[0001] Kohlefreie Durchschreibesysteme bestehen im einfactsten Fall aus dem oberen Blatt,
das auf der Rückseite mit Farbbildner-enthaltenden Mikrokapseln beschichtet ist (CB-Blatt).
Das darunterliegende Blatt trägt auf der Oberseite eine Entwicklerschicht (CF-Blatt).
Beim Durchschreiben werden im Schriftzug die Mikrokapseln zerstört, die Farbbildner-haltige
Lösung läuft aus und wird auf die darunterliegende Entwicklerschicht übertragen, in
der sich die Farbbildner zur Farbe und damit zur Durchschrift entwickeln. Will man
mehrere Kopien bzw. Durchschriften erhalten, schiebt man zwischen diese beiden Blätter
solche, die auf der Oberseite die Entwickler-und auf der Unterseite die Farbbildner
enthaltenden Mikrokapseln tragen - (CFB-Blatt). Self-contained Papiere enthalten Farbbildner-haltige
Kapseln und Entwickler in einer Schicht auf der Oberfläche des Blattes. Werden Farbbilnder-haltige
Kapseln beim Durchschreiben zerstört, wird die Farbe bzw. die Durchschrift in der
gleichen Beschichtung entwickelt.
[0002] Bei der Herstellung von kohlefreien Kopierpa- ' pieren, die in Mikrokapseln eingeschlossene
Farbbildner enthalten, besteht ein Problem darin, daß beim Aufbringen der Mikrokapseln
auf die Trägeroberfläche einzelne Mikrokapseln aus der Oberfläche der aufgetragenen
Schicht (Strich) herausragen. Ursache hierfür kann z.B. sein, daß einzelne Mikrokapseln
einen zu großen Durchmesser haben, daß Mikrokapseln zu größeren Agglomeraten zusammengelagert
sind oder daß -wegen der unebenen Mikrostruktur der Oberfläche des Papiers -Kapseln
auf aus der Oberfläche herausragenden Faserabschnitten fixiert sind.
[0003] Werden diese Papiere nun im Stapel belastet, im Formularsatz gegeneinander verschoben,
z.B. beim Rollen oder Biegen eines Formularsatzes, oder örtlich belastet, so können
die hervorstehenden Kapseln zerbrechen und die Farbbildnerlösung freigeben. Letztere
gibt dann auf der anwesenden Entwicklerschicht eine Färbung und führt so zur Verschmutzung
der Oberfläche der Kopie, was bis zur Unleserlichkeit der Durchschrift führen kann;
d.h. die Papiere sind reibempfindlich. Man hat deshalb schon frühzeitig sogenannte
Abstandshalter der Mikrokapseln enthaltenden Streichfarbe zugesetzt. Die Abstandshalter
haben Durchmesser, die das 1,5-bis mehrfache des Kapseldurchmessers betragen und die
deshalb aus dem Kapselstrich herausragen und wegen ihrer Festigkeit die Kapseln gegen
nicht gewollte Zerstörung schützen. Die bekannten Abstandshalter haben den Nachteil,
daß diese die benachbart liegenden Kapseln auch dann schützen, wenn diese beim Durchschreiben
mit einem Stift (Kugelschreiber, Bleistift) oder durch Anschlag mit den Lettem der
Schreibmaschine zerstört werden sollen. Es ist bekannt, daß mit zunehmendem Gehalt
an Abstands haltem die Durchschrift schlechter lesbar und ihre Intensität geringer
wird. Aus diesem Grunde muß man letztlich einen Kompromiß zwischen der Reibempfindlichkeit
der die Farbbildner in mikroverkapselter Form enthaltenden Schicht und der Güte der
Durchschrift bzw. der Durchschriftintensität schließen.
[0004] Die ersten technisch verwendeten Abstandshalter waren kurze Zellulosefasem, auch
Zellulosefaserschliff genannt. Sie ergeben eine deutliche Verringerung der Reibempfindlichkeit
der die eingekapselten Farbbildner enthaltenden Schicht sowohl bei CB-als auch bei
sogenannten Zweischicht-Papieren (self-contained-paper).
[0005] Die Mikrokapseln und Zellulosefasern enthaltenden Streichmassen wurden zuerst in
den Papierstreichzulagen mit der Luftbürste als wäßrige Streichfarbe auf Papier aufgetragen
und getrocknet Dieses Auftragsverfahren hat den Nachteil der geringeren Streichgeschwindigkeit.
Bei höheren Geschwindigkeiten sind Rollrakel, Rollschaber und Glättschaber erforderlich.
Dabei zeigte es sich, daß die Zellulosefasem zur Entstehung von verfilzten Massen
z.B. vor dem Glättschaber führen und deshalb eine fehlerlose gleichmäßige Beschichtung
des Papiers nicht möglich ist. Gleichzeitig reichert sich der Zelluloseschliff im
Sireichfarbenvorrat an.
[0006] Als Folge davon wurden andere Materialien gesucht, die als Abstandshalter zu verwenden
waren.
[0007] In der DE-OS 19 15 504 wird die Verwendung von Teilchen aus Stärke oder Stärkederivaten
als Abstandshalter beschrieben, deren Größe das 1,5- bis 2fache der Größe der Mikrokapseln
beträgt. Nach der DE-OS 25 25 901 sind Stärkekömchen mit Komgrößen von 20 bis 75 um
aus verschiedenen Erbsenarten als Abstandshalter geeignet.
[0008] Aus der DE-PS 870 837 ist die Verwendung von wasserlöslichen, bevorzugt, von Soja-Protein-Teilchen
mit 10 bis 50 Gew.%, bezogen auf Mikrokapseln, bekannt.
[0009] In der EP-A-6599 wird Polyolefin-Pulver, gegebenenfalls zusammen mit Stärkekömem,
als Abstandshalter für mikroverkapselte Farbbildner enthaltende Schichten beschrieben.
[0010] Aus der US-PS 4 211 437 ist bekannt, mit Gelatine beschichtete Kaolinteilchen, die
stiftförmig sind und deren Durchmesser 2 bis 12mal größer ist als der der Farbbildner
enthaltenden Mikrokapsein als Abstandshalter zu verwenden.
[0011] In der US-PS 4 280 718 werden mit Harnstoff-Formaldehyd vernetzte Körner von Getreidestärke
mit 14 bis 20 um Durchmesser als Abstandshalter beschrieben.
[0012] Gemäß der US-PS 4 327 148 können Polyolefine, wie Polyethylen, Polypropylen oder
Polystyrol sowie deren Copolymere und Mischungen mit einem Erweichungspunkt von mindestens
70°C in Form von wäßrigen Dispersionen, deren Teilchen einen Durchmesser von 5 bis
30 um aufweisen, als Abstandshalter verwendet werden.
[0013] Nach der JP-OS 092 591 (1983) sind Teilchen aus Amylose-Einschlußverbindungen mit
Durchmessern des 1,5-bis 10fachen des Mikrokapseldurchmessers als Abstandshalter geeignet.
[0014] Alle diese isometrischen kugelförmigen Teilchen sind hart. Bei ihrer Anwendung als
Abstandshalter erzielt man kein so gutes Verhältnis von verbesserter Reibempfindlichkeit
zu Durchschriftintensität wie bei Anwendung von Zellulosefasern. Die Ursache kann
sein, daß die Bindung der Teilchen auf dem Papier wegen ihrer kugeligen Gestalt zu
wünschen übrig läßt, daß sie daher beim Reiben aus der Beschichtung gelöst werden
und beim Rollen Kapseln zerstören.
[0015] Nach den Angaben in. der DE-OS 19 55 542 werden größere Mikrokapseln (3 bis 5 um),
die reines Lösungsmittel enthalten, mit kleineren Mikrokapseln (0,5 bis 2,5 um), die
Farbbildnerlösungen enthalten, im Verhältnis 3:1 gemischt und auf Papier aufgebracht.
Die größeren, nur Lösungsmittel enthaltenden Kapseln sollen die kleineren vor unbeabsichtigter
Zerstörung schützen. Bei Zerstörung der größeren Kapseln mit dem flüssigen Inhalt
tritt keine Verfärbung auf. Im Falle der beabsichtigen Zerstörung aller Kapseln wird
die Farbbildnerübertragung und damit die Entwicklung der Färbung auf der CF-Schicht
verbessert. Dieses System hat sich jedoch nicht bewährt. Die Drücke, die zur Zerstörung
der großen Kapseln notwendig sind, sind zu gering, aber meist schon ausreichend, um
auch die Farbbildnerkapseln zu zerstören. Zudem wurde gefunden, daß das zusätzliche
Lösungsmittel bei Mittelblättern, d.h. bei CFB-Blättern, von der Unterseite zur Oberseite
des Papiers diffundiert, wobei es Farbbildner mitnimmt und die Durchschrift verstärkt,
gleichzeitig aber auch die Schriftzüge z.T. bis zur Unleserlichkeit verbreitert. Die
Durchschriftintensität des letzten Blattes (CF-Blatt) fällt bei dieser Kombination
gegenüber denen der CFB-Blätter ab.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Teilchen bereitzustellen, welche als Abstandshalter
angewendet werden können und welche die nachteiligen Eigenschaften der Abstandshalter
des Standes der Technik nicht aufweisen.
[0017] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß man als Abstandshalter
Mikrokapseln verwendet, die als Kern mindestens eine bei Raumtemperatur feste hydrophobe
Substanz enthalten.
[0018] Dementsprechend betrifft die Erfindung Mikrokapseln, die in einer Hülle aus einem
Polymeren mindestens eine bei Raumtemperatur feste hydrophobe Substanz mit einem Schmelzpunkt
von etwa 40 bis 150°C enthalten.
[0019] Die Mikrokapseln gemäß der Erfindung können in Form einer wäßrigen Dispersion oder
als solche in Form von Pulver angewendet werden.
[0020] Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln können der Dispersion der Farbbildner enthaltenden
Mikrokapseln zugemischt werden, wobei eine homogene Dispersion mit praktisch nicht
geänderten rheologischen Eigenschaften entsteht. Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln
geben in Kombination mit Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln eine deutlich bis beträchtlich
höhere Farbintensität, d.h. eine deutlich bis beträchtlich höhere Ausbeute an Farbe,
als bei Anwendung der gleichen Menge Farbbildner enthaltender Mikrokapseln zusammen
mit Abstandshaltern des Standes der Technik.
[0021] Die erfindungsgemäßen Mikrokapseln, im folgenden auch als Abstandshalterkapseln bezeichnet,
können nach allen bekannten Verkapselungsverfah-
. ren hergestellt werden, soweit diese bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes
des zu verkapselnden, hyrophoben Kernmaterials durchgeführt werden können. Als Verfahren
kommen z.B. in Betracht: die Gelatine-Koazervation, die Grenzflächenpolykondensation
zu Polyestern oder Polyamiden, die Grenzflächenpolyaddition zu Polyharnstoffen oder
Polyurethanen, die Abscheidung von Polymerfilmen durch Fällung aus Polymerlösungen
oder die Homo-und Mischkondensation von Harnstoff und/oder Melamin mit Formaldehyd.
Bevorzugt ist die Einkapselung durch Polykondensation von Melamin mit Formaldehyd
oder von Vorkondensaten auf der Basis Melamin-Formaldehyd. Hierbei können zur Stabilisierung
der entstehenden Kapseldispersionen die geeigneten wasserlöslichen Polymeren, z.B.
Polyvinylalkohol, Salze der Polyacrylsäure, Copolymerisate von polymerisierbaren Di-oder
Polycarbonsäuren mit Vinylisobutylether, Ethylen und/oder (Meth) acrylestern, Zellulosederivate
und Polymere oder Copolymere aus Sulfonsäuregruppen tragenden Monomeren verwendet
werden. Weiterhin können auch niedermolekulare oberflächenaktive Stoffe zur Stabilisierung
der entstehenden Kapseldispersion angewendet werden. In einigen Fällen kann man sogar
ohne diese wasserlöslichen Stabilisierungsmittel auskommen.
[0022] Als zu verkapselnde feste hydrophobe Sub
- stanzen kommen solche mit Schmelzpunkten von etwa 40 150°C, bevorzugt solche von
50 bis 85°C, in Betracht. Die hydrophoben Substanzen weisen Penetrometerindex-Werte
von 0,5 bis 200, vorzugsweise von 1 bis 120, auf. Als feste hydrophobe Substanzen
kommen insbesondere Wachse oder wachsartige Substanzen in Betracht; z.B. Pflanzenwachse,
die weitgehend frei von höhermolekularen Fettsäuren sind, wie Candelilla-Wachs oder
Camauba-Wachs; Kohlenwasserstoff-Wachse wie Paraffine, Ozokerit oder mikrokristalline
Wachse; höhermolekulare Fettalkohole wie Octadecanol oder Esterwachse, die frei von
höheren Carbonsäuren sind. Als Kernmaterial für die Mikrokapsein gemäß der vorliegenden
Erfindung können auch wachsartige Polymere, z.B. Polyethylenwachse oder vorzugsweise
Polyvinyletherwachse, verwendet werden. Die wachsartigen Substanzen können allein
oder als Gemisch angewendet werden. Mann kann auch Mischungen, die Anteile niedriger
schmelzender Substanzen enthalten, verwenden. Solche Mischungen erlauben den Schmelzpunkt
und den Penetrometerindex, d.h. die Härte der wachsartigen Füllung, zu variieren.
Aus anwendungstechnischen Gründen sollen die hydrophoben Substanzen möglichst farblos
oder nur wenig gefärbt sein.
[0023] Die Plastizität der Wachse wird am einfachsten nach dem Penetrometerindex bei 20°C
entsprechend DGF-M-III 3 (Norm der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft) bestimmt.
Er soll zwischen 0,5 bis 200, bevorzugt zwischen 1 bis 120 liegen. Die Werte bezeichnen
die Eindringtiefe einer Nadel in 5 Sekunden in 1/10 mm. Die Werte sind identisch mit
denen, die nach der Nadeldurchdringungsmethode nach ASTM-D-1321-61 T erhalten werden.
[0024] Es können aber auch andere Methoden zur Charakterisierung des Wachses herangezogen
werden, die entsprechend andere Zahlen liefern, z.B. die Hoeppler-Härte bei 20°C nach
DGF-M-II.3.
[0025] Die nach den oben genannten Verfahren erhaltenen Kapseln sind isometrisch oder kugelig.
Sie sind von der Form her hervorragend geeignet, um auch auf schnell laufenden Papierstreichanlagen
mit z.B. Glättschabem ohne Komplikationen verarbeitet werden zu können. Aufgrund der
Herstellung der Kapseln oberhalb des Schmelzpunktes des Kemmaterials erleidet das
Wachs beim Abkühlen und Auskristallisieren einen erheblichen Volumenschwund.
[0026] Dieser wird von der Kapselhülle aufgrund ihrer Vemetzung und des damit meist verringerten
Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht kompensiert. Das trifft in besonderem Maße für
die Kapselwände aus Melamin-Formaldeyd-Kondensaten zu. Es treten deshalb Dellen in
der kugeligen Oberfläche der Kapseln auf. Bei den Kapseln mit Wänden auf der Basis
von Melamin-Formaldehyd-Kondensaten sind es meistens nur eine oder auch zwei größere
Dellen. Aus rasterelektronemikroskopischen Aufnahmen geht hervor, daß die Kapseln
meistens mit der DeHe auf der Unterlage liegen und somit breiter aufliegen und dementsprechend
fester gebunden sind als exakt kugelige Teilchen. Die Kapseln können sowohl in Form
der bei Herstellung erhaltenen wäßrigen Dispersionen als auch in Pulverform, z.B.
nach der Sprühtrocknung oder nach dem Absieben oder Zentrifugieren und Trocknen, z.B.
in einem Schaufeltrockner, angewendet werden.
[0027] Der anwendungstechnische Vorteil der wachshaltigen Kapseln gemäß der Erfindung liegt
darin, daß die Kapseln aufgrund ihrer festen, wachsartigen Konsistenz des Kems bei
geringen Drucken, wie sie z.B. beim Übereinanderlagem von Papieren im Stapel oder
beim Reiben der Papiere aneinander auftreten, fest sind und als echte Abstandshatter
wirken. Sie schützen dabei die Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln vor der Zerstörung.
Bei höheren Drucken, wie sie beim Schreiben auftreten, können die Kerne der erfindungsgemäßen
Mikrokapseln fließen oder sich deformieren oder die Kapseln können zerquetscht werden
und so die Zerstörung auch der benachbart liegenden Farbbildner enthaltender Kapseln
ermöglichen. Es wurde gefunden, daß sich mit steigendem Anteil der Abstandshafterkapseln
die Reibempfindlichkeit einer mikroverkapselte Farbildner enthaltenden Schicht sehr
deutlich verringert, gleichzeitig bleibt aber die Intensität und die ausgezeichnete
Lesbarkeit der Durchschrift erhalten. Dies gilt insbesondere bei kleinen Farbbildner
enthaltenden Mikrokapseln. Dies ist ein für die Anwendung ganz entscheidender Vorteil
gegenüber den AbstandshaItem des Standes der Technik. Als Folge davon kann man bei
Anwendung der erfindungsgemäßen Mikrokapseln als Abstandshalter den Gehalt an Farbbildner
enthaltenden Kapseln reduzieren. Das Verhältnis Abstandshalterkapseln zu Farbbildner
enthaltende Kapseln kann von 0,03:1 bis 2:1 variieren. Vorzugsweise liegt das Verhältnis
zwischen 0,06:1 und 0,9:1. Natürlich spielt auch die Größe der Abstandshalterkapseln
im Verhältnis zur Farbbildner enthaltenden Kapsel eine Rolle. Allgemein wurde gefunden,
daß die Abstandshalterkapsein mit zunehmender Größe die Reibempfindlichkeit der CB-Schicht
vermindern. Die Abstandshalterkapseln gemäß der Erfindung wirken gut, wenn sie den
1,5- bis 10fachen Durchmesser der Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln aufweisen,
D.h., die Abstandshalterkapseln sollten mittlere Durchmesser von 5 bis 50 µm, vorzugsweise
solche mit 6 bis 35 µm und insbesondere solche von 7 bis 30 um aufweisen. Zu große
Abstandshalterkapseln sind nachteilig, da diese die Schärfe des Durchschriftsbildes
mindern können.
[0028] Durch Verwendung von Wachsen mit geringer Plastizität, kann die Reibunempfindlichkeit
gegenüber steigendem Druck gesteigert werden. Gegebenenfalls kann man der Streichfarbe
auch gewisse Mengen der bisher verwendeten harten, nicht plastischen Abstandshalter
zumischen. In diesem Fall muß man einen Rückgang der Intensität der Durchschrift in
Kauf nehmen oder durch einen größeren Anteil an den Farbbildner enthaltenden Kapseln
ausgleichen.
[0029] Die Zusammensetzung der Streichfarben aus Farbbildner enthaltenden Kapseln, Bindemittel,
Abstandshalterkapseln und Wasser wird durch die Abstandshalterkapsel der vorliegenden
Erfindung nicht wesentlich geändert. Die Verhältnisse der Bestandteile sind gegebenenfalls
zu optimieren.
[0030] Als Bindemittel in den Mikrokapseln enthaltenden Streichfarben sind die bisher verwendeten
geeignet: z.B. Polymerdispersionen auf Basis von Homo-und Copolymerisaten von Vinylacetat,
- (Meth)acrylestern, Butadien, Styrol und anderen ethylenisch ungesättigten, copolymerisierbaren
Monomeren; außerdem können wasserlösliche Hochpolymere verwendet werden, gegebenenfalls
zusammen mit Polymerdispersionen. Das optimale Bindemittel kann leicht durch einfache
Reihenversuche ermittelt werden.
[0031] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung . zustätzlich erläutern. Die im folgenden
angegebenen Teile und Prozentangaben beiziehen sich auf das Gewicht.
[0032] In den Beispielen wird nicht der mittlere, sondern der Bereich der häufigsten Kapseldurchmesser
nach mikroskopischer Beurteilung angegeben. Der mittlere Kapseldurchmesser ist das
arithmetrische Mittel der beiden angegebenen Kapseldurchmesser.
A) Prüfverfahren
[0033] Prüfung des Kapselstriches auf Intensität der Durchschrift und Reibempfindlichkeit
.
A. 1. Herstellung des Kapselstrichs
[0034]
a) Die Mikrokapseln enthaltende Beschichtungsmasse wird im allgemeinen so hergestellt:
8,25 Teile Farbbildner enthaltende Mikrokapseldispersion, 40 %ig, 11,75 Teile Wasser
1,30 Teile einer 50 %igen handelsüblichen Bindemittel-Dispersion auf Basis eines Copolymerisates
aus Styrol und Butylacrylat und
1,30 Teile Abstandshalter 100 %ig
werden in das Gefäß eingegeben und gemischt. Werden wasserhaltige Abstandshalter-Dispersionen
zugegeben, wird der Wassergehalt entsprechend von den 11,75 Teilen Wasser abgezogen.
b) Die so hergestellte Beschichtungsmasse wird mittels eines Draht-Spiral-Rakels -die
Spaltweite liegt je nach dem gewünschten Auftragsgewicht zwischen 10 und 30 um in
der Mehrzahl der Fälle bei 25 um -von Hand auf ein Streichrohpapier von 40 g/m2 aufgebracht und das beschichtete Papier wird dann 30 Min: an der Luft oder mit einem
Heizlüfter in kürzerer Zeit getrocknet.
Je 100 cm2 des unbeschichteten und des beschichteten Papiers werden gewogen und aus der Differenz
das Streichgewicht in g/m2 ermittelt.
A. 2. Intensität der Durchschrift
[0035] Das nach A.1) beschichtete Blatt wird mit der beschichteten Seite auf ein CF-Blatt
gelegt. Darüber werden 2 Lagen Papier von ca. 40 g/m
2 gelegt. Dieser Stapel wird in eine elektrische Schreibmaschine eingespannt und mit
der größten Anschlagstärke wird ein Feld von 4,2 x 3,4 cm mit dem Buchstaben kleines
w beschrieben, wobei die Buchstaben in der Zeile unmittelbar aneinandergereiht und
die Zeilen dicht übereinander angeordnet sind. Nach 30 Min. Lagerung wird die Intensität
- (ID) der erhaltenen Durchschrift auf dem vierten Blatt als Differenz der Reflexion
des unbeschriebenen (Ry
o) und des beschriebenen (Ry
m) CF-Blattes ermittelt. Die Messung der Reflexion erfolgte in einem Reflexionsphotometer
mit dem Filter Y (Elrepho@, Fa. Zeiss).
[0036] Die Angabe erfolgt in relativen Einheiten (%) : ID = Ry
o -Ry
m. Die Reflexion des unbeschriebenen, weißen CF-Blattes beträgt im allgemeinen 85 %.
A. 3-Reibempfindfichkeit des Kapsel-haltigen Aufstrichs
[0037] Das nach A.1) beschichtete Blatt -Mindestlänge: 29 cm -wird mit der beschichteten
Seite nach oben auf eine ebene Unterlage aus einem beidseitig geschliffenen Syntheseleder
gelegt. Darauf wird ein CF-Blatt mit der Nehmerschicht nach unten, zur Kapsel-tragenden
Schicht gelegt. Auf das CF-Blatt wird an einem Ende vorsichtig eine Metallscheibe
von 50 mm Durchmesser und 8 mm Dicke gelegt. Die Scheibe trägt auf der unteren Seite
einen gleichgroßen, 2 mm dicken Filzbeiag. Aus der Mitte der Scheibe ragt oben ein
106 mm langer zylindrischer Dom von 5 mm Durchmesser heraus (Gewicht der Scheibe insgesamt
137,7 g). Über den Dom werden 4 Metallscheiben, die in der Mitte ein Loch von 6 mm
0 haben, gestülpt. Gewicht je Scheibe: 1000 g. Die Anordnung belastet die Papieroberfläche
mit einem Druck von 2,1 N/
cm2.
[0038] Zur Reibempfindlichkeitsprüfung wird nun das CF-Blatt am Ende angefaßt und von Hand
zusammen mit dem aufliegenden Gewicht langsam genau22 cm weit über das festgehaltene,
Kapselntragende Papier mit der CB-Schicht gezogen. Das Gewicht wird vorsichtig abgenommen.
Unter der Auflagefläche ist das CF-Papier je nach der Reibempfindlichkeit des CB-Strichs
mehr oder weniger stark verfärbt. Die Intensität (IR) der Verfärbung wird wie unter
A2) mit dem Reflexionsphotometer gemessen und in relativen Einheiten (%) angegeben.
A. 4. Haftung der Mikrokapsel -und Abstandshalter tragenden Schicht
[0039] Die Haftung der Kapseln enthaltenden Schicht wurde wie folgt bestimmt:
Ein Selbsklebeband wurde mit leichtem Fingerdruck auf die mit Kapseln beschichtete
Seite geheftet und sofort wieder abgezogen. Die Trübung des Selbsktlebebandes durch
aus der Schicht herausgerissene, daran haftende Kapseln und Fasern wurde subjektiv
nach Noten bestimmt:
Die Haftung war in allen in den Beispielen aufgeführten Beschichtungen gut und vergleichbar
mit technisch hergestellten CB-Blättern und wird deshalb in den Beispielen nicht gesondert
vermerkt.
A. 5. Schriftschärfe
[0040] Die Schärfe des Schriftzuges und die damit verbunden Lesbarkeit der Durchschrift
wurde subjektiv im Vergleich mit der Schärfe handelsüblicher Durchschreibepapiere
bestimmt. Sie war in allen Fällen gut und vergleichbar mit den im Handel erhältlichen
Papieren. Die Schärfe wurde mit steigender Menge an Abstandshalterkapseln nicht -
schlecter. Sie wird deshalb in den Beispielen nicht vermerkt.
B. Ausführungsbeispiele:
Beispiel 1
[0041] In einem von außen temperierbaren, zylindrischen 4 1-Rührgefäß, in das eine coaxial
angeordnete Rührwelle, die am Ende eine schräg verzahnte Zahnscheibe (Durchmesser
5 cm) - (Pendraulik-Labormischer, Type LD 50, Hersteller Fa. Pendraulik, Bad Münder),
eintaucht, werden 940 g Wasser und 160 g einer 20 %igen Lösung von Poly-2-acrylamido-2-methylpropansul-
fonsäure/Natriumsalz (Viskosität: 885 mPas; K-Wert: 129) gemischt, mit Ameisensäure
auf pH = 5,0 gestellt und auf 76°C erhitzt. Sodann wird langsam Paraffin (Schmelzpunkt
69 bis 73°C, Penetrometerindex 9) in Form einer Schmelze, deren Temperatur wenig über
dem Schmelzpunkt liegt, zugegeben. Dabei wird die Drehzahl des Zahnscheibenrührers
mit wachsender Füllhöhe langsam auf den Endwert von 4500 Upm angehoben. Der pH-Wert
wird kontrolliert und gegebenenfalls auf pH = 5,0 gestellt. Bei 4500 Upm werden dann
innerhalb einer Stunde 252 g einer klaren Lösung aus 120 g eines partiell methylierten
Vorkondensates (enthält ca. 2,3 CH
2O-Gruppen pro Melaminmolekül) aus 1 Mol Melamin und 5,25 Mol Formaldehyd in 132 g
Wasser zugegeben. Die Temperatur wird auf 76°C und der pH-Wert durch Zudosieren von
10 %iger Ameisensäure auf pH = 5,0 konstant gehalten. Nach der Zugabe des Vorkondensats
wird die Dispersion sofort in ein Rührwerk mit Propellerrührer umgefüllt und von 76°C
in 1 Stunde unter intensivem Rühren (1000 Upm) auf 80°C erhitzt und 2 Stunden bei
80°C gerührt. Dann wird die Dispersion mit Triethanolamin auf pH = 8,5 gestellt und
abgekühlt. Die Dispersion wird über ein Sieb mit 1 mm Maschenweite gesiebt, wobei
ein vemachlässigbarer Rückstand auf dem Sieb verbleibt. Die erhaltene Dispersion ist
farblos milchig und enthält nach der mikroskopischen Beurteilung' Einzelkapseln von
vorwiegend 8 bis 18 µm Durchmesser, einzelne Kapseln haben Durchmesser von maximal
40 um. Der Feststoffgehalt beträgt 41,0 % (bestimmt durch 2stündiges Trocknen einer
Probe 105°C). Die Kapseln haben infolge der Volumenschrumpfung beim Abkühlen und Kristallisieren
des Paraffins fast alle eine tiefe Einbuchtung oder Delle in der sonst kugelförmigen
und etwas feingenarbten Oberfläche.
Beispiel 2
[0042] Es wird genau wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch wird die Drehzahl des Scheibenrührers
anstelle von 4500 Upm auf 3700 eingestellt, damit größere Kapseln gebildet werden.
[0043] Man erhält eine Kapseldispersion mit Kapseln von einem häufigsten Durchmesser von
10 bis 25 u.m. Einzelne Kapseln haben einen Durchmesser von bis zu maximal 40 um nach
mikroskopischer Ausmessung. Der Festgehalt der Dispersion beträgt 38,0 %. Auch diese
Kapseln haben in ihrer kugeligen Oberfläche eine große runde Delle.
Beispiel 3
[0044] Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch wird ein Paraffin mit einem Schmelzpunkt
von 52 bis 54°C und einem Penetrometerindex von 30 eingekapselt. Temperatur: 60°C
, pH = 4,5, Scheibenrührer: 4500 Upm.
[0045] Es wird eine Kapseldispersion erhalten, deren Kapseln einen häufigsten Durchmesser
von 8 bis 18 um aufweisen. Einzelne Kapseln haben einen Durchmesser von bis zu maximal
40 um. Feststoffgehalt: 43,0 %. Die Kapseln besitzen eine größere Delle in ihrer kugeligen
Oberfläche.
Beispiel 4
[0046] Es wurde wie in Beispiel 3 verfahren, jedoch wurde der Scheibenrührer auf 2500 Upm
eingestellt. Die entstandene Kapseldispersion hat einen Feststoffgehalt von 45,2 %.
Die kugeligen Kapseln haben eine häufigsten Durchmesser von 10 bis 45 um. Ihre Oberfläche
ist ganz leicht aufgerauht und hat 1 bis 2 tiefe Dellen in der kugeligen Oberfläche
(Durchmeser der Delle 70 bis 80% des kugeldurchmessers, gemessen an der Kugeloberfläche).
Beispiel 5
[0047] Es wurde wie im Beispiel 3 verfahren, jedoch wurde der Scheibenrührer auf 6500 Upm
eingestellt. Nach der Zugabe des Vorkondensats wurde die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Scheibenrührers auf 5000 Upm erniedrigt. Dann wurden in 2 Minuten 81,5 g der im
Beispiel 1 verwen deten 20 %igen Lösung von Poly-2-acrylamido-2-methyl- propansulfonsäure/Natriumsalz
zugegeben und anschließend 252 g der klaren Lösung enthaltend 120 g des in Beispiel
1 angegebenen partiell methylierten Vorkondensates aus Melamin und Formaldhyd. Danach
wurde der Rührer abgestellt, die Dispersion in den mit Propellerrührer ausgestatteten
Kolben gegeben und wie Beispiel 1 weiter aufgearbeitet.
[0048] Es wurde eine Kapseldispersion erhalten, deren Kapseln die doppelte Menge Wandmaterial
enthalten und die einen häufigsten Durchmesser von 2 bis 8 µm aufweisen. Einzelne
Kapseln besitzen einen Durchmesser von bis zu 12 um (nach mikroskopischer Beurteilung).
Feststoffgehalt: 41,4 %.
Beispiel 6
[0049] Es wurde wie im Beispiel 5 verfahren, jedoch betrug die Drehzahl des Scheibenrührers
bei der Kapselbildung 5500 Upm. Gegen Ende der Zugabe des Vorkondensats wurde sie
auf 6000 Upm angehoben.
[0050] Beim Zulauf der zweiten Portion des Vorkondensates wurde mit 2500 Upm gerührt.
[0051] Es wurde eine farblose, milchige Dispersion, deren Kapseln einen häufigsten Durchmesser
von 4 bis 12 um aufweisen, erhalten. Einzelne Kapseln haben einen Durchmesser von
bis zu 20 µm. Festgehalt: 42,3 %.
[0052] C.I. Prüfung der nach den Beispielen 1 bis 6 erhaltenen Paraffin enthaltenden Kapseldispersionen.
[0053] Die unten angegebene Farbbildner enthaltende Mikrokapseldispersion wurde ohne Abstandshalter
und den Abstandshalterkapseln der Beispiele 1 bis 6 sowie mit Abstandshaltem des Standes
der Technik gemäß A1.a) zu Beschichtungsmassen verarbeitet und nach A1.b) auf Papier
aufgetragen.
[0054] An den erhaltenen beschichteten Papieren wurde das Auftragsgewicht sowie nach A2)
die Intensität der Durchschrift und nach A3) die Reibempfindlichkeit ermittelt.
[0055] Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
[0056] Die verwendete Farbbildner enthaltende Mikrokapseldispersion wurde nach EP-B-26 914,
Beispiel 1, hergestellt, jedoch wurde als Lösungs mittel für den Farbbildner eine
Mischung aus Dodecylbenzol und Diisopropylbenzol im Gewichtsverhältnis 1:1 verwendet.
Die Kapsel liefert blaue Durchschriften. Der häufigste Durchmesser der Kapsel liegt
bei 2 bis 5 u.m. Feststoffgehalt: 40 %.
[0057]

[0058] Betrachtet man in Tabelle 1 die Durchschriftintensität (ID) und die Reibempfindlichkeit
- (IR) der Kapselstriche, die Abstandshalterkapseln gemäß der Erfindung bei praktisch
gleicher Menge an Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln von 4,5 bis 4,7 g/m
2 enthalten, so stellt man einen deutlichen Einfluß des Durchmessers der Abstandshalterkapsel
fest. Mit steigendem Durchmesser von 2 bis 8 u.m (Beschichtung 5) bis 10 bis 25 um
(Beschichtung 2), fällt die Reibempfindlichkeit IR von 23 auf 15 % ab. Die Durchschriftintensität
(ID) verbessert sich sogar ein wenig von 47 auf 51 %. Die kugeligen Abstandshalter
mit Durchmessern von 2 bis 8 µm sind nur unwesentlich größer als die verwendeten Farbbildner
enthaltenden Kapseln mit 2 bis 5 um Durchmesser, so daß die Abstandshalterkapseln
letztere auf der unebenen Papieroberfläche nicht in allen Fällen vor eventueller Zerstörung
beim Reiben schützen können. Der Vergleich der IR-Werte zeigt, daß Abstandshalterkapsein
von 10 bis 25 um Durchmesser die beste Schutzwirkung zeigen. Dieser Durchmesser kommt
den Abmessungen des handelsublichen Abstandshalters Zelluloseschliff mit 5 bis 15
um Breite und 20 bis 60 um Länge, vor allem aber der Spezialstärke K mit 20 bis 30
µm Durchmesser recht nahe. Vergleicht man die Intensität und Reibempfindlichkeit des
mit Paraffin enthaltenden Mikrokapsein als Abstandshalter hergestellten Kapselstriches
mit denen, die mit Abstandshaltern des Standes der Technik hergestellt wurden, zeigen
sich die Vorteile der erfindungsgemäßen Kapseln sehr deutlich. Die Durchsehriftintensität
fällt statt auf ID = 45 % bzw. 46 % nur auf 51 % ab. Die Reibempfindlichkeit hingegen
ist mit IR = 15 wesentlich geringer als die der anderen mit IR = 20 % bzw. 26%.
[0059] Bei gleichem Gesamtauftragsgewicht geht der Auftrag an Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln
auf ca. 2/3 zurück. Die Reibempfindlichkeit nimmt von IR = 30 % oder 31 % auf IR =
10 bzw. 8 % ab. Dabei fällt die Intensität der Durchschrift von ID = 55 (erzielt mit
20 % mehr Farbbildner enthaltenden Kapseln) oder ID = 51 (bei nahezu gleicher Menge
an Farbbildner enthaltenden Kapseln) nur auf 50 bis 49 % ab. Das heißt, die erfindungsgemäßen,
Paraffin enthaltenden Kapseln verringern nicht nur deutlich die Reibempfindlichkeit
der CB-Schicht, sondern erlauben auch mit geringeren Mengen an Farbbildner enthaltenden
Mikrokapseln, bei praktisch gleicher Intensität der Durchschrift, auszukommen.
[0060] Wegen der Konsistenz des Paraffins wird mit zunehmender Menge die Durchschreibleistung
kaum, die Reibempfindlichkeit der Papier-bzw. der CB-Schicht deutlich vermindert.
[0061] C.II. Prüfung des Einflusses des Gehaltes an Paraffin enthaltenden Mikrokapseln auf
die. Eigenschaften des CB-Striches
a) Nach A1.a) und A1.b) wurden Beschichtungsmassen und beschichtete Papiere mit zunehmender
Menge an Paraffin enthaltenden Kapseln des Beispiels 2 (Durchmesser 10 bis 25 µm)
hergestellt. Die Ergebnisse der Messungen der Intensität der Durchschriften und der
Reibempfindlichkeit sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.

b) In weiteren Versuchen wurden wie vorstehend bei C.II.a) Beschichtungsmassen - (Streichfarben)
mit kleineren Abstufungen im Gehalt an Paraffin enthaltenden Mikrokapseln als Abstandshalter
hergestellt. Hierbei wurde der Anteil an Farbbilnder enthaltenden Mikrokapseln um
den gleichen Beitrag vermindert. Die Zusammensetzung der Streichfarben und die Ergebnisse
der Prüfung auf Intensität der Durchschrift und der Reibempfindlichkeit der mit diesen
Streichfarben beschichteten Papiere ist in der Tabelle 3 zusammengefaßt.
[0062] Als Farbbildner enthaltende Mikrokapseln wurden die gleichen wie bei C.I. verwendet.
[0063] Als Abstandshalter wurden nach Beispiel 2 hergestellte Mikrokapseln verwendet.
[0064] In allen Streichfarben wurden 1,30 Teile des unter A1.a) angegebenen Bindemittels
verwendet.
[0065] Aus den Ergebnissen in der Tabelle 3 geht hervor, daß trotz abnehmender Menge an
Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln im Strich, sich die Reibempfindlichkeit mit
zunehmender Menge an erfindungsgemäßen Abstandshalterkapseln verringert, die Intensität
der Durchschrift sich aber nur wenig verändert. Der Vergleich der Beschichtung Vergleich
4 und Beschichtung 2.5 zeigt die überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Abstandshalterkapseln
gegenüber Zelluloseschliff.

Vergleichsbeispiel 1
a) Durch Kondensation eines Melamin-Formaldehydvorkondensates in Wasser wurden kugelige
Melamin-Formaldehyd-Harz-Teilchen hergestellt. Die erhaltenen Teilchen haben weder
einen Schmelzpünkt noch haben sie wegen ihrer Härte eine meßbare Eindringtiefe, d.h.
der Penetrometerindex ist 0 (null). Die Teilchen haben einen häufigsten Durchmesser
von 12 bis 20 µm.
[0066] In einem zweiten Versuch wurden die kleinen Teilchen des Versuchs a) ganz leicht
agglomeriert.
[0067] Von den nach beiden Versuchen erhaltenen Kapseln wurden gemäß A.1) Kapselstriche
hergestellt. Zum Vergleich wurde ein Kapselstrich mit Zelluloseschliff-Faser hergestellt.
Als Farbbildner enthaltende Kapsel wurde hier eine schwarze Durchschriften liefernde
Kapsel mit einem häufigsten Durchmesser von 3 bis 6 um verwendet (hergestellt nach
EP-B-26 914, Beispiel 6).
[0068] Das Ergebnis der Prüfung ist in Tabelle 4 aufgeführt. Aus den Werten für die Reibempfindlichkeit
geht deutlich hervor, daß die harten Kugeln die Reibempfindlichkeit verschlechtern.
Dagegen wird die Intensität der Durchschrift nicht merklich verändert.

Vergleichsbeispiel 2
[0069] Vaseline (weiß, DAB, Penetrometerindex >200) wird nach den Angaben des Beispiels
3 verkapselt. Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Scheibenrührers betrug 4000 Upm. Die
entstandene Kapseldispersion hat einen Feststoffgehalt von 44,4 %. Die Kapseln sind
kugelrund mit ab und zu einer einzigen Eindellung. Der häufigste Durchmesser betrug
5 bis 15 um.
Beispiel 3.1
[0070] Arbeitet man nach ,Beispiel 3 mit Paraffin (Schmelzpunkt 52 bis 54°C) bei 4000 Upm
des Scheibenrührers, so erhält man eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 43,0
%. Die Kapseln sind kugelig mit einer oder zwei sehr deutlichen, großen Eindellungen.
Der häufigste Durchmesser beträgt 5 bis 15 u.m.
[0071] Die nach Vergleichsbeispiel 2 und Beispiel 3.1 erhaltene Kapseldispersionen und Zellulosefaserschliff
(Arbocel B 600/15) wurden als Abstandshalter zur Herstellung von CB-Streichfarben
nach A.1) verwendet und die erhaltenen Papiere nach A.2) und A.3) geprüft. Als Farbbildner
enthaltende Mikrokapseln wurde die unter C.I angegebene Mikrokapseldispersion verwendet.
[0072] Die aufgetragene Menge und das Ergebnis der Prüfung auf Intensität der Durchschrift
und der Reibempfindlichkeit ist in Tabelle 5 zusammengestellt.

[0073] Aus den Werten für die Reibempfindfichkeit geht hervor, daß die weiche, pastige Vaseline
in verkapselter Form nicht in der Lage ist, die Farbbildner enthaltenden kapseln vor
der Zerstörung zu schützen. Ihre Reibempfindlichkeit ist hoch; IR 31 %. Im Vergleich
dazu bei der Paraffin enthaltenden Kapsel IR-Wert: Beide Kapseln setzten der Zerstörung
der Farbbildnerkapseln beim Schreiben weniger Widerstand als der Zellulosefaserschliff
entgegen, so daß die Intensität der Durchschrift deutlich höher liegt als beim Zelluloseschliff
(49 und 50 statt 45 %).
Beispiel 7
[0074] Es wird wie im Beispiel 3 gearbeitet, jedoch wird eine Mischung aus 35 Teilen Paraffin
mit Schmelzpunkt 69 bis 73°C (Penetrometerindex: 9) und 66 Teilen Vaseline (weiß,
DAB, Penetrometerindex > 200) verwendet. Die Mischung hat einen Schmelzindex von 52
bis 54°C und einen Penetrometerindex von 100. Umdrehungsgeschwindigkeit des Scheibenrührers:
4000 Upm. Es entsteht eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 44,6 % und kugeligen
Kapseln vom häufigsten Durchmesser von 5 bis 18 u.m. Die Kapseln weisen deutliche
Dellen auf, 1 bis 2 pro Kapsel.
[0075] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte Kapselstrich hat ein Gesamtauftragsgewicht
von 7,4 glm
2. Die Durchschrift hatte eine Intensität von ID = 49 und eine Reibempfindlichkeit
von IR = 20 %. Die Werte entsprechen denen, die mit Zelluloseschliff als Abstandshalter
erhalten werden.
Beispiel 8
[0076] Es wird wie im Beispiel 7 gearbeitet, nur wird bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit
des Scheibenrührers von 3000 Upm bei pH = 5,0 und 80°C gearbeitet. Die Zulaufzeit
des Melamin-Formaldehyd-Vorkondensates betrug 30 Minuten. Eingekapselt wurde eine
Mischung aus 60 Teilen Paraffin (Schmelzpunkt 69 bis 73°C) und 34 Teilen Vaseline
(weiß, DAB, Penetrometerindex >200). Die Mischung hat einen Schmelzpunkt von 55 bis
62°C und einen Penetrometerindex von 41. Die entstehende Dispersion hatte einen Feststoffgehalt
von 43,0 % und enthält kugelige Kapseln mit 1, selten 2 deutlichen Dellen mit einem
häufigsten Durchmesser von 10 bis 30 µm.
[0077] Der nach A1.a) un A1.b) hergestellte Kapsel - (CB-)Strich hat ein Auftragsgewicht
von 7,4 g/m
3. Die Intensität der Durchschrift beträgt ID = 47 %, die Reibempfindlichkeit IR =
6.
Beispiel 9
[0078] Es wird wie in Beispiel 3 gearbeitet, jedoch anstelle von Paraffin Octadecanol mit
einem Schmelzpunkt von 59°C und einem Penetrometerindex von 2 bis 3 verwendet. Damit
eine Schmelzt vorliegt, wurde bei 65°C verkapselt. Der Scheibenrührer läuft mit 3000
Upm. Es wurde eine Kapseldisperison mit einem Feststoffgehalt von 44,4 % erhalten.
Die kugeligen Kapseln haben einen Durchmesser von 5 bis um und tragen 1 bis 2 größere
Dellen in ihrer Oberfläche.
[0079] Mit diesen Kapseln wurden Kapselstriche gemäß A1.a) und A.b) mit den unter C.I. angegebenen
Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln hergstellt. Gesamtbeschichtungsgewicht: 7,5
g/m
2. Intensität der Durchschrift ID = 47 %. Reibempfindlichkeit IR = 16 %.
Beispiel 10
[0080] Es wird wie im Beispiel 1 gearbeitet. Es wurde jedoch ein relativ, hartes, farbloses
und trübes mikrokristallines Kohlenwaserstoffwachs (Ozokerit GS 21208), (Schmelzpunkt:
64 bis 67°C; Penetrometerindex: 18) bei 80°C, pH = 4,5 und 65 Minuten Zulaufzeit des
Melamin-Formaldehyd-Vorkondensates bei 6000 Upm des Scheibenrührers eingekapselt.
[0081] Es wurde eine farblose, milchige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 46,9 %
erhalten, die kugelige Kapseln mit einem häufigsten Durchmesser von 6 bis 18 µm enthält.
Die Kapseln tragen 1 bis 2 deutliche, tiefe Dellen in ihrer Oberfläche.
[0082] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte Aufstrich hat in Gesamtgewicht von 7,5 g/m
2. Intensität der blauen Durchschrift ID = 49 %. Reibempfindlichkeit IR = 14 %.
Beispiel 11
[0083] Es wurde Beispiel 10 wiederholt, jedoch wurde ein bräunliches, etwas weicheres mikrokristallines
Kohlenwasserstoffwachs (Ozokerit BH 447) - (Schmelzpunkt 60 bis 70°C, Penetrometerindex:
23) bei 75°C, pH = 5,0 und 60 Minuten Zulaufzeit des Melamin-Formaldehyd-Vorkondensates
eingekapselt. Der Schnellrührer drehte mit 6000 Upm.
[0084] Es wurde eine leicht gelbliche, trübe Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 45,6
% erhalten. Die kugeligen Kapseln hatten einen häufigsten Durchmeser von 8 bis 30
µm und mindestens eine deutliche Delle.
[0085] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte Aufstrich hat ein Gesamtgewicht von 7,5 g/m
2; Intensität der blauen Durchschrift ID = 45 %; Reibempfindlichkeit IR = 10 %.
Beispiel 12
[0086] Es wurde wie in Beispiel 11 verfahren, jedoch wurde ein relativ weiches, gelbliches
mikrokristallines Kohlenwasserstoffwachs (Ozokerit GS 2115) - (Schmelzpunkt 66 bis
70°C, Penetrometerindex 24) verkapselt.
[0087] Die farblose trübe Dispersion hat einen Festtoffgehalt von 46,3 %. Die kugelförmigen
Kapseln haben einen häufigsten Durchmesser zwischen 4 und 24 um und alle haben mindestens
eine Eindellung.
[0088] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte Aufstrich hat ein Gesamtgewicht von 7,6 g/m
2. Intensität der blauen Durchschrift ID = 49 %; Reibempfindlichkeit IR = 17 %.
Beispiel 13
[0089] Es wird wie im Beispiel 3 gearbeitet, jedoch anstelle des Paraffins ein farbloses
Polyvinyletherwachs (M.G. Schmelzpunkt 45 bis 48°C; Penetrometerindex von 0 bis 1)
verkapselt. Der Scheibenrührer rotiert mit 5000 Upm.
[0090] Die resultierende farblose, milchige Dispersion hat einen Feststoffgehalt von 43,6
%. Die darin enthaltenen Kapseln besitzen einen häufigsten Durchmesser von 20 bis
45 um, einzelne Kapseln einen solchen biz zu 100 µm. Die Oberfläche der kugeligen
Kapseln ist rauh und zeigt eine kleine Eindellung.
[0091] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht von 7,6
g/m
2. Intensität der Durchschrift ID = 49 %; Reibempfindlichkeit IR = 11 %.
Beispiel 14
[0092] In der Apparatur des Beispiels 1 werden 360 g Wasser vorgelegt. Dann werden 122 g
einer Lösung aus 50 g Schweinehautgelatine und 72 g Wasser mit 970 g einer Lösung
aus 25 g Gummiarabicum in 945 g Wasser bei 60°C zugefügt. Der pH-Wert wird mit 10
%iger Natronlauge auf pH = 5,8 gestellt. Die Disperserscheibe rührt mit einer Drehzahl
von 3500 Upm. Sodann wird eine Schmelze von 150 g Paraffin (Schmelzpunkt 52 bis 54°C,
Penetrometerindex = 30) in einer Minute zugegeben und, nach dem Anheben der Drehzahl
des Scheibenrührers auf 5000 Upm, das flüssige Paraffin in 10 Minuten auf Teilchendurchmesser
von 10 bis 30 um dispergiert. Die entstandene Dispersion wird in einen Glaskolben
mit Propellerrührer (Propellerdurchmesser 1/3 des Behälterquerschnitts) mit einer
Drehzahl von 1200 Upm umgefüllt, in dem vorher 360 g Wasser von 60°C vorgelegt worden
waren, und der pH-Wert wird langsam mit 10 %iger Ameisensäure innerhalb 40 Minuten
auf 4,8 abgesenkt. Dabei scheidet sich, im Mikroskop sichtbar, das Gelatinekoazervat
um die einzelnen Paraffinschmelzteilchen ab. Es werden 8 g 37 %ige Formaldehydlösung
in Wasser zugefügt, die Umdrehungsgeschwindigkeit des Scheibenrührers wird auf 1800
Upm angehoben und die Dispersion mit einem Eisbad auf 5°C abgekühlt. 2 Stunden nach
Erreichen der Temperatur von +5
°C wird der pH-Wert mit 10 %iger Natronlauge innerhalb einer halben Stunde auf pH =
8,3 angehoben, das Eisbad entfernt und die Dispersion noch 2,5 Stunden weitergerührt.
[0093] Die Dispersion wird dann über ein Sieb mit 1 mm Maschenweite ohne nennenswerten Rückstand
abgesiebt. Der Feststoffgehalt beträgt 12,0 %. Die Paraffin-haltigen Kapseln sind
kugelig mit deutlich eingedellter Oberfläche und zeigen einen Durchmesser von 10 bis
30 µm.
[0094] Der nach A1.a) und A1.b) wird dieser Kapsel hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht
von 8,1 g/m
2; Intensität der Durchschrift ID = 47 %; Reibempfindlichkeit IR = 26 %.
Beispiel 15
[0095] Es wird wie im Beispiel 14 verfahren, jedoch wurden anstelle von 50 g Schweinehautgelatine
und 25 g Gummiarabicum 29,0 g Schweinehautgelatine und 3,2 g einer Carboxymethylcellulose
- (Tylose C 1000 der Fa. Kalle) verwendet. Anstelle des Scheibenrührers wird ein Turrax
45 N der Fa. Jahnke & Kunkel mit einer Tourenzahl von 8000 Upm zur Dispergierung eingesetzt.
Die Primärkapseln mit 2 bis 5 um Durchmesser agglomerieren beim Einstellen des pH-Wertes
auf 5,18 zu kugeligen bis ellipsoiden Agglomeraten von 20 bis 60 µm im Durchmesser.
Nach dem Härten entsteht eine Dispersion mit einem Festgehalt von 10,5 %.
[0096] Der nach A1.a) und A1.b) mit diesen agglomerierten Kapseln hergestellte CB-Strich
hat ein Gesamtauftragsgewicht von 7,4 g/m
2. Intensität der gut lesbaren Durchschrift ID = 47; Reibempfindlichkeit IR = 20 %.
Beispiel 16
[0097] In der Apparatur des Beispiels 1 werden 1511 g Wasser und 366 g einer 15 %igen Lösung
einer Polyacrylsäure/Natriumsalz (K-Wert nach Fikentscher: 165) unter Rühren gemischt,
auf 80°C erhitzt und mit Ameisensäure auf pH = 5,0 gestellt. In dieser Mischung werden
bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Zahnscheibenrührers von 4000 Upm 458 g geschmolzenen
Paraffins (Schmelzpunkt 69 bis 73°C, Penetrometerindex = 9) dispergiert. Danach werden
in 30 Minuten 178 g einer klaren Lösung aus 68,6 g des in Beispiel 1 angegebenen Vorkondensates
aus Melamin und Formaldehyd in 109,4 g Wasser mit konstanter Geschwindigkeit zulaufen
lassen. Der pH-Wert wird bei 5,0, die Temperatur bei 80°C und die Umdrehungsgeschwindigkeit
bei 4000 Upm konstant gehalten. 5 Minuten nach der Zugabe wird die Dispersion in einen
Kolben mit Ankerrührer umgefüllt und 2 Stunden bei 80°C auskondensiert. -Danach wird
abgekühlt und mit Triethanolamin auf pH = 7,0 gestellt.
[0098] Nach dem Sieben verbleibt nur ein unwesentlicher Siebrückstand. Die dünnflüssige
farblose, milchige Dispersion hat einen Feststoffgehalt von 23,8 %. Die kugeligen,
einzelnen Mikrokapseln zeigen Dellen in der Oberfläche und haben einen häufigsten
Durchmesser zwischen 12 und 36 µm.
[0099] Der nach A1.a) und A1.b) mit dieser Paraffin enthaltenden Mikrokapsel als Abstandshalter
hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht von 7,6 g/m
2. Intensität der gut lesbaren Durchschrift ID = 47 %; Reibempfindlichkeit IR = 8 %.
Beispiel 17
[0100] Das Beispiel 16 wird mit folgender Änderung wiederholt: 957 g Wasser und 142 g der
Lösung der Polyacrylsäure/Natriumsalz werden vorgelegt, dann werden 800 g geschmolzenes
Paraffin eingebracht und zur Verkapselung 252 g der Vorkondensatlösung verwendet.
Es wurde eine dünnflüssige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 44,7 % und kugeligen,
leicht eingedellten Kapseln (häufigster Durchmesser: 6 bis 30 µm) erhalten.
[0101] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht von 7,8
g/m
2. Durchschriftintensität ID = 48 %; Reibempfindlichkeit IR = 10 %.
Beispiel 18
[0102] Beispiel 17 wird wiederholt, jedoch wird anstelle der Lösung aus 142 g Polyacrylsäure/Natriumsalz
(15 %ig) eine Lösung aus 32 g eines Copolymerisates aus Vinylmethylether und Maleinsäureanhydrid
(1:1-Gewichtsteile; K-Wert nach Fikentscher: 90, entsprechend einem Molgewicht von
ca. 100.000) als Natriumsalz in 111 g Wasser verwendet. Der Zahnscheibenrührer .hat
eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 5000 Upm.
[0103] Die erhaltene leicht viskose Dispersion hat einen Feststoffgehalt von 40,3 %. Sie
enthält kugelige, leicht eingedellte Kapseln mit einem häufigsten Durchmesser von
6 bis 24 µm.
[0104] Der daraus nach A1.a) und A1.b) hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht
von 7,8 g/m
2. Er liefert eine gut lesbare Durchschrift. Intensität der Durchschrift ID = 48 %;
Reibempfindlichkeit IR = 10 %.
Beispiel 19
[0105] Es wird wie im Beispiel 17 verfahren, jedoch wird die Lösung der Polyacrylsäure/Natriumsalz
durch 83 g Wasser ersetzt (d.h. es wird ohne jedes wasserlöslische Hochpolymere gearbeitet).
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des . Zahnscheibenrührers beträgt 6000 Upm. Die erhaltene
Dispersion wurde über ein Sieb mit 350 µm Maschenweite gesiebt und hatte einen Feststoffgehalt
von 43,1 %. Sie enthält kugelige Kapseln mit leichten Dellen, die einen häufigsten
Durchmesser von 15 bis 45 µm besitzen.
[0106] Der nach A1.a) und A1.b) angefertigte CB-Strich hat ein Gesamtauftragsgewicht von
7,3 g/m
2. Intensität der Durchschrift ID = 50 %; Reibempfindlichkeit IR = 10 %.
Beispiel 20
[0107] Es wird wie im Beispiel 19 gearbeitet, jedoch der pH-Wert auf 4,5 gestellt und das
Vorkondensat im Verlaufe einer Stunde bei 5000._Upm zugegeben.
[0108] Die erhaltene Dispersion hat einen Festgehalt von 45,1 % und enthält leicht eingedellte
kugelige Kapseln mit einem häufigsten Durchmesser von 3 bis 12 µm.
[0109] Der nach A1.a) und A1.b) hergestellte CB-Strich hat ein Gesamtstrichgewicht von 7,5
g/m
2. Die gut lesbare Durchschrift hat eine Intensität ID = 50 %; und eine Reibempfindlichkeit:
IR = 19 %.
Beispiel 21
[0110] Es wird das Beispiel 1 wiederholt, jedoch wurde bei 80°C und 3000 Upm des Zahnscheibenrührers
gearbeitet.
[0111] Es wurde eine 44,5 %ige Dispersion mit Kapseln eines Durchmessers zwischen 6 bis
42 um erhalten.
[0112] C.III Prüfung des Einflusses des Gehaltes an Abstandshaltern auf Durchschriftintensität
und Reibempfindlichkeit des CB-Striches
[0113] Es wurden gemäß A1.a) und A1.b) Aufstriche hergestellt, wobei der Anteil an Abstandshaltern
stufenweise von 0 bis 1,9 Gew.-Teile (ber. 100 %ig) angehoben wurde. Der Anteil an
Farbbildner enthaltenden Mikrokapseln betrug 4,4 bis 4,6 Teile. Als Abstandshalter
wurden verwendet:
a) Zellulosefaserschliff (Arbocel B 600/50)
b) Stärkekörner (Spezialstärke K)
c) Paraffinhaltige Kapseln des Beispiels 6
d) Paraffinhaltige Kapseln des Beispiels 4.
e) Paraffinhaltige Kapseln des Beispiels 2
f) Paraffinhaltige Kapseln des Beisiels 21.
[0114] Als Farbbildner enthaltende Kapseln wurden die blaudurchschreibenden bei C.I. genannten
verwendet.
[0115] In Tabelle 6 sind die Ergebnisse an Durchschriftintensität (ID) und Reibempfindlichkeit
(IR) von CB-Beschichtungen, die steigende Menge Abstandshalter, und zwar Zelluloseschliff,
Stärkekörner und Paraffinkapsein des Beispiels 21 enthalten, nebeneinandergestellt.
[0116] Mit zunehmenden Gehalt an Abstandshalter nimmt die Intensität der Durchschrift in
allen Fällen ab. Diese Abnahme ist bei den Stärkekörnern am ausgeprägtesten. Zelluloseschliff
und Paraffinkapsein zeigen nur einen geringen Abfall.
[0117] Die Reibempfindlichkeit nimmt ebenfalls bei allen Abstandshaltern ab. Die Abnahme
ist bei Stärke und Zelluloseschliff etwa gleich, bei den Paraffinkapseln jedoch enorm
groß.
[0118] In Tabelle 7 sind die Durchschriftintensitäten und Reibempfindlichkeiten von CB-Strichen
mit unterschiedlichen Paraffin enthaltenden Kapseln als Abstandshalter in Abhängigkeit
der Menge Abstandshalter im CB-Strich zusammengestellt.
[0119] Auch hier fällt mit zunehmender Menge an Abstandshalter die Intensität der erhaltenen
Durchschrift etwas ab. Je größer der Durchmesser der Abstandshalterkapsel, um so größer
ist der Verlust an Intensität. Schmelzpunkt und Penetrometerindex haben einen kaum
erkennbaren Einfluß. Mit zunehmender Menge an Paraffin-Abstandshalterkapseln verringert
sich die Reibempfindlichkeit z.T. sehr deutlich. Die Reibempfindlichkeit fällt um
so stärker, je größer der Durchmesser der Abstandshalterkapsel und je höher der Schmelzpunkt
bzw. um so niedriger der Penetrometerindex des eingekapselten Paraffins ist.
[0120] Trotz ihrer kugeligen Form, die hohe Laufgeschwindigkeiten auf Papierstreichanlagen
ermöglicht, fällt auch mit hohen Mengen Abstandshalter die Durchschriftintensität
nur geringfügig ab. Die Reibempfindlichkeit und damit die Verschmutzung der Papiere
im Formularsatz wird in bisher nicht erreichbarer Weise vermindert.
