[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung einer Flüssigkeit-,insbesondere
Wasserstandshöhe, mit einer in einer Abflußöffnung oder -rinne heb- und senkbar angeordneten
Trennwand, deren oberer Rand als Überlauf dient.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind allgemein bekannt und werden als Flüssigkeits- bzw.
Wasserwehr bezeichnet. Das Anheben oder Absenken der Trenn- bzw. Stauwand erfolgt
in Abhängigkeit eines Wasserstands-Meßgerätes, zum Beispiel Druckmeßgerätes. Dieses
steuert einen mit der Trenn- bzw. Stauwand wirksam verbundenen Antrieb zum entsprechenden
Anheben oder Absenken derselben, so daß überschüssiges Wasser über die obere Kante
der Trenn- bzw. Stauwand abfließen kann.
[0003] Diese Regelung der Wasserstandshöhe ist relativ konstruktions- sowie steuerungsaufwendig
und dementsprechend störanfällig.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch
minimalen Konstruktionsaufwand bei voller Funktionsfähigkeit und geringer Störanfälligkeit
auszeichnet.
[0005] Diese Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise durch die kennzeichnenden Maßnahmen
nach Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Durch die sich schräg nach oben und von* der Wasserseite weg erstreckende Anordnung
der Trennwand wird eine direkte Wasserstandsregelung erhalten im Gegensatz zu der
indirekten Regelung nach dem Stand der Technik. Die auf der Trennwand "stehende Wassersäule"
wirkt unmittelbar auf die der Trennwand zugeordnete Niveaureguliereinrichtung. Aus
diesem Grunde sind der Konstruktionsaufwand und die Störanfälligkeit minimal bei voller
Funktionsfähigkeit.
[0007] Konstruktive Details der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben..Als eine
besonders einfache und dennoch wirkungsvolle Konstruktion hat sich die Niveaureguliereinrichtung
nach den Ansprüchen 1 bis 8 erwiesen. Die einfachste und platzsparendste Ausführungsform
ist eine Niveaureguliereinrichtung mit einer Schraubenfederanordnung. Diese ist auch
hinsichtlich der Federstärke relativ gut und genau einstellbar.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eigent sich sowohl für die Integration in Staudämmen
als auch für kleinere Bewässerungsanlagen oder gar Laboreinrichtungen, also überall
dort, wo eine bestimmte Flüssigkeits- bzw. Wasserstandshöhe eingehalten werden soll,
und zwar selbsttätig regulierend.
[0009] Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der beigefügten Zeichnung näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß Erfindung in schematischer Seitenansicht, wobei bei
Betrachtung der Fig. 1 vordere Seitenwand der Abflußrinne, in der die erfindungsgemäße
Vorrichtung angeordnet ist, weg- gelassen ist;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in entsprechender Darstellung mit geöffneter Trennwand;
Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 in entsprechender Darstellung, wobei die.Abflußrinne
durch eine aufrechte Schottwand abgesperrt ist;
Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Draufsicht, und
Fig. 5 ein Detail der Trennwand nach Fig. 1 im Schnitt sowie vergrößertem Maßstab.
[0011] Das in den Figuren 1 bis 4 schematisch dargestellte Wasserwehr ist als Vorrichtung
zur Regelung der Wasserstandshöhe "h" eines Stausees oder dergleichen ausgebildet
und umfaßt eine in einer Abflußrinne 24 schwenkbar angeordnete Trennwand 10, deren
oberer Rand als Überlauf dient. Die Trennwand 10 ist am Boden bzw. Grund der Abflußrinne
24 mit ihrem dem oberen Uberlaufrand 12 gegenüberliegend angeordneten unteren bzw.
bodenseitigen Rand 14 unter Ausbildung einer sich parallel dazu erstreckenden Schwenkachse
16 angelenkt und ausgehend von dieser Schwenkachse 16 sich schräg nach oben von der
Wasserseite 18 weg erstreckend durch eine Niveaureguliereinrichtung 20 gehalten. Die
untere Schwenkachse 16 ist fluiddicht mittels eines flexiblen Deckstreifens 22, zum
Beispiel aus Kunststoff oder Gummi, abgedeckt, so daß durch den Anlenkungs- bzw. Schwenkachsenbereich
kein Wasser nach außen dringen kann. Die Abdeckung des Schwenkachsenbereiches ist
in Fig. 1 als Detaildarstellung I in vergrößertem Maßstab dargestellt.
[0012] Gegenüber den aufrechten Seitenwänden 26, 28 der Abflußrinne 24 ist die Trennwand
10 mittels an den Seitenrändern 30, 32 derselben angeordneten Dichtleisten 34, 36
abgedichtet. Es wird dazu auf die Darstellung in Fig. 5 verwiesen. Die Dichtleisten
34, 36 sind so angeordnet und ausgebildet, daß sie einen über den Seitenrand 30 bzw.
32 geringfügig vorstehenden Dichtwulst bilden. Die Dichtleisten bestehen vorzugsweise
aus Kunststoff oder Gummi, insbesondere ver- schleißfestem Hartgummi.
[0013] Der obere Überlaufrand 12 der Trennwand 10 ist an der bereits erwähnten Niveaureguliereinrichtung
20 angeschlossen. Dadurch wird der öffnungswiderstand der Trennwand 10 bestimmt. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die Niveaureguliereinrichtung eine Schraubendruckfeder
38, die von einem Zugstab durchsetzt ist, dessen eines Ende am Überlaufrand 12 der
Trennwand 10 befestigt und dessen andere Ende mit dem oberen Ende der Druckfeder 38
verbunden ist, wie in der Detaildarstellung II in Fig. 1 erkennbar. Die Druckfeder
38 ist innerhalb einer Abdeckhülse 42 oberhalb der Abflußrinne 24 im Bereich des oberen
Uberlaufrandes 12 witterungsgeschützt angeordnet. Der die Schraubendruckfeder 38 durchsetzende
Zugstab ist in der Detaildarstellung II mit der Bezugsziffer 44 gekennzeichnet.
[0014] Durch entsprechende Einstellung der Federhärte bzw. Wahl der Druckfeder 38 ist das
Abkippen der Trennwand 10 und damit das öffnen der Abflußrinne 24 entsprechend Fig.
2 nach Erreichen einer vorgegebenen Wasserstandshöhe "h + h
o" einstellbar.
[0015] Die Abstützung der Schraubendruckfeder 38 innerhalb der Hülse bzw. des Federgehäuses
42 erfolgt an einem unteren Abschlußring 46, der ebenfalls von der Zugstange 44 durchsetzt
ist.
[0016] Am oberen überlaufrand 12 der Trennwand 10 ist noch eine Abflußplatte 48 angelenkt,
um einen wasserfallartigen Uberlauf über die Kante 12 zu vermeiden. Die Abflußplatte
48 liegt dabei mit ihrem der überlaufkante 12 abgewandten Rand auf dem Boden der Abflußrinne
24 lose auf, das heißt, ist auf diesem hin- und hergleitend abgestützt. Die Abflußplatte
48 kann damit den Schwenkbewegungen der Trennwand 10 mühelos folgen.
[0017] über die Abflußrinne 24 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel noch eine Geh-
und/oder Fahrbrücke 50 geführt. Von dieser ist die Niveaureguliereinrichtung 20 gut
zugänglich; diese kann von der Brücke 50 gewartet werden.
[0018] Bei der Wartung der beschriebenen Vorrichtung wird die Trennwand 10 vorzugsweise
von Wasser freigehalten. Zu diesem Zweck wird die Abflußrinne 24 durch eine aufrechte
Schottwand 40 abgesperrt. Insofern handelt es sich um eine an sich bekannte Wehrkonstruktion
(siehe Fig. 3).
[0019] Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, so weit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
1. Vorrichtung zur Regelung einer Flüssigkeit-, insbesondere Wasserstandshöhe, mit
einer in einer Abflußöffnung oder -rinne (24) heb- und senkbar angeordneten Trennwand
(10), deren oberer Rand (12) als überlauf dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand
(10) am Boden der Ablaufrinne (24) schwenkbar (Schwenkachse 16) gelagert und ausgehend
von dort sich schräg nach oben von der Wasserseite (18) wegerstreckend durch eine
Niveaureguliereinrichtung (20) gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (16)
der Trennwand (10) sich etwa parallel zum unteren bzw. bodenseitigen Rand (14) der
Trennwand (10) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Schwenkachse
(16) bzw. der Schwenkachsenbereich fluiddicht abgedeckt (flexibler Deckstreifen 22)
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand
(10) als Wasser- oder dergleichen -Sperre innerhalb einer Abflußrinne (24) mit aufrechten
Seitenwänden (26, 28) angeordnet und gegenüber diesen Seitenwänden mittels an den-Seitenrändern
(30, 32) angeordneten Dichtleisten (34, 36) abgedichtet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveaureguliereinrichtung
(20) eine Zug- oder Druckfederanordnung (38) aufweist, an der die Trennwand (10) im
Bereich des oberen Überlaufrandes (12) angeschlossen und durch die der Öffnuhgswiderstand
der Trennwand (10) bestimmt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung eine
Schraubenfeder-, Blattfeder-, Gasfeder- oder dergleichen -Anordnung ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung hinsichtlich
der Federhärte und damit hinsichtlich des öffnungswiderstandes für die Trennwand (10)
einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Federhärte der Federanordnung
so eingestellt ist, daß die daran angeschlossene Trennwand (10) bei Erreichen einer
vorgegebenen Wasserstandshöhe bzw. eines vorgegebenen Wasserniveaus (h+ h ) um die
Schwenkachse (16) o innerhalb der Abflußrinne (24) nach unten schwenkt bzw. klappt
unter teilweise Freigabe der Abflußrinne (24) für den Abfluß überschüssigen Wassers
oder dergleichen über den oberen Uberlaufrand (12) der Trennwand (10) hinweg und daß
nach Abfluß der Ubermenge bzw. Absinken der Wasserstandshöhe auf eine vorgegebene
Grenzwerthöhe (h) die Trennwand (10) wieder in ihre Sperr- bzw. Schließstellung zurückschwenkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveaureguliereinrichtung
(20) ein an der der Wasserseite (18) gegenüberliegenden bzw. Unterseite der Trennwand
(10) angreifendes elastisches Element aufweist, gegen dessen Wirkung die Trennwand
(10) um die Schwenkachse (16) nach unten schwenkbar und die Abflußrinne (24) entsprechend öffenbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abflußrinne (24) von der Wasserseite (18) gesehen vor der Trennwand (10) durch eine
in die Abflußrinne (24) einsetzbare Schottwand (14) oder dergleichen fluiddicht absperrbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am
Uberlaufrand (12) der Trennwand
(10) eine am Boden der Abflußrinne (24) gleitend abgestützte Abflußplatte (48) angelenkt
ist, wobei die Breite der Abflußplatte (48) etwa der Breite der Abflußrinne (24) bzw.
der Breite der Trennwand (10) entspricht.