[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hornstrahler, bestehend aus einem sich an einen
Speisehohlleiter kreisförmigen Querschnitts anschließenden Übergangsteil und einem
Horn, dessen sich trichterförmig erweiternde Innenwand mit Rillen versehen ist, für
zwei auseinanderliegende Frequenzbänder.
[0002] Im Mikrowellenbereich finden derartige Rillenhörner wegen ihrer günstigen Eigenschaften
häufig Anwendung. Sie weisen bei geeigneter Dimensionierung in einem breiten Frequenzband
eine gute Anpassung sowie Richtcharakteristiken mit hoher Axialsymmetrie und geringer
Kreuzpolarisation auf. Zur Erreichung dieser Eigenschaften müssen die Rillenabmessungen
genau dimensioniert sein.
[0003] Bei der Dimensionierung von Doppelbaldrichtfunkantennen werden als Erreger für das
Spiegelsystem vorwiegend kurze Rillenhornstrahler verwendet, da Hörner mit großen
öffnungswinkeln, d.h. > 30°, gute Diagrammeigenschaften über einen weiten Frequenzbereich
bei kurzer Baulänge ermöglichen. Dabei ist es bei Serienantennen wichtig, daß keine
mechanisch zu komplizierten Strukturen der Rillen und der Übergangszone vom Speisehohlleiter
zum Rillenteil des Horns benötigt werden, da sonst das Horn in aufwendiger Weise aus
mehreren Paßteilen zusammengesetzt werden muß. Insbesondere die Optimierung des Reflexionsfaktors
in zwei um den Faktor 1.7 auseinanderliegenden Frequenzbändern auf Werte unter 3%
ist beim Entwurf der Hörner nach bekannten Dimensionierungsregeln durch einfaches
Variieren der Rillen und der Übergangsform im Metallkörper des Horns nicht gewährleistet.
Bei trockenluftgeschützten Antennenzuleitungen ist zudem die Druckabdichtung am Horn
üblicherweise eine dielektrische Platte, in den Reflexionsabgleich miteinzubeziehen,
deren Kompensation bei hohen Bandbreiten schwierig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hornstrahler der eingangs beschriebenen
Art so zu gestalten, daß eine Optimierung der Reflexion in zwei unterschiedlichen
Frequenzbändern in einfacher Weise erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß der übergangsteil
sich nach einer B
o·e
K·xII-Kurve (B
o= Speisehohlleiterdurchmesser, x= Längsausdehnung des Horns,
K= Koeffizient mit dem Wert 1, n= Koeffizient mit einem Wert 2 < n <8),in der Weise
erweitert, daß der Öffnungswinkel bei der ersten Rille des Horns 0,5 ± 0,2 mal dem
stetigen öffnungswinkel des Horns entspricht und daß der dem Horn zugekehrte Endbereich
des Übergangsteils auf einer Länge von S
0/8 bis So/3 (S
0=Länge des Übergangsteils) mit einem Dielektrikum niedriger Dielektrizitätskonstante
(ε
r1 <1,3) ganz oder teilweise ausgefüllt ist, in der Weise, daß eine Teillänge des Dielektrikums
niedriger Dielektrizitätskonstante ersetzt ist durch wenigstens eine dünne Scheibe
eines Materials höherer Dielektrizitätskonstante (ε
r2~2,5 bis 4,7) zur Erfüllung der Funktion einer reflexionsoptimierten Druckabdichtung.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0008] Es zeigen
Fig. 1 den Hornstrahler mit Übergangsteil und Horn in einer geschnittenen Teildarstellung
und
Fig. 2 den mit Dielektrikas gefüllten Endbereich des Obergangsteils.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Hornstrahler besteht aus einem Übergangsteil 1 der Länge
S
0 und einem Horn 2 (Rillenteil). Der Durchmesser des Übergangsteils 1 im Anschlußbereich
des Speisehohlleiters in der Fig. 1 an der Stelle x=o ist so dimensioniert, daß die
Abhängigkeit des Feldwellenwiderstandes der Grundwelle H
11 im unteren Band vom Hohlleiterdurchmesser aus dem sehr steilen Bereich nahe der Grenzfrequenz
herauskommt, die E
11-Welle im oberen Bereich jedoch möglichst noch nicht ausbreitungsfähig ist. Das Obergangsteil
1 erweitert sich bei x=o, ausgehend vom Durchmesser des Speisehohlleiters bis zu einem
Durchmesser, bei dem die Bedingung fu/ >1.3 erfüllt ist (f =unterste Betriebsfrequenz,
f
c=Grenzfrequenz der H
11-Welle) nach einer B
o.e
K.xn -Kurve in der Weise, daß der öffnungswinkel bei der ersten Rille 0,5 ± 0.2 mal dem
stetigen Öffnungswinkel des folgenden Horns entspricht. Hierbei ist B
o der Speisehohlleiterdurchmesser, x die Längenausdehnung des Horns, K ein Koeffizient
mit dem Wert 1 und n ein Koeffizient mit einem Wert 2<n <8,beispielsweise 5. Statt
einer stetigen Durchmessererweiterung werden zweckmäßigerweise im Übergangsteil Zylinderrohrbereiche
mit konstanten Durchmessersprüngen verwendet. Dadurch wird die Lage des dielektrischen
Körpers stabilisiert und die Herstellung der Anordnung vereinfacht. Der Übergangsteil
1 weist dabei einen flachen Anlauf auf, bei dem die Stufung erst nach etwa 2/3 seiner
Länge beginnt. Das folgende Horn 2 ist entsprechend den bekannten Formeln und Rechenprogrammen
zur Strahlungsoptimierung aufgebaut. Bei entsprechender Dimensionierung hat ein solches
Horn typischerweise Reflexionsfaktoren von r<10% im unteren Band und r<5% im oberen
Band.
[0010] Die am Hornknick und bei den ersten Rillen erzeugte Störung der Grundwelle H
11 im unteren Band wird in einem axial ausgedehnten Bereich im B
o.e
Kxn -Übergang mit einem sehr schwachen Hartschaumdielektrikum 3 (ε r
1 < 1,3) am nächstmöglichen Ort im Übergang kompensiert. Das Dielektrikum 3 füllt dabei
etwa das letzte Viertel des Übergangsteils 1 in Richtung des Horns 2 ganz oder teilweise
aus. Wegen des großen Abstands der Frequenzbänder und damit des
Hohlleiterwellenlängenverhältnisses τ
Hε1 unten/ τ
Hε1 oben ist es möglich, die hervorgerufene Störung im oberen Band durch den axialen
Abstand der Grenzflächen des schwachen Dielektrikums selbst kompensierend auszulegen.
Dies ist erfüllt, wenn die mittlere elektrisch wirksame Länge des Dielektrikums 3
im gestuften Obergangsteil der Bedingung τ
Hε1/2 für den oberen Betriebsfrequenzbereich entspricht. Die mechanische Länge S des
durchgehenden schwachen Dielektrikums 3, d.h. des Dielektrikums mit niedriger Dielektrizitätskonstante,
beträgt dabei je nach Lage der Frequenzbänder, der Obergangsdurchmesser und der Dielektrizitätskonstante
ε
r1 etwa S
0/8 bis S
0/3, wenn S
o die Länge des Übergangs 1 ist.
[0011] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Teillänge des Dielektrikums 3 mit
niedriger Dielektrizitätskonstante εr
1 durch eine dünne Scheibe 4 (Folie) mit höherer Dielektrizitätskonstante ε
r2 (ε
r2~2,5 bis 4,7) ersetzt. Dabei ist, wie Fig. 2 zeigt, das Dielektrikum 3 mit niedriger
Dielektrizitätskonstante ε
r1 im Endbereich abgetragen, d.h. um die Länge S-So verkürzt, wobei S6 die verbleibende
Länge des Dielektrikums 3 ist. Auf den reduzierten Endbereich des Dielektrikums 3
ist die dünne Scheibe 4 des Materials hoher Dielektrizitätskonstante ε r
2 (Dicke S
D-S
D) aufgebracht, die wesentlich dünner ist als die abgetragene Materialschicht. Durch
diese Maßnahme wird die Kompensation im unteren Band kaum verändert, wenn die ersetzte
Länge mit der Dielektrizitätskonstanten ε
r1 elektrisch dem Einfluß der dünnen Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten ε
r2 entspricht, da die Phasen-Amplitudenänderung bei der großen Wellenlänge gering bleibt.
Im oberen Band wirkt sich diese Änderung stärker aus, so daß verschiedene Dielektrizitätskombinationen,
die im unteren Band nahezu gleich wirken, zum Restabgleich im oberen Band ausgelegt
werden können. Die dünne Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten ε
r2 (z.B. bei einem Horn für 2,1 bis 2,3 Gigahertz und 3,4 bis 3,6 Gigahertz eine 0,1
mm dicke Glasfaserepoxidfolie mit ε
r2=4,7) wirkt nun zugleich als reflexionsoptimierte Druckabdichtung. Die dünne Schicht
mit der Dielektrizitätskonstanten ε
r2 kann auch an beiden Enden der Schicht mit der Dielektrizitätskonstanten ε
r1 angelegt sein.
[0012] Der dielektrische Körper 3,4 wird in den Stufenübergang eingeklebt. Die Änderung
des Strahlungsdiagramms gegenüber dem nicht abgeglichenen Horn ist gering und kann
in der Regel vernachlässigt werden. Dies ist ein großer Vorteil bei der Dimensionierung
des Rillenhorns, da z.B. Änderungen der ersten Rillen zur Verbesserung der Anpassung
besonders im oberen Band starke Auswirkungen auf das Strahlendiagramm haben. Wird
bei der Dimensionierung des Horns eine axiale Rillenstruktur gewählt, so ermöglicht
die Art der Kompensation Rillenhörner ohne Hinterschneidungen und komplizierte Kurven
zu bauen, so daß die Produktion in einem Stück als Drehteil möglich ist.
[0013] Der erfindungsgemäße Hornstrahler mit dem speziell ausgebildeten übergangsteil dient
somit in vorteilhafter Weise zum Feinabgleich des Reflexionsfaktors in zwei auseinanderliegenden
Frequenzbändern in Rillenhörnern, die nach Gesichtspunkten der Strahlungsdiagrammoptimierung
entworfen werden. Zugleich wird damit auch das Problem der Reflexion der Druckabdichtung
in zwei Bändern gelöst.
1. Hornstrahler, bestehend aus einem sich an einen Speisehohlleiter kreisförmigen
Querschnitts anschließenden Übergangsteil und einem Horn, dessen sich trichterförmig
erweiternde Innenwand mit Rillen versehen ist, für zwei auseinanderliegende Frequenzbänder,
dadurch gekennzeichnet, n
daß der Übergangsteil (1) sich nach einer Bo.e KxII -Kurve in der Weise erweitert, daß der Öffnungswinkel bei der ersten Rille des Horns
0,5 ± 0,2 mal dem stetigen Öffnungswinkel des Horns entspricht und daß der dem Horn
(2) zugekehrte Endbereich des Übergangsteils (1) auf einer Länge von S0/8 bis SD/3 (S0=Länge des übergangsteils) mit einem Dielektrikum (3) niedriger Dielektrizitätskonstante
(εr1< 1,3) ganz oder teilweise ausgefüllt ist, in der Weise, daß die mittlere elektrisch
wirksame Länge des Dielektrikums (3) im gestuften Übergangsteil der Bedingung τHε1/2 oben für den oberen Betriebsfrequenzbereich genügt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß eine Teillänge des Dielektrikums (3) niedriger Dielektrizitätskonstante ersetzt
ist durch wenigstens eine dünne Scheibe (4) eines Materials höherer Dielektrizitätskonstante
(εr2~-2,5 bis 4,7), zur Erfüllung der Funktion einer reflexionsoptimierten Druckabdichtung.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine dünne Scheibe (4) höherer Dielektrizitätskonstante an einer oder beiden Seiten
des Dielektrikums (3) niedriger Dielektrizitätskonstante angeordnet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenkontur des Übergangsteils nach dem Verlauf Bo.eKxn in Stufen mit konstanten kleinen Durchmessersprüngen aufgeteilt ist.