[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum auswechselbaren Einbau von ins Innere
eines Reaktionsgefäßes gerichteten Betriebselementen und richtet sich insbesondere
auf eine Einrichtung zum auswechselbaren Einbau von in das Innere von Wärmeaustauschern
gerichteten Expansionleitdüsen.
[0002] Der Einsatzbereich von Luftstoßgeräten mit Expansionsleitdüsen ist in jüngster Vergangenheit
ganz erheblich erweitert worden. So werden derartige Vorrichtungen heute nicht mehr
ausschließlich in der Bunker- und Silotechnik, sondern beispielsweise auch zur automatischen
Reinigung von Wärmetauschern in der Zementindustrie eingesetzt.
[0003] Der Einsatz dieser Geräte erfolgt aber unter Betriebsbedingungen, die sich ganz wesentlich
von den bisher bekannten Betriebsbedingungen unterscheiden. Die entsprechenden Geräte
sind dann im Heißtemperaturbereich eingesetzt und folglich extrem hoher Heißgaskorrosion
unterworfen.
[0004] Erträgliche Standzeiten lassen sich nur durch besondere Werkstoffauswahl bzw. durch
die Wahl besonderer Werkstoffkombinationen erreichen.
[0005] Je nach Art des verwendeten Werkstoffes, beispielsweise bei Verwendung von Keramikelementen
oder bei speziellen Oberflächenbeschichtungen, besteht eine besondere Empfindlichkeit
gegenüber mechanischen Einwirkungen, wie sie unter anderem beim Ein- und Ausbau der
entsprechenden Betriebselemente, im geschilderten Ausführungsbeispiel Expansionsleitdüsen
auftreten können.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum auswechselbaren Einbau von ins
Innere eines Reaktionsgefäßes gerichteten Betriebselementen zu schaffen, bei der nicht
nur eine gute Justierung und sorgfältige Montierung dieser Betriebselemente möglich
ist, sondern beschädigte oder verschlissene Betriebselemente ohne Betriebsstörungen
leicht ausgewechselt werden können.
[0007] Außerdem muß es möglich sein, die Einrichtung den verschiedenen Wandstärken der entsprechenden
Reaktionsgefäße anzupassen.
[0008] Schließlich soll die Einrichtung auch so ausgestaltet werden können, daß bereits
beim Aufmauern der Innenauskleidung des Reaktionsgefäßes eine Öffnung vorgesehen werden
kann, die gegebenenfalls verschlossen bleibt, aber auch so zu öffnen ist, daß nach
ihrem öffnen von außen her ein Betriebselement eingesetzt werden kann, ohne daß es
weiterer größerer Umbauten bedarf.
[0009] Die gestellte, mehrere Teilaufgaben umfassende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß auf der Außenseite der Begrenzungswand des Reaktionsgefäßes um den Rand
der öffnung ein Rahmen vorgesehen ist, auf dem eine das Betriebselement tragende Abschlußplatte
montiert ist.
[0010] Dabei kann das Betriebselement selbst, im Falle des Ausführungsbeispieles also eine
in das Innere des Reaktionsgefäßes, beispielsweise eines Wärmeaustauschers, ragende
Expansionsleitdüse, aber auch ein nur vorübergehend vorzusehendes Verschlußelement
sein, das nach seiner Entfernung dem eigentlichen Betriebselement Platz macht.
[0011] Man kann bei Verwendung eines Verschlußelementes die öffnung auch als jederzeit wieder
verschließbares Einblickfenster verwenden.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist der Rahmen Bestandteil eines Kastenteiles, der
sich mit einem inneren Rahmen an der Innenwand des Reaktionsgefäßes abstützt und über
die Außenwand des Reaktionsgefäßes vorsteht und dort in einem Flansch endet, auf dem
die Abschlußplatte lösbar montiert ist. Auch hier kann der Kastenteil als Einblickfenster
verwendet werden, das in geeigneter Weise verschlossen werden kann.
[0013] Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung, insbesondere im Hinblick auf einen
Schrägeinbau, sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet, wobei besonders hervorzuheben
ist,daß sich der erfindungsgemäße Vorschlag auch dahingehend erweitern läßt, daß der
um das entsprechende Betriebselement verbleibende Hohlraum zur Aufnahme von Kühlmitteln
bzw. Kühleinrichtungen genutzt wird.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Einrichtung
in einem mit einer öffnung zu ihrer Aufnahme versehenen Einsatzformstein untergebracht
ist, der die in der Begrenzungswand des Reaktionsgefäßes vorgesehene öffnung schließt.
[0015] Der Einsatzformstein findet Anschluß an die Auskleidung des Reaktionsgefäßes und
besteht vorzugsweise aus einem Material ähnlich dem der anderen Formsteine der Auskleidung
oder zweckmäßig sogar aus einem Material, das noch verschleißfester ist.
[0016] Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 einen Schnitt durch die Begrenzungswand eines Reaktionsgefäßes mit der Darstellung
einer öffnung mit einem eingesetzten Formstein als Verschlußelement:
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des von der Abschlußplatte gehaltenen Formsteines;
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich dem Schnitt nach Fig. 1, jedoch mit in die öffnung eingesetztem
Kastenteil;
Fig. 4 die Einrichtung nach Fig. 3, ebenfalls im Schnitt, verschlossen durch eine
Verschlußvorrichtung;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung, im wesentlichen um 90° gedreht, entsprechend der Darstellung
nach Fig. 4;
Fig. 6 eine.Darstellung entsprechend der Fig. 5, jedoch mit eingesetztem Betriebselement,
hier einer Heißbrandexpansionsleitdüse; und in
Fig. 7 die Anordnung nach Fig. 6, jedoch in der Schnittebene nach den Fig. 3 und 4.
[0017] Nach Fig. 1 ist innerhalb einer Stahlblechschale 1 ein Mauerwerk 2 aufgeführt, das
mit der Stahlblechschale 1 die Begrenzungswand eines Reaktionsgefäßes, beispielsweise
eines in der Zementindustrie eingesetzten Wärmetauschers bildet. Beim Aufbau der Begrenzungswand
wird in der Stahlblechschale 1 eine entsprechende öffnung 3 belassen und um die öffnung
außenseitig auf der Stahlblechschale 1 ein Winkeleisenrahmen 4 befestigt, der in seinem
Flansch 5 eine Vielzahl von Schraublöchern 6 aufweist. Durch die Öffnung 3 ist in
das Innere des Reaktionsgefäßes ein Formstein 7 geschoben, der mit Hilfe eines Ankereisens
8 an einer Abschlußplatte 9 befestigt ist, wie besonders deutlich auch Fig. 2 zeigt.
Der Vorschub dieses Formsteines 7 erfolgt, bis die Lage seiner Vorderkante 10 der
Innenbegrenzung 11 des noch einzubringenden Mauerwerkes 2 entspricht. Die Länge des
Ankereisens 8 bis zur Abschlußplatte 9 variiert dabei entsprechend der jeweiligen
Mauerwerkwandstärke.
[0018] Die gestrichelten Linien I und II deuten die Begrenzungen eines Einsatzformsteines
an, der eine entsprechende öffnung in dem Mauerwerk 2 schließt und nun seinerseits
eine öffnung aufweist, die in die öffnung 3 in der Stahlblechschale 1 übergeht, welche
selbst wiederum mit einem Einsatzschalenstück an dieser Stelle versehen sein kann,
dessen Außenbegrenzungen in etwa mit den Begrenzungen entsprechend den Linien I, II
des Einsatzformsteines zusammenfallen, wobei Flanschverbindungen od. dgl. den Anschluß
dieses Einsatzschalenstückes an die Stahlblechschale herstellen. Einzelheiten sind
nicht dargestellt. Sie ergeben sich für den Fachmann von selbst.
[0019] Nachdem die am Rand ebenfalls mit Schraublöchern 12 versehene Abschlußplatte 9 auf
dem Flansch 5 des Winkeleisenrahmens 4 verschraubt ist, wird im Inneren des Reaktionsgefäßes
das Mauerwerk 2 hergestellt, wobei zwischen Mauerwerk 2 und Formstein 7 eine Abtrennung
in Form einer Fuge, vorzugsweise unter Einbringen einer feuerfesten Trennlage 13 vorgesehen
ist.
[0020] Durch konische oder pyramidenförmige Erweiterung des Formsteines 7 in Richtung der
Abschlußplatte 9 kann später im Betrieb der Formstein 7 durch Lösen der Abschlußplatte
9 vom Winkeleisenrahmen 4 nach außen abgezogen werden, so daß nunmehr in die Öffnung
ein nicht mehr dem Verschluß des Mauerwerkes dienendes Betriebselement, z. B. eine
Expansionsleitdüse eingesetzt werden kann.
[0021] In Fig. 3 erkennt man einen allgemein mit 30 bezeichneten Rahmen, der einen Kastenteil
32 aufweist, welcher sich mit einem inneren Rahmen 31 an der Innenwand des Mauerwerkes
2 der Begrenzungswand des Reaktionsgefäßes, hier eines Wärmetauschers abstützt. Die
Innenwand kann zur Aufnahme des inneren Rahmens 31 entsprechend ausgenommen sein.
Der Kastenteil 32 ragt über,die Stahlblechschale 1 des Mauerwerkes 2 ein Stück hinaus
und endet in einem Flansch 33, der mit entsprechenden Löchern 34 über den Umfang versehen
ist.
[0022] Fig. 4 zeigt das Verschließen dieses Rahmens 30 mit Hilfe einer Anpreßplatte 35,
die über einen Steg 36 mit einer Abschlußplatte 37 in Verbindung steht. Beim Anschrauben
der Abschlußplatte 37 wird die Anpreßplatte 35 mit ihrem Rand auf den Innenflansch
38 des Rahmens 30 so angedrückt, daß ein dichter Abschluß gewährleistet ist. Da der
Kastenteil 32 beliebig lang gestaltet werden kann, bestehen keine Schwierigkeiten,
die Einrichtung an entsprechende Wandwärken der Begrezungswand 1, 2, anzupassen. Gegebenenfalls
können entsprechende Zwischenringe od. dgl. eingesetzt werden.
[0023] In Fig. 5 ist die Schnittdarstellung nach Fig. 3 und 4 um 90° verdreht wiedergegeben.
Nähere Ausführungsen hierzu erübrigen sich. Die Bezugszeichen bezeichnen Teile, die
auch aus sen Fig. 3 und 4 entnehmbar sind.
[0024] Fig. 6 zeigt den Einbau eines Betriebselementes, hier einer Expansionsleitdüse 40,
die in einer auf dem Flansch 33 angeschraubten Verschlußplatte 41 angeschweißt ist
und sich mit ihrem Düsenmundstück 42 an dem nach innen vorstehenden Flansch 38 des
Rahmens 30 abstützt. Es ist auch hier wieder eine saubere Abdichtung gewährleistet.
Die Expansionsleitdüse 40 besteht aus dem Rohrteil 43 und dem bereits erwähnten Mundstück
42.
[0025] Man erkennt aus den Fig. 3 und 4, daß die Anordnung so getroffen werden kann, daß
sie unter einem bestimmten vorgewählten Winkel in das Innere des Reaktionsgefäßes
gerichtet ist. Die Abschlußplatte 41 weist nach Fig. 7 einen vorzugsweise rechteckigen
Schlitz 45 zur Aufnahme des Rohrteiles 43 auf, dessen Länge sich nach dem Einbauwinkel
richtet. Nach entsprechender Einjustierung wird das Rohrteil 43 fest mit der Abschlußplatte
41 verschweißt. Der Schlitz 45 zur Aufnahme des Rohrteiles 43 besteht dann nicht mehr.
[0026] Man erkennt aus der Zeichnung auch, daß die so in der Wandung geschaffene öffnung
auch als Stocheröffnung benutzbar ist. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den Hohlraum,
der sich im Kastenteil 32 bildet, entweder nach dem Einbau der Verschlußplatte 37
oder dem der Heißbrandexpansionsleitdüse 40 mit einem Medium, z. B. mit einem Kühlmittel
zu füllen.
[0027] Es ist ferner denkbar, zur Konstruktion des Kastens 30 und insbesondere des Kastenteiles
32 rohrartige Elemente mit kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt zu wählen.
1. Einrichtung zum auswechselbaren Einbau von in das Innere eines Reaktionsgefäßes
gerichteten Betriebselementen in einer in der Begrenzungswand des Reaktionsgefäßes
vorgesehenen Öffnung, dadurch gekennzeichnet , daß auf der Außenseite (1) der Be-
grenzungswand des Reaktionsgefäßes um den Rand der öffnung (3) ein Rahmen (4; 30) befestigt
ist, auf dem eine das Betriebselement (7, 8; 35, 36; 40) traqende Abschlußplatte (9;
37; 41) montierbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß an Stelle des Betriebselementes
ein die Form der Öffnung in der Begrenzungswand (1, 2) aufweisender und dem Verschluß
dieser öffnung dienender Formstein (7) vorgesehen ist, der an dem freien Ende eines an der Abschlußplatte (9)
sitzenden, ins Innere des Reaktionsgefäßes ragenden Steges (8) befestigt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Öffnung sich von
innen nach außen konisch oder pyramidenförmig erweitert und der Formstein (7) dieser
Gestalt angepaßt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Formstein
(7) oder die öffnung mit einer feuerfesten Trennlage (13) gefüttert sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Rahmen (30) Bestandteil
eines Kastenteiles (32) ist, der sich mit einem inneren Rahmen (31) an der Innenwand
des Reaktionsgefäßes abstützt und über die Außenwand des Reaktionsgefäßes vorsteht
und dort in einem Flansch (33) endet, auf dem die Abschlußplatte (37) lösbar montiert
ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Kastenteil (32)
für den Schrägeinbau der Einrichtung durch die Begrenzungswand (1, 2) des Reaktionsgefäßes
ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet
, daß Flansch und Abschlußplatte über den Umfang Verschraubungslöcher aufweisen.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet , daß an der
Abschlußplatte (37) ein in das Innere des Reaktionsgefäßes ragender Steg (36) befestigt
ist, der an seinem freien Ende eine sich an einem ins Innere des Kastenteiles (32)
vorragenden Flansch (38) abstützende Anpreßplatte (35) aufweist.
9.Binrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der um das entsprechende Betriebselement verbleibende Hohlraum zur Aufnahme
von Kühlmitteln bzw. Kühleinrichtungen genutzt ist.
10. Ausführungsform der Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , daß sie in einem mit einer Öffnung zu ihrer Aufnahme versehenen
Einsatzformstein untergebracht ist, der die in der Begrenzungswand des Reaktionsgefäßes
vorgesehene öffnung schließt.