(19)
(11) EP 0 197 350 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.10.1986  Patentblatt  1986/42

(21) Anmeldenummer: 86103404.9

(22) Anmeldetag:  13.03.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01Q 13/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.03.1985 DE 3509259

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Tauscheck, Eberhard, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 70 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Doppelbandrillenhorn mit dielektrischem Abgleich


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Dopperbandrillenhorn mit dielektrischem Abgleich, bei dem der Hornstrahler aus einem Übergangsteil (1) kreisförmigen Querschnitts und einem Horn (2) besteht, dessen sich trichterförmig erweiternde Innenwand mit Rillen versehen ist. Ein solcher Hornstrahler soll so ausgebildet werden, daß eine Optimierung der Reflexion in zwei unterschiedlichen Freqaenzbändern in einfacher Weise erreicht wird.
    Die Erfindung sieht hierzu vor, daß der Übergangsteil (1) sich nach einer Bo.eKxn-Kurve in der Weise erweite, daß der Öffnungswinkel bei der ersten Rille des Horns 0,5 ±0,2 mal dem stetigen Öffnungswinkel des Horns (2) entsprcht. Der dem Horn (2) zugekehrte Endbereich des Übergangateils (1) ist auf einer Länge von So/8bis So/3 mit einem Dielsktrikum (3) niedriger Dielektrizitätskonstante ausgefüllt in de Weise, daß die mittlere elektrisch wirksame Länge des Dielektrikums (3) im gestuften Übergangsteil (1) der Bedngung oben für den oberen Betriebsfrequenzbereich genügt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hornstrahler, bestehend aus einem sich an einen Speisehohlleiter kreisförmigen Querschnitts anschließenden Übergangsteil und einem Horn, dessen sich trichterförmig erweiternde Innenwand mit Rillen versehen ist, für zwei auseinanderliegende Frequenzbänder.

    [0002] Im Mikrowellenbereich finden derartige Rillenhörner wegen ihrer günstigen Eigenschaften häufig Anwendung. Sie weisen bei geeigneter Dimensionierung in einem breiten Frequenzband eine gute Anpassung sowie Richtcharakteristiken mit hoher Axialsymmetrie und geringer Kreuzpolarisation auf. Zur Erreichung dieser Eigenschaften müssen die Rillenabmessungen genau dimensioniert sein.

    [0003] Bei der Dimensionierung von Doppelbaldrichtfunkantennen werden als Erreger für das Spiegelsystem vorwiegend kurze Rillenhornstrahler verwendet, da Hörner mit großen öffnungswinkeln, d.h. > 30°, gute Diagrammeigenschaften über einen weiten Frequenzbereich bei kurzer Baulänge ermöglichen. Dabei ist es bei Serienantennen wichtig, daß keine mechanisch zu komplizierten Strukturen der Rillen und der Übergangszone vom Speisehohlleiter zum Rillenteil des Horns benötigt werden, da sonst das Horn in aufwendiger Weise aus mehreren Paßteilen zusammengesetzt werden muß. Insbesondere die Optimierung des Reflexionsfaktors in zwei um den Faktor 1.7 auseinanderliegenden Frequenzbändern auf Werte unter 3% ist beim Entwurf der Hörner nach bekannten Dimensionierungsregeln durch einfaches Variieren der Rillen und der Übergangsform im Metallkörper des Horns nicht gewährleistet. Bei trockenluftgeschützten Antennenzuleitungen ist zudem die Druckabdichtung am Horn üblicherweise eine dielektrische Platte, in den Reflexionsabgleich miteinzubeziehen, deren Kompensation bei hohen Bandbreiten schwierig ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hornstrahler der eingangs beschriebenen Art so zu gestalten, daß eine Optimierung der Reflexion in zwei unterschiedlichen Frequenzbändern in einfacher Weise erreicht wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß der übergangsteil sich nach einer Bo·eK·xII-Kurve (Bo= Speisehohlleiterdurchmesser, x= Längsausdehnung des Horns, K= Koeffizient mit dem Wert 1, n= Koeffizient mit einem Wert 2 < n <8),in der Weise erweitert, daß der Öffnungswinkel bei der ersten Rille des Horns 0,5 ± 0,2 mal dem stetigen öffnungswinkel des Horns entspricht und daß der dem Horn zugekehrte Endbereich des Übergangsteils auf einer Länge von S0/8 bis So/3 (S0=Länge des Übergangsteils) mit einem Dielektrikum niedriger Dielektrizitätskonstante (εr1 <1,3) ganz oder teilweise ausgefüllt ist, in der Weise, daß eine Teillänge des Dielektrikums niedriger Dielektrizitätskonstante ersetzt ist durch wenigstens eine dünne Scheibe eines Materials höherer Dielektrizitätskonstante (εr2~2,5 bis 4,7) zur Erfüllung der Funktion einer reflexionsoptimierten Druckabdichtung.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0007] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

    [0008] Es zeigen

    Fig. 1 den Hornstrahler mit Übergangsteil und Horn in einer geschnittenen Teildarstellung und

    Fig. 2 den mit Dielektrikas gefüllten Endbereich des Obergangsteils.



    [0009] Der in Fig. 1 dargestellte Hornstrahler besteht aus einem Übergangsteil 1 der Länge S0 und einem Horn 2 (Rillenteil). Der Durchmesser des Übergangsteils 1 im Anschlußbereich des Speisehohlleiters in der Fig. 1 an der Stelle x=o ist so dimensioniert, daß die Abhängigkeit des Feldwellenwiderstandes der Grundwelle H11 im unteren Band vom Hohlleiterdurchmesser aus dem sehr steilen Bereich nahe der Grenzfrequenz herauskommt, die E11-Welle im oberen Bereich jedoch möglichst noch nicht ausbreitungsfähig ist. Das Obergangsteil 1 erweitert sich bei x=o, ausgehend vom Durchmesser des Speisehohlleiters bis zu einem Durchmesser, bei dem die Bedingung fu/ >1.3 erfüllt ist (f =unterste Betriebsfrequenz, fc=Grenzfrequenz der H11-Welle) nach einer Bo.eK.xn -Kurve in der Weise, daß der öffnungswinkel bei der ersten Rille 0,5 ± 0.2 mal dem stetigen Öffnungswinkel des folgenden Horns entspricht. Hierbei ist Bo der Speisehohlleiterdurchmesser, x die Längenausdehnung des Horns, K ein Koeffizient mit dem Wert 1 und n ein Koeffizient mit einem Wert 2<n <8,beispielsweise 5. Statt einer stetigen Durchmessererweiterung werden zweckmäßigerweise im Übergangsteil Zylinderrohrbereiche mit konstanten Durchmessersprüngen verwendet. Dadurch wird die Lage des dielektrischen Körpers stabilisiert und die Herstellung der Anordnung vereinfacht. Der Übergangsteil 1 weist dabei einen flachen Anlauf auf, bei dem die Stufung erst nach etwa 2/3 seiner Länge beginnt. Das folgende Horn 2 ist entsprechend den bekannten Formeln und Rechenprogrammen zur Strahlungsoptimierung aufgebaut. Bei entsprechender Dimensionierung hat ein solches Horn typischerweise Reflexionsfaktoren von r<10% im unteren Band und r<5% im oberen Band.

    [0010] Die am Hornknick und bei den ersten Rillen erzeugte Störung der Grundwelle H11 im unteren Band wird in einem axial ausgedehnten Bereich im Bo.eKxn -Übergang mit einem sehr schwachen Hartschaumdielektrikum 3 (ε r1 < 1,3) am nächstmöglichen Ort im Übergang kompensiert. Das Dielektrikum 3 füllt dabei etwa das letzte Viertel des Übergangsteils 1 in Richtung des Horns 2 ganz oder teilweise aus. Wegen des großen Abstands der Frequenzbänder und damit des Hohlleiterwellenlängenverhältnisses τHε1 unten/ τHε1 oben ist es möglich, die hervorgerufene Störung im oberen Band durch den axialen Abstand der Grenzflächen des schwachen Dielektrikums selbst kompensierend auszulegen. Dies ist erfüllt, wenn die mittlere elektrisch wirksame Länge des Dielektrikums 3 im gestuften Obergangsteil der Bedingung τ1/2 für den oberen Betriebsfrequenzbereich entspricht. Die mechanische Länge S des durchgehenden schwachen Dielektrikums 3, d.h. des Dielektrikums mit niedriger Dielektrizitätskonstante, beträgt dabei je nach Lage der Frequenzbänder, der Obergangsdurchmesser und der Dielektrizitätskonstante εr1 etwa S0/8 bis S0/3, wenn So die Länge des Übergangs 1 ist.

    [0011] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Teillänge des Dielektrikums 3 mit niedriger Dielektrizitätskonstante εr1 durch eine dünne Scheibe 4 (Folie) mit höherer Dielektrizitätskonstante εr2r2~2,5 bis 4,7) ersetzt. Dabei ist, wie Fig. 2 zeigt, das Dielektrikum 3 mit niedriger Dielektrizitätskonstante εr1 im Endbereich abgetragen, d.h. um die Länge S-So verkürzt, wobei S6 die verbleibende Länge des Dielektrikums 3 ist. Auf den reduzierten Endbereich des Dielektrikums 3 ist die dünne Scheibe 4 des Materials hoher Dielektrizitätskonstante ε r2 (Dicke SD-SD) aufgebracht, die wesentlich dünner ist als die abgetragene Materialschicht. Durch diese Maßnahme wird die Kompensation im unteren Band kaum verändert, wenn die ersetzte Länge mit der Dielektrizitätskonstanten εr1 elektrisch dem Einfluß der dünnen Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten εr2 entspricht, da die Phasen-Amplitudenänderung bei der großen Wellenlänge gering bleibt. Im oberen Band wirkt sich diese Änderung stärker aus, so daß verschiedene Dielektrizitätskombinationen, die im unteren Band nahezu gleich wirken, zum Restabgleich im oberen Band ausgelegt werden können. Die dünne Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten εr2 (z.B. bei einem Horn für 2,1 bis 2,3 Gigahertz und 3,4 bis 3,6 Gigahertz eine 0,1 mm dicke Glasfaserepoxidfolie mit εr2=4,7) wirkt nun zugleich als reflexionsoptimierte Druckabdichtung. Die dünne Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten εr2 kann auch an beiden Enden der Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten εr1 angelegt sein.

    [0012] Der dielektrische Körper 3,4 wird in den Stufenübergang eingeklebt. Die Änderung des Strahlungsdiagramms gegenüber dem nicht abgeglichenen Horn ist gering und kann in der Regel vernachlässigt werden. Dies ist ein großer Vorteil bei der Dimensionierung des Rillenhorns, da z.B. Änderungen der ersten Rillen zur Verbesserung der Anpassung besonders im oberen Band starke Auswirkungen auf das Strahlendiagramm haben. Wird bei der Dimensionierung des Horns eine axiale Rillenstruktur gewählt, so ermöglicht die Art der Kompensation Rillenhörner ohne Hinterschneidungen und komplizierte Kurven zu bauen, so daß die Produktion in einem Stück als Drehteil möglich ist.

    [0013] Der erfindungsgemäße Hornstrahler mit dem speziell ausgebildeten übergangsteil dient somit in vorteilhafter Weise zum Feinabgleich des Reflexionsfaktors in zwei auseinanderliegenden Frequenzbändern in Rillenhörnern, die nach Gesichtspunkten der Strahlungsdiagrammoptimierung entworfen werden. Zugleich wird damit auch das Problem der Reflexion der Druckabdichtung in zwei Bändern gelöst.


    Ansprüche

    1. Hornstrahler, bestehend aus einem sich an einen Speisehohlleiter kreisförmigen Querschnitts anschließenden Übergangsteil und einem Horn, dessen sich trichterförmig erweiternde Innenwand mit Rillen versehen ist, für zwei auseinanderliegende Frequenzbänder,
    dadurch gekennzeichnet, n
    daß der Übergangsteil (1) sich nach einer Bo.e KxII -Kurve in der Weise erweitert, daß der Öffnungswinkel bei der ersten Rille des Horns 0,5 ± 0,2 mal dem stetigen Öffnungswinkel des Horns entspricht und daß der dem Horn (2) zugekehrte Endbereich des Übergangsteils (1) auf einer Länge von S0/8 bis SD/3 (S0=Länge des übergangsteils) mit einem Dielektrikum (3) niedriger Dielektrizitätskonstante (εr1< 1,3) ganz oder teilweise ausgefüllt ist, in der Weise, daß die mittlere elektrisch wirksame Länge des Dielektrikums (3) im gestuften Übergangsteil der Bedingung τHε1/2 oben für den oberen Betriebsfrequenzbereich genügt.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß eine Teillänge des Dielektrikums (3) niedriger Dielektrizitätskonstante ersetzt ist durch wenigstens eine dünne Scheibe (4) eines Materials höherer Dielektrizitätskonstante (εr2~-2,5 bis 4,7), zur Erfüllung der Funktion einer reflexionsoptimierten Druckabdichtung.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine dünne Scheibe (4) höherer Dielektrizitätskonstante an einer oder beiden Seiten des Dielektrikums (3) niedriger Dielektrizitätskonstante angeordnet ist.
     
    4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Innenkontur des Übergangsteils nach dem Verlauf Bo.eKxn in Stufen mit konstanten kleinen Durchmessersprüngen aufgeteilt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht