[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Drehstromregelantrieb, insbesondere Hebzeugantrieb
für die Anwendung bei Aufzügen, mit einem Drehstrommotor, einem Frequenzumrichter
und einer Steuereinheit.
[0002] Es ist bekannt, von einer Steuereinheit kontrollierte Drehstrommotoren mittels eines
Frequenzumrichters als Drehstromregelantriebe zu betreiben. Aus dem normalen 220/380
V Wechsel- bzw. Drehstromnetz mit 50 Hz Netzfrequenz wird die Primärseite des Frequenzumrichters
gespeist. Der Umrichter enthält einen Gleichrichterteil und einen Wechselrichterteil
sowie die Steuerungselektronik. Aus der gewonnenen Gleichspannung wird im Wechselrichterteil
des Umrichters Wechsel- bzw. Drehstrom der gewünschten Frequenz zusammengesetzt. Mit
diesem sekundärseitigen Wechsel- bzw. Drehstromnetz gewünschter und einstellbarer
Frequenz wird der Drehstrommotor betrieben. Die Steuereinheit bestimmt die Sollwerte
zur Führung und Lenkung des Umrichters und damit des Motors, entsprechend äußerer
Anforderungen sowie Belastungen des Antriebs.
[0003] Drehstromregelantriebe,insbesondere Hebzeugantriebe für Aufzüge, werden vielseitig
eingesetzt. Dabei tritt besonders bei der Anwendung in Aufzügen das Problem auf, mit
dem Antrieb den Fahrkorb oder allgemein gesprochen die Last, positionsgenau in die
Haltepunkte einzufahren und zum Stillstand zu bringen. Dies ist bei unterschiedlicher
Belastung oftmals nicht möglich. Das Tragseil ist unterschiedlich gedehnt, so daß
beim Anhalten bzw. Anfahren Höhenunterschiede zwischen Einstiegplattform und Boden
des Fahrkorbs bestehen.
[0004] Ein weiteres Problem ist der Anfahr- und Brems- bzw. Anhaltevorgang. Dabei wird oftmals
nur ruckend angefahren, das heißt aus dem Stillstand zunächst mit einem Schritt auf
niedrige Geschwindigkeit und dann in einem weiteren Schritt fast schlagartig auf die
Betriebsgeschwindigkeit geschaltet. Dies wird nicht als komfortabel vermerkt. Weiterhin
wird beim Einfahren in die Halteposition ruckartig von Betriebsgeschwindigkeit auf
niedrigere Geschwindigkeit, sog. Schleichfahrt, umgeschaltet, aus der dann ruckartig
heraus angehalten wird. Damit wird versucht, eine genauere Positionierung in dem Haltepunkt
zu erreichen. Neben zweifelhaftem Erfolg beim Positionieren wird die ruckweise Stillsetzung
als unangenehm empfunden.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, den elektrischen Drehstromregelantrieb gemäß
dem Dberbegriff des Anspruchs 1 derart auszugestalten, daß ein ruckfreies Anfahren
und Anhalten ermöglicht wird, ebenso wie das genaue Erreichen des Haltepunktes unabhängig
von der Belastung. Dies soll mit relativ geringen, sehr anpassungsfähigen und energiesparenden
Mitteln erreicht werden.
[0006] Die vorliegenderErfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei dem genannten elektrischen
Drehstromregelantrieb durch Anwendung der im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
niedergelegten Merkmale in sehr vorteilhafter Weise gelöst.
[0007] Die damit erzielten Vorteile bestehen besonders in folgendem. Es ist ein ruckfreies
Anfahren und Anhalten ermöglicht. Durch diese, man kann sagen "weiche" Anfahr- und
Haltevorgänge, die einfach optimierbar sind, ergeben sich nur sehr geringe Netz-Spitzenströme
und damit geringe Netzbelastungen, was geringe Anschlußkosten ermöglicht. Man kann
den Spitzenstrom sogar auf den Nennstrom begrenzen. Wird ein Asynchronmotor verwendet,
so kann man den Feldschwächbereich ausnutzen, d.h. bei niedrigen Drehzahlen hohe Momente
und bei hohen Drehzahlen niedrige Momente erzielen und dadurch hohe Anzugsmomente
ohne hohe Ströme erreichen und dennoch die erforderliche Hubleistung vom Umrichter
her bereit stellen. Der Haltepunkt kann ohne Schleichgangfahrt positionsgenau erreicht
werden. Damit ergibt sich ein in sich geschlossener Fahrvorgang, der komfortables
Fahren bei sparsamem Energieeinsatz sicherstellt.
[0008] Ein weiterer besonderer Vorteil beim Einsatz des erfindungsgemäß gestalteten Drehstromregelantriebs
als Aufzugsantrieb besteht darin, daß ein wesentlich einfacheres Getriebe, insbesondere
ein Stirnradgetriebe, anstelle eines teuereren und engergieverzehrenden Schneckenradgetriebes
eingesetzt werden kann. Damit kann der Gesamtwirkungsgrad, bestehend aus elektrischem
Antrieb und Getriebe, von 35% bis 40% auf ca. 70% erhöht werden.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
niedergelegt. Die damit erzielbaren Vorteile liegen entweder direkt auf der Hand oder
ergeben sich nachfolgend im Zusammenhang mit der speziellen Beschreibung.
[0010] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten besonderen
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen dabei im einzelnen:
Fig. 1 schematisch den Gesamtaufbau des erfindungsgemäß gestalteten Drehstromregelantriebs
am Beispiel der Anwendung als Hebzeugantrieb für einen Aufzug;
Fig. 2 schematisch als Blockbilddarstellung den verwendeten Frequenzumrichter mit
seinen wesentlichen Ein- und Ausgängen;
Fig. 3 schematisch in drei Diagrammen, jeweils in Abhängigkeit von der Zeit, ein Profil
der Beschleunigung a, der Geschwindigkeit v und der Lage x der vom Motor zwischen
zwei Positionen bewegten Last;
Fig. 4 schematisch ein Schaubild zur Gewinnung der Lage-Sollwerte xs; und
Fig. 5 schematisch in einem Blockdiagramm den Zusammenhang der Generierung der Lage-
Sollwerte und der Motorführung.
[0011] In Fig. 1 ist schematisch der Gesamtaufbau des erfindungsgemäßen Drehstromregelantriebs
10 am Beispiel der Anwendung als Hebzeugantrieb für einen Aufzug dargestellt. Der
Drehstromregelantrieb 10 treibt über eine Welle 13, ein Getriebe 30. Dessen Abtriebswelle
32 ist mit einer Seilführungsrolle 34 verbunden, über die das Tragseil 35 des Fahrkorbes
F des Aufzugs geführt ist. Das andere Ende des Tragseils 35 ist mit dem Gegengewicht
G verbunden.
[0012] Der Drehstromregelantrieb 10 besteht z.B. aus einem Synchronmotor oder, wie gezeigt,
aus einem Asynchronmotor 12, der vorzugsweise ein streuungsarmer Käfigläuf
gr-Asynchronrmtor ist. Der Asynchronmotor 12 ist über seine Rotorwelle 14 mit einem
Winkelschrittgeber 16 verbunden. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Antriebs
10 ist der Frequenzumrichter 18 sowie die Steuereinheit 24.
[0013] Der als Transistorpulswechselrichter ausgebildete Frequenzumrichter 18 speist über
die Leitungen 20 den Motor 12 mit einem f requenzmäßig in weiten Grenzen von 0 Hz
bis Maximalfrequenz verstellbarem Drehstromsystem. Dieses Drehstromsystem besitzt
aufgrund der Ausbildung und der Art der Steuerung des Transistorpulswechselrichters
einen niedrigen Oberschwingungsgehalt. Primärseitig wird der Umrichter vom üblichen
220 V bzw. 380 V Netz 22 gespeist.
[0014] Die Steuereinheit 24 steht über eine Sammelleitung 26 mit dem Transistorpulswechselrichter
18 in Verbindung. Über diese Sammelleitung werden dem Umrichter 18 Sollwerte zur Steuerung
und Regelung des Motors 12 zugeführt. Gleichzeitig werden Rückmeldungen über die Sammelleitung
der Steuereinheit 24 zur Verfügung gestellt. Die Steuereinheit 24 wird weiterhin über
eine Leitung 15 mit den Impulsen des Winkelschrittgebers 16 versorgt. Die Impulse
des Winkelschrittgebers 16 geben Auskunft über die Position des Rotors des Motors
12 bzw. über die winkelmäßige Lage der Welle 14. Aus diesen Signalen kann sowohl die
winkelmäßige Lage als auch die Geschwindigkeit des Rotors festgestellt werden. Darüberhinaus
kann man diese Signale auch zur Wegmessung benutzen, wenn eine geeignete Eichung vorgenommen
ist. Primär werden die Impulse des Winkelschrittgebers 16 zur optimalen und dynamischen
Führung des Motors 12 innerhalb der Steuereinheit 24 benutzt und verarbeitet.
[0015] Die Steuereinheit 24 wird über die Leitung Ixo und über die Leitung Ixu mit Initiatorsignalen
versorgt. Über einen weiteren als Sammeleingang zu verstehenden Eingang 28 werden
der Steuereinheit 24 externe übergeordnete Sollwertsignale zugeführt.
[0016] Die Leitungen Ixu und Ixo sind Ausgänge von Oderschaltungen 37 bzw. 39. Die Eingänge
der Dderschaltung 37 sind Signale der Initiatoren I
2u, 1
3u und I
4u. Diese Signale treten immer dann auf, wenn der Fahrkorb F des Aufzugs mit seiner
Unterkante 40 an Initiatorpunkten von unten nach oben an die mit zwei, drei, und vier,
bezeichneten Stockwerke heranfährt. Solche Initiator-Positionsgeber sind innerhalb
des Fahrstuhlschachtes an örtlich genau festgelegten Punkten unterhalb der Haltelinien
vorgesehen. Werden die Haltestellen von oben angefahren, dann gibt es an den Initiatorpositionen
I
10, 12o und I
30 Impulse, die über die Oderschaltung 39 zusammengefaßt auf der Leitung I
xo der Steuerschaltung 24 zugeführt werden. Auch diese Signale treten dann auf, wenn
der Fahrkorb F mit seiner Unterkante 40 von oben kommend sich den Haltepunkt der Stockwerte
drei, zwei und eins jeweils bis auf eine bestimmte Entfernung angenähert hat. Diese
Signale Ixo und Ixu leiten dann jeweils den Bremsvorgang ein, um den Fahrkorb F genau
auf den Stockwerken eins bis vier zum Anhalt zu bringen.
[0017] Figur 2 zeigt schematisch als Blockbilddarstellung den verwendeten Frequenzumrichter
18 mit seinen wesentlichen Teilen und mit seinen wesentlichen Ein- und Ausgängen.
Der Umrichter 18 enthält einen Teil GR/NT mit Gleichrichter sowie Niederspannungsnetzteil.
Der Gleichrichter liefert an den Transistorwechselrichter WR die Gleichspannung. Das
Niederspannungsnetzteil versorgt die Umrichtererlektronik. Sowohl der Teil GR/NT als
auch der Wechselrichterteil WR wird von der Steuer- und Regelelektronik SR geführt.
Die wesentlichen Eingänge des Steuer- und Regelteils sind zum einen die Steuereingänge
UE zum Umrichter Einschalten und UA zum Umrichter Ausschalten sowie IF als Impulsfreigabe
für den Wechselrichter und FS als Fehlersignal, Signale, die eine zweiphasige Sollwertvorgabe
ermöglichen, werden über die Anschlüsse Rund S angeschlossen. Die Phasenstrom-Istwerte
sind an den Anschlüssen R
i, S., T
i abnehmbar.
[0018] Der als Transistorpulswechselrichter ausgebildete Wechselrichter WR versorgt die
drei Stränge U, V, W der Motorzuleitungen 20. Da der Wechselrichter WR mit bis zu
100 kHz Abfragefrequenz betrieben wird, können dessen Zweige nicht nur nahezu rein
sinusförmige Phasenströme erzeugen, sondern auch Gleichströme führen oder schnelle
Phasenstromänderungen erzwingen. Dies ist für eine dynamische Führung des Käfigläufer-Asynchronmotors
wesentlich.
[0019] Wird ein Asynchronmotor verwendet, so kann man den Feldschwächbereich ausnutzen,
d.h. bei niedrigen Drehzahlen hohe Momente und bei hohen Drehzahlen niedrige Momente
erzielen und dadurch hohe Anzugsmomente ohne hohe Ströme erreichen und dennoch die
erforderliche Hubleistung vom Umrichter her bereit stellen.
[0020] Die Steuer- und Regelelektronik SR des Umrichters 18 ist so ausgelegt, daß ein Vierquadrantenbetrieb
möglich ist. Weiterhin ermöglicht sie entweder eine Phasenstrom-oder eine Phasenspannungsregelung
bei zweiphasiger Sollwertvorgabe. Die Strombegrenzung ist einstellbar, so daß die
Netz-Spitzenströme das gewünschte oder zulässige Maß nicht übersteigen.
[0021] Die Steuereinheit 24 ist mit einem Mikrorechner versehen. Dieser dient zur optimalen
Stromführung, zur Weg- bzw. Drehzahlregelung sowie zur Erzeugung ruckfreier Anfahr-
und Brems- bzw. Haltebewegungen des Asynchronmotors 12. Darüberhinaus erzeugt die
mikrorechnergeführte Steuereinheit 24 Sollwerte in Abhängigkeit von und in Übereinstimmung
mit zugeführten Istwerten, übergeordneten Sollwertsignalen, externen Positionssignalen
und intern vorgegebener Regelparameter. Solche übergeordneten Sollwertsignale sind
beispielsweise die über Anschluß 28 zugeführten Anforderungen zum Fahren des
[0022] Aufzugs zu einer bestimmten Stelle von einer bestimmten Stelle. Bei zugeführten Istwerten
kann es sich um die Position handeln, es kann sich auch um die Stromistwerte für die
einzelnen Phasen R, S und T handeln. Externe Positionssignale sind beispielsweise
die über die Leitungen Ixu und I
xo zugeführten unterenbzw.oberen Initiatorpositionssignale aus dem Fahrstuhlschacht.
Als Beispiel für intern vorgegebene Regelparameter sind max. Beschleunigung, max.
zulässige Geschwindigkeit sowie max. Ströme und Spannungen zu nennen.
[0023] Die in der mikrorechner
geführten Steuereinheit 24 vorgenommene Generierung der Sollwerte wird anhand der Fig.
3 bis 5 nachfolgend näher erläutert. Fig. 3 zeigt in Abhängigkeit von der Zeit t drei
Diagramme. Dabei ist im obersten Diagramm der Fig. 3 ein Profil der Beschleunigung
a für einen bestimmten Bewegungszyklus aufgetragen. Die Beschleunigung nimmt dabei
in einem ersten Bereich linear zu , bleibt dann für eine gewisse Zeit auf dem max.
zulässigen Wert und nimmt anschließend auf Null ab. Danach wird die Beschleunigung
negativ, das heißt sie nimmt linear zu im Sinne des Abbremsens, verharrt dann für
eine Weile auf gleichbleibendem negativen Maximalwert und nimmt anschließend linear
wieder zu bis zum Wert Null.
[0024] Das in Fig. 3 in der Mitte dargestellte Diagramm zeigt das Profil der Geschwindigkeit
v über der Zeit t für das in dem ersten Diagramm dargestellte Beschleunigungsprofil.
Die Geschwindigkeit folgt dabei im Bereich tD bis t
1 in etwa der Form einer Parabel, das heißt dies entspricht dem linear ansteigenden
Teil der Beschleunigung zwischen den Zeitpunkten t
D bis t
1. Danach steigt die Geschwindigkeit zwischen t1 und t2 linear an. Anschließend im
Bereich zwischen t2 und t
3 verlangsamt sich der Anstieg der Geschwindigkeit parabelförmig, um dann im Bereich
zwischen t
3 und t4 konstant auf dem maximalen Wert Vmax zu bleiben. Entsprechend linearem Negativwerden
der Beschleunigung a zwischen den Zeitpunkten t4 und t5 nimmt die Geschwindigkeit
parabelförmig ab, nimmt dann linear zwischen den Zeiten t5 und t
6 ab, um im Bereich zwischen t
6 und t7 einerParabel folgend weiterhin abzunehmen, um im Zeitpunkt t
7 den Wert 0 zu erreichen.
[0025] Das unterste Diagramm in Fig. 3 zeigt die Lage X über der Zeit t zwischen den Zeitpunkten
t0 und t7 entsprechend dem Beschleunigungsprofil a bzw. dem Geschwindigkeitsprofil
v zu den entsprechenden Zeitpunkten. Dabei entspricht das Lageprofil x beispielsweise
dem Verlauf und dem jeweiligen Ort in Abhängigkeit von der Zeit des Aufzugkorbes F
zwischen dem Stockwerk zwei und dem Stockwerk drei.Die untere Linie, entsprechend
der Zeitachse t entspricht dabei der Haltelinie des Stockwerkes zwei und die obere
gestrichelte entspricht dabei der Haltelinie des Stockwerkes drei, wie dies in Fig.
1 dargestellt ist. Der Ortverlauf der Lage des Korbes, dies entspricht der Kurve X
s verläuft sanft ansteigend einer Kurve folgend vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt
t
3, zu dem die Geschwindigkeit ihren max. Wert erreicht hat. Zwischen dem Zeitpunkt
t
3 und dem Zeitpunkt t
4, das heißt bei konstanter Geschwindigkeit ist der Ortsverlauf linear. Anschließend
zwischen dem Zeitpunkt t
4 und dem Zeitpunkt t
7, nähert sich kontinuierlich bei abnehmender Geschwindigkeit in einem sanften Übergang
der Fahrkorb der Haltlinie 3. In etwa parallel zu der mit X
s bezeichneten durchgehend gezeichneten Kurve ist gestrichelt die tatsächliche Lage
mit X
i angegeben. Die tatsächliche Lage des Fahrkorbes F folgt zeitlich verzögert dem generierten
Sollwert X
s, wie dies aus der Kurve ersichtlich ist.
[0026] Im linearen Bereich des in Fig. 3 dargestellten Lagediagramms ist der Zeitpunkt mit
Hilfe eines Pfeils eingezeichnet, zu dem das Initiatorsignal 1
3u (vgl. dazu auch Fig. 1) auftritt. Dieses Signal I
3u gibt an, daß bei der Fahrt des Fahrkorbes F zwischen Stockwerk zwei und Stockwerk
drei deruntere Initiatorpunkt vor Erreichen des Stockwerks drei durch die Unterkante
40 des Fahrkorbes erreicht ist. Ab da ist noch ein festgelegter Weg Xinit zurückzulegen.
Dies kann in Praxis etwa dem Weg von 1 m entsprechen. Die Steuereinheit 24 berechnet
aus diesem Wert und dem gespeicherten Wert des notwendigen Bremsweges diejenigen weiteren
Sollwerte, die bis zur Einleitung des Bremsens noch in linearer Verfahrensweise abgegeben
werden können.
[0027] In der Fig. 4 ist in Nebenanordnung zu den drei Diagrammen der Fig. 3 schematisch
die Ablauffolge bei der Erstellung jedes einzelnen Lagesollwertes X
s schematisch erläutert. In zyklischer Abfolge mit geeigneter Frequenz wird zu einem
bestimmten Δ a des Beschleunigungsprofils ein Summationsvorgang vorgenommen, der zu
einem Beschleunigungswert a führt. Dieser Beschleunigungswert a muß kleiner als der
maximale sein. Daraus wird durch Summation bzw. Integration der zugehörige Geschwindigkeitswert
V ermittelt, der ebenfalls kleiner als die zulässige Maximalgeschwindigkeit V
max ist. Durch eine weitere Summation wird daraus der zu dem anfänglichen Δ a und dementsprechend
vorerreichten Wert der aktuelle Sollwert X
s für die Lage zu dem bestimmten Zeitpunkt des Fahrkorbes F ermittelt. Dieser Vorgang
wird wie gesagt zyklisch in einem bestimmten Takt vorgenommen.
[0028] Fig. 5 stellt schematisch im Blockdiagramm den Zusammenhang der Generierung der Lagesollwerte
X
s und der Führung des Motors durch den Umrichter dar. Im Sollwertgenerator der Steuereinheit
24 werden entsprechend den Startbedingungen und des Auftretens der Initiatorimpulse
11
0 bis I
4u die Lagesollwerte X
s ermittelt.
[0029] Diese Lagesollwerte X werden einem Lageregler zugeführt. Am Ausgang stehen dann die
beiden Phasensollwerte Rs und Ss an, die entweder den Phasenstrom oder die Phasenspannung
sollwertmäßig vorgeben. Diese Werte werden dem Umrichter zugeführt, der daraus mit
Hilfe seiner Steuer-und Regelelektronik SR die Motorphasenströme abgibt.
[0030] Bei jedem Anfahrvorgang wird von der Steuereinheit 24 während des Anfahrvorganges
zwischen dem Zeitpunktto bis t
3, wie in Fig. 3, insbesondere im unteren Diagramm dargestellt, ein bestimmter Anfahrsollweg
Xs ermittelt. Dieser Anfahrweg bzw. die dabei ermittelten einzelnen Sollwerte, werden
als Bremsweg gespeichert und beim darauffolgenden Bremsvorgang in umgekehrter Reihenfolge
als Sollwerte im Bremsvorgang für den Bremsweg verwendet. Somit wird ein zum Anfahrweg
analoger Bremsweg sichergestellt. Eingeleitet wird der Bremsvorgang dann, wenn bei
einer ganz bestimmten Position vor dem Haltepunkt das Signal I
xo oder I
xu kommt. Durch die Steuereinheit wird dann ermittelt, wann der Bremsvorgang eingeleitet
werden muß. Der Bremsvorgang wird analog zum Anfahrvorgang durchgeführt und im Anschluß
an den Initiatorimpuls dann eingeleitet, wenn die Fahrkorbposition dem Gesamtweg abzüglich
des Anfahrwegs entspricht. Dabei sind Anfahrweg und Bremsweg diejenigen Strecken,
bei denen, wie aus den Diagrammen der Fig. 3 ersichtlich, eine Geschwindigkeitsänderung
der Last-bzw. des Fahrkorbes F auftritt.
[0031] Die Generierung der Lagesollwerte X
s für den in der Position geführten Antrieb erfolgt durch die mikrorechnergeführte
Steuereinheit 24 in der Weise, daß eine kontinuierliche Bewegung vom Zeitpunkt des
Anfahrens, t
D bis zum Zeitpunkt des kompletten Anhaltens zum Zeitpunkt t
7 erreicht ist. Fig. 3 zeigt diesen kontinuierlichen ruckfreien Verlauf, der einen
besonders angenehmen Fahrkomfort sicherstellt.
1. Elektrischer Drehstromregelantrieb, insbesondere Hebzeugantrieb für die Anwendung
bei Aufzügen, mit einem Drehstrommotor, einem Frequenzumrichter und einer Steuereinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein Winkelschrittgeber (16) mit dem Rotor des Drehstrommotors (12) verbunden ist,
b) der Frequenzumrichter (18) einen Transistorpulswechselrichter enthält, welcher ein
in weiten Grenzen verstellbares Drehstromsystem niedrigen Dberschwingungsgehalts liefert,
c) die Steuereinheit (24) mit einem Mikrorechner versehen ist zur optimalen Strom-
und Flußführung, zur Weg- bzw. Drehzahlregelung sowie zur Erzeugung ruckfreier Anfahr-
und Brems- bzw. Haltebewegungen des Drehstrommotors (12), und
d) die Steuereinheit (24) Lagesollwerte (Xs) bzw. Phasensollwerte (Rs, Ss) erzeugt in Abhängigkeit von und in Übereinstimmung mit zugeführten Istwerten, übergeordneten
Sollwertsignalen, externen Positionssignalen (Ixu, Ixo) und intern vorgegebener Regelparameter (a, amax, vmax).
2. Antrieb gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von einem Mikrorechner
geführte Steuereinheit (24) aus einem intern vorgegebenen zeitabhängigen Profil der
Beschleunigung (a) durch Summation ein Geschwindigkeitsprofil (v) erzeugt und durch
weitere Summation daraus ein positionsabhängiges Lageprofil (x) erzeugt wird, dessen
einzelne Werte (xs) als Sollwerte für die Lageregelung dienen, wobei die Summation wiederholt mit hoher
Frequenz zyklisch durchgeführt wird.
3. Antrieb gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Anfahrvorgang
für den Anfahrweg erzeugten Sollwerte (xs) gespeichert werden und als Sollwerte im Bremsvorgang im umgekehrter Reihenfolge
für den Bremsweg verwendet werden.
4. Antrieb gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsvorgang analog zum
Anfahrvorgang durchgeführt und dann eingeleitet wird, wenn diejenige Position erreicht
ist, die dem Gesamtweg abzüglich des jeweiligen Anfahrweges entspricht.
5-. Antrieb gemäß Anspruch 3 oder 4dadurch gekennzeichnet, daß Anfahrweg und Bremsweg
diejenige Strecke ist, bei der eine Geschwindigkeitsänderung der Last (F) auftritt.
6. Antrieb gemäß einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mikrorechnergeführte
Steuereinheit (24) die Lagesollwerte (xs) derart erzeugt, daß die Anfahrbewegung sowie die Bremsbewegung kontinuierlich, d.h.
ruckfrei aus dem bzw. in den Stillstand erfolgt und ebenso der Übergang in die konstante
sowie aus der konstanten Geschwindigkeit.
7. Antrieb gemäß einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorpositionswinkelsignale
des mit dem Rotor des Drehstrommotors (12) verbundenen Winkelschrittgebers (16) sowohl
zur dynamisch optimalen Führung des Drehstrommotors (12) als auch zur Wegmessung verwendbar
sind.
8. Antrieb gemäß einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Drehstrommotor
ein Käfigläufermotor-Asynchronmotor (12) vorgesehen ist.
9. Antrieb gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfigläufer-Asynchronmotor
(12) streuungsarm ist und damit einen großen Feldschwächbereich aufweist.
10. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet , daß als Drehstrommotor
ein Synchronmotor vorgesehen ist.