[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Behältern, insbesondere von
Dampferzeugern, bei dem Ablagerungen chemisch aufgelöst oder mechanisch entfernt werden.
[0002] In Dampferzeugern wird durch abgelagerte Korrosionsprodukte der Wärmeübergang behindert.
Eine Anreicherung von Salzen und Kupferverbindungen führt darüber hinaus zur weiteren
Korrosion der Heizrohre im Dampferzeuger.
[0003] Bisher wurden unterschiedliche Reinigungsverfahren getrennt angewendet: Mit einem
mechanischen Reinigungsverfahren werden bei regelmäßiger Durchführung die meisten
Ablagerungen entfernt. Im Dampferzeuger verbleiben aber harte Verkrustungen, die mit
Calziumsalzen und Kupfersalzen angereichert sind. Ein nur mechanisches Verfahren reinigt
also den Dampferzeuger unvollständig. Mit einem chemischen Reinigungsverfahren werden
sämtliche Ablagerungen chemisch aufgelöst und dann entweder durch Fällung, durch Filtration
oder durch Ionenaustausch abgeschieden oder zusammen mit der Lösung entfernt. Das
erfordert einen hohen Zeitaufwand und es müssen relativ viele Abfallstoffe beseitigt
werden. Eine rein chemische Dampferzeugerreinigung ist also wegen des großen Aufwandes
nicht wirtschaftlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, kostengünstiges und trotzdem
zuverlässiges Reinigungsverfahren zu entwickeln. Da insbesondere Kupferverbindungen
sehr zur Korrosion beitragen, und darüber hinaus andere Reinigungsprozesse behindern,
sollen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren primär alle Kupferverbindungen aus dem
Dampferzeuger entfernt werden. Die weitere Reinigung soll dann mit geringem Aufwand
durchgeführt werden.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vorhandene Kupferverbindungen
chemisch aufgelöst und anschließend lose Ablagerungen und Flüssigkeiten mechanisch
entfernt werden und daß dann noch verbleibende Verkrustungen chemisch aufgeweicht
und abschließend die gelockerten Ablagerungen sowie die verbliebenen Chemikalien ausgespült
werden.
[0006] Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren wird also in vier Schritten durchgeführt:
1. Auflösen der Kupferverbindungen.
2. Mechanische Reinigung.
3. Chemisches Auflösen bzw. Aufweichen der noch verbliebenen Verkrustungen.
4. Ausspülen der gelockerten Ablagerungen und der verbliebenen Chemikalien.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung von Behältern, insbesondere von
Dampferzeugern, wird der Vorteil erzielt, daß Reinigungserfolg und Aufwand optimiert
sind. Man erzielt also mit kleinem Aufwand einen möglichst großen Reinigungserfolg.
[0008] Die vorhandenen Kupferverbindungen werden beispielsweise dadurch chemisch aufgelöst,
daß einer wässrigen Lösung geeignete Liganden zugegeben werden, wodurch lösliche Komplexe
der Kupfersalze gebildet werden.
[0009] Damit wird der Vorteil erzielt, daß die Kupferverbindungen, die fast alle chemischen
Reinigungsprozesse entscheidend stören, auf einfache Weise vollständig entfernt werden.
Die wässrige Lösung, die die Kupferkomplexe enthält, wird zusammen mit losen Ablagerungen
in einem ersten mechanischen Reinigungsverfahren ent-. fernt.
[0010] Nachdem die Kupferverbindungen entfernt sind, verbleiben im Dampferzeuger Verkrustungen,
die vorwiegend aus Eisenoxid bestehen, aber auch Nickel, Chrom, Zink und Calzium überwiegend
als Phosphate und Carbonate enthalten.
[0011] Diese schwer löslichen Stoffe werden beispielsweise durch Zugabe von Säuren aufgelockert
oder aufgelöst und dann durch eine zweite mechanische Reinigung weitgehend entfernt.
[0012] Durch eine Säure, z.B. Zitronensäure, werden die schwer löslichen Stoffe in lösliche
Salze überführt. Diese relativ starke Säure kann jedoch Metallteile des Dampferzeugers
angreifen. Daher ist es notwendig, daß alle Säurereste im Zuge der zweiten mechanischen
Reinigung gründlich ausgespült werden.
[0013] Nach einem anderen Beispiel werden die schwer löslichen Stoffe in wasserlösliche
Komplexe umgewandelt, indem geeignete Säuren zugeführt werden. Diese Umwandlung ist
möglich, da zuvor alle Kupferverbindungen entfernt wurden. Durch den Einsatz nur schwacher
Säuren ist die abschließende mechanische Reinigung vereinfacht durchführbar.
[0014] Um Kupfersalze selektiv aus den Dampferzeugerablagerungen herauszulösen, werden zur
Bildung leicht löslicher Kupferaminkomplexe einer wässrigen Lösung beispielsweise
Ethylendiamin und (NH4)2C03 zugegeben. Dabei wird der pH-Wert durch Zugabe von NH
4OH auf einen Wert größer als pH 10 angehoben und die Temperatur im Dampferzeuger unter
80°C gehalten. Nach einer Einwirkdauer von mindestens 24 Stunden wird der Dampferzeuger
für mindestens 1 Stunde mit Deionat gespült.
[0015] Hiermit wird das Auflösen der Kupferverbindungen aus Ablagerungen überhaupt erst
ermöglicht.
[0016] Zum Auflösen von Verkrustungen im Dampferzeuger eignet sich beispielsweise Zitronensäure,
die 24 Stunden umgewälzt wird.
[0017] Eine andere Möglichkeit, die Verkrustungen zu beseitigen, ist die Bildung wasserlöslicher
Komplexe durch Zugabe von EDTA oder DCTA sowie von NH
40H zum Anheben des pH-Wertes bis pH 10,5.
[0018] Abschließend wird der Dampferzeuger so lange gespült, bis die Leitfähigkeit des Spülwassers
einen vorgegebenen Wert unterschritten hat.
[0019] Ablagerungen aus metallischem Kupfer werden durch das Verfahren zur chemischen Auflösung
von Kupferverbindungen chemisch nicht verändert, da die zur Komplexbildung bei Kupferverbindungen
geeigneten Liganden mit metallischem Kupfer keine Komplexe bilden. Auch mit Säuren
sind mechanisch nicht angreifbare Ablagerungen aus metallischem Kupfer nicht zu entfernen.
[0020] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird metallisches Kupfer beispielsweise dadurch
entfernt, daß als erster Verfahrensschritt in die verunreinigten Behälter Wasserstoffperoxid
eingeleitet wird. Dadurch wird das metallische Kupfer oxidiert. Danach folgen die
übrigen vier Schritte des Reinigungsverfahrens. Das entstandene Kupferoxid wird zusammen
mit vorhandenen Kupferverbindungen aufgelöst und entfernt.
[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß Dampferzeuger
mit geringem Aufwand schnell und zuverlässig gereinigt und insbesondere Kupferverbindungen
restlos aufgelöst werden.
1. Verfahren zur Reinigung von Behältern, insbesondere von Dampferzeugern, bei dem
Ablagerungen chemisch aufgelöst oder mechanisch entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet ,
daß vorhandene Kupferverbindungen chemisch aufgelöst und anschließend lose Ablagerungen
und Flüssigkeiten mechanisch entfernt werden und daß dann noch verbleibende Verkrustungen
chemisch aufgeweicht und abschließend die gelockerten Ablagerungen sowie die verbliebenen
Chemikalien ausgespült werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß einer wässrigen Lösung geeignete Liganden zugegeben werden, so daß lösliche Komplexe
der vorhandenen Kupfersalze gebildet werden und daß dann nach einer ersten mechanischen
Reinigung durch Zugabe von Säuren schwer lösliche Stoffe aufgeweicht und abschließend
durch eine zweite mechanische Reinigung entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der wässrigen Lösung zur Bildung der löslichen Kupferkomplexe Ammoniak, Ammoniumcarbonat
und Ethylendiamin zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß eine starke Säure zugemischt wird, die schwer lösliche Stoffe auflöst.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß nachdem die Kupfersalze entfernt worden sind, schwache Säuren zugemischt werden,
die mit vorhandenen schwer löslichen Stoffen leichter lösliche Komplexe bilden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet ,
daß in die verunreinigten Behälter zur Oxidation von Ablagerungen aus metallischem
Kupfer Wasserstoffperoxid eingeleitet wird,
daß dadurch gebildetes Kupferoxid und andere vorhandene Kupferverbindungen chemisch
aufgelöst und anschließend lose Ablagerungen und Flüssigkeiten mechanisch entfernt
werden und
daß dann noch verbleibende Verkrustungen chemisch aufgeweicht und abschließend die
gelockerten Ablagerungen sowie die verbliebenen Chemikalien ausgespült werden.