eine durch einen betätigbaren Jalousieverschluß 17 verschließbare ringförmige
Eintrittsöffnung in Verbindung.
[0019] Jede Etage wird durch einen ringförmigen Siebboden 20 bestimmt. Im dargestellten
Beispiel wird angenommen, daß jeder Siebboden 20 um die zentrale Achse 47 des Trockners
umlaufend angetrieben wird, wobei die Drehrichtung von Etage zu Etage wechselt, so
daß die durch den Antrieb auftretenden Kräfte sich weitgehend aufheben, was weiter
zur Entlastung der Trocknerkonstruktion beiträgt. Oberhalb jedes Siebbodens ist eine
ringförmige Druckkammer 18a angeordnet, die radial innen durch die mit dem Jalousie-
oder einem äquivalenten Verschluß 17 versehene Lufteintrittsöffnung, nach oben durch
eine kegelstumpfförmige Decke 18 und außen durch eine zylindrische Wand 19 begrenzt
ist, wobei der Strömungsquerschnitt der Druckkammer 18a in radialer Richtung von innen
nach außen abnimmt. Weiterhin ist zwischen dem Siebboden 20 der einen Etage und der
kegelstumpfförmigen Decke 18 der Druckkammer 18a der darunterliegenden Etage eine
ringförmige Abluft-Sammelkammer 24 vorgesehen, deren Strömungsquerschnitt in radialer
Richtung nach außen zunimmt.
[0020] Der Mantel 1 des Trockners ist mit radialem Abstand von einem äußeren Schutzmantel
26 umgeben, der konzentrisch zur Turmachse 47 angeordnet ist, nach unten bis unter
die unterste Etage 6 reicht und nach oben in Höhe der oberen Etage 9 bei 27 verschlossen
ist. Dieser äußere Schutzmantel 26 stellt für den Niedertemperaturtrockner einen Wärmeschutz
dar, da er die Einwirkung der Umgebungsatmosphäre, insbesondere von Wind, auf den
Trockner ausschaltet. Der Schutzmantel hat aber noch weitere Aufgaben zu erfüllen.
Er bildet mit dem Mantel 1 des Trockners eine Ringzone, die in Umfangsrichtung in
einzelne sektorförmige Abschnitte unterteilt ist. Die Abschnitte 30 bilden die schon
erwähnten Frischluft-Ansaugschächte für die Gebläse 13. Zwischen diesen liegen Sektoren
25, welche unmittelbar mit den ringförmigen Abluft-Sammelkammern 24 in Verbindung
stehen und so für die Abführung der Abluft Sorge tragen, wie dies durch den Pfeil
29 angedeutet ist. Die Sektoren 25 sind unten bei 28 offen, so daß die Abluft unten
nahe dem Fundament 2 austritt, während die Frischluft entsprechend dem Pfeil 32 an
der Decke des Turmes angesaugt wird. Der Schutzmantel zusammen mit den zur Unterteilung
der Sektoren 25 und 30 dienenden radialen Trennwänden trägt weiterhin wesentlich zur
Stabilität der Trocknerkonstruktion bei. In der Ringzone 25 können auch jeder Etage
noch Inspektions- und Wartungsbühnen 25a zugeordnet sein.
[0021] Aus Fig.l 1 ist ersichtlich, daß die Frischluft durch die Öffnung 31 bei 32 angesaugt
wird und über die senkrechten Schächte'30 zu den Gebläsen 13 gelangt. Vom Austritt
der Gebläse verteilt sich die Frischluft 14 in der Ringkammer 12 über die Eintrittsfläche
der Wärmetauscher 11. bie Warmluft steigt vom Boden 10 des zentralen Schachtes 5 entsprechend
den Pfeilen 15 nach oben und verteilt sich entsprechend den Pfeilen 16 über die Eintrittsöffnungen
in die Druckkammer 18a. Von dort wird die Trocknungsluft entsprechend den Pfeilen
23 über die Oberfläche der Gutschicht verteilt, durchdringt diese und das Sieb und
gelangt in , die ringförmigen Sammelkammern 24, von denen die Abluft entsprechend
den Pfeilen 29 bei 28 in die Atmosphäre austritt. Es können am Übergang zwischen den
Ansaugschächten 30 und den Abluft-Sammelschächten 25 verschließbare Öffnungen vorgesehen
sein, so daß entsprechend den Pfeilen 50 in Fig. 3 Teile der Abluft bei Umluftbetrieb
in den Trocknungskreislauf zurückgeführt werden können.
[0022] Das entsprechend dem Pfeil 81 durch die Öffnung 31 zugeführte Gut durchläuft den
Trockner von Etage zu Etage und wird vom Boden der untersten Etage 6, wie bei 79 angedeutet,
abgeführt.
[0023] Wie aus Fig. 2 und Fig. 4 besonders deutlich wird, bestehen die Verteiler- und Räumeinrichtungen
3.3 in dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel aus einer Doppelschnecke
67, 68, die jeder Etage zugeordnet ist. Diese Doppelschnecke ist in Umfangsrichtung
gestellfest angeordnet und läßt sich ggf. der Höhe nach gegenüber der zugehörigen
Etage einstellen. In Fig. 4 ist angenommen, daß die in der Figur dargestellte obere
Etage die Etage 8 ist. Es wird angenommen, daß der Siebboden der Etage 8 in Richtung
des Pfeiles 60 angetrieben wird und der Siebboden der darunterliegenden Etage 7 in
Gegenrichtung entsprechend dem Pfeil 61. Die beiden Tragringe 21,22, auf denen die
Siebbleche sektorförmig eingespannt sind, sind über speichenartige Glieder 48 und
Drehlager an der zentralen Trocknerachse 47 drehbar geführt. Zum Antrieb jedes Etagenbodens
20 dient eine endlos umlaufend angetriebene Kettenschleife 39, die über Umlenkräder
40, 41,42 geführt ist, von denen eines angetrieben wird. Das radial innenliegende
Trum 43 greift an einem Teilumfang des drehbaren Siebbodens an, wobei dessen radial
äußerer Ring 21 entsprechende Zacken oder Zähne aufweist, welche -. in die Kettenschleife
39 eingreifen.
[0024] Die Schnecke 67 der Doppelschnecke der Etage 8 dient als Aufgabe- und Verteilerschnecke.
Hier wird das Gut normalerweise durch den Schacht oder die Schurre 62 zugeführt. Ein
entsprechender Verteilerschlitz sorgt für einen gleichförmigen Austritt des Gutes
auf den ringförmigen Siebboden 20. Die unmittelbar in Drehrichtung davor liegende
Räumschnecke 68 nimmt dagegen das über einen Umlauf über die Etage 8 geführte Gut
auf und führt es dem Einlaufende des zur nächsten Etage 7 führenden Schachtes zu.
Um eine sichere Aufnahme der Gutschicht zu gewährleisten, ist zumindest der Aufnehmer-
und Räumschnecke 68 eine angetriebene Aufnehmerhaspel 70 zugeordnet, die das Gut in
die Schneckengänge wirft. Eine entsprechende Haspel 69 kann auch in Umlaufrichtung
vor der Verteilerschnecke 67 angeordnet sein, um die gleichmäßige Verteilung des Gutes
zu unterstützen.
[0025] Soll aus weiter oben genannten Grünjden die Etage 8 übergangen werden, wird über
die Betätigungseinrichtung 64 ein Umlenkelement 65 aus einer Stellung, in der der
Schacht 62 freigegeben ist, in die in Fig. 4 gezeigte Stellung geschwenkt, um das
Gut von der Etage 9 in den Schacht 63 und von dort direkt in den Bereich der Räumschnecke
68 oder in den unter diesem liegenden Einlaß 80 des Schachtes 34 zu fördern.
[0026] In der Räum bzw. Aufgabezone dard der betreffende Siebboden nicht durchströmt werden,
um Luftdurchbrücke an den nicht von der Gutschicht bedeckten Bereichen des Siebes
zu verhindern. Dies wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ausgenützt, um den
an der Räum- und Aufgabestellung entstehenden Durchtritt von Feinteilchen des Gutes
zu sammeln und der darunteliegenden Etage zuzuführen. Um diese Einrichtungen zu zeigen,
ist in der Mitte der Fig. 4 der zwischen den Etagen 8 und 7 wirksame Schacht teilweise
weggebrochen dargestellt. Man erkennt jeweils unter den beiden Haspeln trichterförmige
Kammern 73, welche unten über eine Zellenschleuse 74 verschlossen sind, welche das
gesammelte Feingut auf den darunterliegenden Siebboden abgibt. Zwischen den Sammelkammern
73 ist eine zentrale Sammelkammer 71 angeordnet, die nach unten bei 72 offen ist,
so daß das Gut ebenfalls auf den darunterliegenden Boden fallen kann. Wenigstens die
Sammelkammer 71 (Gegendruckkamer) kann dabei (nicht dargestellt) mit einem Druck beaufschlagt
sein, der dem Verteilerdruck im zentralen Schacht 5 entspricht.
[0027] In der zentralen Sammelkammer 71 sind auch die (nicht dargestellt) zur Reinigung
des Siebes notwendigen Einrichtungen, wie Bürsten, Blasdüsen oder dgl., angeordnet,
so daß die abgereinigten Teilchen auch durch die Kammer 71 zum darunterliegenden Boden
7 transportiert werden.
[0028] Der Einlauf 80 des Schachtes 34 liegt bei dem mittleren in Fig. 4 nicht dargestellten
Schacht anders als unter dem Boden 7 unter dem Auslauf der Schnecke 68, da ja die
Böden 8 und 7 entgegengesetzt angetrieben werden, was jeweils auch für die Böden der
Etagen 8,9 bzw. 7.,6 gilt.
[0029] Der endlose Siebbelag der Böden kann aus perforiertem Edelstahlblech hergestellt
werden, das an der Ober- und Unterseite vollständig glatt ausgebildet ist.
[0030] Aufgrund der beschriebenen Anordnung wird deutlich,daß alle entstehenden Feinteilchen
zuverlässig gesammelt und somit sicher aus der Luftströmung entfernt werden, da im
Bereich der Gegendruckkammern 71,73 eine Strömung nicht stattfindet.
[0031] Die dennoch mit der Abluft ausgetragenen Staubpartikelchen werden nahe dem Fundament
2 mit der Abluft abgegeben. Die Ansaugung der kalten Frischluft erfolgt dagegen in
dem staubfreien Bereich oberhalb des Turmtrockners. Dadurch wird auf zuverlässige
Weise die sonst übliche Verschmutzung der Wärmetauscher 11 vermieden.
[0032] In die vertikale nach oben offenen Luftansaugkanäle 30 können, falls erforderlich,
Schalldämpfer eingebaut werden. Auch diese werden aufgrund der Anordnung vor störende,m
Einfluß von Staub in der angesaugten Luft freigehalten.
1. Niedertemperaturtrockner für abgepreßtes faseriges Gut, insbesondere ausgelaugte
Zuckerrübenschnitzel, bei dem das über eine Zuführungseinrichtung (81) oben aufgegebene
Gut von oben nach unten nacheinander über mehrere tellerförmige Etagen (6-9) führbar
ist, jede Etage in einer gehäuseartigen Druckkammer (18, 19) angeordnet ist, einen
ebenen, luftdurchlässigen Boden (20), einen das Gut in gleichmäßiger Dicke ausbreitenden
Verteiler (67,69) und eine das Gut etwa in radialer Richtung vom Boden abräumende
und über einen Austritt (34) der darunterliegenden Etage zufördernden Räumeinrichtung
(68,70) aufweist und eine aus Ventilator- und Niedertemperatur-Heizaggregaten (11,13)
bestehende Trocknungsluft-Fördereinrichtung vorgesehen ist, mittels der die Trocknungsluft
den Druckkammern (18) zuführbar und nach Passieren der Böden (20) und der darauf befindlichen
Gutschichten abführbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß ein sich über alle Etagen
(6-9) erstreckender zentraler Trockenluft-Verteilerschacht (5) vorgesehen ist, der
oben abgedichtet ist und dessen unteres Ende an die unter der untersten Etage (6)
angeordneten Ventilator- und Heizaggregate (11,13) angeschlossen ist, daß jede Druckkammer(18a)
als eine den Schacht (5) konzentrisch umgebende geschlossene Ringkammer (18a) ausgebildet
und mit dem Trocknungsluft-Verteilerschacht (5) über verschließbare Lufteintritte
(17) verbunden ist, und daß jeder durchlässige Boden (20) mit der geschlossenen Ringkammer
(18a) der darunterliegenden Etage eine ringförmige Abströmkammer (24) für die Abluft
begrenzt, die radial außen zu einem zum Schacht konzentrischen Abluftsammler (25)
offen ist.
2. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
- gemessen parallel zur Schachtachse (47) - jeder geschlossenen Ringkammer (18a) in
Richtung radial nach außen abnimmt.
3. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den verschließbaren
Lufteintritten (17) der Ringkammern Jalousieverschlüsse zugeordnet sind.
4. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der ringförmige Abluftsammler (25) nach oben geschlossen und mit einem Abluftaustritt
(28) unterhalb der untersten Etage (6) ausgebildet ist.
5. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder jedes Gebläseaggregat (13) einen Luftansaug schacht (30) mit einer oberhalb
der obersten Etage (9) angeordneten Lufteintrittsöffnung (31) aufweist.
6. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftansaugschacht (30) in der ringförmigen Abluftsammelkammer (25) angeordnet ist.
7. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem oder jedem Gebläseaggregat(13) eine schließbare Ansaugöffnung für Abluft (50) zum Betrieb der Anlage im Umluftbetrieb aus den Etagen (6,9) zugeordnet ist.
8. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei um die Schachtachse (47) rotierend antreibbaren Ringböden (20) gestellfeste
Gutübergabeschurren (34) oder äquivalente Elemente zwischen aufeinanderfolgenden Etagen
(6,9) so angeordnet und mit umschaltbaren Umlenkeinrichtungen (64,65) ausgerüstet
sind, daß das Gut wahlweise unter Umgehung der nächsten Etage einer der übernächsten
Etagen zuführbar ist.
9. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ubergabeschurren
(34) sowie die Aufnahme- und Abgabeenden der Verteiler (67,69) bzw. der Räumeinrichtung
(68,70) radial außerhalb der Ringbödenbereiche (20) angeordnet sind.
10. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Bereich jedes Etagenbodens (20), in dem die gestellfesten Verteiler- und
Räumeinrichtungen (34) angeordnet sind, Sammelkammern (73) für Gut-Feinteile vorgesehen
sind, welche als unter diesen Bodenbereich angeordnete geschlossene Auffangkammern
ausgebildet sind, die durch den Bodenbereich abgedeckt sind und eine Uberführungseinrichtung
(74) zur Rückleitung des Feingutes in den Guthauptstrom aufweisen.
11. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammern
(Gegendruckkammern) (71) mit einem Druck beaufschlagbar sind entsprechend etwa dem
Verteilerdruck im zentralen Schacht (5).
12. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
Einrichtungen zum Reinigen der Siebböden im Bereich der Sammelkammern (71,73) angeordnet
sind.
13. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verteiler- und Räumeinrichtung eine lediglich ihrer Höhe gegenüber dem Etagenboden
nach verstellbare Doppelumlaufschnecke (34) vorgesehen ist.
14. Niedertemperaturtrockner nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der das Gut vom Siebboden (20) aufnehmenden Schnecke (68) eine Aufnahmehaspel (70)
zugeordnet ist.
15. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die rotierend umlaufenden Siebböden (20) von Etage zu Etage (6-9) gegenläufig
antreibbar (39) sind.
16. Niedertemperaturtrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das bodenseitige Ende (10) des zentralen Schachtes (5) durch eine ringförmige
Wärmetauschereinrichtung (11) begrenzt ist, die außen von einer durch das oder die
Gebläse (13) gespeiste Frischluftverteilerkammer (12) umgeben ist.
17. Niedertemperaturtrockner für abgepreßtes faseriges Gut, insbesondere ausgelaugte
Zuckerrübenschnitzel, bei dem das über eine Zuführungseinrichtung (81) oben aufgegebene
Gut von oben nach unten nacheinander über mehrere tellerförmige Etagen (6-9) führbar
ist, jede Etage in einer gehäuseartigen Druckkammer (18,19) angeordnet ist, einen
ebenen, luftdurchlässigen Boden (20),.einen das Gut ausbreitenden Verteiler (67,69)
und eine das Gut vom Boden abräumende Räumeinrichtung (68,70) aufweist und eine aus
Ventilator- und Niedertemperatur-Heizaggregaten (11,13) bestehende Trocknungsluft-Fördereinrichtung
vorgesehen ist, mittels der die Trocknungsluft den Druckkammern(18a) zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Etagen (6-9) durchströmmäßig parallel zueinander
an einen gemeinsamen Warmluftverteiler (5) und einen gemeinsamen Abluftsammler (25)
angeschlossen sind und der Austritt (28) des Abluftsammlers (25) nahe dem unteren
Ende und der Frischlufteintritt (31,32) der Trocknungsluft-Fördereinrichtung nahe
dem oberen Ende des Trockners angeordnet sind.