[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrowellen-Zirkulator, bestehend aus einem
eine Streifenleitungsverzweigung tragenden dielektrischen Substrat und einer Ferritscheibe,
welche in eine das Substrat teilweise durchsetzenden Aussparung unterhalb der Streifenleitungsverzweigung
eingesetzt ist.
[0002] Ein derartiger Mikrowellen-Zirkulator ist aus IEEE Transactions on Magnetics, Vol.
Mag-11, No. 5, September 1975, Seiten 1273 - 1275 bekannt. Dabei füllt die Ferritscheibe
die Substrataussparung vollständig aus und schließt mit der Unterseite des Substrats
plan ab. Die Substratunterseite ist mit einer als Masseleitung dienenden Metallisierung
versehen. Zur Gewährleistung einer homogenen, störungsfreien Masseübergabe zwischen
der Metallisierung des Substrats und der Ferritscheibe ist die Ferritscheibe an der
Unterseite metallisiert und dort z.B. durch Verlöten mit der Metallisierung des Substrats
elektrisch verbunden. Die Metallisierung der Ferritscheibe und das Verlöten der Ferrit-
und Substratmetallisierung machen das Herstellungsverfahren eines Mikrowellen-Zirkulators
aufwendig und teuer.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Mikrowellen-Zirkulator der
eingangs genannten Art anzugeben, der mit möglichst geringem Aufwand realisiert werden
kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Substrat mit seiner der
Streifenleitungsverzweigung gegenüberliegenden Seite auf einer Metallplatte aufgebracht
ist, daß die Metallplatte eine durchgehende Bohrung besitzt, worin sich die in die
Aussparung des Substrats hineinragende Ferritscheibe fortsetzt, und daß die Bohrungsöffung
auf der dem Substrat gegenüberliegenden Seite der Metallplatte von einer mit der Metallplatte
verbindbaren elektrisch leitenden Scheibe abgedeckt ist.
[0005] Zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Der erfindungsgemäße Mikrowellen-Zirkulator besitzt neben dem Vorteil einer einfach
durchzuführenden Montage auch sehr gute elektrische Eigenschaften.
[0007] An Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nun die Erfindung
näher erläutert.
[0008] Die Figur zeigt einen Schnitt durch einen Mikrowellen-Zirkulator gemäß der Erfindung.
[0009] Als Träger für die Streifenleitungsverzweigung 1 dient ein dielektrisches Substrat
2, welches nicht wie sonst üblich aus Keramik (Aluminiumoxyd), sondern aus einem weichen
Material z.B. einer Polytetrafluorethylen-Keramik-Verbindung, die auch unter den Handelsnamen
wie RT-Duroid oder DI-Clad bekannt sind, besteht. Derartige Substratmaterialien sind
wesentlich leichter zu bearbeiten als harte Keramikmaterialien, was sich besonders
günstig bei der Bearbeitung der Aussparung 3 in dem Substrat auswirkt.
[0010] Die Aussparung 3 befindet sich unterhalb der auf der Oberseite des Substrats 2 aufgebrachten
Streifenleitungsverzweigung 1. In die Aussparung 3, deren Tiefe geringer als die Substratdicke
ist, wird eine Ferritscheibe 4 eingesetzt, die zum Teil aus der Aussparung 3 herausragt.
[0011] Als Träger für das Substrat 2 und als Masseleitung für die auf der Substratoberseite
befindliche Streifenleitungsstruktur 1 dient eine Metallplatte 5 (z.B. aus Aluminium).
In dieser Metallplatte 5 ist eine Bohrung 6 vorgesehen, die zur Aufnahme des aus der
Substrataussparung 3 herausragenden Teils der Ferritscheibe 4 dient.
[0012] Die Bohrungsöffnung an der dem Substrat 2 gegenüberliegenden Seite (Unterseite) der
Metallplatte 5 ist mit einer elektrisch leitenden Scheibe 7 abgedeckt, wodurch die
Ferritscheibe 4 in der Bohrung 6 und der Aussparung 3 gehalten wird. Um die Masseleitung
unterhalb der Ferritscheibe 4 fortzusetzen, ist die Scheibe 7 mit der Metallplatte
5 mittels Schrauben 8 und 9 elektrisch kontaktiert. Eine zwischen die Scheibe 7, die
Metallplatte 5 und die Ferritscheibe 4 gelegte elektrisch leitende Metallfolie 10
verbessert den galvanischen Kontakt der Scheibe 7 mit der Metallplatte 5 und dient
als Ausgleich für eine eventuell vorhandene Differenz zwischen der Dicke der Ferritscheibe
4 und der Tiefe der Aussparung 3 und Bohrung 6.
[0013] Die Impedanz der Streifenleitungsverzweigung 1 läßt sich in Abhängigkeit der Ferritscheibendicke
variieren und somit auf einen gewünschten Wert einstellen.
[0014] Die Stabilität des über der Aussparung 3 vorhandenen dünnen Substratbereichs läßt
sich dadurch verbessern, daß die Ferritscheibe 4 in die Aussparung 3 eingeklebt wird.
[0015] Ein in die Aussparung 3 zwischen der Ferritscheibe 4 und dem Substrat 2 eingebrachter
dielektrischer Füllstoff vermeidet die Entstehung eines Luftspaltes.
[0016] Das für den Zirkulator benötigte statische Magnetfeld wird durch einen oberhalb der
Streifenleitungsstruktur 1 angeordneten Permanentmagneten 11 erzeugt, der in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel auf einem metallischen oder dielektrischen Distanzstück 12 aufgeklebt
ist. Es können aber auch andere bekannte Magnetsysteme eingesetzt werden.
[0017] Der oben beschriebene Mikrowellen-Zirkulator ist mit geringem Aufwand herstellbar,
weil keine Metallisierung der Ferritscheibe und kein Verlöten mit der Substratmassefläche
erforderlich ist und ein leicht bearbeitbares Substrat aus weichem Material verwendet
wird.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zirkulators mit einem RT-Duroid 6010-Substrat
von 635 um Dicke, einer darin eingelassenen Aussparung von ca. 300 um Tiefe und einer
Metallplatte von ca. 3 mm Dicke besitzt bei einer Betriebsfrequenz von 4 GHz eine
Frequenzbandbreite von ≥20 %, eine Durchlaßdämpfung von ≤0,3 dB, eine Sperrdämpfung
von ≥20 dB und ein Eingangsstehwellenverhältnis von ≤1,2.
1. Mikrowellen-Zirkulator, bestehend aus einem eine Streifenleitungsverzweigung tragenden
dielektrischen Substrat und einer Ferritscheibe, welche in eine das Substrat teilweise
durchsetzenden Aussparung unterhalb der Streifenleitungsverzweigung eingesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (2) mit seiner der Streifenleitungsverzweigung
(1) gegenüberliegenden Seite auf einer Metallplatte (5) aufgebracht ist, daß die Metallplatte
(5) eine durchgehende Bohrung (6) besitzt, worin sich die in die Aussparung (3) des
Substrats (2) hineinragende Ferritscheibe (4) fortsetzt, und daß die Bohrungsöffnung
auf der dem Substrat (2) gegenüberliegenden Seite der Metallplatte (5) von einer mit
der Metallplatte (5) verbindbaren, elektrisch leitenden Scheibe (7) abgedeckt ist.
2. Mikrowellen-Zirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
(2) aus einem weichen Material besteht.
3. Mikrowellen-Zirkulator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
(2) aus einer Polytetrafluorethylen-Keramik-Verbindung besteht.
4. Mikrowellen-Zirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Scheibe (7) der Metallplatte (5) und der Unterseite der Ferritscheibe (4) eine elektrisch
leitende Metallfolie (10) eingefügt ist.
5. Mikrowellen-Zirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ferritscheibe
(4) in der Aussparung (3) des Substrats (2) verklebt ist.
6. Mikrowellen-Zirkulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aussparung
(3) zwischen der Ferritscheibe (4) und dem Substrat (2) ein dielektrischer Füllstoff
eingebracht ist.