[0001] Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Handstempels mit umkehrbarem Stempelkörper,
der in unbetätigter Stellung einem Stempelkissen anliegt und bei einer rechtwinklig
zur zu stempelnden Fläche erfolgenden Bewegung sich unter Entfernung von dem Stempelkissen
vor dem Erreichen der zu stempelnden Fläche um 180
0 umkehrt, zum Auftrag von Klebstoff auf die zu stempelnde Fläche.
[0002] Es wurde gefunden, daß ein Handstempel der betreffenden
Art, wie dieser bisher als Datums- bzw. Adressenstempler vielfältig Verwendung gefunden
hat, auch dann wider Erwarten mit Vorteil verwendbar ist, wenn ein Klebstoff auf eine
bestimmte Klebefläche aufgebracht werden soll, insbesondere dann, wenn eine Fläche
immer gleichbleibender Größe mit Klebstoff versehen werden soll, beispielsweise wenn
auf solche mit Klebstoff versehene gleich große Flächen
Aufkleber der gleichen Größe ohne eigene Klebeschicht aufgebracht werden sollen, wodurch
z.B. das umständliche Anfeuchten von Selbstklebeschichten, wie bei Briefmarken, entfällt,
vielmehr in kurzer Zeit viele Klebevorgänge der betreffenden
Art schnell und sauber ausgeführt werden können.
[0003] Um einen Handstempel der betreffenden Art zum Klebstoffauftrag verwenden zu können,
ist es dabei erfindungsgemäß lediglich notwendig, daß das Stempelkissen ein durchgehendes
Porensystem aufweist, dem ein Klebstoff-Vorratsbehälter zugeordnet ist, in dem sich
ein geeigneter Flüssigklebstoff befindet, sowie ferner, daß der Stempelkörper selbst
aus einem nicht durchlässigen und bevorzugt nicht starren Material größerer Härte
als das Material des Stempelkissens besteht.
[0004] Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei einer derartigen Ausbildung ein geeigneter Flüssigklebstoff
das Stempelkissen mit durchgehendem Porensystem ständig derart durchtränkt, daß bei
entsprechend kräftigem Gegendrücken des Stempelkörpers gegen das Stempelkissen ein
ausreichend großer und gleichmäßiger Klebstoffübergang vom Stempelkissen auf die Stempelfläche
des Stempelkörpers erfolgt, wobei der Stempelkörper deshalb aus einem Material größerer
Härte als derjenigen des Materials des Stempelkissens bestehen soll, um zu gewährleisten,
daß sich die Stempelfläche des Stempelkörpers ein Stück in das Stempelkissen hineindrückt,
um derart ausreichend mit Flüssigklebstoff aus dem weggedrückten Porenvolumen des
Stempelkissens benetzt zu werden. Da weiterhin der Stempelkörper aus einem nicht durchlässigen
Material besteht, dient dieser Stempelkörper in Ruhestellung gleichzeitig als Verschluß
gegen unerwünschtes Ausfließen des Flüssigklebstoffs aus dem Stempelkissen. Außerdem
hat es sich gezeigt, daß bei Auswahl eines entsprechend geeigneten Flüssigklebstoffs
nicht die Gefahr besteht, daß die miteinander in Berührung kommenden Flächen von Stempelkissen
und Stempelkörper miteinander verkleben. In unbetätigter Stellung des Handstempels
stehen diese Flächen vielmehr über das Stempelkissen mit seinem durchgehenden Porensystem
in ständigem Flüssigkeits- bzw. Lösungskontakt mit der Flüssigphase im Klebstoff-Vorratsbehälter.
Hierdurch ist die Kl.ebstoffhärtung im Bereich der miteinander in Berührung kommenden
Flächen von Stempelkissen und Stempelkörper wirkungsvoll ausgeschlossen.
[0005] Für den vorbestimmten Verwendungszweck haben sich Flüssigklebstoffe auf Basis sogenannter
lösungsmittelaktivierter Klebstoffsysteme als besonders brauchbar erwiesen. Es können
dabei entsprechende Flüssigzubereitungen sowohl von fest abbindenden Klebstoffen wie
auch von haftklebrigen Klebstoffen eingesetzt werden. Als Flüssigphase sind wässrige
und/oder mit wassermischbare Systeme bevorzugt, wobei als wassermischbare, organische
Flüssigkeiten insbesondere einwertige oder mehrwertige Alkohole oder deren wassermischbare
Derivate in Betracht kommen. Als eigentliche Klebesubstanz eignen sich alle bekannten
wasserlöslichen oder in wässrigen Systemen löslichen und/oder stabil dispergierbaren
Polymersubstanzen, die auf Basis von Naturstoffen oder als synthetische Polymersubstanzen
gewonnen worden sind. Bekannte Kleber aus chemisch modifizierten Naturstoffen leiten
sich von Stärke und/oder Cellulose bzw. Cellulosederivaten ab. Bedeutungsvoll sind
hier insbesondere Dextrinkleber. Beispiele für geeignete wasserlösliche synthetische
Polymersubstanzen sind Polyvinylalkohol, Polyvinylaether, Polyvinylpyrrolidon und wasserlösliche
Polymerderivate der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure.
[0006] Besonders geeignet sind Flüssigklebstoffe, die nicht oder nicht wesentlich fadenziehend
sind. Als besonders geeignet haben sich weiterhin Flüssigklebstoffe erwiesen, die
bei Raumtemperatur eine Viskosität von mindestens etwa 2000 mPas aufweisen, wobei
bevorzugt die Viskosität des Flüssigklebstoffes einen Wert von etwa 10.000 mPas nicht
überschreitet. Ein besonders geigneter Viskositätsbreich für die erfindungsgemäß verwendeten
Flüssigklebstoffe liegt im Bereich von etwa 2000 bis 5000 mPas.
[0007] Die Porengröße des Stempelkissens sollte auf die Viskosität des Flüssigklebstoffes
abgestimmt sein. Bei einer Viskosität von 4000 mPas hat sich gezeigt, daß ein offenporiges
Schaummaterial mit einem Raumgewicht im Bereich von 100 bis 300 kg/m
3 besonders geeignet ist. Bevorzugt liegt das Raumgewicht eines solchen offenporigen
Schaumstoffes für das Stempelkissen im Bereich von etwa 130 bis 200 kg/m
3.
[0008] Für den Stempelkörper empfiehlt sich eine Herstellung aus vergleichsweise härterem
geschäumtem Material, wobei sich die größere Härte in einem höheren Raumgewicht -
bezogen auf das im aktuellen Fall eingesetzte Material des Stempelkissens - ausdrückt.
Das Raumgewicht eines Stempelkörpers aus geschäumtem Material liegt üblicherweise
im Bereich von 180 bis 400 kg/m
3, wobei Raumgewichte im Bereich von 200 bis 300 kg/m
3 besonders geeignet sein können. Der Stempelkörper kann aber auch aus nicht geschäumtem
gummielastischem Material bestehen, das ebenso die Funktionen der Klebstoffabnahme
und -Übertragung und des permanenten Verschlusses der den Flüssigklebstoff enthaltenden
Zelle in Ruhestellung des Handstemplers übernimmt. Wichtig ist, daß der Stempelkörper
selber dem Flüssigklebstoff gegenüber nicht durchlässig ist. Im Fall der Ausgestaltung
des Stempelkörpers als Schaumstoffmaterial sind dementsprechend geschlossenporige
Schäume geeignet.
[0009] Als offenporig-durchlässige Grundstoffmaterialien für das Stempelkissen bzw. geschlossen
porige Schaumstoffe für den Stempelkörper sind alle einschlägigen Kunststoff- oder
Kautschukschäume geeignet, die gegenüber der Flüssigphase des Klebstoffes inert sind.
Geeignet sind damit insbesondere entsprechende Schaumstoffe auf Basis Polyurethan,
vernetztes Polyethylen, Polyvinylchlorid, Zellkautschuke auf Basis von Naturkautschuk
oder SBR-Schäume u. dgl. Der Stempelkörper kann auch aals gummielastischer, ggf. Schaumstoff
unterlegter Formteil mit glatt geschlossener Ubertragungsfläche ausgebildet sein.
[0010] Das Stempelkissen und/oder der Stempelkörper können aber auch aus anderem geeigneten
Material wie Filz für das Stempelkissen bestehen, wobei auch hier der Stempelkörper
vorzugsweise härter ausgebildet wird als das Stempelkissen, damit die Stempelfläche
des Stempelkörpers ausreichend tief in das Stempelkissen eindringt, um einen ausreichenden
und gleichmäßigen Kiebstoffübergang von dem Stempelkissen auf die Stempelfläche zu
gewährleisten. Das Stempelkissen kann ferner mit einem durchlässigen Überzug, z.B.
aus Leinenstoff, abgedeckt sein. Hierdurch wird ein gleichmäßiger Klebstoffübertrag
ebenfalls verbessert.
[0011] Zweckmäßig kann das Stempelkissen gemeinsam mit seinem zugeordneten Kunststoff-Vorratsbehälter
patronenartig auswechselbar im Handstempel angeordnet sein, ähnlich wie dies bei bekannten
Druck-Handstemplern für ein einfaches Farbstempelkissen schon bekannt ist.
[0012] Ferner kann zwischen dem offenporigen Stempelkissen und seinem zugeordneten Klebstoff-Vorratsbehälter
eine perforierte Trennwand angeordnet sein, um einerseits das Stempelkissen ausreichend
gegen den Gegendruck des Stempelkörpers zu halten, andererseits aber auch die ständige
Klebstoffzufuhr zum Stempelkissen zu gewährleisten.
[0013] Auch kann es sich empfehlen, das Stempelkissen ringsum mit einem überstehenden Rand
zu versehen, in den der Stempelkörper in Ruhestellung eintaucht, wobei die dem Stempelkörper
zugekehrten Flächen des überstehenden Randes in Verbindung mit dem verwendeten Flüssigklebstoff
nichtklebend ausgebildet sein sollen bzw. aus solchem Material, das so wenig wie möglich
mit dem betreffenden Flüssigklebstoff verklebt. Dadurch wird eine noch bessere Abdichtung
des mit Klebstoff getränkten Stempelkissens mit zugeordnetem Klebstoff-Vorratsbehälter
in unbetätigter Stellung des Handstempels gewährleistet.
[0014] In einer anderen Ausführungsform kann der Stempelkörper so großflächig ausgebildet
sein, daß er in Ruhestellung vollflächig den das Stempelkissen umgebenden Rand übergreift
und auf diese Weise einen sicheren Abschluß gegen unerwünschtes Austreten des Flüssigklebers
ausbildet. In die- i ser Ausführungsform kann es zweckmäßig sein, daß der das Stempelkissen
umgebende Rand diesem gegenüber nicht wesentlich vorsteht oder umgekehrt das Stempelkissen
im entspannten Zustand leicht über diesen Rand hinausragt.
[0015] Schließlich kann der Klebstoff-Vorratsbehälter auch fest im Stempelgehäuse angeordnet
und mit einer Nachfüllöffnung versehen sein.
[0016] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Handstempels gemäß der Erfindung in unbetätigter Stellung,
Fig. 2 eine Stirnansicht des Handstempels gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt längs der Linie A-A der Fig. 2,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt längs der Linie B-B der Fig. 1 unter Fortlassung einiger
Teile zur besseren Verdeutlichung des Antriebsmechanismusses des Stempelkörpers in
betätigter Stellung desselben,
Fig. 5 Stempelkissen und Stempelkörper für sich vor ihrem Inkontaktkommen miteinander
und in
Fig. 6 Stempelkissen und Stempelkörper in Ruhestellung des Handstempels.
[0017] Der in der Zeichnung wiedergegebene Handstempel besteht im wesentlichen aus einem
gehäuseförmigen Fußteil 1, das sich auf einer Unterlage 2 mit einer darauf befindlichen
zu stempelnden Fläche 3, z.B. einem Karton o. dgl., abstützt sowie aus einem vertikalbeweglichen
Oberteil 4, welches sich stirnseitig des Fußteils 1 mit abwärts gerichteten seitlichen
Schenkeln 5 erstreckt, wobei in an der Innenseite der Schenkel 5 angeordneten Blindbohrungen
6 die Enden einer Schwenkachse 7 eingreifen, welche einen Stempelkörper 8 schwenkbar
trägt. Dabei erstrecken sich die Enden der Schwenkachse 7 durch Vertikalschlitze 9
in den Stirnwandungen 10 des Fußteils 1 sowie durch bogenförmig ausgebildete Kulissenführungen
11 in seitlichen Lenkern 12, welche mit kurzen Gelenkstiften 13 in entsprechende Bohrungen
der Stirnflächen 10 eingreifen, derart, daß die Lenker 12 um die Gelenkstifte 13 schwenk-
bzw. pendelbar sind. An jedem Lenker 12 ist ferner noch ein nach innen gerichteter
Ansatz 14 ausgebildet, der in rinnenförmige Führungen 15 des Stempelkörpers 8 eingreift.
Zwischen Fußteil 1 und Oberteil 4 sind ferner zwei in den Fig. 1 und 2 angedeutete
Spiralfedern 16 angeordnet, welche die beiden Teile in die in den Fig. 1 bis 3 wiedergegebene
Ruhestellung auseinanderzudrücken suchen.
[0018] Beim Niederdrücken des Oberteils 4 gegen die Wirkung der Spiralfedern 16 wird der
Stempelkörper 8 aus seiner in Fig. 3 wiedergegebenen oberen Stellung mittels seiner
Schwenkachse 7, der Führungen 15, der Ansätze 14 und der Lenker 12 mit den bogenförmigen
Kulissen 11 nach abwärts bewegt und während dieser Abwärtsbewegung um 180 verschwenkt,
bis die Stempelfläche des Stempelkörpers gegen die zu stempelnde Fläche drückt, wie
Fig. 4 andeutet.
[0019] Insoweit entspricht das Vorbeschriebene im wesentlichen bekannten Handstempeln, wie
diese zum Drucken von Adressen, als Datumsstempel o. dgl., schon seit einiger Zeit
vielfältig im Gebrauch sind, wobei dann oberhalb des Stempelkörpers im Fußteil noch
ein mit Druckfarbe getränktes Stempelkissen angeordnet ist, gegen das der Stempelkörper
mit seiner stempelnden Fläche in Ruhestellung des Handstempels anliegt.
[0020] Beim erfindungsgemäßen Handstempel ist nun anstelle eines einfachen mit Druckfarbe
getränkten Stempelkissens ein Stempelkissen 17 vorgesehen, und zwar mit einem zugeordneten
Flüssigklebstoff-Vorratsbehälter 18, wobei beide in einem gemeinsamen Gehäuse 19 ausgebildet
bzw. angeordnet sind, wobei zwischen dem eigentlichen Stempelkissen 17 und dem Vorratsbehälter
18 eine perforierte Trennwand 20 angeordnet ist, durch die der Flüssigklebstoff aus
dem Vorratsbehälter 18 in das Stempelkissen 17 ständig nachfließen kann, wobei das
Stempelkissen 17 ein durchgehendes Porensystem aufweist, z.B. aus einem geschäumten
Kunststoff, mit einem Raumgewicht von etwa 150 kg/m
3.
[0021] Das Gehäuse 19 weist einen vorspringenden ringsum verlau- ; fenden unteren Rand 21
auf, in den der Stempelkörper 8 eintauchen kann. Der Stempelkörper 8 besteht ebenfalls
vorzugsweise aus einem geschäumten Kunststoff mit einem Raumgewicht von etwa 200 kg/m
3, d.h. der Stempelkörper 8 besteht aus härterem Material als das Stempelkissen 17,
so daß der Stempelkörper 8 beim Eintauchen in den ringsum verlaufenden unteren Rand
21 des Gehäuses 19 das Stempelkissen 17 um einen Betrag Δ h zusammendrückt (s. Fig.
5 und 6), wodurch gewährleistet wird, daß eine ausreichend große Klebstoffmenge aus
dem Porensystem des Stempelkissens 17 gleichmäßig auf die Stempelfläche des Stempelkörpers
8 übertragen wird.
[0022] Wird nun der Handstempel durch Niederdrücken seines Oberteils 4 betätigt, so löst
sich der Stempelkörper 8 vom Stempelkissen 17, kehrt sich bei seiner Abwärtsbewegung
in der zuvor beschriebenen Weise um 180° um und überträgt in seiner untersten Stellung
(s. Fig. 4) den auf ihm befindlichen Klebstoff auf die zu stempelnde Fläche 3 und
kehrt dann nach Loslassen des Oberteils 4 unter der Wirkung der Spiralfedern 16 in
seine Ruhestellung zurück, in welcher der Stempelkörper 8 das Stempelkissen 17 und
den darüber befindlichen Klebstoff-Vorratsbehälter 18 abdichtet. Zweckmäßig kleidet
man dabei die Innenflächen des unteren Randes 21 des Gehäuses 19 mit nicht oder nur
sehr schlecht klebendem Material aus, um zu verhindern, daß in Ruhestellung ein Verkleben
zwischen Stempelkissen 17 und Stempelkörper 8 stattfindet.
[0023] Jedenfalls hat es sich gezeigt, daß bei Auswahl von Flüssig-Klebstoffen der vorstehend
beschriebenen Art wider Erwarten nicht die Gefahr besteht, daß in Ruhestellung des
Handstempels der Stempelkörper 8 mit dem Stempelkissen 17 derart verklebt, daß ein
nachfolgendes Lösen der beiden Teile voneinander ernsthaft behindert wäre.
[0024] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel in vielfacher Weise abzuändern,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So kann die Bewegungsmechanik des
Hand- , stempels auch in beliebiger anderer geeigneter Weise ausgebildet sein. Wie
einleitend schon erwähnt, können für Stempelkissen und Stempelkörper auch andere geeignete
Materialien Verwendung finden, beispielsweise Filz für das Stempelkissen, wobei auch
bei solchen Materialien zweckmäßig das Material des Stempelkörpers etwas härter eingestellt
bzw. gewählt wird, als das des Stempelkissens, damit ein ausreichender Klebstoffübergang
vom Stempelkissen auf den Stempelkörper durch entsprechendes teilweises Eindrücken
des Stempelkissens in der zuvor schon beschriebenen Weise gewährleistet ist. Evtl.
könnte der Stempelkörper zur Erhöhung seiner Klebstoffaufnahme auch aus offenporigem
Material bestehen, wenn die Ausbildung derart gewählt wird, daß in Ruhestellung des
Stempels eine untere Grundplatte des Stempelkörpers 8 dichtend gegen den überstehenden
unteren Rand 21 des Gehäuses 19 greift u. dgl. mehr. Ein gesondertes Lüftungsventil
für den Klebstoff-Vorratsbehälter ist im allgemeinen nicht erforderlich, weil ein
ausreichendes Belüften des Vorratsbehälters bei zunehmender
Entlee- rung desselben durch das offene Porensystem des Stempelkissens 17 erfolgt.
[0025] Es ist erkennbar, daß der Klebstoffauftrag mit einem erfindungsgemäßen Handstempel
in besonders exakter, gleichmäßiger und sauberer Weise erfolgen kann, wobei die Verwendung
auch nicht auf ein Aufkleben von Teilen in der Größe des Stempelkörpers beschränkt
ist. Vielmehr sind vielfältige andere Verwendungszwecke möglich, beispielsweise beim
Aufkleben relativ großflächiger Teile, bei denen es genügen kann, mittels eines erfindungsgemäßen
Handstemplers vorher einen Klebstoffauftrag auf der Unterlage in den Eckbereichen
des aufzuklebenden Teiles aufzubringen, z.B. bei großformatigen Adressenaufklebern
für Pakete u. dgl., die in derartigen Fällen nicht mehr mit einer Eigenklebeschicht
versehen zu sein brauchen, deren Befeuchtung im allgemeinen Schwierigkeiten mit sich
bringt und zu Verschmutzungen führen kann.
1. Verwendung eines Handstempels mit umkehrbarem Stempelkörper, der in unbetätigter
Stellung einem Stempelkissen anliegt und bei einer rechtwinklig zur zu stempelnden
Fläche erfolgenden Bewegung sich unter Entfernung von dem Stempelkissen vor dem Erreichen
der zu stempelnden Fläche um 180° umkehrt, zum Auftrag von Klebstoff auf die zu stempelnde
Fläche,
wobei das Stempelkissen (17) ein durchgehendes Porensystem aufweist, dem ein Klebstoff-Vorratsbehälter
(18) zugeordnet ist, in dem sich ein Flüssigklebstoff befindet; und der Stempelkörper
(8) aus einem nicht durchlässigen Material größerer Härte als das Material des Stempelkissens
(17) besteht.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stempelkissen (17) aus einem offenporigen Schaumstoff mit einem Raumgewicht
von 100 bis 300 kg/m3 besteht.
3. Ausführungsform nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stempelkissen (17) ein Raumgewicht von 130 bis 200 kg/m3 aufweist.
4. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempelkörper (8) aus geschlossenporig geschäumtem Material mit einem Raumgewicht
von 180 bis 400 kg/m3 oder aus gummielastischem Material mit geschlossener Klebstoffübertragsfläche besteht.
5. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das geschlossenporige Material des Stempelkörpers (8) ein Raumgewicht von 200
bis 300kg/m3 aufweist.
6. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stempelkissen (17) und der Stempelkörper (8) aus Kunststoffschäumen von der
Art Polyurethanschaum, vernetzter Polyethylenschaum, PVC-Schaum, Zellkautschuk oder
Mischschäumen gebildet sind.
7. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stempelkissen (17) aus Filz oder einem filzartigen Material besteht.
8. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigklebstoff eine Lösung und/oder lagerstabile 1 Dispersion eines Polymeren
mit Klebstoffcharakter auf Rasis natürlicher oder synthetischer Verbindungen ist.
9. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigklebstoff nicht oder nicht wesentlich fadenziehend ist.
10. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigklebstoff bei Raumtemperatur eine Viskosität von mindestens etwa 2000
mPas und nicht über etwa 10.000 mPas aufweist.
11. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigklebstoff eine Viskosität von 2000 bis 5000 mPas aufweist.
12. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebstoff eine wässrige und/oder wassermischbare Flüssigphase aufweist.
13. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebstoff haftklebrige und/oder fest abbindende Polymerverbindungen enthält.
14. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Klebstoffkomponenten auf Stärke- und/oder Cellulosebasis vorliegen.
15. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klebstoffkomponente synthetische Polymersubstanzen von der Art Polyvinylalkohol,
Polyvinylaether, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylat- und/oder Polymethacrylatverbindungen
vorliegen.
16. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stempelkissen (17) gemeinsam mit seinem zugeordneten Klebstoff-Vorratsbehälter
(18) patronenartig auswechselbar im Handstempel angeordnet ist.
17. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem offenporigen Stempelkissen (17) und seinem zugeordneten Klebstoff-Vorratsbehälter
(18) eine perforierte Trennwand (20) angeordnet ist.
18. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stempelkissen (17) ringsum einen Rand (21) aufweist,
in den der Stempelkörper (8) in Ruhestellung eintaucht oder den der Stempelkörper
(8) in Ruhestellung überdeckend abschließt, wobei die dem Stempelkörper zugekehrten
Flächen des Randes in Verbindung mit dem verwendeten Flüssigklebstoff nichtklebend
ausgebildet sind.
19. Ausführungsform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebstoff-Vorratsbehälter fest im Stempelgehäuse angeordnet und mit einer
Nachfüllöffnung versehen ist.