[0001] Die Erfindung betrifft einen textilen Haftverschluß, der aus einem Schlaufenteil
und einem Hakenteil besteht, wobei die Haken des Hakenteils aus Draht gebildet sind.
[0002] Durch die DE-AS 16 10 459 ist ein textiler Haftverschluß dieser Art bekannt. Dieser
bekannte Haftverschluß besteht aus Metallitzen, um Temperaturen, die höher als 150°C
sind, standzuhalten. Damit jedoch diese bekannten Haftverschlüsse eine ausreichende
Biegsamkeit haben, müssen sehr dünne Metalldrähte verwendet werden. Die hierfür notwendigen
dünnen Metalldrähte sind jedoch wesentlich teurer als Kunststoffäden oder -garne.
Auch liegt der Fertigungsaufwand dieser metallischen Haftverschlüsse erheblich über
demjenigen der Haftverschlüsse aus Kunststoffäden oder -garnen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen textilen Haftverschluß zu
schaffen, der nicht nur eine hohe, weit über 150°C liegende Flammfestigkeit hat, sondern
hinsichtlich des Herstellungsaufwandes und der Kosten den Haftverschlüssen aus Kunststoffäden
oder -garnen im wesentlichen entspricht.
[0004] Diese Aufgabe löst ein Haftverschluß mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Dank der Carbonfasern liegt die Flammfestigkeit des erfindungsgemäßen Haftverschlusses
über 1000°C. Dennoch ist der textile Charakter in vollem Umfang gewährleistet, da
die Carbonfasern in Form von Fäden oder Garnen zur Verfügung stehen, deren textiler
Charakter mit demjenigen von textilen Fäden und .Garnen weitgehend übereinstimmt,
weshalb auch die gleichen Fertigungsverfahren angewendet werden können, nach denen
textile Haftverschlüsse aus Kunststoffäden und -garnen hergestellt werden. Der Fertigungsaufwand
der erfindungsgemäßen Haftverschlüsse entspricht daher im wesentlichen dem Fertigungsaufwand
textiler Haftverschlüsse aus Kunststoffäden und -garnen. Dies ist auch für eine hochautomatisierte
Nähtechnik von Bedeutung. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Haftverschlusses besteht darin, daß er chemisch gereinigt werden kann. Im Vergleich
zu einem Haftverschluß, der vollständig aus Metallitzen besteht, sind ferner die wesentlich
geringeren Kosten der Carbonfäden gegenüber den dünnen Metalldrähten ein wichtiger
Vorteil.
[0006] Da die Haken des Hakenteils aus Draht, vorzugsweise einem nicht rostenden Federstahlmaterial
bestehen, wäre es möglich, auch das Grundmaterial des Hakenteils aus Metalldrähten
herzustellen, also den vollständig aus Carbonfasern bestehenden Schlaufenteil zusammen
mit einem Hakenteil zu verwenden, dessen Grundmaterial aus Drähten besteht oder Drähte
enthält. Im Hinblick auf die vorstehend erwähnten Vorteile, welche sich mit den Carbonfasern
erreichen lassen, ist es jedoch in der Regel vorteilhafter, auch das Grundmaterial
des Hakenteils ausschließlich aus Carbonfasern
[0008] Sowohl aus Fertigungsgründen als auch im Hinblick auf den textilen Charakter des
flächenhaften Hakenverschlußes werden die Carbonfasern vorzugsweise in Form von Garnen
verarbeitet. Sowohl der Schlaufenteil als auch der Hakenteil lassen sich dann beispielsweise
nach der üblichen Webetechnik herstellen, bei welcher die Schlaufen und Haken mit
Hilfe von Polfäden gebildet werden, deren Schlingen beim Hakenteil zur Bildung der
Haken seitlich aufgeschnitten werden.
[0009] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf einen Abschnitt eines bandförmigen
Schlaufenteils,
Fig. 2 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf einen Abschnitt des zugehörigen,
bandförmigen Hakenteils,
Fig. 3 einen vergrößert sowie perspektivisch und schematisch dargestellten Ausschnitt
aus Fig. 1,
Fig. 4 einen vergrößert sowie perspektivisch und schematisch dargestellten Ausschnitt
aus Fig. 2.
[0010] Der als Ganzes mit 1 bezeichnete Schlaufenteil eines bandförmigen Haftverschlußes
besteht aus einem Grundgewebe 2 sowie über die eine Seite dieses Grundgewebes überstehenden
Schlaufen 3. Das Grundgewebe 2 ist in einer bei Haftverschlüßen üblichen Webetechnik
unter Bildung je eines Nährandes 4 hergestellt. In Fig. 3 sind die Kettfäden mit 5,
die Schußfäden mit 6 bezeichnet. Zwischen den beiden Nährändern 4 in Richtung der
Kettfäden 5 ver
- laufende Polkettfäden bilden die Schlaufen 3, welche, wie Fig. 1 zeigt, im Ausführungsbeispiel
in Doppelreihen angeordnet sind, welche sich vom einen zum anderen Nährand 4 in Schußrichtung
erstrecken. Der in Kettrichtung gemessene Abstand zweier benachbarter Doppelreihen
ist größer als der Abstand zwischen den beiden eine Doppelreihe bildenden Schlaufenreihen.
[0011] Sowohl die Kettfäden 5 als auch die Schußfäden 6 und die die Schlaufen 3 bildenden
Polkettfäden bestehen aus einem Carbonfasergarn, beispielsweise einem unter dem Warenzeichen
"SIGRAFIL-SPO" auf dem Markt erhältlichen gezwirnten Garn.
[0012] Der zugehörige Hakenteil 7 hat ein Grundgewebe 8, das wie das Grundgewebe 2 des Schlaufenteils
1 unter Bildung je eines Nährandes 9 nach einer bekannten Webtechnik hergestellt ist,
wobei ebenso wie bei dem Schlaufenteil sowohl die Kettfäden 10 als auch die Schußfäden
11 aus einem Carbonfasergarn bestehen. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um das
gleiche Garn, aus dem der Schlaufenteil 1 gewebt ist.
[0013] Zwischen den beiden Nährändern 9 verlaufen in Kettrichtung Polkettfäden, die aus
einem nicht rostenden Federstahl bestehen und zunächst Schlaufen bilden, die anschließend
zur Bildung von Haken 12 im Bereich des einen Schlaufenschenkels aufgeschnitten werden.
Die Haken 12 sind wie die Schlaufen 3 jeweils in Doppelreihen angeordnet, die sich
in Schußrichtung vom einen zum anderen Nährand 9 erstrecken, und auch hier ist der
Abstand zwischen benachbarten Doppelreihen größer als zwischen den beiden Hakenreihen,
welche jeweils eine Doppelreihe bilden.
[0014] Sowohl der Schlaufenteil 1 als auch der Hakenteil 7 haben einen textilen Charakter,
so daß sie wie textile Haftverschlüsse verarbeitet, insbesondere angenäht werden können.
Ihre Flammfestigkeit liegt jedoch weit über derjenigen von textilen Haftverschlüssen,
nämlich über 1000° C.
[0015] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonderes hervorgehoben und insbesondere nicht in
den Ansprüchen erwähnt sind.
1. Haftverschluß, der aus einem Schlaufenteil und einem Hakenteil besteht, wobei die
Haken des Hakenteils aus Draht gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Schlaufen (3) als auch das Grundmaterial (2) des Schlaufenteils (1), aus dem die Schlaufen
(3) herausragen, aus Carbonfasern bestehen.
2. Haftverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundmaterial (8)
des Hakenteils (7), aus dem die Haken (12) herausragen, aus Carbonfasern besteht.
3. Haftverschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonfasern
ein Garn bilden.
4. Haftverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Haken (12) bildende Draht aus einem nicht rostenden Federstahlmaterial besteht.
5. Haftverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
der Schlaufenteil (1) als auch der Hakenteil (7) ein Gewebe mit Polfäden ist, wobei
die von den Polfäden gebildeten Schlaufen beim Hakenteil (7) zur Bildung der Haken
(12) seitlich aufgeschnitten sind.