[0001] Die Erfindung geht aus von einem Werkstoff für elektrische Kontakte mit der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Zusammensetzung. Ein solcher Werkstoff ist in der
US-PS 4 011 426 beschrieben. Die in dieser Druckschrift beschriebenen Werkstoffe enthalten
ein Metallpulver, beispielsweise ein Nickelpulver, ferner ein anorganisches, elektrisch
nicht leitendes Pulver, beispielsweise Quarzmehl, Aluminiumoxidpulver oder Dolomitpulver,
und ferner noch einen Kunststoff, welcher unter Lichtbogeneinwirkung Gase freisetzt,
die den Lichtbogen zu löschen vermögen, insbesondere einen Kunststoff, welcher unter
Lichtbogeneinwirkung elektronegative Gase freisetzt wie z.B. Polytetrafluoräthylen.
Diese Bestandteile des Kontaktwerkstoffs werden durch ein Bindemittel zusammengehalten,
und zwar werden als Bindemittel duromere Kunststoffe genannt, z.B. Phenolharz, Hamstoffharz,
Melaminharz, insbesondere ein Mehrkomponenten-Epoxidharz. Die Herstellung der bekannten
Werkstoffe geschieht bei Verwendung von Epoxidharz in der Weise, dass die pulverigen
Bestandteile in eine flüssige bis pastöse Harzzubereitung eingerührt werden, welche
ausser der Epoxidharz-Grundsubstanz noch Lösungsmittel und Härtemittel enthält, welche
die Aushärtung - (Vernetzung) des Kunstharzes bewirken.
[0002] Diese bekannten Werkstoffe für elektrische Kontakte haben sich im praktischen Schaltbetrieb
nicht bewährt: Ist der Anteil des Metallpulvers so hoch, dass man eine spezifische
elektrische Leitfähigkeit von wenigstens 0,1 MS/m erreicht, dann ist der Abbrand im
Schaltbetrieb zu hoch und das Lichtbogenlöschvermögen unzureichend. Setzt man andererseits
den Anteil des Metallpulvers zugunsten der Substanzen mit Lichtbogeniöschvermögen
so weit herab, dass man ein hinreichendes Lichtbogenlöschvermögen erhält, dann ist
die elektrische Leitfähigkeit zu niedrig, um den Ausschaltstrom für die Zeitdauer
der Lichtbogenlöschung zu führen. Der Abbrand im Schaltbetrieb bleibt hoch.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Werkstoff der eingangs genannten
Art zu - schaffen, welcher sich durch gutes Lichtbogenlöschvermögen und niedrigen
Abbrand bei hinreichender elektrischer Leitfähigkeit auszeichnet. Diese Aufgabe wird
gelöst durch Werkstoffe mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Zusammensetzung. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0004] Der erfindungsgemäße Werkstoff zeichnet sich durch die Auswahl eines besonderen Duromers
aus, weiches es erlaubt, eine vorgegebene elektrische Leitfähigkeit mit einem geringeren
Anteil des Metallpulvers im Werkstoff zu er reichen als bisher. Der Anteil des Metallpulvers
im Duromer soll erfindungsgemäß zwischen 5 und 20 Vol.-% liegen, vorzugsweise zwischen
8 und 12 Vol.-%. Dass man mit einem derart niedrigen Metallpulvergehalt bereits eine
für Kontakte brauchbare elektrische Leitfähigkeit erreicht, hängt damit zusammen,
dass für die Erfindung Duromere verwendet werden, die aus solchen Formmassen hergestellt
sind, die sich ohne Auftreten einer flüssigen Phase härten lassen, insbesondere durch
Erwärmen unter Druck härtbar sind. Die Formmassen enthalten ausser der Harzgrundlage
üblicherweise Füllstoffe, z.B. Gesteinsmehl, Holzmehl.
[0005] In dem Vermeiden einer flüssigen Phase beim Aushärten liegt ein Unterschied zu den
in der US-PS 4 011 426 beschriebenen Werkstoffen, in welchen als duromere Bindemittel
Gießharze verwendet werden. Die Erfinder haben nämlich herausgefunden, dass die Partikel
eines Metallpulvers in erfindungsgemäß ausgewählten Formmassen, welche unter Umgehung
einer niedrigviskosen Schmelze irreversibel aushärten, in wesentlich geringerem Ausmaß
von der Formmasse eingehüllt werden, als wenn sie in eine flüssige Gießharz-Zubereitung
eingerührt werden, welche anschließend aushärtet. Deshalb kann man im erfindungsgemäßen
Kontaktwerkstoff schon mit verhältnismäßig geringen Anteilen von Metalipulver eine
große Zahl durchgehender Strompfade in der Formmasse ausbilden. So ge ringe Metallgehalte
wären sonst nur möglich, wenn man durch Einbetten von Drähten oder dergleichen in
den duromeren Kunststoff für durchgehende Strompfade sorgen würde; ein solcher Werkstoff
wäre aber wegen seines inhomogenen und anisotropen Aufbaus als lichtbogenlöschender
Kontaktwerkstoff nicht gut geeignet und in der Herstellung zu aufwendig. Das Ausbilden
durchgehender Strompfade wird beim erfindungsgemäßen Kontaktwerkstoff begünstigt,
wenn man ein Metallpulver verwendet, dessen Teilchen überwiegend in Form von Schuppen
vorfiegen, denn benachbarte Schuppen können durch wechselseitige Überlappung leichter
Kontakt miteinander machen als kugelige oder dendritische Pulver.
[0006] Für die Erfindung sind Einkomponenten-Fommassen geeignet. Beispiele sind: Typ 802
nach DIN 16911, Typ 3515 der Fa. Bakelite GmbH in D-5680 lserlohn (ein ungesättigtes
Polyesterharz mit kugeligem, anorganischem Füllstoff), Typ 870 nach der zurückgezogenen
Norm DIN 16912, Typ 152 nach DIN 7708. Es handelt sich dabei um wärmehärtbare Formmassen.
[0007] Es ist grundsätzlich aber auch möglich, Formmassen zu verwenden, die sich auf andere
Weise, z.B. durch Strahlung, härten lassen, sofern beim Härten keine flüssige Phase
auftritt.
[0008] Als Metallpulver können solche verwendet werden, die eine hinreichende elektrische
Leitfähigkeit aufweisen, insbe sondere Silberpulver, Kupferpulver, versilbertes Kupferpulver.
Verwendbar ist auch Nickelpulver, hat jedoch den Nachteil, eine - schlechtere elektrische
Leitfähigkeit aufzuweisen.
[0009] Im Gegensatz zu dem aus der US-PS 4 011 426 bekannten Kontaktwerkstoff enthält der
erfindungsgemäße Kontaktwerkstoff keine weiteren organischen Bestandteile (wie z.B.
Polytetrafluoräthylen) zum Abspalten elektronegativer Gase unter Lichtbogeneinwirkung.
Das Lichtbogenlöschungsvermögen beruht vielmehr allein auf den Zersetzungsprodukten
des Duromers unter Lichtbogeneinwirkung; die Lichtbogenlöschung wird in erster Linie
durch den bei der Zersetzung des Duromers entstehenden Wasserstoff bewirkt, aber auch
weitere gasförmige Zersetzungsprodukte, namentlich Kohlenmonoxid, liefern einen Beitrag
zum Lichtbogenlöschvermögen. Das Lichtbogenlöschvermögen dieser Zersetzungsprodukte
beruht - anders als bei der Zersetzung von beispielsweise Polytetrafluoräthylen -
nicht auf ihrer Elektronegativität, sondern darauf, dass sie die Lichtbogensäule in
axialer Richtung beblasen und unterstützt durch ihre hohe Wärmeleitfähigkeit wirksam
kühlen.
[0010] Die Erfinder haben weiterhin herausgefunden, dass man bei einem erfindungsgemäßen
Kontaktwerkstoff die elektrische Leitfähigkeit erhöhen kann, ohne den Volumenanteil
des Metallpulvers im Kontaktwerkstoff zu erhöhen, indem man einen Teil des Duromers
durch ein anorganisches, elektrisch nicht leitendes Pulver ersetzt, dessen Partikel
ein möglichst großes Volumen/Oberflächenverhältnis haben. Durch ein solches anorganisches,
elektrisch nicht leitendes Pulver wird das Volumen, in welchem sich Metallpulver befindet,
reduziert und dadurch die Ausbildung von Strompfaden begünstigt. Die Wirksamkeit dieses
weiteren anorganischen Füllstoffes ist abhängig von der Gestalt und Größe seiner Partikel.
Am besten geeignet ist ein Füllstoff, dessen Partikel eine kugelige Gestalt und eine
Größe von nicht mehr als 300 u.m, vorzugsweise von nicht mehr als 100 um haben; gleichzeitig
sollte die Teilchengröße des Metallpulvers demgegenüber um den Faktor 10 bis 20 kleiner
sein als die Größe der Partikel des weiteren anorganischen Füllstoffes, denn bei derartiger
Wahl der Teilchengrößen können die Metallpulverteilchen am leichtesten Ketten um die
Partikel des weiteren Füllstoffes herum bilden.
[0011] Der Anteil dieses weiteren Füllstoffes im Kontaktwerkstoff sollte 40 Vol.-% nicht
überschreiten, vorzugsweise zwischen 25 und 35 Vol.-% liegen. Bei größeren Gehalten
wird das Lichtbogenlöschvermögen zu stark herabgesetzt und der Abbrand zu stark erhöht.
Als anorganischer, elektrisch nicht leitender Füllstoff eignen sich beispielsweise
Gesteinsmehle und Quarzmehle, vorzugsweise wird ein
' Glaspulver verwendet.
[0012] Die Zugabe eines anorganischen, elektrisch nicht leitenden Füllstoffes (Quarzmehl)
lehrt zwar auch bereits die US-PS 4 011 426, dort jedoch nicht zum Zweck der Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit, sondern zur Verbesserung der strombegrenzenden Eigenschaft
eines Schalters beim Trennen seiner beiden Kontaktstücke, von denen allerdings nur
eines den anorganischen, elektrisch nicht leitenden Füllstoff enthält. Ausserdem lehrt
die US-PS 4 011 426 nicht, die Teilchengrößen der pulverförmigen Ausgangsstoffe in
der besonderen Weise aufeinander abzustimmen, wie das in Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung bevorzugt wird; die US-PS 4 011 426 empfiehlt vielmehr für alle pulverförmigen
Ausgangsstoffe einheitlich eine Teilchengröße zwischen 2 und 5 um, wodurch die elektrische
Leitfähigkeit im Vergleich mit einem Werkstoff ohne einen solchen Füllstoff sogar
verringert wird.
[0013] Patentanspruch 12 gibt ein neues Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Werkstoffes
an. Man nimmt zu diesem Zweck ein Metallpulver und gegebenenfalls den wahlweise vorgesehenen
anorganischen, elektrisch nicht leitenden, pulverigen Füllstoff, insbesondere mit
den angegebenen Teilchengrößen, und vermischt diese am besten trocken mit einer Duromer-Formmasse,
welche man zu diesem Zweck zuvor pulverisiert hat und welche unter Umgehung einer
flüssigen Phase wärmehärtbar ist. Das Pulverisieren erfolgt am besten durch Mahlen
eines Granulats aus der Duromer-Form masse. Es ist Stand der Technik, dass man solche
Granulate bei niedrigen Temperaturen mahlen kann. Vorzugsweise stellt man durch Mahlen
des Granulates ein Pulver her, dessen Teilchen kleiner als 300 um, noch besser kleiner
als 100 um sind. Hat man die Pulver miteinander vermischt, dann preßt man aus der
Mischung (am besten zunächst ohne Wärmezufuhr) Formlinge und härtet diese dann durch
Wärmezufuhr unter Druck aus. Weil beim Aushärten keine niedrigviskose Phase auftritt,
besteht nicht die Gefahr, dass ein wesentlicher Anteil der Metallpulverteilchen von
der Formmasse vollständig umhüllt wird und für die Ausbildung von Strompfaden verloren
ist.
[0014] Nachfolgend geben wir noch Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Kontaktwerkstoffen
an:
Beispiel 1:
[0015] Als Formmasse wird ein ungesättigtes Polyesterharz, Typ 804 nach DIN 16911 verwendet.
Diese Formmasse wird bei Raumtemperatur zu einem Pulver gemahlen und mit 200 um Maschenweite
abgesiebt. 88 Vol.-% der pulverisierten Formmasse mit einer Teilchengröße von weniger
als 200 um werden trocken mit 12 Vol.-% eines - schuppenförmigen Silberpulvers mit
einer mittleren Teilchengröße von 9 µm vermischt. Aus dieser Mischung werden unter
Anwendung eines Drucks von 1,2 10
8 bis 1,5 10
8 N/m
2 tablettenförmige Formlinge kalt gepreßt und anschließend bei einer Temperatur von
165°C unter einem Druck von 1,8 10
8 bis 2,2 - 10
8 N/m
2 ausgehärtet.
[0016] Man erhält auf diese Weise einen Werkstoff mit einer elektrischen Leitfähigkeit von
ungefähr 0,5 MS/m mit gutem Lichtbogenlöschvermögen und guter Abbraridfestigkeit.
Ein Vergleich mit dem Werkstoff, welcher in der US-PS 4 011 426, Spalte 6, Zeilen
26-65 beschrieben ist, ergab, dass beim Schalten von Strömen mit einer Stromstärke
von 400 A und einer Kontakttrennung binnen 10 ms der Abbrand pro Abschaltung beim
bekannten Werkstoff bei 60 mg liegt, wohingegen er bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff
bei nur 11 mg lag.
Beispiel 2:
[0017] Als Formmasse wird eine ungesättigte Polyesterharz-Formmasse Typ 3515 der Fa. Bakelite
GmbH in D-5860 Iseriohn verwendet. Diese Formmasse wird bei Raumtemperatur zu einem
Pulver gemahlen und mit 100 µm Maschenweite abgesiebt. 88 Vol.-% der pulverisierten
Formmasse mit einer Teilchengröße von weniger als 100 um werden trocken mit 12 Vol.-%
eines - schuppenförmigen Silberpulvers mit einer mittleren Teilchengröße von 9 um
gemischt, unter Anwendung eines Drucks von 1,2 - 10
8 bis 1,5 - 10
8 N/m
2 kalt zu Tabletten gepreßt und anschließend bei einer Temperatur von 165°C unter einem
Druck von 1,8-10
8 bis 2,2 108 N/m
2 ausgehärtet.
[0018] Der Werkstoff hat eine höhere Leitfähigkeit, aber ein geringeres Lichtbogenlöschvermögen
als der im 1. Beispiel beschriebene Werkstoff.
Beispiel 3:
[0019] Als Formmasse wird eine Epoxidharz-Formasse Typ 870 nach der zurückgezogenen Norm
DIN 16912 verwendet. Diese Formmasse wird bei Raumtemperatur zu einem Pulver gemahlen
und mit 100 um Maschenweite abgesiebt. 88 Vol.-% der pulverisierten Formmasse mit
einer Teilchengröße von weniger als 100 um werden trocken mit 12 Vol.-% eines schuppenförmigen
Silberpulvers mit einer mittleren Teilchengröße von 9 µm gemischt, unter Anwendung
eines Drucks von 1,2 10
a bis 1,5-10
8 N/m
2 kalt zu Tabletten gepreßt und anschließend bei einer Temperatur von 165 °C unter
einem Druck von 1,8 - 10
a bis 2,2 10
8 N/m
2 ausgehärtet.
[0020] Der Werkstoff hat eine höhere Leitfähigkeit und ein höheres Lichtbogenlöschvermögen
als der im 1. Beispiel beschriebene Werkstoff.
Beispiel 4:
[0021] Als Formmasse wird eine Melaminharz-Formmasse, Typ 152 nach DIN 7708 verwendet. Diese
Formmasse wird bei Raumtemperatur zu einem Pulver gemahlen und mit 100 µm Maschenweite
abgesiebt. 88 Vol.-% der pulverisierten Formmasse mit Teilchengrößen von weniger als
100 µm werden trocken mit 12 Vol.-% eines schuppenförmigen Silberpuulvers mit einer
mittleren Teilchengröße von 9 u.m gemischt, unter Anwendung eines Drucks von 1,2 -
10
8 bis 1,5 - 10
8 N/m
2 kalt zu Tabletten gepreßt und anschließend bei einer Temperatur zwischen 155 und
160°C unter einem Druck von 1 ,8 - 10
a bis 22 . 10
8 N/m
2 ausgehärtet.
[0022] Der Werkstoff hat eine geringere elektrische Leitfähigkeit, aber ein wesentlich höheres
Lichtbogenlöschvermögen als der im 1. Beispiel beschriebene Werkstoff.
Beispiel 5:
[0023] Das Beispiel 4 wird dahingehend abgewandelt, dass der Kontaktwerkstoff 30 Vol.-%
Glaskugeln, 58 Vol.-% der Formmasse und 12 Vol.-% Silberpulver enthält. Es werden
Glaskugeln mit einem Durchmesser ∅≦0, 1 mm verwendet.
[0024] Der Werkstoff hat die höchste elektrische Leitfähigkeit aller fünf Beispiele und
ein ähnlich gutes Lichtbogenlöschvermögen wie der Werkstoff aus dem 1. Beispiel.
[0025] Auch in den Beispielen 1 bis 4 kann ein entsprechender Anteil der duromeren Formmasse
zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit durch Glaskugeln ersetzt werden. Eine
Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit durch Erhöhen des Metallanteils im Werkstoff
hätte nach den Erkenntnissen der Erfinder den Nachteil, dass anders als bei der Zugabe
eines anorganischen, nicht leitenden Pulvers das Lichtbogenlöschvermögen deutlich
herabgesetzt würde (ein höherer Metallanteil führt unter Lichtbogeneinwirkung zu einer
verstärkten, unerwünschten Metallverdampfung).
[0026] Es wird vermutet, dass der geringe Abbrand erfindungsgemäß hergestellter Kontaktstücke
damit zusammenhängt, dass zum einen das Lichtbogenlöschvermögen der verwendeten Duromere
günstig ist und dass zum anderen unter der Lichtbogeneinwirkung auf der Kontaktoberfläche
keine - schmelzflüssige Phase entsteht,welche erfahrungsgemäß mit größerem Abbrand
verbunden ist und obendrein den übergangswiderstand durch Unterbrechen von Strompfaden
erhöht. Andererseits ist der Anteil des Metallpulvers so niedrig, dass selbst bei
Zugabe des anorganischen, elektrisch nicht leitenden Pulvers als weiterer Füllstoff
in den angegebenen Mengen die damit hergestellten Kontaktstücke noch eine hinreichende
Festigkeit haben.
1. Werkstoff für elektrische Kontakte mit Lichtbogenlöschvermögen auf der Basis eines
mit Metallpulver gefüllten, irreversibel ausgehärteten Polymers (Duromer), dadurch
gekennzeichnet, dass er 5 bis 20 Vol.-% Metallpulver enthält und dass das Duromer
aus einer Formmasse gebildet ist, welches sich ohne Auftreten einer flüssigen Phase
aushärten läßt.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er 8-12 Vol.-% Metallpulver
enthält.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallpulver
überwiegend in Form von schuppenförmigen Teilchen vorliegt.
4. Werkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Teilchengröße des Metallpulvers zwischen 0,5 um und . 20 um, vorzugsweise zwischen
0,5 um und 10 µm liegt.
5. Werkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er
als weiteren Füllstoff bis zu 40 Vol.-% eines anorganischen, elektrisch nicht leitenden
Pulvers enthält, dessen Partikel eine möglichst kugelige Gestalt haben.
6. Werkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass er zwischen 25 und 35 Vol.-%
des weiteren Füllstoffes enthält.
7. Werkstoff nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Füllstoff
Glas ist.
8. Werkstoff nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel
des weiteren Füllstoffes eine Größe von nicht mehr als 300 um vorzugsweise eine Größe
von nicht mehr als 100 um haben.
9. Werkstoff nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel
des weiteren Füllstoffs eine Größe von mindestens 50 um haben.
10. Werkstoff nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilchengrößen
der Partikel des weiteren Füllstoffes das Zehnfache bis zum Zwanzigfachen der mittleren
Teilchengröße des Metallpulvers betragen.
11. Werkstoff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Duromer aus der Gruppe der Formmassen Typ 802 - (DIN 16 911), Typ 3515 der Fa.
Bakelite GmbH in D-5680 Iserlohn (ein ungesättigtes Polyesterharz mit kugeligem, anorganischem
Füllstoff), Typ 870 - (zurückgezogene DIN 16 912), und Typ 152 (DIN 7708) ausgewählt
ist.
12. Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffes mit einer Zusammensetzung gemäß einem
der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass man das Metallpulver, eine zu einem Pulver vermahlene,
wärmehärtbare Duromer-Formmasse und gegebenenfalls das wahlweise als weiterer Füllstoff
vorgesehene anorganische, elektrisch nicht leitende Pulver miteinander vermischt,
zu Formlingen preßt und diese unter Druck durch Wärmezufuhr aushärtet.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die pulverige Duromer-Formmasse
durch Absieben auf Teilchengrößen von maximal 300 um, vorzugsweise maximal 100 um,
beschränkt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel
der pulverigen Duromer-Formmasse und des weiteren anorganischen Füllstoffs ungefähr
gleich groß sind.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man die Pulver trocken
vermischt und kalt zu Formlingen preßt, bevor sie ausgehärtet werden.