[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Empfang und zur Anzeige von zusätzlichen,
programmbegleitenden Informationen im Hörrundfunk.
[0002] In der Zeitschrift "Rundfunktechnische Mitteilungen", Jahrgang 28, 1984, Heft 2,
Seiten 69 bis 73, ist ein Verfahren für die Übertragung von Zusatzinformationen im
Hörrundfunk beschrieben, das als Radio-Daten-System (RDS) den europäischen Rundfunkorganisationen
zur Normung vorgeschlagen wurde. Es zeichnet sich durch kurze Daten-Blöcke aus, die
eine Mischung von adressierten und in einem Datenrahmen fest angeordneten Informationen
gestatten. Hierbei sollen neben zusätzlichen Daten, die vor allem die Bedienung des
Rundfunkempfängers, zum Beispiel seine Abstimmung erleichtern, und neben besonderen
Schaltinformationen auch programmbegleitende Texte (Radiotext) sowie Informationen
über andere Rundfunkprogramme übertragen werden. Derartige Informationen lassen sich
dann auf einem im Empfänger angeordneten Display darstellen.
[0003] Da heutige Hörrundfunkgeräte in der Regel sehr kompakt aufgebaut sind, ist die zur
Verfügung stehende Fläche für ein Display zur Anzeige programmbegleitender Texte sehr
begrenzt. Eine sinnvolle, zusammenhängende und übersichtliche Darstellung der übertragenen
Informationen ist daher nur bedingt möglich. Ferner sind die übertragenen Zusatzinformationen
auf einem Display nur kurzzeitig zugänglich und können somit für eine eventuelle Verarbeitung
mit später übertragenen Daten nicht mehr genutzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Empfang und zur Anzeige
von zusätzlichen, programmbegleitenden Informationen im Hörrundfunk so auszubilden,
daß die betreffenden Daten und Texte besser dargestellt und vom Rundfunkteilnehmer
optimal ausgewertet und verwertet werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung ist in vorteilhafter Weise eine Schnittstelle
vorgesehen, die den Anschluß von textdarstellenden und/oder text- bzw. datenverarbeitenden
Peripheriegeräten erlaubt. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die empfangenen Zusatzinformationen
an geeigneter Stelle vom Decoder abzugreifen und für eine Darstellung bzw. Weiterverarbeitung
an entsprechende Peripheriegeräte weiterzuleiten.
[0007] Vor allem Home-Computer, die in heutigen Haushalten bereits verbreitet sind, bieten
viele Möglichkeiten, Zusatzinformationen der hier betrachteten Art, also Radiotext
oder alternative Rundfunkprogramminformationen, automatisch und doch individuell auszuwerten.
Die Kombination eines Home-Computers mit der Einrichtung gemäß der Erfindung erlaubt
zum Beispiel eine individuell vorgebbare und automatisch durchführbare Programmzusammenstellung.
Ferner können über den Home-Computer bestimmte Nachrichten, die nicht nur von augenblicklicher
Bedeutung sind, beispielsweise Sportergebnisse, Veranstaltungshinweise, etc., gespeichert
werden, auf die dann zu gegebenem Zeitpunkt wieder zugegriffen werden kann. Als Schnittstelle
eignet sich insbesondere eine bidirektionale, zweckmäßigerweise serielle Datenschnittstelle,
die einen geringen technischen Aufwand erfordert und dennoch einen ausreichend schnellen
Datentransport in beiden Richtungen erlaubt.
[0008] Zur zusammenhängenden und übersichtlichen Darstellung von empfangenen Zusatzinformationen
ist es weiterhin von Vorteil, die Schnittstelle auch als Schnittstelle für die Auskopplung
eines Videosignals auszubilden. Hierzu ist es notwendig, alle darzustellenden Zeichen
oder Symbole als Muster in einem einem Zeichengenerator zugeordneten Speicher abzulegen.
Die einzelnen Zeichen oder Symbole werden durch die als Zusatzinformation übertragenen
Codes abgerufen und über eine Wiedergabesteuerung als Zeichen-Videosignale der Schnittstelle
zugeführt. Damit ergibt sich die Möglichkeit für den Anschluß eines großflächigen,
externen Displays oder Monitors. In besonders vorteilhafter Weise kann hierbei auch
ein ohnehin vorhandener Fernsehempfänger als Sichtgerät verwendet werden.
[0009] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Einrichtung gemäß der Erfindung können der Schnittstelle
über eine entsprechende dem Speicher und dem Zeichengenerator zugeordnete Wiedergabesteuerung
auch Steuer- und Informationssignale zugeführt werden, die die Ansteuerung eines Druckers
erlauben.
[0010] Eine besonders vorteilhafte und kostengünstige Ausgestaltung der Einrichtung gemäß
der Erfindung ergibt sich, wenn die Schnittstelle als unidirektionale, videotextkompatible
Schnittstelle ausgelegt ist, über die der in einem Fernsehempfänger mit Videotextdecoder
angeordnete Zeichengenerator ansteuerbar ist. In diesem Fall können ein eigener Zeichengenerator
sowie zusätzliche Speichereinrichtungen entfallen. Gegebenenfalls ist hierbei lediglich
ein Transcoder vorzusehen, der die als Zusatzsignale im Hörrundfunk übertragenen Codes
in Codierungen umsetzt, die den Zeichencodierungen des Videotextes entsprechen.
[0011] Die Möglichkeit für den Anschluß eines großflächigen Displays, eines Monitors oder
eines bereits vorhandenen Fernsehempfängers gestattet es auch, die programmbegleitenden
Informationen, insbesondere sender- und programmbezogene Daten, in Form von MenUtabellen
oder Programmtafeln darzustellen, wodurch sich eine einfache Art einer Benutzerführung
ergibt. Hiermit können dann zum Beispiel auch schwierige Suchlaufvorgänge nach Sendernamen
oder Programmart leicht eingegeben und durchgeführt werden. Eine zeitlich geordnete
Auflistung von Programmbeiträgen auf dem Bildschirm bietet dem Benutzer außerdem die
Möglichkeit, verschiedene, interessierende Sendungen für die magnetische Aufzeichnung
z.B. mit Hilfe eines Cursors auszuwählen und auf ihre zeitliche Kollision hin zu überprüfen.
[0012] Die Einrichtung gemäß der Erfindung muß mit einem Rundfunkempfänger keine bauliche
Einheit bilden. Sie kann auch von einem Rundfunkempfänger baulich getrennt und über
eine entsprechende Anschlußbuchse, an der das demodulierte und eventuell im Frequenzgang
beschnittene ZF-Signal anliegt, mit ihm verbunden sein. Dies ist dann von Vorteil,
we.nn das Rundfunkgerät selbst noch keine oder nur in beschränktem Umfang Zusatzinformationen
verarbeiten kann.
1. Einrichtung zum Empfang und zur Anzeige von zusätzlichen, programmbegleitenden
Informationen im Hörrundfunk, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schnittstelle vorgesehen
ist, die den Anschluß von externen textdarstellenden und/oder text- bzw. datenverarbeitenden
Peripheriegeräten erlaubt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittstelle als
unidirektionale, videotextkompatible Schnittstelle ausgelegt ist, über die der in
einem Fernsehempfänger mit Videotextdecoder angeordnete Zeichengenerator ansteuerbar
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transcoder vorgesehen
ist, der die als Zusatzsignale übertragenen Codes in Codierungen umsetzt, die den
Zeichencodierungen des Videotextes entsprechen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, daß die Schnittstelle als bidirektionale
Schnittstelle für den Anschluß eines Home-Computers ausgelegt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die bidirektionale Schnittstelle
als serielle Datenschnittstelle ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet
, daß alle darzustellenden Zeichen oder Symbole in an sich bekannter Weise als Muster
in einem einem Zeichengenerator zugeordneten Speicher abgelegt sind, und daß die einzelnen
Zeichen oder Symbole durch die als Zusatzsignale übertragenen Codes abgerufen und
über eine Wiedergabesteuerung als Steuer- und Informationssignale der Schnittstelle
zugeführt werden.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Informationssignale
für die Aussteuerung eines großflächigen Displays oder Monitors aufbereitet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Informationssignale
für die Ansteuerung eines Druckers aufbereitet sind.
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet
, daß ein Speicher vorgesehen ist, in den programmbegleitende Informationen, insbesondere
sender- und programmbezogene Daten, eingelesen und in Form von Menütabellen oder Programmtafeln,
die eine Benutzerführung erlauben, ausgegeben werden.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet
, daß sie von einem Rundfunkempfänger baulich getrennt und über eine entsprechende
Anschlußbuchse mit ihm verbunden ist.