(57) @ In einer Brandmeldeanlage mit einem Absaugsystem, das zumindest eine Meßkammer
mit einem Rauchmelder und mehrere Absaugrohre sowie eine Zentrale mit einer Datenverarbeitungseinrichtung
aufweist, ist der Rauchmelder von einem analogwertmessenden Rauchsensor gebildet,
der von der Zentrale aus regelmäßig auf seinen analogen Meßwert abgefragt wird. In
der Zentrale wird ein Rauchmelder-Ruhewert gebildet und gespeichert. Aus den abgefragten
Meßwerten wird eine Alarmmeidung abgeleitet, wenn der abgefragte Meßwert des Rauchsensors
den Rauchmelder-Ruhewert um einen vorgebbaren Betrag, der die Alarmschwelle bildet,
unter-bzw. überschreitet. In jedem Absaugrohr ist ein Strömungsgeschwindigkeits-Sensor
angebracht, der von der Zentrale aus regelmäßig auf seinen analogen Meßwert abgefragt
wird. In der Zentrale wird für jeden Strömungsgeschwindigkeits-Sensor ein Strömungsgeschwindigkeits-Mittelwert
gebildet und gespeichert. Eine Störungsmeldung wird abgegeben, wenn der momentane
Meßwert der Strömungsgeschwindigkeit von dem entsprechenden Mittelwert um einen vorgebbaren
Betrag abweicht.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brandmeldeanlage mit einem Absaugsystem gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Zur Branderkennung unter speziellen Bedingungen, wie sie beispielsweise in Lager-oder
Fabrikhallen, Hochregallagern oder Flugzeughallen, gegeben sind, werden Absaugsysteme
verwendet. Maßgebend für den Einsatz ist in der Regel, daß die Meßstellen, also die
Orte, wo die Brandmelder anzuordnen wären, unzugänglich, räumlich beengt oder in sehr
hohen Räumen zu hoch angeordnet sind, so daß normale Punktmelder nicht verwendet werden
können.
[0003] Eine Brandmeldeanlage mit einem Absaugsystem besteht im allgemeinen aus einem oder
mehreren Absaugrohren, die stemförmig an eine Meßkammer angeschlossen sind. In der
Meßkammer befindet sich ein Ventilator, der die Luft durch die Rohre über einen ebenfalls
in der Meßkammer angeordneten Rauchmelder saugt. Die gegebenenfalls rauchhaltige Luft
tritt über geeignete Ansaugöffnungen in den Ansaugrohren in das Absaugsystem ein.
Bei hinreichend großer Rauchkonzentration spricht der Brandmelder an, so daß die dazugehörige
Zentrale einen Alarm geben kann.
[0004] Bei den bisher bekannten Brandmeldeanlagen mit einem Absaugsystem ergeben sich in
nachteiliger Weise einige Schwierigkeiten. Der Rauchmelder benötigt eine der jeweiligen
Konfiguration angepaßte hohe Ansprech empfindlichkeit, weil bereits Rauch, der durch
ein oder mehrere Ansaugöffnungen eindringt, erkannt werden soll, obgleich dieser durch
die in die anderen Öffnungen strömende reine Luft verdünnt wird. Daher ist eine äußerst
diffizile Einstellung des Rauchmelders erforderlich. Eine zuverlässige Funktion ist
aber auch nur dann sichergestellt, wenn tatsächlich alle Öffnungen für den Lufteintritt
frei sind. Bereits eine geringfügige Erhöhung des Strömungswiderstandes kann eine
Verlagerung des Ansaugens auf andere Rohre oder Öffnungen bewirken, so daß Brände
an der betreffenden Stelle - schlecht oder gar nicht erkannt werden.
[0005] In derartigen Brandrneldeanlagen werden daher zur Detektion im Absaugsystem in der
Regel spezielle, hochempfindliche Rauchmelder eingesetzt, die vor Ort in ihrer Empfindlichkeit
einreguliert werden müssen. Diese Melder sind naturgemäß relativ teuer und bedingen
einen hohen Justageaufwand. Zur Überwachung des Lufteintritts wird im allgemeinen
der Unterdruck in der Meßkammer bestimmt. Auch hierfür ist eine hohe Meßgenauigkeit
erforderlich, um einerseits einzelne verstopfte Ansaugöffnungen erkennen zu können
und andererseits unnötige Fehlmeldungen der Überwachungsschaltung zu vermeiden. Die
daher notwendige individuelle Einstellung vor Ort führt zu hohen Kosten.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer eingangs genannten Brandmeldeanlage
mit einem Absaugsystem die oben geschilderten Nachteile zu vermeiden und Maßnahmen
für eine Brandmeldeanlage anzugeben, die keine speziellen, hochempfindlichen und teueren
Brandmelder erfordem und mit denen eine aufwendige Einstellung der Melder und des
Unterdrucks in der Meßkammer entfällt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer eingangs geschilderten Brandmeldeanlage
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Dabei wird von einer
Brandmeideanlage ausgegangen, die eine Zentrale mit einer Datenverarbeitungseinrichtung
aufweist, zu der die Meßwerte der Rauchmelder übertragen werden, und in der die einzelnen
Meßwerte verarbeitet werden, so daß daraus eine Alarmmeldung abgeleitet werden kann.
Der Rauchmelder der Meßkammer ist von einem Rauchsensor gebildet, der von der Zentrale
aus regelmäßig auf seinen analogen Meldermeßwert abgefragt wird. In der Zentrale wird
für den betreffenden Rauchmelder ein Ruhewert gebildet und gespeichert. Aus den abgefragten
Meßwerten wird durch Vergleich mit dem gespeicherten Ruhewert eine Alarmmeldung abgeleitet,
wenn der abgefragte Meßwert des betreffenden Rauchmelders den entsprechenden Rauchmefder-Ruhewert
um einen vorgegebenen Betrag, die einstellbare Alarmschwelle, unter-bzw. überschreitet.
Femer ist in jedem Absaugrohr ein Sensor angeordnet, der die Strömungsgeschwindigkeit
mißt. Dieser analoge meßwert für die Strömungsgeschwindigkeit wird ebenfalls regelmäßig
von der Zentrale aus abgefragt. In der Zentrale wird für jeden Strömungsgeschwindigkeits-Sensor
ein Strömungsgeschwindigkeits-Mittefwert gebildet und gespeichert. Die abgefragten
Strömungsgeschwindigkeits-Meßwerte werden mit dem entsprechenden Mittelwert verglichen,
weicht der abgefragte Meßwert um einen vorgegebenen Betrag ab, so wird eine Störungsmeldung
abgegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Brandmeldeanlage mit einem Absaugsystem hat dabei folgende Vorteile.
[0009] Mit der Erfassung der Strömungsgeschwindigkeit in den einzelnen Absaugrohren und
durch die Auswertung der analogen Meßwerte sowohl des Rauchmelders als auch der Geschwindigkeitssensoren
in der Zentrale sind keine individuellen Einstellungen, die diffizil und kostenintensiv
sind, weder des Rauchmelders noch der Strömungssensoren in der Meßkammer vor Ort erforderlich.
Damit entfallen sämtliche Einstellmittel und Einstellarbeiten vor Ort. Die Einstellung
und der Abgleich erfolgt mit Hilfe der Datenverarbeitungseinrichtung in der Zentrale.
[0010] Dazu kann in vorteilhafter Weise mit der Inbetriebnahme der Brandmeldeanlage oder
auch in vorgebbaren Zeitabständen aus mehreren aufeinanderfolgenden Meßwerten der
Rauchmelder-Ruhewert und der jeweilige Strömungsgeschwindigkeits-Mittelwert gebildet
werden. Es erfolgt also automatisch das Abgleichen bzw. das individuelle Einstellen
der Meßkammer mit dem Einschalten, also während der Inbetriebnahme der Brandmeldeanlage,
und kann auch in vorgegebenen Abständen wiederholt werden, so daß auch eine Veränderung
des Ruhewerts des Rauchmelders keinen störenden Einfluß hat.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung werden die Strömungsgeschwindigkeits-Meßwerte
während der Inbetriebnahme der Brandmeldeanlage zur Steuerung der Alarmschwelle herangezogen.
Dabei wird der Betrag der Alarmschwelle in Abhängigkeit von den ermittelten Strömungsgeschwindigkeit
Meßwerten verändert, wobei z.B. eine Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit den
Betrag der Alarmschwelle verringert. Dies hat den Vorteil, daß ohne manuelle Einstellung
ein Absaugsystem mit vielen Ansaugöffnungen, also hoher Strömungsgeschwindigkeit,
ebenso empfindlich auf Rauch an einer Öffnung reagiert wie Absaugsysteme mit weniger
Ansaugöffnungen, also niedriger Strömungsgeschwindigkeit.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, wie oben - schon erwähnt, daß mit der Neubildung
des Ruhewerts Veränderungen im Rauchmelderverhalten berücksichtigt werden können.
Bei der erfindungsgemäßen Brandmeldeanlage mit Absaugsystem können in vorteilhafter
Weise die Komponenten und das Verfahren des bekannten Puls-Melde-Systems verwendet
werden, so daß auch eine Bauteilealterung oder langsame Verschmutzung eines einzelnen
Melders berücksichtigt wird, indem der Ruhewert des Rauchmelders und entsprechend
auch der Mittelwert des jeweiligen Sensors für die Strömungsgeschwindigkeitsmessung
nachgeführt werden kann. Dabei ist es neben der individuellen Anzeige des Rauchmelders
möglich, im Störungsfall auch das betreffende Absaugrohr anzuzeigen.
1. Brandmeldeanlage mit einem Absaugsystem, das zumindest eine Meßkammer mit einem
Rauchmelder und mehrere Absaugrohre sowie eine Zentrale mit einer Datenverarbeitungseinrichtung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchmelder von einem analogwertmessenden Rauchsensor
gebildet ist, der von der Zentrale aus regelmäßig auf seinen analogen Meßwert abgefragt
wird, wobei in der Zentrale ein Rauchmelder-Ruhewert gebildet und gespeichert wird
und aus den abgefragten Meßwerten eine Alarmmeldung abgeleitet wird, wenn der abgefragte
Meßwert des Rauchsensors den Rauchmelder-Ruhewert um einen vorgebbaren Betrag, der
die Alarmschwelle bildet, unter-bzw. überschreitet,
daß in jedem Absaugrohr ein StrömungsgeschwindigkeitsSensor angeordnet ist, der von
der Zentrale aus regelmäßig auf seine analogen Meßwerte abgefragt wird, wobei in der
Zentrale für jeden Strömungsgeschwindigkeits-Sensor ein Strömungsgeschwindigkeits-Mittelwert
gebildet und gespeichert wird,
und daß eine Störungsmeldung abgegeben wird, wenn der momentane Meßwert der Strömungsgeschwindigkeit
von dem entsprechenden Mittelwert um einen vorgebbaren Betrag abweicht.
2. Brandmeldeanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der Inbetriebnahme der Brandmeldeanlage oder in vorgegebenen
Zeitabständen aus mehreren aufeinanderfolgenden Meßwerten der Rauchmelder-Ruhewert
und die Strömungsgeschwindigkeits-Mittelwerte gebildet werden.
3. Brandmeldeanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Alarmschwelle in Abhängigkeit von den ermittelten
Strömungsgeschwindigkeits-Meßwerten
veränderbar ist.
4. Brandmeldeanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der Inbetriebnahme der Brandmeldeanlage größere Strömungsgeschwindigkeits-Meßwerte
eine Absenkung der Alarmschwelle bewirken.
5. Brandmeldeanlage nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Störungsmeldung das betreffende Absaugrohr angezeigt
wird.