[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von strukturierten und/oder
eine Farbwirkung aufweisende, bitumenhaltige Beläge für den Straßen- und Wegebau.
Die nach dem neuen Verfahren gewonnenen bitumenhaltigen Beläge sind jedoch in gleichem
Maße auch für Parkplätze, Flugplatzstartbahnen, Spielplätze, Gehwege, verkehrsberuhigte
Zonen, Laden- und Einkaufsstraßen, Industriefußböden, Estrichmassen und andere aus
bitumenhaltigem Material gestaltete Oberflächen geeignet.
[0002] Es ist seit langem das Bestreben der bitumenverarbeitenden Industrie, insbesondere
des Straßen- und Wegebauers, aus besagtem Material Oberflächenbeläge vorbezeichneter
Art in besonders strukturierter und insbesondere farbiger Form und Aussehen zu gestalten,
um hierdurch nicht nur ein verbessertes Aussehen - und damit Anpassung bzw. Abstimmung
auf die Umgebung - zu erreichen, sondern auch der Oberflächenbeschaffenheit eine erhöhte
Verkehrssicherheit zu verleihen.
[0003] Die Anfärbung und Strukturierung bituminöser Deckschichten, d.h. mit Bitumen als
Bindemittel hergestellter mineralischer Belagsmischungen, wie Gußasphalt, Asphaltbeton,
Splitt-Mastix-Beläge, Asphalt-Mastix, Oberflächenschutzschichten, Asphaltmischmakadam
usw. unterliegt der natürlichen Barriere, die durch die schwarzbraune Eigenfarbe des
Bitumens gegeben ist.
[0004] Zwar verlieren eingebaute Asphaltdecken ihre dunkle Farbe in gewissem Maße, da der
an der Deckenoberfläche dünne Bindemittelfilm durch den Einfluß des Verkehrs und der
natürlichen Verwitterung abgetragen wird, so daß die Mineralstoffe, wie Splitt usw.,
ihre Eigenfärbung erkennen lassen, wodurch nach längerem Gebrauch die Farbtönung der
Deckenoberfläche bestimmt wird (Aufhellung von Asphaltdeckschichten). Dieser Vorgang
der natürlichen Aufhellung von Deckenoberflächen, der insbesondere von der Verkehrsbelastung
abhängig ist, läßt sich jedoch nicht steuern; er ist an das Verkehrsaufkommen gebunden
und erlaubt höchstens eine Vergrauung (Aufhellung der ursprünglich schwarzen Färbung)
nur in den befahrenen Bereichen und keine gezielte Farbgebung und Strukturierung der
gesamten Deckenoberfläche.
[0005] Für nicht befahrene Decken besteht dieser Aufhellungseffekt somit praktisch nicht.
[0006] Durch geeignete, helle Mineralstoffe als Zusatz zum Deckschichtmischgut oder durch
Aufbringung derartiger Mineralien auf der Deckschicht im Anschluß an deren Verlegung
(Aufstreuen und Eindrücken bzw. Einwalzen in das heiße Mischgut) oder schließlich
auch durch Verwendung heller Oberflächenschutzschichten durch Behandeln mit hellem
Splitt oder bituminösen Schlämmen, läßt sich eine zeitliche begrenzte Aufhellung und
eine grau bis mittelgraue Deckschicht gewinnen. Diese Aufhellung - nicht Färbung und
Strukturierung - ist jedoch für längere Zeitabschnitte nur dann zu konservieren, wenn
- wie eingangs gesagt - ein starker Verkehr selbst den oberflächlichen Bitumenfilm
abträgt und dadurch die Helligkeit des mineralischen Materials zum Vorschein kommt.
Mineralstoffe, die hierfür u.a. geeignet sind, also als "hell" oder auch farbig im
vorstehenden Sinne gewertet werden können, sind Gabbro, Granit, Kalkstein, Moränegestein,
Quarz, Porphyr, Trachit, Labradorit usw.
[0007] Aufhellungsversuche mit Kunststoffen, insbes. Hochpolymeren sowie Metallen (z.B.
Aluminium), mit Kreide, Dolomit, Flintstein, hellfarbiger Schlacke, sind ebensowenig
geeignet, eine gezielte, vom Schwarz- oder Grauton (Bitumeneigenfarbe) differenzierte
Färbung und/oder Strukturierung der Asphaltdecke zu erreichen, wie ein insbesondere
bei Gußasphalt oft versuchtes Verfahren, dem Mischgut helle Zuschlagsstoffe beizugeben
und zusätzlich die noch heiße Gußasphaltoberfläche mit hellem Splitt abzustreuen.
Die durch Verwitterung oder durch den Verkehrseinfluß (Abrieb) eintretende aufhellende
Wirkung ist nie gleichmäßig oder einheitlich. Vielmehr treten neben schwarzen Bereichen
großflächige Grauzonen auf, die dem Auge einen schmutzigen, "verwitterten" Farbeindruck
vermitteln.
[0008] Es wurde weiterhin bereits versucht, durch Zusatz von Farbpigmenten, insbesondere
auf Eisen-, Chrom-, Kupfer- und Manganbasis, auch in Form von Spinellen und Mischverbindungen
von Schwer-und Buntmetallen eine Aufhellung oder Anfärbung zu erzielen. Hierdurch
kann naturgemäß nur der im Mischgut vorhandene Mörtel eingefärbt werden (das Bitumen
bleibt von diesem Vorgang unberührt). Es werden aber auch hierbei ausschließlich "unsaubere"
Färbungen erzielt, wobei fast immer zusätzlich das Schwarz des Bitumens dominiert
und die Wirkung weitgehend des Farbpigments aufhebt.
[0009] Schließlich ist es bekannt, bitumenhaltige Beläge aus Standardmischgut (Gußasphalt,
Asphaltbeton usw.) mit gefärbten Kunstharzen zu beschichten, d.h. bereits verlegte
Asphalte mit Mischungen von Pigmenten und Kunstharzen (Pigmenteinbettung in Kunstharze)
zu besprühen oder sonstwie zu behandeln. Abgesehen davon, daß hierdurch die Haltbarkeit
begrenzt ist, weil durch den Verkehr ein baldiger Abtrag der Beschichtung eintritt,
so daß nur ein zeitlich begrenzter Effekt gegeben ist, liefert dieses Verfahren der
Oberfläche ein "künstliches" Aussehen und stellt offensichtlich die verkehrstechnische
Beschaffenheit der Fahrbahn (Griffigkeit und Rauhigkeit) in Frage. Die bekannten Eigenschaften
eines echt bituminösen Straßenbelages sind hierdurch nicht mehr gegeben.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile bisheriger Methoden der
Aufhellung bzw. Färbung und Strukturierung von bitumenhaltigen Oberflächenbelägen
zu beheben und ein Verfahren zu schaffen, das einen Weg anzeigt, der gezielt zu einer
dauerhaften, vom Einfluß des Verkehrs unabhängigen, je nach Einsatzgebiet variablen
Anfärbung und/ oder Strukturierung bituminöser Beläge führt, wobei eine Vielfalt von
Strukturen und Farben der Beläge erreicht werden kann.
[0011] Überraschenderweise wurde gefunden, daß dieses Vorhaben durch die Kombination von
zwei gezielten Maßnahmen ermöglicht wird.
a) Die Herstellung eines auf ganz bestimmte, definierte Zusammensetzung, Korngröße
und Farbbeschaffenheit ausgerichteten Mischguts in bekannter Weise unter Verwendung
von Zwangsmischern; Einbau dieses Mischguts bei gegebener, durch die Bitumenqualität
bestimmter Einbautemperatur mit (ggf.) nachfolgender Verdichtung.
b) Abtragung eines Teils der Oberfläche des verlegten Mischguts bis zu einer vom Aufbau
des Mischguts abhängigen Tiefe; wobei dieser Abtrag nur den Mörtel und das Bindemittel
erfaßt, das grobkörnige Mineralgut (Splitt) jedoch nicht angegriffen wird, wobei der
Abtrag des Mörtels und des Bitumenfilms durch Hochdruckwasserstrahlbehandlung (HWSB)
erfolgt.
[0012] Durch dieses Verfahren wird zunächst erreicht, daß ein gesteuerter Anteil des grobkörnigen
Splitts oberflächlich freigelegt wird, wobei - ebenfalls gesteuert - die Abtragung
bzw. Abschlämmung des Mörtels bzw. Bindesmittels nur soweit erfolgt, daß eine Verankerung
des unteren Teils der grobkörnigen Mineralien im Gesamtgefüge erhalten bleibt.
[0013] Durch die erfindungsbemäße Kombination aus speziellem Mischgutaufbau und HWSB wird
eine bestimmte, regelbare Schicht des Mörtels und des Bindesmittels weggeschlämmt.
Dabei wird das reine Mineralkorn bzw. der sogenannte Kernasphalt freigelegt. Dieser
weist nunmehr sowohl seine Eigenstruktur als auch seine Eigenfärbung auf und liefert
eine (neue) Oberflächenschicht mit Dicken zwischen ca. 2 und ca. 10 mm Rauhtiefe,
die in ihrem unteren Bereich über Bindemittel und Mörtel fest im Mischgut verankert
bleibt.
[0014] Das für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Mischgut ist in gewissem Maße an
eine bestimmte Menge Grobkorn gebunden, damit bei der HWSB nur der Mörtel bzw. Bindemittel,
nicht aber das Splittmaterial selbst weggetragen wird. Die HWSB ist in ihrer Intensität
mit der gewählten Belagsstruktur abzustimmen. Im allgemeinen erfolgt die HWSB bei
Raum- bzw. Umgebungstemperatur nach dem Erkalten des Mischguts mit einem Hochdruckwasserstrahl
bei über 300 bar Strahldruck, einer-Wassermenge von ca. 2 bis 25 1/m
2 Fläche und einer Dauer von mindestens 60 sek/m
2. Es versteht sich, daß diese Angaben (Druck, Wassermenge, Zeit je m
2) variabel sind und sich gegenseitig ergänzen können. Außerdem spielt die Zusammensetzung
des Mischguts, die Zeit nach der Verdichtung desselben sowie die gewünschte Tiefe
der Abtragung eine Rolle, wobei es für den Fachmann kein Problem darstellt, diese
Variablen in einem Kurzversuch zu ermitteln und den gegebenen Möglichkeiten anzupassen.
[0015] Für die HWSB sind alle Arten von Hochdruckwasserstrahlerzeuger geeignet, wie sie
von der einschlägigen Industrie angeboten werden. Dabei hat es sich gezeigt, daß insbesondere
bei Mischgut mit relativ hohem Bitumenanteil die Temperatur des Wasserstrahls über
Umgebungstemperatur liegen kann, so z.B. bis zu 100' C und darüber, was bedeutet,
daß auch gesättigter Wasserdampf vorteilhaft sein kann. Auch hierfür geeignete Geräte
sind industriell lieferbar und nicht Gegenstand der Erfindung. Die Mörtelentfernung
auch mittels Sandstrahlen wäre ggf. möglich, doch hier wird das Gesteinskorn zwangsläufig
auch geschädigt und teilweise mit abgetragen.
[0016] Wie bereits gesagt, sind die effektiven Grenzwerte von Wasserdruck, Wassertemperatur,
Dauer der Strahlbehandlung, Wassermenge usw. eine Funktion sowohl der angestrebten
Abtragtiefe als auch des Mischgutaufbaus. Von entscheidender Bedeutung ist aber, daß
die Tiefe der Abtragung einen Wert von ca. 60 % der maximalen Korngröße in der obersten
Schichtlage nicht überschreitet, damit durch die verbleibenden 40 % das Grobkorn im
nicht abgetragenen Material eine feste Verankerung gegeben ist.
[0017] Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Aufbau eines bitumenhaltigen Belags,
insbesondere für Straßen- und Wegebau, aber auch für verkehrsberuhigte Zonen, Spiel-
und Sportanlagen usw. wird anhand der Figuren 1 - 3 näher beschrieben.
[0018] Figur 1 zeigt in nicht maßstabsgerechter Darstellung den Aufbau eines aus Splittkorn
(2) und Mörtel (1) bestehenden Gußasphaltbelags, der auf dem Unterbau (3) aufliegt.
Er hat insbesondere folgende Zusammensetzung:
[0019]

[0020] Man erkennt den relativ hohen Anteil an Splitt 11/16, dessen Korngröße für die Tiefe
der Abtragung durch die HWSB entscheidend ist.
[0021] Der bei einer Temperatur von ca. 200 - 260' C verlegte Gußasphalt wird nach dem Erkalten
mit einem Hochdruckwasserstrahl bei Umgebungstemperatur unter einem Strahldruck von
über 400 bar so lange behandelt, bis eine Splittschicht von ca. 10 mm Tiefe, d.s.
etwa 60 % des Durchmessers des Quarzitsplitts 11/16, freigelegt ist. Dies entspricht
dem Maß (a) in Figur 2, bezogen auf den größten Durchmesser (b) des Maximalkorns.
Es entsteht eine mörtel- und bindemittelfreie Schicht (4), deren Hohlräume das blanke,
farbige Korn (2) sichtbar machen. Dieses Korn (2) verbleibt im unteren Bereich im
Mörtel (1) eingebettet und ist in diesem fest verankert.
[0022] Das Mineralkorn (Splitt) mit dem größten Durchmesser kann sowohl in gebrochenem Zustand
ohne regelmäßigen Habitus, also als eigentlicher Splitt vorliegen, es kann aber auch
als Siebfraktion eines Kiesmaterials, also als Rund- oder Ovalkorn, eingesetzt werden.
Der Anteil des Splitts bzw. Kiesel mit dem größten Korndurchmesser im Mischgut sollte
zwischen etwa 15 und 50 Gew.-Anteilen, insbesondere zwischen etwa 20 und 40 Gew.-Anteilen
und bevorzugt zwischen etwa 25 und 30 Gew.-Anteilen liegen. Für einen Gußasphalt im
Sinne der Erfindung hat sich für einen Kornbereich 0/16 mm ein Splittaufbau von z.B.

als besonders vorteilhaft erwiesen (Bitumenanteil ca. 7 Gew.-%). Das Maximalkorn von
8/11 bzw. 11/16 mm liegt somit anteilmäßig bei etwa 18 - 31 Gew.-Anteilen.
[0023] Ein Walzasphalt setzt bei Verwendung von z.B. Porphyrsplitt im allgemeinen ein gleiches
Korngrößenspektrum voraus. Erfindungsgemäß wird hierfür ein Splittaufbau'von z.B.

[0024] Für vorstehend definierten Walzasphalt beträgt die Abtragtiefe durch HWSB ca. 7 mm,
entsprechend einem Maximalwert von ca. 60 % der maximalen Korngröße.
[0025] Es hat sich gezeigt, daß es besonders vorteilhaft, jedoch nicht in jedem Falle notwendig
ist, dem Strahlwasser eine geringe Menge (ca. 0,01 bis 1 Gew.-%) eines kationen- oder
anionenaktiven Netzmittels zuzusetzen, um die Oberflächenspannung zu erniedrigen und
dadurch den Abschwemmprozess des freigelegten Mörtel- und Bindemittelmaterials zu
erleichtern. Geeignete Tenside sind dem Fachmann bekannt und bedürfen hier keine Erläuterung.
[0026] Durch das neue Verfahren wird das Grobkorn in seiner spezifischen Oberflächenbeschaffung
(Farbe, Glanz, Struktur usw.) freigelegt. Die Oberfläche des Belags nimmt somit auch
diese Eigenschaften insgesamt an. Es versteht sich, daß durch geeignete Wahl des Grobkorns
eine Vielzahl von Farbeffekten und Strukturen an der Oberfläche eines Straßenbelags
usw. erzielt werden können. Anstelle von Quarzit, Kies, Porphyr u.a. können auch geeignete
Pigmente wie Titandioxyd, Aluminiumoxyd (Weißpigmente), Eisenoxyd-Rot, Chromoxyd-Rot
und -Gelb, Spinelle, Mischoxyde von Schwer-und Buntmetallen, Schlacken usw., insbesondere
aber auch die Vielzahl von Buntpigmenten der Silikat-, Aluminat-, Chromat- und Antimonat-Reihe
selbst direkt als "Splitt" Verwendung finden. Hier sind natürlich dem erfindungsgemäßen
Verfahren dadurch Grenzen gesetzt, als die Abriebfestigkeit den Einsatz derartiger
Pigmente nur für wenig beanspruchte Oberflächen erlaubt. Selbstverständlich können
auch Kunstsplitte (z.B. LUXOVIT
(R)) oder auch Rundkorn aus ähnlichen Materialien eingesetzt werden.
[0027] Vorteilhaft im Rahmen der Erfindung erweist es sich, wenn die nach. dem Abtragen
durch HWSB freigelegte rauhe Oberfläche einen dünnen Film aus Kunstharz bzw. Hochpolymeren
erhält (Figur 3/a).
[0028] Ein derartiger Film (5) deckt das bindemittelfreie Volumen (4) zwischen dem freigelegten
Korn (2) teilweise ab und verhindert nicht nur ein Eindringen von sauren Wässern in
den Bodenbelag, sondern läßt als Klarfilm, z.B. aus Acrylat oder Methacrylat oder
ähnlichen Klarpolymeren gebildet, die Farbe des Korns (2) und dessen Struktur auf
lange Zeit unverändert erhalten. Selbstverständlich kann nach der Freilegung der rauhen
Oberfläche (4) durch HWSB auch eine teilweise Auffüllung derselben durch geeignete,
ggf. ebenfalls pigmentierte, im allgemeinen aber klare Kunstharze und Polymere (6)
erfolgen, wie dies in Figur 3/b dargestellt ist.
[0029] Veredlungen der freigelegten Oberfläche nach Figur 3/a oder 3/b sind insbesondere
dann vorteilhaft, wenn bei relativ niedrigem Verkehrsaufkommen eine für das Auge besonders
wirksame, farbige und/oder strukturierte Oberfläche geschaffen werden soll, wie dies
bei Parkplätzen, Spiel- und Sportanlagen usw., Gehwegen, Terrassen, Schwimmbecken
u.a. der Fall ist. In Verbindung mit gemischtem Splitt-Grobmaterial, etwa aus Schiefersplitt,
Porphyrsplitt und Kiesel, also Mischungen aus vorwiegend gebrochenem und rund-ovalem
Material kann der Struktureffekt noch erhöht werden. Auch ein Abschleifen der nach
Auffüllen der "Täler" noch verbliebenen Gesteinsspitzen ist möglich.
[0030] Schließlich sei noch erwähnt, daß sich das neue Verfahren beim Anlegen von unterschiedlich
gefärbten oder unterschiedlich strukturierten, nebeneinander liegenden Fahrbahnen,
für Begrenzungsstreifen, Treppenabstufungen usw. hervorragend bewährt hat.
1. Verfahren zur Herstellung strukturierter und/oder farbiger bitumenhaltiger Beläge
für Straßen und Wege, Gehwege, verkehrsberuhigte Zonen, Spiel- und Parkplätze, Fußböden,
Laden- und Einkaufsstraßen und andere aus bitumenhaltigem Material gefertigte Oberflächen,
wobei diese Beläge in bekannter Weise aus einem korngestuften Mineralgemisch und Bitumen
als Bindemittel bestehen und im Heiß-, Warm- oder Kalteinbau verlegt und ggf. verfestigt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mischgut zwischen 15 und 50 Gew.-Anteilen eines Grobkorns
(Splitt) von ca. 8 bis ca. 16 mm enthält, das die farbgebende und strukturierende
Komponente darstellt, und daß im Anschluß an die Verlegung und ggf. Verfestigung des
Mischguts der das Grobkorn einbettende Mörtel zusammen mit dem Bindemittel (Bitumen)
bis zu einer Tiefe von maximal 60 96 des Durchmessers des Grobkorns an der Oberfläche
des Belags durch Behandlung mit Hochdruckwasser abgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Hochdruckwasserbehandlung
freigelegte Schicht eine Tiefe zwischen etwa 2 und etwa 10 mm aufweist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckwasserstrahl
einen Absolutdruck von über 300 bar aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wassermenge
je m 2 abzutragende Oberfläche zwischen etwa 2 und 25 1 bei einer Einwirkungszeit von mindestens
60 sek und einer Wassertemperatur zwischen Umgebungstemperatur und etwa 100` C beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlwasser
zwischen etwa 0,01 bis 1 Gew.-% eines oberflächenaktiven Mittels enthält.
6. Anwendung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 - 5 auf einen Gußasphaltbelag, z.B.
der Zusammensetzung (auf 1000 Gew.-Teile):

7. Anwendung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 - 5 auf einen Walzasphaltbelag, z.B.
der Zusammensetzung (je 1000 Gew.-Teile):
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Grobkorn aus einem
oder mehreren Bestandteilen der Gruppe Gabbro, Granit, Moränegestein, Diabas, Quarzit,
Porphyr, Trachit, Labradorit und Kalk besteht.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Grobkorn aus einem
oder mehreren Bestandteilen der Gruppe Eisenoxyd, Chromoxyd, Spinell, Schwer- und
Buntmetall=Mischoxyden, Metall-Silikaten-, Aluminaten- und Chromaten teilweise überzogen
wird.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Hochdruckwasserstrahlbehandlung
freigelegte Oberfläche mit einem dünnen Kunstharz oder Hochpolymeren-Film überzogen
wird.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Hochdruckwasserstrahlbehandlung
freigelegten Leerstellen (4) mit einem klaren oder pigmentierten Kunstharz oder Hochpolymerisat
ausgefüllt werden.