[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elastisches Lager für Schienen von Schienenfahrzeugen,
bestehend aus einer Oberplatte und einer Unterplatte und einer zwischen ihnen angeordneten
Gummiplatte und wobei Ober-und Unterplatte durch mehrere Schraubbolzen und auf ihnen
angeordneten Gummiringen unter gegeneinander wirkenden veränderbarer Vorspannung setzbar
sind.
[0002] Elastische Lager für Schienen von Schienenfahrzeugen sind in unterschiedlichen Ausführungen
bekannt. Sie dienen dazu, Geräusche, die von Schienenfahrzeugen ausgehen und die auf
den Untergrund übertragen werden, zu vermindern. Ferner werden der Untergrund und
die Radsätze der Schienenfahrzeuge durch solche elastische Lager geschont. Dies ist
besonders für Brücken, Tunnel und andere künstliche Schienenunteriagen von Bedeutung.
Auch für die Geräuschminderung in Wohngebieten ist ein solches elastisches Lager mit
Erfolg einsetzbar. Eine besonders vorteilhafte Ausführung ist in der Patentanmeldung
P 33 41 681 beschrieben. Ein solches Lager ist infolge seiner veränderlichen Vorspannbarkeit
in der Lage, sich auf unterschiedliche Resonanzschwinungen einstellen zu lassen. Dies
ermöglicht die Geräusch-und Körperschallverminderung in den besonders störenden Frequenzbereichen.
Ein derartiges Lager ist jedoch im wesentlichen auf bestimmte Radsatzlasten und bestimmte
Geschwindigkeitsbereiche eingeschränkt. Dadurch werden bei verschiedenen Schienenfahrzeugen,
wie Straßenbahnen und Bundesbahnfahrzeugen unterschiedliche Lagergestaltungen erforderlich.
[0003] Derartige Lager können auch einen verhältnismäßig großen Platzbedarf aufweisen und
eine Bauhöhe besitzen, die in besonderen Fällen Schwierigkeiten bereitet.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein elastisches Lager der eingangs beschriebenen Gestaltung
zu - schaffen, das einen kompakten Aufbau ermöglicht, auf unterschiedliche Anforderungen
sehr gut einstellbar ist und das sich darüber hinaus mit geringem Materialaufwand
erstellen läßt.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erhalten, daß man bei dem
eingangs beschriebenen elastischen Lager vorsieht, daß die Gummiplatte an einer oder
beiden Oberflächen Vertiefungen oder Erhöhungen aufweist, die in entsprechende Oberflächengestaltungen
der Ober-und/oder Unterplatte eingebettet sind und die Ränder auf Ober-und Unterplatte
unter Anordnung einer flanschartigen übergreifenden Verbreiterung senkrecht und parallel
zueinander verlaufende Flächen aufweisen, zwischen denen eine verbindende Gummischicht
liegt.
[0006] Durch diese Gestaltung der Ober-und Unterplatte und der dazwischen liegenden Gummiplatte
ist zunächst eine wirksame Anpassung an verschiedene Belastungsverhältnisse ohne weiteres
möglich. Die Gummiplatte hat durch ihre Einbettung in Aussparungen in Ober-und/oder
Unterplatte eine beliebige Variationsfähigkeit hinsichtlich ihrer Wandstärke. Dadurch
können Lasten je nach Bedarf aufgenommen werden. Außerdem führt diese Anordnung dazu,
daß auch Querkräfte in diesem Bereich wirksam aufgenommen werden können. Solche Querkräfte
werden aber auch durch die Gummischicht aufgenommen. die zwischen den flanschartigen
Verbreiterungen der Ränder liegen.
[0007] Je nach Anforderungen kann dabei die Seitenkraft mehr in der die Ränder verbindenden
Gummischicht aufgenommen werden. Von dieser unterschiedlichen Variationsmöglichkeit
kann besonders dann Gebruach gemacht werden, wenn es auf eine bestimmte Bauhöhe ankommt
und eventuell Kippbewegungen in sehr engen Grenzen gehalten werden sollen. Die Gummischicht
zwischen Ober-und Unterplatte kann in ihrer Qualität auf die Gummischicht abgestimmt
sein, die die Ränder von Ober-und Unterplatte verbindet. In der Regel wird eine gleiche
Shorehärte vorgesehen sein. Zu berücksichtigen ist hierbei auch, daß die durch die
Schraubbolzen erzeugte Vorspannung möglichst zu einer gleichen Verformungsstärke in
den beiden miteinander konkurierenden Gummikörpem führt.
[0008] Bei der Gummiplatte, die zwischen Ober-und Unterplatte angeordnet ist, können Bohrungen
verschiedenster Art vorgesehen sein, um eine entsprechende Verformungsfähigkeit und
Federeigenschaft zu erzeugen. In der Regel bestehen diese Bohrungen aus senkrechten
Kanälen, die mehr oder weniger dicht zueinander liegen können. Wichtig ist, daß hierbei
die Gestaltungen der Bohrungen und ihre Anordnung zueinander liegen können. Wichtig
ist, daß hierbei die Gestaltungen der Bohrungen und ihre Anordnung zueinander bei
der Verformung des Gummikörpers zu möglichst geringen unterschiedlichen Spannungszuständen
führt.
[0009] Die zwischen Ober-und Unterplatte liegende Gummiplatte sollte eine Shorehärte A von
etwa 50 bis 65° aufweisen. Die Härte richtet sich danach, welche voraussichtlichen
Belastungen auftreten werden und welche sonstigen Anforderungen an das Lager gestellt
werden. Da diese Gummiplatten leicht austauschbar sind, kann auch auf diese Weise
eine elegante Anpassung erreicht werden.
[0010] Nach der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, daß die Gummiplatte zwischen Ober-und
Unterplatte die ganze Plattenfläche einnimmt und nur in den Zonen der Bolzen und Grundbefestigung
Bohrungen aufweist. Dies ermöglicht eine weitgehende Entlastung von Ober-und Unterplatte
auf Biegebeanspruchung. Dies hat ferner zur Folge, daß diese Metallplatten aus tiefgezogenen
Stahlblechteilen bestehen können, die in der Regel preiswerter sind, als formgegossene
Metallplatten. Wegen der gegenseitigen Auswechselbarkeit der Platten kann auch dadurch
eine gute Anpassung an den jeweiligen Bedarf erfolgen.
[0011] Ein anderer wichtiger Teil der Erfindung besteht darin, daß die zwischen den Rändern
von Ober-und Unterplatte in Verbindung mit der flanschartigen Verbreiterung liegende
Gummischicht anvulkanisierte Stützleisten aufweist. Im einfachen Fall können bei entsprechender
nutenförmiger Randgestaltung einfache Gummiprofile in diese Zone eingelegt werden.
Um Querkräfte aufzunehmen, ist es jedoch wesentlich vorteilhafter, an den zuvor genannten
Gummischichten anvulkanisierte Stützleisten vorzusehen. Diese können nämlich eine
feste Verbindung zwischen Ober-und Unterplatte schaffen und dennoch eine leichte Austauschbarkeit
ermöglichen. Durch die L-förmige Gestaltung der metallischen Stützleisten ist ein
Einsetzen in den vorgesehenen Platz auf einfache und sichere Weise möglich. Da die
Gummischicht zwischen den Metalleisten vorzugsweise einen parallelogrammförmigen Querschnitt
aufweist, wird auf diese Weise auch eine spezielle progressive Federeigenschaft in
diesen Gummikörper hinein gebracht.
[0012] Die parallelogrammförmige Gestaltung ermöglicht außerdem einen verhältnismäßig großen
Federweg, ohne daß es bei Ausschöpfung dieses Federweges zu Schäden kommen kann. Diese
Gummischicht hat außerdem den Vorteil, daß sie den Innenraum des lagers vor Verschmutzung
- schützt. Wird durch diese Gummileisten ein geschlossener Hohlraum zwischen Ober-und
Unterplatte erzeugt, so ist eine zusätzliche Öffnung zweckmäßig. Diese kann vorzugsweise
in der Unterplatte angeordnet sein. Eine solche Öffnung vermeidet es, daß eine eventuelle
Kompression von Luft und die damit erzeugte Wärme innerhalb des Lagers entsteht. Außerdem
kann Feuchtigkeit im Innern des Lagers vermieden werden.
[0013] Die Erfindung wird in Verbindung mit zwei Abbildungen beispielsweise erläutert. Beide
Abbildungen zeigen einen Partialquerschnitt des Lagers.
[0014] Nach Abb. (1) besteht das lager aus einer Oberplatte (1) und einer Unterplatte (2),
zwischen denen eine Gummiplatte (3) liegt. Oberplatte (1) und Unterplatte (2) werden
durch einen Bolzen (4) miteinander verbunden. Der Bolzen weist die Mutter (5) auf.
Außerdem ist der Bolzen (4) von einem Gummikörper (6) ringförmig umgeben, der an der
Ober-und Unterseite Ringauflagen (7) und (8) aufweist. Wird der Schraubbolzen (4)
durch Verstellung der Mutter (5) angezogen, so führt dies zu einer Zusammenpressung
der Gummiplatte (3). In Verbindung mit dem Gummiring (6) führt dies zu einem Schwebezustand
der Oberplatte (1) gegenüber der Unterplatte (2). Durch diese Vorspannung wird in
dem Lager ein Zustand für eine bestimmte Eigenfrequenz bewirkt, die auf die Verwendung
des jeweiligen Anwendungsfalls eingestellt ist.
[0015] Die Oberplatte (1) und die Unterplatte (2) weisen an den Rändern in Verbindung mit
einem Flansch (9) parallellaufende Flächen (10) und (11) auf. Diese Flächen sind senkrecht
angeordnet und verlaufen damit parallel zu dem Einfederungsvorgang. Zwischen den beiden
Flächen (10) und (11) liegt die Gummileiste (12), die an beiden Seiten Metalleisten
(13) und (14) anvulkanisiert enthält. Diese Leiste (12) kann ohne weiteres in den
vorgesehenen Raum eingeschoben werden und dient zur Aufnahme von Querkräften im Lager,
wie sie beispielsweise in Kurvenbereichen und bei Weichen auftreten können. Die Unterplatte
(2) weist bei (15) eine Lüftung auf.
[0016] Aus Abbildung (2) geht zusätzlich hervor, daß der Gummikörper (3) Erhöhungen (16)
und (17) aufweist, die in entsprechende Aussparungen in der Oberplatte (1) und der
Unterplatte (2) eingreifen. Durch diese Anpassung ist auch diese Gummiplatte (3) zur
Aufnahme von Querkräften geeignet.
1) Elastisches Lager für Schienen von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einer Oberplatte
und einer Unterplatte und einer zwischen ihnen angeordneten Gummiplatte und wobei
Ober-und Unterplatte durch mehrere Schraubbolzen und auf ihnen angeordneten Gummiringen
unter veränderbarer Vorspannung setzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiplatte
(3) an einer oder beiden Oberflächen Vertiefungen oder Erhöhungen (16, 17) aufweist,
die in entsprechenden Oberflächengestaltungen der Ober-und/oder Unterplatte (1, 2)
eingebettet sind und die Ränder von Ober-und Unterplatte (1, 2) unter Anordnung einer
flanschartigen, übergreifenden Verbreiterung - (9) senkrecht und parallel zueinander
verlaufenden Flächen (10, 11) aufweisen, zwischen denen eine verbindende Gummischicht
(12) liegt.
2) Elastisches Lager nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiplatte
(3) zwischen Ober-und Unterplatte (1, 2) Bohrungen aufweist.
3) Elastisches Lager nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiplatte
(3) zwischen Ober-und Unterplatte (1, 2) eine Shorehärte A von 50 -65° aufweist.
4) Elastisches Lager nach Anspruch (1) dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiplatte
(3) zwischen Ober-und Unterplatte (1, 2) die ganze Plattenfläche einnimmt und nur
in den Zonen der Bolzen (4) und der Grundbefestigung Bohrungen aufweist.
5) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis - (4) dadurch gekennzeichnet, daß
die zwischen den Rändern von Ober-und Unterplatte in Verbindung mit der flanschartigen
Verbreiterung (9) liegende Gummischicht (12) anvulkanisierte metallische Stützleisten
(13, 14) aufweist.
6) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis - (5) dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummischicht (12) mit den anvulkanisierten Stützleisten (13, 14) im Querschnitt
parallelogrammförmig ausgebildet ist.
7) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis - (6) dadurch gekennzeichnet, daß
die anvulkanisierten Leisten (13, 14) L-förmigen Querschnitt aufweisen und sich auf
den Kanten an den Rändern von Ober-und Unterplatte (1, 2) abstützen.
8) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis - (7) dadurch gekennzeichnet daß
die Unterplatte (2) eine Öffnung (15) aufweist.
9) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis - (7) dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummischicht (12) zwischen den Rändern von Ober-und Unterplatte (1, 2) den Randbereich
vollständig umläuft.
10) Elastisches Lager nach den Ansprüchen (1) bis (7) dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummischicht (12) zwischen den Rändem von Ober-und Unterplatte (1, 2) mehrfach
unterbrochen ist.