[0001] Es gilt im Hinblick auf die deutsche Patentanmeldung P 34 34 806.9 bzw. eine unter
Beanspruchung der Priorität dieser Patentanmeldung eingereichte Nachanmeldung eine
Beleuchtungseinheit als Stand der Technik, bei der zeilenweise Lichtleitkanäle angeordnet
sind, in deren Stirnflächen Licht einkoppelbar ist und entlang derer das Licht aus
Lichtaustrittsbereichen in der Kanalwandung auskoppelbar ist. Die Beleuchtungseinheit
bildet dort einen Bestandteil einer Abtasteinrichtung zur Beleuchtung und optischen
Abtastung einer flächenhaften Vorlage. Bei dieser Abtasteinrichtung dient die Beleuchtungseinheit
zur mikrozeilenweisen Beleuchtung der Vorlage, wobei das von der Vorlage reflektierte
Licht spaltenweise mit Hilfe von Lichtempfangselementen erfaßt wird. Die Beleuchtung
einzelner Mikrozeilen kann gleichmäßig über die Länge der jeweiligen Mikrozeile erfolgen,
indem in mikrozeilenindividuelle Lichtleitkanäle stirnseitig eingekoppeltes Licht
kontinuierlich entlang des jeweiligen Lichtleitkanals aus dessen Kanalwandung auf
die Mikrozeile ausgekoppelt wird. Es ist aber auch eine entlang der Längsachse der
Lichtleitkanäle fortschreitende sukzessive Lichtauskopplung beispielsweise durch ein
an dem Lichtleitkanal entlang wandemdes Schallwellenpaket möglich.
[0002] Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung einer flachen Beleuchtungseinheit
aus.
[0003] Eine derartige Beleuchtungseinheit ist in der Zeitschrift "Elektronik", Heft 24,
1984 auf Seite 114 beschrieben. Die bekannte Beleuchtungseinheit ist als Elektrolumineszenz-Anzeigeeinheit
ausgebildet, bei der in einer Anzeigefläche individuell ansteuerbare Bildpunkte in
Form einzeln steuerbarer Elektrolumineszenzelemente in 256 Zeilen und 512 Spalten
angeordnet sind. In der bekannten Beleuchtungseinheit ist weiterhin eine Ansteuer-und
Treiberelektronik zur Ansteuerung der einzelnen Bildpunkte integriert. Die Bautiefe
der bekannten Beleuchtungseinheit beträgt 0,8 Zoll (ca. 2 cm).
[0004] Aus der US-PS 3 238 859 ist weiterhin eine Beleuchtungeinheit als Bestandteil einer
Fotokopiereinrichtung bekannt. Die bekannte Beleuchtungseinheit enthält eine flache
Elektrolumineszenzschicht, die in einer Folienanordnung zwischen zwei durchsichtigen,
elektrisch leitenden Folienelektroden liegend angeordnet ist. Durch Beaufschlagung
der Folienelektroden mit einer Wechselspannung wird die Elektrolumineszenzschicht
energetisch angeregt, so daß sie gleichmäßig über ihre Fläche aufleuchtet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das die Herstellung
von Beleuchtungeinheiten mit zumindest zeilenweise steuerbarer Lichtausstrahlung in
sehr flacher Ausführung und mit vergleichsweise wenigen Bauteilen ermöglicht; eine
weitere Aufgabe besteht darin, die Herstellung der flachen Beleuchtungseinheiten auf
kostengünstige Weise in hohen Stückzahlen bei jeweils gleichbleibender Qualität zu
ermöglichen, wobei eine besonders exakte Anordnung und Ausbildung der Lichtleitkanäle
zu gewährleisten ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Verfahren zur Herstellung einer flachen
Beleuchtungseinheit, erfindungsgemäß Lichtleitkanäle in Form von transparenten Stäben
zeilenweise auf der Oberseite einer Platte ausgebildet; die Oberseite der Platte wird
mit einer die Lichtleitkanäle überdeckenden und die Zwischenräume zwischen den Lichtleitkanälen
ausfüllenden Gießmasse überzogen und die Platte wird nach dem Aushärten der Gießmasse
soweit abgetragen, daß nur noch die Lichtleitkanäle jeweils dreiseitig von der Gießmasse
umschlossen verbleiben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung einer flachen Beieuchtungseinheit
mit nur relativ wenigen Bauteilen aufgrund der die Lichtleitkanäle bildenden Stäbe,
wobei sich ein sehr flacher Aufbau der Beleuchtungseinheit dadurch ergibt, daß die
Stäbe dünn ausgebildet sind. Die Gießmasse bildet nach dem Aushärten eine Folie, die
die Lichtleitkanäle jeweils dreiseitig umschließt, so daß lediglich eine Seite der
Lichtleitkanäle zur Auskopplung von in die Lichtleitkanäle eingespeistem Licht freiliegt;
die Lichtleitkanäle sind daher gegenüber äußeren Einflüssen gut geschützt in der Folie
eingebettet. Dadurch, daß die Lichtleitkanäle zuvor auf der Platte angeordnet werden,
läßt sich bezüglich ihrer späteren Anordnung in der Folie eine hohe Genauigkeit erzielen.
[0008] Bei verschiedenen Anwendungsfällen für die Beleuchtungseinheit kann eine Transparenz
der Folie erwünscht sein, wenn z. B. eine durch die Beleuchtungseinheit zeilenweise
zu beleuchtende Vorlage durch die Folie hindurch zumindest grob sichtbar sein soll
oder wenn bei einer Verwendung der Beleuchtungseinheit in einer Abtasteinrichtung
die Folie mit den Lichtleitkanälen vorlagennäher als Lichtempfangselemente angeordnet
ist. In diesen Fällen ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn als Gießmasse transparentes
Material verwendet wird, dessen optischer Brechungsindex geringer als der der Lichtleitkanäle
ist. Dadurch wird erreicht, daß einerseits die Folie transparent ist und andererseits
das in den Lichtleitkanälen geführte Licht in dem Grenzbereich zwischen den Lichtleitkanälen
und der Folie eine Totalreflexion erfährt, wodurch Streulichteinflüsse zwischen jeweils
benachbarten Lichtleitkanälen verhindert werden. Eine Verminderung von Streulichteinflüssen
läßt sich in vorteilhafter Weise auch dadurch erreichen, daß die auf der Oberseite
der Platte angeordneten Lichtleitkanäle vor dem Überziehen mit der Gießmasse verspiegelt
werden.
[0009] Eine besonders kostengünstige Herstellung der flachen Beleuchtungseinheit nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird dadurch erreicht, daß die Lichtleitkanäle einzeln
aus transparentem Material gepreßt werden und auf der Oberseite der Platte in zeilenweiser
Anordnung befestigt werden; die Platte wird nach dem Überziehen der Lichtleitkanäle
mit der Gießmasse von den vergossenen Lichtleitkanälen abgelöst. Zur Schaffung von
mikropunktindividuellen Lichtaustrittsbereichen können bei der Pressung der Lichtleitkanäle
auf ihren von der jeweiligen Fläche zur Befestigung auf der Platte abgewandten Flächen
zusätzlich Kerben eingepreßt werden, an denen das seitlich in die Lichtleitkanäle
eingekoppelte Licht aus diesen ausgekoppelt wird.
[0010] Eine besonders hohe Genauigkeit der Ausbildung der Lichtleitkanäle in Bezug auf ihre
Abmessungen und ihre Anordnung in der von der Gießmasse gebildeten Folie wird dadurch
erreicht, daß die Platte aus transparentem Material gefertigt wird und daß die Lichtleitkanäle
in Form von stegförmigen Erhebungen der Platte ausgebildet werden.
[0011] Die Platte wird in vorteilhafter Weise aus transparemten Kunststoff unter Verwendung
einer Matrize gegossen, die mit den auszubildenden stegförmigen Erhebungen in der
Platte entsprechenden Vertiefungen versehen ist. Hierdurch wird nämlich eine besonders
genaue Anordnung und Ausbildung der stegförmigen Erhebungen bzw. der späteren Lichtleitkanäle
in der Folie gewährleistet.
[0012] Die transparente Platte läßt sich beispielsweise im Spritzgußverfahren herstellen,
indem die Matrize als Preßmatrize verwendet wird und die Platte spritzgegossen wird.
[0013] Von besonderem Vorteil ist es, beim Gießen der Platte in der Matrize als transparenten
Kunststoff einen photopolymerisierbaren Klarlack zu verwenden und diesen durch Lichteinwirkung
zu härten. Ein derartiger Verfahrenschritt ist für sich aus der Druckschrift: "Philips
Technical Review", Band 40, 1982, Nr. 10, Seite 290, insbesondere Figur 4 bekannt.
Der Klarlack wird mittels einer Plexiglasscheibe in die Vertiefungen der Matrize gepreßt
und durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht durch die Plexiglasscheibe hindurch
ausgehärtet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach Aushärten des Klarlacks
und Vergießen der Lichtleitkanäle die Plexiglasscheibe von den vergossenen Lichtleitkanälen
abgelöst.
[0014] Zur Herstellung der Matrize werden vorteilhafterweise in einer Substratschicht zeilenweise
Nuten eingeschnitten, deren jeweilige Tiefe und Breite der Höhe und den Zwischenabständen
der stegförmigen Erhebungen auf der zu formenden transparenten Platte entsprechen;
von der die Nuten aufweisenden Seite der Substratschicht wird ein Formabdruck gewonnen,
der die Matrize bildet.
[0015] Eine weitere Lösung der oben angegebenen Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß
eine Trägerplatte mit auf einer Seite zeilenweise angeordneten Vertiefungen gepreßt
wird, deren jeweilige Tiefe und Breite den Querschnittsabmessungen von Lichtleitkanälen
entsprechen, und daß zur Ausbildung der Lichtleitkanäle transparentes Material in
die Lichtleitkanäle eingebracht wird. Auch diese Verfahrensvariante ermöglicht die
Herstellung einer sehr flachen Beleuchtungseinheit mit nur wenigen Bauelementen, wobei
die Lichtleitkanäle in den Vertiefungen gegenüber äußeren Einflüssen gut geschützt
eingebettet sind.
[0016] Ist eine Transparenz der Trägerplatte erwünscht, so wird die Trägerplatte aus transparentem
Material gepreßt, dessen Brechungsindex größer als der der Lichtleitkanäle ist; auf
diese Weise wird erreicht, daß das in den Lichtleitkanälen geführte Licht totalreflektiert
wird und kein Streulicht aus den Lichtleitkanälen austreten kann. Eine Verminderung
der Streulichteinflüsse wird in vorteilhafter Weise auch dadurch erreicht, daß die
Trägerplatte auf ihrer mit den Vertiefungen versehenen Seite vor dem Einbringen des
transparenten Materials für die Lichtleitkanäle verspiegelt wird.
[0017] Die Herstellung der Trägerplatte mit den Vertiefungen erfolgt vorteilhafterweise
dadurch, daß die Trägerplatte unter Verwendung einer Matrize gegossen wird, daß zur
Herstellung der Matrize in einer Substratschicht zeilenweise Nuten eingeschnitten
werden, deren jeweilige Tiefe und Abstand zueinander den Querschnittsabmessungen der
zu bildenden Lichtleitkanäle entspricht, daß von der die Nuten aufweisenden Seite
der Substratschicht ein erster Formdruck und von diesem ein zweiter Formdruck gewonnen
wird, der die Matrize bildet. Dieses Verfahren gewährleistet eine exakte Ausbildung
der Vertiefungen für die Lichtleitkanäle.
[0018] Zur Schaffung von mikropunktindividuellen Lichtaustrittsbereichen entlang der Lichtleitkanäle
ist vorgesehen, daß vor dem Einschneiden der Nuten in die Substratschicht in Querrichtung
hierzu spaltenweise Kerben in die Substratschicht eingeschnitten werden. Diese Kerben
ergeben in vorteilhafter Weise sowohl bei dem Verfahren, das die Pressung einer transparenten
Platte mit stegförmigen Erhebungen vorsieht, als auch bei dem die Bildung einer Trägerplatte
mit zeilenweise angeordneten Vertiefungen beinhaltenden Verfahren entsprechende Kerben
in den stegförmigen Erhebungen bzw. den Vertiefungen und damit in den Lichtleitkanälen,
so daß Lichtstrahlen, die in Stirnflächen der Lichtleitkanäle eingekoppelt werden,
an den der Lichtquelle zugewandten Kerbflächen so reflektiert werden, daß sie annähernd
senkrecht auf die Kanalwandung im lichtaustrittsbereich des Lichtleitkanales auftreffen
und somit aus diesem austreten können. Eine gleichmäßige Lichtauskopplung entlang
der einzelnen Lichtleitkanäle wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß bei
der Herstellung der Matrize die Kerben spaltenweise fortschreitend mit zunehmend größerer
Tiefe in die Substratschicht eingeschnitten werden.
[0019] Die Substratschicht selbst kann gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren
in Form einer Lackschicht auf einer Trägerschicht ausgebildet werden.
[0020] Im Hinblick auf eine hohe Schnittgenauigkeit beim Einschneiden der Nuten und Kerben
in die Substratschicht kann für diese alternative auch eine Metallplatte -beispielsweise
aus Kupfer oder Aluminium - verwendet werden.
[0021] Eine besonders einfache und damit kostengünstige Herstellung der Matrize für das
erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch erreicht, daß als Formabdruck ein Silikonkautschukabdruck
verwendet wird.
[0022] In Abwandlung hierzu läßt sich eine besonders hohe Genauigkeit der Ausbildung der
Lichtleitkanäle in Bezug auf ihre Abmessungen und ihre Anordnung dadurch erreichen,
daß zur Herstellung des Formabdruckes auf der die Nuten aufweisenden Seite der Substratschicht
eine leitfähige Schicht aufgebracht wird und daß in einem gaivanischen Bad auf der
leitfähigen Schicht eine Metallschicht aufgebaut wird, die bei ausreichender Dicke,
befreit von der Substratschicht den Formabdruck (die Matrize) bildet. Im Falle einer
Lackschicht als Substratschicht dient die leitfähige Schicht als Grundlage für die
galvanische Abscheidung der Metallschicht. Besteht die Substratschicht aus einer Metallplatte,
wie z. B. aus Kupfer, so wird das Kupfer beim letzten Schritt zur Herstellung der
Matrize weggeätzt und die leitfähige Schicht -beispielsweise ein Silberbelag -dient
dazu, den Ätzprozeß an der die Matrize bildenden Metallschicht zu stoppen.
[0023] Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
Figuren 1A, 1 B bis 6A, 6B auf schematische Weise einzelne Verfahrensschritte zur
Herstellung der flachen Beleuchtungseinheit dargestellt, wobei zunächst die lichtleitkanäle
ausgebildet und anschließend in einer Folie vergossen werden; die
Figuren 7A, 7B bis 9A, 9B zeigen im Hinblick hierauf alternative Teilschritte zur
Ausbildung der Lichtleitkanäle mit Hilfe von photopolymerisierbarem Klarlack. Die
Figuren 10A, 10B bis 15A, 15B zeigen einzelne Schritte einer weiteren Verfahrensvariante
zur Herstellung der Befeuchtungseinheit, wobei die Lichtleitkanäle in Vertiefungen
einer Trägerplatte eingebracht werden.
Figur 16 zeigt schließlich einen Ausschnitt aus der fertig hergestellten Beleuchtungseinheit
[0024] Zu den in den Figuren 1A, 1B bis 15A, 15B dargestellen Schnittzeichnungen ist anzumerken,
daß die Teildarstellungen rechts der strichpunktierten Trennlinien bezogen auf die
linken Teildarstellungen jeweils im rechten Winkel in die Zeichenebene hinein verlaufend
anzusehen sind.
[0025] Entsprechend einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf einer
Trägerschicht 1 (Figur 1A, 1B), die beispielsweise aus einer Glasplatte bestehen kann,
eine Substratschicht bestehend aus einer dünnen Lackschicht 2 aufgebracht. In diese
Lackschicht 2 werden zunächst spaltenweise Kerben 3 eingeschnitten, die von Spalte
zu Spalte fortschreitend mit größerer Kerbtiefe hergestellt werden. Bei einem bevorzugten
Spaltenabstand der Kerben 3 von etwa 0,5 mm liegt die Kerbtiefe im Bereich von 0,004
mm bis 0,5 mm. Die Kerbflächen 4 der Kerben 3 sind vorzugsweise unter einem Winkel
von etwa 45° gegenüber der Ebene der Lackschicht 2 geneight. In einem zweiten Verfahrensschritt
werden in Querrichtung zu den Kerben 3 zeilenweise Nuten 5 mit vorzugsweise rechteckförmigen
Querschnitt in die Lackshicht 2 eingeschnitten. Die Schnittiefe für die Nuten 5 ist
dabei mindestens so groß wie die der am tiefsten eingeschnittenen Kerbe. Im Hinblick
auf die für die Kerben 3 angegebenen Maße werden die Nuten 5 vorzugsweise mit einer
Breite von etwa 0,15 mm in einem Zeilenabstand von etwa 0,5 mm (jeweits von der Mitte
einer Nut zu der Mitte der benachbarten Nut gerechnet) ausgeführt. Die Trägerschicht
1 mit der durch die Einschnitte strukturierten Lackshicht 2 bildet wine Masterform.
[0026] In einem nächsten Verfahrensschritt wird auf der Lackschicht 2 eine (hier unverhältnismäßig
dick dargestellte) leitfähige Schicht 6 vorzugsweise in Form eine Metallüberzuges
in einer Sputterkammer aufgebracht. es ist jedoch auch möglich, diesen Metallüberzug
aufzudampfen. Dieser Verfahrensschritt dient zur Vorbereitung der Masterform für einen
nachfolgenden Galvanisierungsproseß, in dem in einem galvanischen Bad auf der leitfähigen
Schicht 6 eine Metallschicht 7 (Figur 2A, 2B) aufgebaut wird; bevorzugtes Material
für die Metallschicht 7 ist Nickel. Der Galvanisierungsprozeß ist beendet, wenn die
Metallschicht 7 eine Dicke erreicht, bei der sie die Kerben 3 und die Nuten 5 in der
Lackschicht 2 ausfüllt und ansonsten eine mechanisch ausrechend stabile Platte bildet.
[0027] Zur Verstärkung der Metallschicht 7 kann diese auf ihrer der Lackschicht abgewandten
Rückseite mit einer zusätzlichen Stabilisierungsschicht 7a - (Figur 3A, 38) beispielsweise
aus Gießharz abgedeckt werden. Die Metallschicht 7 mit der extrem dünnen leitfähigen
Schicht 6 und mit der rückseitigen Stabilsierungsschicht 7a ergibt, nachdem sie von
der Lackschicht 2 abgezogen worden ist, eine Matrize 8. Mit Hilfe der als Preßmatrize
verwendbaren Matrize 8 lassen sich in einer Spritzpresse 9 aus flüssigem transparentem
Kunststoff 10 wie z. B. Plexiglas oder Polycarbonat transparente Platten 11 (Figur
4A, 4B) pressen, auf deren Oberseite 12 jeweils zeilenweise stegförmige Erhebungen
13 ausgebildet sind, die in Querrichtung spaltenweise mit Kerben 14 versehen sind.
Bezüglich der Anordnung und der Abmessungen der stegförmigen Erhebungen 13 mit den
Kerben 14 entspricht die Oberseite 12 der transparenten Platte 11 der Struktur der
Lackshicht 2 der Masterform entsprechen Figur 1 A 1 B.
[0028] In einem folgenden Verfahrensschritt wird die transparente Platte 11 auf ihrer Oberseite
12 mit den stegförmigen Erhebungen 13 verspiegelt. Nachfolgend wird die Oberseite
12 der transparenten Platte 11 mit einer die stegförmigen Erhebungen 13 überdeckenden
und die Kerben 14 sowie die Zwischenräume zwischen den stegförmigen Erhebungen 13
ausfüllenden Gießmasse 15 überzogen (Figure 5a, 5B).
[0029] Ist die Gießmasse 15 ausgehärtet, so wird die transparente Plate 11 ausgehend von
ihrer der Oberseite 12 abgewandten Unterseite soweit abgetragen, bis nur noch die
ehemals stegförmigen Erhebungen 13 in Form von Lichtleitkanälen 16 jeweils dreiseitig
von der Gießmasse 15 umschlossen verbleiben (Figur 6A, 6B). Das Abtragen der Platte
11 kann durch ein mechanisches Verfahren beispielswiese durch Abschleifen und nachträgliches
Polieren oder durch ein chemisches Ätzerfahren erfolgen.
[0030] Alternativ zu der vorstend beschriebenen Verfahrensvariante, läßt sich die Beleuchtungseinheit
im Anschluß an den in der Figur 3A, 3B gezeigten Verfahrensschritt entsprechend den
in den Figuren 7A, B bis 9A, B bezeigten Schritten fertigstellen. Dazu wird ein photopolymerisierbarer
Klarlack 21 mit Hilfe einer Plexiglasplatte 22 in die Vertiefungen der Matrize 8 gepreßt.
Anschließend wird der Klarlack 21 durch die Plexiglasplatte 22 hindurch mit ultraviolettem
Licht 23 bestrahlt, so daß der Klarlack 21 zu einer transparenten Platte 11 aushärtet,
die aus einer dünnen Bodenplatte 24 mit zeilenweise angeordneten und mit Kerben 14
versehenen stegförmigen Erhebungen 13 besteht - (Figur 8A, 8B). Anschließend wird
die Matrize 8 von der transparenten Platte 11 gelöst und die so gefertigte Oberfläche
25 der transparenten Platte 11 verspiegelt. In einen folgenden Verfahrensschritt wird
die Platte 11 auf ihrer verspiegelten Oberfläche 25 mit einer Gießmasse 15 überzogen.
Nach dem Aushärten der Gießmasse 15 wir die an der transparenten Platte 11 anhaftende
Plexiglasplatte 22 abgezogen, so daß bis auf die sehr dünne Bodenplatte 24 im wesentlichen
nur die stegförmigen Erhebungen der transparenten Platte in Form der Lichtleitkanäle
16 jeweils dreiseitig von der Gießmasse 15 umschlossen verbleiben (Figur 9A, 9B).
[0031] Die Gießmasse 15 bidet somit eine Folie, in der zeilenweise die Lichtleitkanäle 16
mit ihren spaltenweise angeordneten Kerben 14 eingebettet sind. Figur 16 verdeutlicht
dies durch einen in perspektivischer Ansicht dargestellten Ausschnitt der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Beleuchtungseinheit bestehend aus der Folie
15 mit den Lichtleitkanälen 16. Anhand von zwei parallelen Lichstrahlen 17 und 18
wird verdeutlicht, wie bei seitlicher Einkopplung von Licht in die Stirnfächen eines
Lichtleitkanals 16 aufgrund der unterschiedlich tiefen Kerben 14 in dem Lichtleitkanal
16 eine über die Längsausdehnung des Lichtleitkanales 16 gleichmäßige Auskopplung
des Lichtes aus Lichtaustrittsbereichen 19 und 20 in der Kanalwandung des Lichtleitkanales
16 erreicht wird.
[0032] Zur Herstellung einer Beleuchtungseinheit nach Figur 16 entsprechend einer weiteren
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die Lichtleitkanäle aus transparentem,
in Vertiefungen einer Trägerplatte eingebrachten bzw. eingepreßtem Material bestehen,
wird im folgendem auf die Figuren 10a, 10B bis 15A, 15B Bezug genommen.
[0033] Wie Figur 10A, 10B zeigt, wird ebenso wie bei der vorstehend beschriebenen Verfahrensvariante
zunächst eine Masterform mit Nuten 5 und Kerben 3 hergestellt. Während bei der zuvor
beschriebenen Verfahrensvariante hierzu eine dünne Lackschicht als Substratshicht
ausgebildet wurde, werden entsprechend der Darstellung in Figure 10a, 10B die Nuten
5 und Kerben 3 in einer vorzugsweise aus Kupfer bestehenden Metallplatte 25 eingeschnitten.
Allgemein ist jedoch bei beiden Verfahrensvarianten die alternative Verwendung einer
Lackschicht oder einer Metallschicht als Substratschicht zum Einschneiden der Nuten
5 und Kerben 3 möglich.
[0034] In einem weiteren Verfahrensschritt wird auf der mit den Nuten 5 und Kerben 3 versehenen
Seite der Metallplatte 25 eine düne leitfähige Schicht 26 vorzugsweise aus Silber
aufgebracht. Auf dieser wird in einem galvanischen Bad eine Metallschicht 27 aufgebaut;
bevorzugtes Material für die Metallschicht 27 ist Nickel (Figur 11 A, 11 B).
[0035] In einem nachfolgenden Ätzprozeß wird die aus Kupfer bestehende Metallplatte 25 bis
zu der leitfähigen Schicht 26 hin weggeätzt; die leitfähige Schicht 26 (Silber) selbst
ist gegenüber dem verwendeten Ätzmitel resistent, so daß der Ätzprozeß endet, sobald
die gesamte Metallplatte 25 weggeätzt ist. Die verbleibende Metallschicht 27 und die
leitfähige Schicht 26 bilden zusammen einen ersten Formabdruck 28 (Figur 12A, 12B).
[0036] Nach einer Elektropolitur wird von diesem auf diese Weise ein zweiter Formabdruck
29 hergestellt, wie er in Figur 13A, 13B zu sehen ist. Dieser zweite Formabdruck 29
entspricht hinsichtlich seiner Oberflächenstruktur der in Figur 10A, 10B gezeigten
Metallplatte 25 mit den Nuten 5 und Kerben 3.
[0037] Der zweite Formabdruck 29 wird gemäß der Darstellung in Figur 14A, 14B ein einer
Spritzpresse 9 als Matrize 8 verwendet. Mit Hilfe dieser Matrize 8 lassen sich in
der Spritzpresse 9 Trägerplatten 30 (Figur 12a, 12B) aus Kunststoff 10 pressen, deren
Oberflächenstruktur der der in Figur 16 gezeigten Folie 15 entspricht. In die Vertiefungen
der Trägerplatten 30 werden daraufhin die Lichtleitkanäle 16 aus transparentem Material
eingepreßt (Figur 15A, 15B).
[0038] Die Ausbildung der Lichtleitkanäle 16 in der Trägerplatte 30 erfolgt in entsprechender
Weise, wie für die erste Verfahrensvariante unter Bezugnahme auf Figur 7A, 7B beschrieben
vorzugsweise mit Hilfe von photopolymerisierbarem Klarlack, der mittels einer Plexiglasplatte
gepreßt wird. Anschließend wird der Klarlack durch die Plexiglasplatte hindurch mit
ultraviolettem Licht bestrahlt, so daß der Klarlack ausgehärtet und nach Entfernen
der Plexiglasplatte in Form der Lichtleitstäbe in den Vertiefungen der Trägerplatte
verbleibt.
[0039] Im Rahem der Erfindung ist est auch möglich, die Formabdrucke von der Substratschicht
2 bzw. 25 statt mittels eines galvanischen Prozesses mit Hilfe von Silikonkautschuk
zu gewinnen.
[0040] Je nach Ansteuerung der Lichtleitkanäle bestehen für die Beleuchtungseinheit zahlreiche
Verwendungsmöglichkeiten beispielsweise als flächenhaftes Beleuchungselement beispielsweise
für optische Abtastgeräte oder als hochauflösendes Display.
1. Verfahren zur Herstellung einer flachen Beleuchtungseinheit, dadurch gekennzeichnet
, daß Lichtleitkanäle (16) in Form von transparenten Stäben zeilenweise auf der Oberseite
(12) einer Platte (11) ausgebildet werden, daß die Platte (11) mit einer die Lichtleitkanäle
(16) überdeckenden und die Zwischenräume zwischen den Lichtleitkanälen (16) ausfüllenden
Gießmasse (15) überzogen wird und daß die Platte (11) nach dem Aushärten der Gießmasse
(15) so weit abgetragen wird, daß nur noch die Lichtleitkanäle (16) jeweils dreiseitig
von der Gießmasse (15) umschlossen verbleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Gießmasse (15) transparentes
Material verwendet wird, dessen optischer Brechungsindex geringer als der der Lichtleitkanäle
- (16) ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf der Oberseite (12) der Platte (11) angeordneten Lichtleitkanäle (16) vor dem Überziehen
mit der Gießmasse (15) verspiegelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ddurch gekennzeichnet, daß die
Lichtleitkanäle einzeln aus transparentem Material gepreßt und auf der Oberseite der
Platte in zeitenweiser Anordnung befestigt werden und daß die Platte nach dem Überziehen
der Lichtleitkanäle mit der Gießmasse von den vergossenen Lichtleitkanälen abgelöst
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(11) aus transparentem Material gefertigt wird und daß die Lichtleitkanäle (16) in
Form von stegförmigen Erhebungen (13) der Platte (11) ausgebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Platte (11) aus transparentem
Kunststoff unter Verwendung einer Matrize (8) gegossen wird, die mit den auszubildenden
stegförmigen Erhebungen (13) in der Platte (11) entsprechenden Vertiefungen versehen
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Matrize (8) als Preßmatrize
verwendet wird und die Platte (11) spritzgegossen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als transparenter Kunststoff
ein photopoJyrnerisierbarer Klarlack (21) verwendet wird, der durch Lichteinwirkung
(23) gehärtet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
der Matrize (8) in einer Substratschicht (2) zeilenweise Nuten (5) eingeschnitten
werden, deren jeweilige Tiefe und Breite der Höhe und den Zwischenabständen der stegförmigen
Erhebungen - (13) auf der zu formenden transparenten Platte - (11) entsprechen und
daß von der die Nuten (5) aufweisenden Seite der Substratschicht (2) ein Formabdruck
gewonnen wird, der die Matrize (8) bildet.
10. Verfahren zur Herstellung einer flachen Beleuchtungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Trägerplatte (30) mit auf einer Seite zeilenweise angeordneten Vertiefungen
gepreßt wird, deren jeweilige Tiefe und Breite den Querschnittsabmessungen von Lichtleitkanälen
(16) entsprechen, und daß zur Ausbildung der Lichtleitkanäle (16) transparentes Material
in die Vertiefungen eingebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet ,daß die Trägerplatte (30)
aus transparentem Material gepreßt wird, dessen optischer Brechungsindex größer als
der der Lichtleitkanäle - (16) ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatte (30)
auf ihrer mit den Vertiefungen versehenen Seite vor dem Einpressen des transparenten
Materials für die Lichtleitkanäle (16) verspiegelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trägerplatte (30) unter Verwendung einer Matrize - (8) gegossen wird, daß zur Herstellung
der Matrize (8) in einer Substratschicht (25) zeilenweise Nuten (5) eingeschnitten
werden, deren jeweilige Tiefe und Abstand zueinander den Querschnittsabmessungen der
zu bildenden Lichtleitkanäle (16) entspricht, daß von der die Nuten (5) aufweisenden
Seite der Substratschicht (25) ein erster Formabdruck (28) und von diesem ein zweiter
Formabdruck (29) gewonnen wird, der die Matrize (8) bildet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Einschneiden der Nuten (5) in die Substratschicht (2 bzw. 25) in Querrichtung hierzu
spaltenweise Kerben (3) in die Substratschicht (2 bzw. 25) eingeschnitten werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben (3) spaltenweise
fortschreitend mit zunehmend größerer Tiefe in die Substratschicht (2 bzw. 25) eingeschnitten
werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Substratschicht
in Form einer Lackschicht (2) auf einer Trägerschicht (1) ausgebildet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Substratschicht
eine Metallplatte (25) verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Formabdruck
ein Silikonkautschukabdruck verwendet wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
des Formabdruckes (8) auf der die Nuten (5) aufweisenden Seite der Substratschicht
(2) eine leitfähige Schicht (6) aufgebracht wird und daß in einem galvanischen Bad
auf der leitfähigen Schicht (6) eine Metallschicht (7) aufgebaut wird, die bei ausreichender
Dicke befreit von der Substratschicht (2) den Formabdruck (8) (die Matrize) bildet.