[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung, mit einem Spinnelement,
einem Auflösewalzengehäuse und einem vom Auflösewalzengehäuse zu einem Spinnelement
führenden Faserspeisekanal, der durch eine Trennfläche in einen stationären und einen
beweglichen Teil unterteilt ist, ferner mit einer beweglichen Abdeckung für das Spinnelement,
das den beweglichen Teil dieses Faserspeisekanals aufnimmt.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist der stationäre Teil des Faserspeisekanals
in einem Auflösewalzengehäuse vorgesehen, welches am Maschinengestell angeschraubt
ist (DE-OS 2.130.688)..Der bewegliche Teil des Faserspeisekanals befindet sich in
einem Rotordeckel, welcher um eine vertikale Achse in und außer Arbeitsstellung geschwenkt
werden kann. Dabei gleitet er auf der die Trennfläche des Faserspeisekanals bildenden
Oberfläche des Auflösewalzengehäuses. Zusätzlich wird der Deckel auf seiner Schwenkachse
so geführt, daß er das Rotorgehäuse einwandfrei abdeckt. Auf diese Weise läßt sich
eine Abdichtung zwischen den beiden Längenabschnitten des Faserspeisekanals nicht
erreichen, so daß Nebenluft in den Faserspeisekanal eindringt.
[0003] Es ist auch bekannt, den Rotordeckel mit dem beweglichen Teil des Faserspeisekanals
an einer Abdeckung anzuordnen, welche um eine unterhalb der Spinnstelle angeordnete,
sich in Maschinenlängsrichtung erstreckende Achse verschwenkbar ist (DE-PS 2.161.619).
Zur Ausrichtung des Deckels gegenüber dem Spinnrotor sind hierbei neben dem Faserspeisekanal
eine Führungsbahn und eine Gleitfläche vorgesehen, die den Deckel konzentrisch zur
Schwenkachse führen. Hierbei muß im Bereich der Trennfläche der beiden Teile des Faserspeisekanals
eine größere Toleranz vorgesehen werden, so daß hier Nebenluft in den Faserspeisekanal
gelangt.
[0004] Es ist ferner bekannt, die Trennstelle des Faserspeisekanals mittels einer Ringdichtung
abzudichten (DE-PS 2.721.386). Ein konzentrisches Aufschieben der Abdeckung mit dem
beweglichen Teil des Faserspeisekanals führt zu einer raschen Zerstörung dieser Ringdichtung.
Deshalb ist bei dieser bekannten Vorrichtung sowohl die Abdeckung als auch das Auflösewalzengehäuse
mit der Ringdichtung jeweils um eine eigene Achse schwenkbar gelagert und eine Steuerung
über einen Drucknocken derart vorgesehen, daß bei der Schließ- und Öffnungsbewegung
der Abdeckung das Auflösewalzengehäuse soweit weggeschwenkt wird, daß die Abdeckung
ohne Berührung der Ringdichtung ihre Schließstellung einnehmen kann und erst in der
Schließstellung das Auflösewalzengehäuse gegen die Ringdichtung zurückgeschwenkt wird.
Dies ist eine recht aufwendige Konstruktion durch die schwenkbare Aufhängung des Auflösewalzengehäuses,
nachdem durch eine solche Schwenkbarkeit auch alle Antriebe betroffen sind, was bei
deren Installation berücksichtigt werden muß. Die Schwierigkeit besteht nämlich darin,
daß für die Fixierung des schwenkbaren Speisekanalteiles mit der Abdeckung eine Uberbestimmung
insofern gegeben ist, als eine Ausrichtung nach dem Rotor sowohl in zentrischer als
auch axialer Richtung notwendigerweise eine bestimmte Position gegenüber dem Anschlußkanalstück
vom Auflösewalzengehäuse bedingt. Die Abdichtung des Faserspeisekanals erfolgt sodann
durch ein Nachrücken des Auflösewalzengehäuses. Da dieses seinerseits mit der Auflösewalze
in bestimmter Weise sowohl zu dem Antrieb der Auflösewalze als auch zur Speisewelle
fixiert sein muß, ist ein solches Nachrücken nur in dem speziellen Fall möglich, daß
die Speisewelle als Drehpunkt für das Auflösewalzengehäuse mit der Auflösewalze dient.
Dies bedingt eine Anordnung der Auflösewalze in einer nicht in allen Fällen akzeptierbaren
Weise und zudem eine aufwendige Lagerung des Auflösewalzengehäuses auf der Speisewelle
und wiederum der Speisewelle im Maschinengestell.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die exakte Fixierung des beweglichen
Speisekanalteiles mit der Abdeckung gegenüber den beiden Anschlußelementen Spinnrotor
bzw. Friktionswalzen einerseits und Faserspeisekanal im Auflösewalzengehäuse andererseits.
Bei dieser Fixierung ergibt sich die Abdichtung der Kanaltrennstelle als sekundäres
Folgeproblem.
[0006] Die Lösung besteht erfindungsgemäß darin, daß ein Anschlag vorgesehen ist, der aus
zwei zusammenwirkenden Elementen besteht, wobei das eine Element an der Abdeckung
und das andere Element an dem das Spinnelement umgebenden Gehäuse angeordnet ist zur
Positionierung der Abdeckung gegenüber dem Spinnelement, und daß der Faserspeisekanal
eine elastische Trennfläche aufweist, die in einem Winkel
0(, zu der Bewegungsrichtung des beweglichen Teils des Faserspeisekanals angeordnet
ist. Damit wird auf einfache Weise erreicht, daß eine einzige Schwenkbewegung um eine
einzige Schwenkachse das Öffnen und Schließen des Rotorgehäuses bzw. Friktionswalzengehäuses
bei stationär angeordneter Auflöseeinheit ermöglicht wird. Dies erleichtert nicht
nur die Konstruktion hinsichtlich der Lagerung des Auflösewalzengehäuses und des Anschlusses
der Antriebe für die Auflösewalze und die Speisewalze erheblich, sondern es wird auch
eine einfache Montage und Justierung der einzelnen Elemente zueinander erreicht, was
sich positiv für die gesamten Spinneigenschaften der Spinnvorrichtung auswirkt.
[0007] Für eine einwandfreie Spinnfunktion kor.m;t es auf eine auf Bruchteile von Millimetern
genaue Positionierung der Speisekanalmündung gegenüber den Friktionswalzen bzw. gegenüber
dem Keilspalt an. Dasselbe trifft auch hinsichtlich des Spinnrotors zu. Diese wichtige
Fixierung wird gemäß der vorliegenden Erfindung unmittelbar gegenüber dem Spinnelement
(Friktionswalzen oder Spinnrotor) vorgenommen, während sich evtl. ergebende Differenzen
an der Trennstelle des Faserspeisekanales durch eine elastische Trennfläche ausgeglichen
werden. Damit ist sowohl eine Fixierung des in der Abdeckung befindlichen Teiles des
Faserspeisekanals als auch eine Abdichtung der Trennstelle des Faserspeisekanals gewährleistet.
Durch die beanspruchte Orientierung der Trennfläche wird erreicht, daß die Bewegung
des Längenabschnittes in der Zeit, während welcher sein Ende in Kontakt mit der Ringdichtung
ist, eine Bewegungskomponente senkrecht zur Trennebene besitzt. Dies bewirkt eine
Reduzierung oder völlige Vermeidung von Gleitbewegungen des Längenabschnittes relativ
zur elastischen Trennfläche, was zu einer Erhöhung der Lebensdauer der elastischen
Trennfläche führt. Dabei ist kein schwenkbares Gehäuse, keine Führungsrampe und keine
Steuerung für den Öffen- und Schließvorgang erforderlich, so daß auch eine gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich einfachere und damit auch billigere Vorrichtung erzielt
wird.
[0008] Die elastische Trennfläche kann verschieden ausgebildet sein, z. B. als elastische
oder elastisch gelagerte Platte; vorzugsweise enthält eine der Trennflächen eine elastische
Ringdichtung. Die Elastizität der Trennfläche wird durch die Ringdichtung erzielt,
während die die Ringdichtung tragende Fläche selber starr sein kann. Obwohl es prinzipiell
möglich ist, die elastische Trennfläche wahlweise am stationären oder am beweglichen
Teil des Faserspeisekanals oder auch an beiden Teilen dieses Kanals vorzusehen, befindet
sich diese bevorzugterweise am stationären Kanalteil. Für einen optimalen Fasertransport
zum Offenend-Spinne
- lement ist eine Abdichtung sowohl zwischen dem beweglichen Teil des Faserspeisekanals
und dessen stationären Teil als auch zwischen dem beweglichen Teil und dem das Offenend-Spinnelement
(Spinnrotor, Friktionsspinnelemente, etc.) aufnehmenden Gehäuse erforderlich. Dabei
hat es sich aufgrund der üblichen Relativstellungen von Offenend-Spinnelement und
Auflösewalzengehäuse und der hierdurch festgelegten Orientierung des Faserspeisekanals
als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Neigungswinkel zwischen Trennfläche und Bewegungsrichtung
des beweglichen Längenabschnittes größer als 5°, jedoch nicht größer als 45° ist.
[0009] Prinzipiell kann der bewegliche Teil des Faserspeisekanals in beliebiger Weise gegenüber
der Trennfläche und dem stationären Teil des Faserspeisekanals bewegt werden. Aus
konstruktiven Gründen ist es besonders vorteilhaft, wenn bei einer einen Spinnrotor
aufweisenden Offenend-Spinnvorrichtung die Abdeckung um eine Schwenkachse schwenkbar
ist, die sich horizontal in einer Ebene parallel zur Sammelrillenebene des Spinnrotors
erstreckt. Bei einer Offenend-Spinnvorrichtung mit zwei einen Keilspalt bildenden
angetriebenen Friktionsspinnelementen ist die Abdeckung vorzugsweise um eine Schwenkachse
schwenkbar, die sich senkrecht zu den Achsen der Friktionsspinnelemente parallel zu
der durch die Achsen der beiden Friktionsspinnelemente gelegten Ebene erstreckt.
[0010] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann zur völligen Vermeidung von Bewegungskomponenten
parallel zur Trennfläche vorgesehen sein, daß die Abdeckung um eine Schwenkachse schwenkbar
ist, die sich in der Ebene der Trennfläche der beiden Teile des Faserspeisekanals
befindet. Vorteilhafterweise ist der Abdeckung ein Führungsbolzen zugeordnet, welcher
den beweglichen Teil des Faserspeisekanals während seiner Bewegung in seine Arbeitsstellung
gegenüber dem stationären Teil parallel zur Schwenkachse ausrichtet. Auf diese Weise
wird bei sicherer Abdichtung des Faserspeisekanals eine exakte Positionierung des
Faserspeisekanals gegenüber den Spinnelementen erreicht.
[0011] Eine optimale Fixierung der Abdeckung mit dem beweglichen Teil des Faserspeisekanals
gegenüber dem Spinnelement bzw. den Spinnelementen sowie gegenüber dem stationären
Teil des Faserspeisekanals wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht,
daß sich der Anschlag und/oder der Führungsbolzen an dem der Trennfläche abgewandten
Ende der am Gehäuse anliegenden Fläche der Abdeckung befindet.
[0012] Der Erfindungsgegenstand ermöglicht bei einem unterteilten Faserspeisekanal auf einfache
Weise eine einwandfreie Fixierung des beweglichen Speisekanalteils in der Abdeckung
gegenüber den Anschlußelementen Spinnelement (Spinnrotor bzw. Friktionswalzen) und
stationärem Faserspeisekanalteil. Hierdurch wird ein ungestörter Fasertransport erzielt,
ohne daß hierzu das Auflösewalzengehäuse schwenkbar gelagert werden muß und ohne die
Notwendigkeit von Führungsrampen zwischen dem Auflösewalzengehäuse und der den beweglichen
Teil des Faserspeisekanals tragenden Abdeckung für das Spinnaggregat. Im Vergleich
zum Stand der Technik wird somit eine einfachere und robustere Vorrichtung geschaffen,
die somit auch weniger störanfällig ist. Auch wird eine lange Lebensdauer der elastischen
Trennfläche erreicht, da der bewegliche Teil des Faserspeisekanals beim Auflaufen
auf die elastische Trennfläche eine Bewegungskomponente senkrecht zur Trennfläche
aufweist.
[0013] Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele anhand von Zeichnungen beschrieben,
von denen
Fig. 1 im Querschnitt eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Friktionsspinnvorrichtung,
Fig. 2 im Querschnitt eine gemäß der Erfindung ausgebildete Rotorspinnvorrichtung,
Fig. 3 den Abschnitt des Faserspeisekanals im Querschnitt und
Fig. 4 eine Abwandlung eines Details der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung im Querschnitt
zeigt.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Offenend-Friktionsspinnvorrichtung enthält zwei rotationssymmetrische
angetriebene Friktionsspinnelemente 1, von denen mindestens eines perforiert ist.
In der gezeigten Ausführung ist dieses perforierte Friktionsspinnelement als Walze
ausgebildet. Zumindest das perforierte Friktionsspinnelement 1 ist über ein Saugrohr
10 an eine Unterdruckquelle angeschlossen.
[0015] Die beiden Friktionsspinnelemente 1 - von denen in Fig. 1 nur eines sichtbar ist
- sind in einem Gehäuse 16 angeordnet und werden durch einen Tangentialriemen 2 gleichsinnig
angetrieben.
[0016] Den Friktionsspinnelementen 1 ist eine Faserzuführvorrichtung 9 (siehe Fig. 2) sowie
eine Auflösewalze 3 vorgeordnet. Die Auflösewalze 3 sitzt in einem Gehäuse 30 und
wird mittels eines Tangentialriemens 33 über einen auf ihrer Achse 31 sitzenden Wirtel
32 angetrieben.
[0017] Von der Auflösewalze 3 erstreckt sich ein Faserspeisekanal 4 in den nicht dargestellten
Keilspalt zwischen den beiden Friktionsspinnelementen 1.
[0018] Um den Keilspalt zwischen den Friktionsspinnelementen 1 zugänglich machen zu können,
ohne daß hierbei Antriebe der angetriebenen Elemente gelöst werden müssen, ist der
Faserspeisekanal 4 in einen stationären, im Gehäuse 30 der Auflösewalze 3 angeordneten
Teil 40 und einen beweglichen Teil 41 unterteilt. Der bewegliche Teil 41 ist in einer
schwenkbaren Abdeckung 5 angeordnet, welche den Keilspalt zwischen den Friktionsspinnelementen
1 abdeckt. Die Abdeckung 5 ist mittels einer Schwenkachse 51 auf einem auf dem Gehäuse
30 angebrachten Träger 50 gelagert. Dabei befindet sich die Schwenkachse 51 in bezug
auf die Transportrichtung des Fasermaterials durch die Friktionsspinnelemente 1 vor
diesen und erstreckt sich senkrecht zu den Achsen der Friktionsspinnelemente und parallel
zu der durch diese Achsen gelegten Ebene 13.
[0019] Die Abdeckung 5 mit dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4 kann aus der
gezeigten Arbeitsstellung in eine Wartungsstellung gebracht werden, in welcher der
Keilspalt zwischen den Friktionsspinnelementen 1 frei zugänglich ist. Die Trennfläche
6 zwischen den beiden Teilen 40 und 41 des Faserspeisekanals 4 ist hierbei ebenfalls
freigelegt, so daß von hier aus sowohl der Teil 40 als auch der Teil 41 des Faserspeisekanals
4 gereinigt werden kann.
[0020] In der Trennfläche 6 zwischen den beiden Teilen 40 und 41 des Faserspeisekanals 4
befindet sich eine Ringdichtung 60, die in einer Nut 61 des Gehäuses 30 gelagert ist
und die Nut 61 etwas überragt.
[0021] Die Trennfläche 6 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel so gelegt, daß sich die
Schwenkachse 51 für die Abdeckung 5 und den beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals
4 in der Trennfläche 6 befindet. Hierdurch ist die Bewegungsrichtung (Doppelpfeil
7) des der Ringdichtung 60 zugewandten Endes des beweglichen Teiles 41 des Faserspeisekanals
4 in einem Winkel α von 90° zur Trennfläche 6 orientiert.
[0022] Fig. 1 zeigt, daß der Abdeckung 5 mit dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals
4 ein Anschlag 8 zugeordnet ist, der die Bewegung der Abdeckung 5 begrenzt. Dieser
Anschlag besteht aus einem ersten Element 53 an der Abdeckung 5 und einem zweiten
Element 82 am Gehäuse 16, um mit deren Hilfe .die Abdeckung 5 und somit der bewegliche
Teil 41 des Faserspeisekanals 4 exakt gegenüber den Friktionsspinnelement 1 zu positionieren.
Durch eine Raste 83 wird die Abdeckung 5 in ihrer Arbeitsstellung gesichert.
[0023] Die Offenend-Friktionsspinnvorrichtung arbeitet in üblicher Weise. Ein nichtgezeigtes
Faserband wird mit Hilfe der erwähnten, Faserzuführvorrichtung 9 (Fig. 2) der Auflösewalze
3 zugeführt, welche das Faserband zu Einzelfasern auflöst. Die Einzelfasern gelangen
durch den Faserspeisekanal 4 in den Keilspalt zwischen den beiden Friktionsspinnelementen
1. Durch die Drehung dieser Friktionsspinnelemente 1 werden die Fasern in das Ende
eines Fadens eingebunden, welcher in bekannter Weise mittels eines nicht gezeigten
Abzugswalzenpaares fortlaufend abgezogen wird.
[0024] Wenn zu Wartungszwecken der Keilspalt zwischen den Friktionsspinnelementen 1 oder
die Trennfläche 6 des Faserspeisekanals 4 zugänglich gemacht werden soll, so geschieht
dies durch Abschwenken der Abdeckung 5 um die Schwenkachse 51. Durch die gewählte
relative Anordnung von Schwenkachse 51 und Trennfläche 6 wird erreicht, daß die Abdeckung
5 mit dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4 bei ihrer Öffnungsbewegung (siehe
durch Doppelpfeil 7 gekennzeichnete Bewegungsrichtung) längs einer durch den Faserspeisekanal
4 gelegten Ebene und senkrecht zur Trennfläche 6 bewegt wird. Es treten somit keine
Gleitbewegungen zwischen der Abdeckung 5 und der im Gehäuse 30 gelagerten Ringdichtung
60 auf. Hierdurch besitzt die Ringdichtung 60 eine hohe Lebensdauer.
[0025] Die Abdeckung 5 gelangt bei ihrer Schließbewegung mit ihrem Anschlagelement 53 zur
Anlage an das stationäre Anschlagelement 82 des Gehäuses 16, wodurch die Position
der Abdeckung 5 gegenüber den im Gehäuse 16 angeordneten Friktionsspinnelementen 1
exakt festgelegt ist. Sich evtl. ergebende Differenzen an der Trennstelle des Faserspeisekanals
4 werden durch die elastische Trennfläche 6 ausgeglichen. Bei exakter Positionierung
des beweglichen Teils 41 des Faserspeisekanals 4 zu den Friktionsspinnelementen 1
wird eine einwandfreie Abdichtung zwischen den beiden Teilen 40 und 41 des Faserspeisekanals
4 erreicht.
[0026] Die Ringdichtung 60 ist so dimensioniert und weist eine derartige Elastizität auf,
daß sie tangentiale Bewegungskomponenten in dem Zeitraum zwischen der Kontaktaufnahme
zwischen Abdeckung 5 und Ringdichtung 60 und der Anlage der Abdeckung 5 am Anschlag
8 weitgehend oder sogar völlig durch Verformung aufnimmt. Hierdurch werden Gleitreibungen
zwischen der Abdeckung 5 mit dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4 und der
Ringdichtung 60 vermieden, was zu einer erhöhten Lebensdauer der Ringdichtung 60 führt.
Die Ringdichtung 60 ist entweder, wie gezeigt, in einer Nut 61 eingelassen oder ist
abweichend hiervon auf einer in der Trennfläche 6 endenden Fläche aufgeklebt oder
in anderer Weise befestigt.
[0027] Zur Justierung des beweglichen Teils 41 des Faserspeisekanals 4 parallel zur Ebene
13 ist am Gehäuse 16 ein Führungsbolzen 15 vorgesehen, der in eine Ausnehmung 52 in
der Abdeckung 5 eingreift. Der bewegliche Teil 41 des Faserspeisekanals 4 ist in diesem
Fall in seiner Arbeitsstellung nicht nur gegenüber dem stationären Teil 40 des Faserspeisekanals
4, sondern auch gegenüber dem Gehäuse 16 abgedichtet und fixiert.
[0028] Es ist vorteilhaft, wenn in Abweichung von der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung der
Winkel 02, zwischen der Trennfläche 6 und der Bewegungsrichtung (Doppelpfeil 7) des
beweglichen Teils 41 des Faserspeisekanals 4 größer als 5°, jedoch nicht größer als
45° ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Bewegung dieses beweglichen Teils
41 des Faserspeisekanals 4 sowohl eine Bewegungskomponente senkrecht zur Trennfläche
6 als auch zur Trennebene zwischen dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4
und dem Gehäuse 16 für die Friktionsspinnelemente 1 besitzt. Hierbei kann die Schwenkachse
für die Abdeckung 5 abweichend von der gezeigten Ausführung sich in bezug auf die
Materialtransportrichtung auch hinter den Friktionsspinnelementen 1 befinden.
[0029] Der Anschlag und der Führungsbolzen aus Fig. 1 können auch miteinander kombiniert
werden, wie dies Fig. 4 zeigt. Gemäß dieser Abbildung ist ein Bolzen 87 mit konischem
Kopf 88 in eine im Gehäuse 16 vorgesehene Gewindebohrung 17 eingebracht, wobei der
Bolzen 87 durch eine Sicherungsmutter 89 in der jeweiligen Position gesichert wird.
[0030] Der Kopf 88 greift in eine konische Bohrung 54 einer Platte 55 ein. Diese Platte
trägt mehrere Gewindebolzen 56, die durch Bohrungen 57 in der Abdeckung 5 hindurchragen.
Auf der der Platte 55 abgewandten Seite der Abdeckung 5 sind zwei Kontermuttern 58
und 59 auf die Gewindebolzen 56 aufgeschraubt und durch Kontern gegeneinander gesichert.
Die Bohrungen 57 in der Abdeckung haben einen größeren Durchmesser als die Gewindebolzen
56, so daß die Platte 55 quer zur Achse des Bolzens 87 verstellt werden kann.
[0031] Der Bolzen 87 kann somit in Bewegungsrichtung der Abdeckung 5 verstellt werden, während
diese Platte 55 quer hierzu verstellbar ist, um den Faserspeisekanal 4 parallel zur
Sammelfläche (Ebene 13) auszurichten. Dies wird durch entsprechende Toleranzen der
Lagerung auf der Schwenkachse 51 und/oder Ausbildung der Abdeckung 5 ermöglicht. Selbstverständlich
ist es auch möglich, sowohl die verstellbare Platte 55 als auch den Bolzen 87 an der
Abdeckung 5 oder auch beide Elemente 55 und 87 am Gehäuse 16 anzubringen, wobei es
auch hier möglich ist, statt des Bolzens 87 einen Anschlag 8 und einen hiervon unabhängigen
Führungsbolzen 15 vorzusehen.
[0032] Bei einer an sich möglichen Anordnung dieser Justier- und Ausrichtelemente (Führungsbolzen
15/Ausnehmung 52 und Anschlag 8 bzw. Bolzen 87) in Nähe der Trennfläche 6 würden sich
eventuelle Toleranzen verstärkt an der Übergangsstelle zwischen Faserspeisekanal 8
und Friktionsspinnelementen 1 auswirken. Aus diesem Grunde sind in der gezeigten Ausführung
der Führungsbolzen 15 und die hiermit zusammenarbeitende Ausnehmung 52 sowie der Anschlag
8 an dem der Trennfläche 6 abgewandten Ende der sich ans Gehäuse 16 anlegenden Fläche
der Abdeckung 5 angeordnet. Dadurch wird eine optimale Einstellung der Abdeckung 5
gegenüber dem Gehäuse 16 erreicht.
[0033] Fig. 2 zeigt im Querschnitt eine Offenend-Rotorspinnvorrichtung mit einem einen Spinnrotor
11 aufnehmenden Rotorgehäuse 12. Das Rotorgehäuse 12 mit dem Spinnrotor 11 wird durch
einen Deckel 85 abgedeckt, der von einer um eine Schwenkachse 81 schwenkbaren Abdeckung
80 getragen wird. Die Schwenkachse 81 ist unterhalb der Offenend-Spinnvorrichtung
angeordnet und erstreckt sich horizontal in einer Ebene parallel zur Sammelrillenebene
14 des Spinnrotors 11.
[0034] Die Abdeckung 80 deckt außer dem Rotorgehäuse 12 auch die Faserzuführvorrichtung
9 sowie das Gehäuse 34 mit der Auflösewalze 30 ab, von welcher aus sich der unterteilte
Faserspeisekanal 4 zum Spinnrotor 11 erstreckt. Der bewegliche Teil 41 des Faserspeisekanals
4 ist im Deckel 85 angeordnet und wird bei Verschwenken der Abdeckung 80 mitgenommen.
[0035] Gemäß Fig. 2 ist am Rotorgehäuse 12 ein stationärer Führungsbolzen oder -stift 15
vorgesehen, welcher in eine entsprechende Ausnehmung 84 in der Abdeckung 80 eingreift.
Durch diesen der Abdeckung 80 zugeordneten Führungsbolzen 15 wird der bewegliche Längenabschnitt
41 bei seiner Bewegung in die gezeigte Arbeitsstellung gegenüber dem stationären Längenabschnitt
40 des Faserspeisekanals 4 und auch gegenüber dem Rotorgehäuse 12 sowohl vertikal
als auch parallel zur Achse 81 ausgerichtet. Außerdem ist ein Anschlag 8 vorgesehen,
dessen eines Element 82 am Rotorgehäuse 12 und dessen anderes Element 86 an der Abdeckung
80 oder am Deckel 85 vorgesehen ist. Ebenso kann auch die Ausnehmung 84 statt in der
Abdeckung 80 im Deckel 85 vorgesehen sein.
[0036] Durch den Anschlag 8 und durch den Führungsbolzen 15 wird eine einwandfreie Abdichtung
zwischen den beiden Teilen 40 und 41 des Faserspeisekanals 4 und auch eine Fixierung
gegenüber dem Rotorgehäuse 12 gewährleistet.
[0037] Um den Deckel 85 mit dem beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4 in eine sowohl
gegenüber dem Rotorgehäuse 12 als auch gegenüber dem stationären Teil 40 des Faserspeisekanals
4 optimale Lage bringen zu können, ist der Deckel 85 in nichtgezeigter Weise an der
Abdeckung 80 einstellbar.
[0038] Abweichend von der in Fig. 2 gezeigten Ausführung ergibt sich auch eine vorteilhafte
Ausbildung des abgedichteten unterteilten Faserspeisekanals 4, wenn die sich parallel
zur Sammelrillenebene 14 erstreckende Schwenkachse 81 für die Abdeckung oberhalb statt
unterhalb der Offenend-Spinnvorrichtung angeordnet ist.
[0039] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist die Trennfläche 6 in einem geneigten Winkel α gegenüber
der Bewegungsrichtung (Doppelpfeil 7) des beweglichen Teiles 41 des Faserspeisekanals
4 im Bereich der Trennfläche 6 angeordnet. Bei der Schließbewegung erreicht der Deckel
85 mit dem Teil 41 des Faserspeisekanals 4 die Ringdichtung 60 erst in der letzten
Phase seiner Bewegung, während er bei der Öffnungsbewegung nur in der allerersten
Phase dieser Bewegung mit der Ringdichtung 60 in Kontakt ist.
[0040] Durch Ausbildung der Ringdichtung 60 in der beschriebenen Weise kann der Neigungswinkel
(Winkel 06) sogar erheblich vom rechten Winkel abweichen. Es hat sich gezeigt, daß
Gleitbewegungen vermieden werden können, wenn der Winkel α größer als 5° ist. Dieser
Winkel α wird so gewählt, daß der bewegliche Teil 41 des Faserspeisekanals 4 eine
Bewegung ausführt, deren Komponenten möglichst senkrecht auf den beiden abzudichtenden
Trennflächen stehen.
[0041] Die beiden Ausführungsbeispiele zeigen, daß der beschriebene unterteilte Faserspeisekanal
4 in Verbindung mit verschiedenen Offenend-Spinnvorrichtungen Anwendung finden kann.
Außer den erläuterten Ausbildungen sind weitere Abwandlungen, z. B. durch Austausch
von Merkmalen untereinander oder durch ihren Ersatz durch Äquvalente sowie Kombinationen
hiervon möglich. So kann die Ringdichtung 60 nach Belieben in dem den stationären
Teil 40 des Faserspeisekanals 4 aufnehmenden Teil (Gehäuse 30 bzw. 34) oder stattdessen
auch in dem den beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals 4 aufnehmenden Teil (Abdeckung
5 bzw. 80 oder Deckel 85) angeordnet sein. Außerdem kann statt einer Ringdich
- tung 60 auch eine in anderer Weise, z. B. in Form einer elastischen oder elastisch
gelagerten Platte, ausgebildete elastische Trennfläche an einem oder beiden der einander
zugewandten Enden der Teile 40 und 41 des Faserspeisekanals 4 vorgesehen sein.
[0042] Auch bei einer Vorrichtung gemäß Fig. 1 kann der Teil 41 des Faserspeisekanals 4
in einem gegenüber der Abdeckung 5 justierbaren Teil angeordnet sein, um eine äußerst
präzise Einstellung dieses beweglichen Teiles 41 sowohl in bezug .auf den stationären
Teil 40 des Faserspeisekanals 4 als auch in bezug auf die Friktionsspinnelemente 1
zu erzielen.
[0043] Abweichend hiervon ist es auch möglich, den beweglichen Teil 41 des Faserspeisekanals
4 in Abweichung von den gezeigten Ausführungsbeispielen um eine Achse zu verschwenken,
die parallel zur Achse der Friktionsspinnelemente 1 bzw. der Trennebene zwischen Rotorgehäuse
12 und Deckel 85 oder parallel zur Achse des Faserspeisekanals 4 angeordnet ist. Der
bewegliche Teil 41 des Faserspeisekanals 4 kann aber statt auf einem Kreisbogen auch
linear oder längs einer durch eine Führung festgelegten Kurve bewegbar sein. In allen
diesen Fällen ist es möglich, die Bewegungsrichtung (siehe Doppelpfeil 7) so festzulegen,
daß der bewegliche Teil 41 des Faserspeisekanals 4 für die Dauer der Berührung mit
der Ringdichtung 60 eine Bewegungskomponente aufweist, welche senkrecht zu der durch
die Ringdichtung 60 gelegten Trennfläche 6 zwischen den beiden Teilen 40 und 41 des
Faserspeisekanals 4 verläuft.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einem Spinnelement, einem Auflösewalzengehäuse und
einem vom Auflösewalzengehäuse zum Spinnelement führenden Faserspeisekanal, der durch
eine Trennfläche in einen stationären und einen beweglichen Teil unterteilt ist, ferner
mit einer beweglichen Abdeckung für das Spinnelement, das den beweglichen Teil dieses
Faserspeisekanals aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (8) vorgesehen
ist, der aus zwei zusammenwirkenden Elementen (53, 82) besteht, wobei das eine Element
(53) an der Abdeckung (5, 80) und das andere Element (82) an dem das Spinnelement
(1, 11) umgebenden Gehäuse (16, 12) angeordnet ist zur Positionierung der Abdeckung
(5, 80) gegenüber dem Spinnelement (1, 11), und daß der Faserspeisekanal (4) eine
elastische Trennfläche (6) aufweist, die in einem Winkel (α) zu der Bewegungsrichtung
des beweglichen Teils (41) des Faserspeisekanals (4) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche (6) eine
elastische Ringdichtung (60) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die elastische
Trennfläche (6) am stationären Teil (40) des Faserspeisekanals (4) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet
, daß der Winkel (α) größer als 5° ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) nicht größer
als 45° ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, für eine einen Spinnrotor
aufweisende Offenend-Spinnvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,daß die Abdeckung (80)
um eine Schwenkachse (81) schwenkbar ist, die sich horizontal in einer Ebene parallel
zur Sammelrillenebene des Spinnrotors (11) erstreckt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, für eine Offenend-Spinnvorrichtung
mit zwei einen Keilspalt bildenden angetriebenen Friktionsspinnelementen, dadurch
gekennzeichnet , daß die Abdeckung (5) um eine Schwenkachse (51) schwenkbar ist, die
sich senkrecht zu den Achsen der Friktionsspinnelemente (1) parallel zu der durch
die Achsen der beiden Friktionselemente (1) gelegten Ebene (13) erstreckt.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 oder 6 bis 7, dadurch
gekennzeichnet , daß die Abdeckung (5) um eine Schwenkachse (51) schwenkbar ist, die
sich in der Ebene der Trennfläche (6) der beiden Teile (40, 41) des Faserspeisekanals
(4) befindet.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet
, daß der Abdeckung (5, 80) ein Führungsbolzen (15) zugeordnet ist, die den beweglichen
Teil (41) des Faserspeisekanals (4) bei seiner Bewegung in die Arbeitsstellung gegenüber
dem stationären Teil (40) parallel zur Schwenkachse (51, 81) ausrichtet.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet
, daß sich der Anschlag (8) und/oder der Führungsbolzen (15) an dem der Trennfläche
(6) abgewandten Ende der am Gehäuse (16, 12) anliegenden Fläche der Abdeckung (5,
80) befindet.